Re: Die Zukunft der Gäubahn
Verfasst: So 1. Dez 2013, 19:58
Reicht die Länge der Verbindungskurve in Singen überhaupt, um dort einen Güterzug "zwischenzulagern", bis die Strecke frei ist? Wenn nicht, dürfte es unproblematischer sein, via Singen Bahnhof zu fahren, dort eine Ausfahrt Richtung Norden zu bekommen, ist einfacher, als vor Singen auf der Strecke stehen zu bleiben um zu warten, bis die andere Strecke frei ist.
Ein Zug pro Stunde auf der Gäubahn ist ja nicht so viel, zumal es ja heute schon einige Güterzüge gibt und nur die "Lückenfüller" dazukämen.
Das Kopfmachen ist sicher aufwändiger, vor allem für kleine EVU, die sonst lange Standzeiten hätte. Die grossen wie die DB wechseln bisher oft ihre Fahrzeuge an der Grenze (da auslandstaugliche Loks (185) teurer in der Anschaffung als nur inlandstaugliche (auch 185)...), wenn man dann in Schaffhausen eine Lokwechsel macht, kann man auch in Singen kopfmachen. So haben ja auch die Züge von der Gäubahn nach Konstanz-Wolfurt oft eine Lokwechsel in Singen, obwohl man dort direkt durchfahren könnte. Auch bei einem Teil der DB-Züge aus Schaffhausen wird in Singen nicht nur kopfgemacht, sondern gleich noch die Lok mitgewechselt.
Auch in Basel wird ja von den grossen EVU bei vielen Züge oft die Lok gewechselt (die SBB vermietet ihre D+CH-tauglich lieber an EVU die nur in D fahren, als sie grenzüberschreitetend einzusetzen, bei der DB sind diverse eigentlich CH-taugliche Loks seit längerem dort nicht einsetzbar...).
Für kleine EVU ist die Gäubahn aber wieder eher uninteressant, da man auch irgendwo mal die Lokführer wechseln muss (und die die Strecke kennen müssen) und man sich daher auf eine Strecke mit viel Verkehr konzentriert.
Und alles in allem bleibt die Strecke auch nicht sonderlich attraktiv. Die Gäubahn behält längere eingleisige Abschnitte, Schaffhausen-Neuhausen ist hoch belastet, Neuhausen-Fischerhölzlitunnel ist eingleisig und auch gut ausgelastet, Jestetten Süd-Rafz und Hüntwangen=Wil-Eglisau sind auch eingleisig, bei Zürich wird es dann eh voller und man hat ab Glattbrugg zwei (bzw. drei) nicht so tolle Möglichkeiten, entweder mit langen eingleisigen Abschnitten via Regensdorf-Wettingen-Dättwil nach Othmarsingen oder via die S-Bahnstrecke mit der eingleisigen Verbindungsstrecke Oerlikon-Altstetten und dann durch den überlasteten Heitersberg (oder über die ebenfalls überlastete Strecke nach Wettingen und dann auch Dättwil. Via Brugg ginge auch noch.
Im Raum Heitersberg sind halt alle Strecken voll, und da auch in der Schweiz das Geld nicht auf den Bäumen wächst, versucht man herauszuholen, was noch geht. Dank ITF kann man die Strecken sehr hoch auslasten und zudem fährt man in der Schweiz recht pünktlich, darüberhinaus denkt man nun wohl auch darüber nach, mit einer Verbindungskurve bei Mägenwil die Güterzüge aus Basel und Olten nach Zürich mittels kleineren Umwegen über Kreuz abzutauschen, um heute noch fehlende Trassen für den Personenverkehr herauszuholen. Zwischen Mägenwil und Othmarsingen (zweigleisig) hat man heute 10 Personenzüge pro Stunde, zur HVZ bis zu 15 Züge, dazu der ganze Güterverkehr von Zürich Richtung Gotthard und viele Richtung Olten. Immerhin dort will man bis ca. 2030 ausbauen (aber auch, um mehr Personenzüge fahren zu lassen...), aber dann verschiebt sich der Engpass nur Richtung Heitersberg, wo bis auf die paar Güterzüge via Dättwil/Nationalbahn auch alle obengenannten Züge über eine zweigleisige Strecken müssen.
Bis zu einem irgendwann mal ("nach 2030") zu bauenden zusätzlichen Tunnel (und bis dahin ist hoffentlich das Rheintal in Deutschland ausgebaut) geht dort kaum etwas. Mit Glück bekommt vielleicht einen zusätzlichen Güterzug pro Stunde durch, aber dort müssen sowohl Gäubahn, Südbahn und Allgäu durch, sprich das wäre pro Strecke durchschnittlich alle 3 Stunden ein Zug...
