Dieselelektrische Stadler-GTW für den Ringzug?
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Re: Dieselelektrische Stadler-GTW für den Ringzug?
Hallo Wolfgang,
gemeint ist ein Fahrzeug, welches grundsätzlich mit elektrischem Antrieb fährt. Dort, wo der Fahrdraht über dem Gleis hängt, wird der Fahrstrom aus der Fahrleistung geholt. Dort, wo kein Fahrdraht hängt (Elektrifizierungslücke), erzeugt ein Dieselmotor (Generator) den erforderlichen Fahrstrom. Sonst würde bei einem dieselelektrischen Antrieb ja grundsätzlich gar keine Fahrleitung benötigt. Das sinnvolle Einsatzgebiet ist deswegen dort, wo elektrifizierte und nicht elektrifizierte Abschnitte vorliegen. So jedenfalls habe ich die Schweizer bislang verstanden. Angeblich soll im Raum Genf solch ein Fahrzeug schon unterwegs sein. Wenn das gut funktioniert, dürfte es u.U. ein Exportschlager werden können.
Viele Grüße vom Vielfahrer
gemeint ist ein Fahrzeug, welches grundsätzlich mit elektrischem Antrieb fährt. Dort, wo der Fahrdraht über dem Gleis hängt, wird der Fahrstrom aus der Fahrleistung geholt. Dort, wo kein Fahrdraht hängt (Elektrifizierungslücke), erzeugt ein Dieselmotor (Generator) den erforderlichen Fahrstrom. Sonst würde bei einem dieselelektrischen Antrieb ja grundsätzlich gar keine Fahrleitung benötigt. Das sinnvolle Einsatzgebiet ist deswegen dort, wo elektrifizierte und nicht elektrifizierte Abschnitte vorliegen. So jedenfalls habe ich die Schweizer bislang verstanden. Angeblich soll im Raum Genf solch ein Fahrzeug schon unterwegs sein. Wenn das gut funktioniert, dürfte es u.U. ein Exportschlager werden können.
Viele Grüße vom Vielfahrer
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- Hemmschuhleger
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Re: Dieselelektrische Stadler-GTW für den Ringzug?
In Genf gibt es die Bem 550, die haben aber nur einen mickrigen Hilfsdiesel, um zum Unterhalt ein paar Meter durch den mit 15 kV Wechselstrom elektrifizierten Teil des Bahnhof Genf rangieren zu können, elektrisch vertragen die nur 1500 V Gleichstrom.
Für mehr als rangieren taugt das aber nichts, auf die Strecke kann man so nicht wirklich.
Ähnliche Fahrzeuge mit Hilfsmotor gibt/gab es in der Schweiz noch öfters, für Streckenfahrten aber alle ungeeignet.
Nicht vergessen darf man, dass ein elektrischer FLIRT beinahe die Antriebsleistung von zwei 218 hat, sprich eine Doppeltraktion FLIRT hat die Leistung von 4x 218 (und ist dann immer noch leichter, da bei der 218 ja noch die Wagen dazukämen). Da muss man erst Mal vergleichbares in einen Triebwagen hineinbekommen, selbst wenn man nicht so viel Heizleistung braucht und deswegen einen etwas kleineren Moter nehmen kann.
Ansonsten gibt es in Frankreich ein paar Zweisystementriebwagen, deren Daten kenne ich aber nicht. Von Stadler gibt es bisher keine solchen Fahrzeuge, es wäre also eine Neukonstruktion fällig, wobei natürlich viele Komponenten weiterverwendet werden könnten.
Warum die SBB keine normale Dieseltriebwagen kaufen wollen sollte, aber dafür noch viel exotischer Diesel-Triebwagen mit Elektroantrieb sehe ich nicht. Innerhalb der Schweiz kann man mit beidem nichts wirklich anfangen, der reine Dieselzug ist technische einfacher und wenn man sich später von den Fahrzeugen trennen will, bekommt man einen normalen Dieselzug sicher einfacher verkauft, als einen teuren Exot.
Natürlich ist ein 611/612 kein tolles Fahrzeug, aber sie haben Neigetechnik. Bei Fahrzeugen ohne die verlängert sich halt die Fahrzeit, solange man nicht elektrifiziert.
Dein Fahrplankonzept geht nicht so ganz auf, der Spangen-Zug aus St. Gallen fährt nur kurzzeitig im eingeschränkten (zweistündlichen) Anfangsfahrplan mit gutem 5/35 min Anschluss an Schwarzwaldbahn/Gäubahn, im Zielkonzept (dann mit Stundentakt) fährt er um 15 min versetzt (mit entsprechend jeweils 20/50 min Umsteigezeit). Auf die Beschaffungs-/Entwicklungszeit eines Zweisystemzuges gesehen, ist der Zug aus St. Gallen dann schon nach Zielkonzept auf den .15 oder .45-Knoten in Singen. Um einen Halbstundetankt nach Basel mit den Zügen aus Friedrichshafen zu machen müsste man die IRE auf der Bodenseegürtelbahn um 15 min verschieben, dann hätte man in Singen je Züge um .00, .15, .30, .45 im Bahnhof, also nichts mit Knoten und auch sonst müsste man Fahrpläne und Anschlüsse massiv ändern.
Und zwischen Singen und Konstanz hat man das Problem, dass die beiden Schnellzüge im Abstand von etwa 15 min fahren müssen und das wird dann eng, da dazwischen noch ein Seehas muss und