Und das packt Singen dann schon, erst recht wenn die Züge nach Österreich wegfallen, die ja auch die gleichen Gütergleise für den Lokwechsel benutzen.
Gruss, Florian
Ein Zug pro Stunde auf der Gäubahn ist ja nicht so viel, zumal es ja heute schon einige Güterzüge gibt und nur die "Lückenfüller" dazukämen.
Das Kopfmachen ist sicher aufwändiger, vor allem für kleine EVU, die sonst lange Standzeiten hätte. Die grossen wie die DB wechseln bisher oft ihre Fahrzeuge an der Grenze (da auslandstaugliche Loks (185) teurer in der Anschaffung als nur inlandstaugliche (auch 185)...), wenn man dann in Schaffhausen eine Lokwechsel macht, kann man auch in Singen kopfmachen. So haben ja auch die Züge von der Gäubahn nach Konstanz-Wolfurt oft eine Lokwechsel in Singen, obwohl man dort direkt durchfahren könnte. Auch bei einem Teil der DB-Züge aus Schaffhausen wird in Singen nicht nur kopfgemacht, sondern gleich noch die Lok mitgewechselt.
Auch in Basel wird ja von den grossen EVU bei vielen Züge oft die Lok gewechselt (die SBB vermietet ihre D+CH-tauglich lieber an EVU die nur in D fahren, als sie grenzüberschreitetend einzusetzen, bei der DB sind diverse eigentlich CH-taugliche Loks seit längerem dort nicht einsetzbar...).
Für kleine EVU ist die Gäubahn aber wieder eher uninteressant, da man auch irgendwo mal die Lokführer wechseln muss (und die die Strecke kennen müssen) und man sich daher auf eine Strecke mit viel Verkehr konzentriert.
Und alles in allem bleibt die Strecke auch nicht sonderlich attraktiv. Die Gäubahn behält längere eingleisige Abschnitte, Schaffhausen-Neuhausen ist hoch belastet, Neuhausen-Fischerhölzlitunnel ist eingleisig und auch gut ausgelastet, Jestetten Süd-Rafz und Hüntwangen=Wil-Eglisau sind auch eingleisig, bei Zürich wird es dann eh voller und man hat ab Glattbrugg zwei (bzw. drei) nicht so tolle Möglichkeiten, entweder mit langen eingleisigen Abschnitten via Regensdorf-Wettingen-Dättwil nach Othmarsingen oder via die S-Bahnstrecke mit der eingleisigen Verbindungsstrecke Oerlikon-Altstetten und dann durch den überlasteten Heitersberg (oder über die ebenfalls überlastete Strecke nach Wettingen und dann auch Dättwil. Via Brugg ginge auch noch.
Im Raum Heitersberg sind halt alle Strecken voll, und da auch in der Schweiz das Geld nicht auf den Bäumen wächst, versucht man herauszuholen, was noch geht. Dank ITF kann man die Strecken sehr hoch auslasten und zudem fährt man in der Schweiz recht pünktlich, darüberhinaus denkt man nun wohl auch darüber nach, mit einer Verbindungskurve bei Mägenwil die Güterzüge aus Basel und Olten nach Zürich mittels kleineren Umwegen über Kreuz abzutauschen, um heute noch fehlende Trassen für den Personenverkehr herauszuholen. Zwischen Mägenwil und Othmarsingen (zweigleisig) hat man heute 10 Personenzüge pro Stunde, zur HVZ bis zu 15 Züge, dazu der ganze Güterverkehr von Zürich Richtung Gotthard und viele Richtung Olten. Immerhin dort will man bis ca. 2030 ausbauen (aber auch, um mehr Personenzüge fahren zu lassen...), aber dann verschiebt sich der Engpass nur Richtung Heitersberg, wo bis auf die paar Güterzüge via Dättwil/Nationalbahn auch alle obengenannten Züge über eine zweigleisige Strecken müssen.
Bis zu einem irgendwann mal ("nach 2030") zu bauenden zusätzlichen Tunnel (und bis dahin ist hoffentlich das Rheintal in Deutschland ausgebaut) geht dort kaum etwas. Mit Glück bekommt vielleicht einen zusätzlichen Güterzug pro Stunde durch, aber dort müssen sowohl Gäubahn, Südbahn und Allgäu durch, sprich das wäre pro Strecke durchschnittlich alle 3 Stunden ein Zug...
Und das packt Singen dann schon, erst recht wenn die Züge nach Österreich wegfallen, die ja auch die gleichen Gütergleise für den Lokwechsel benutzen.
Gruss, Florian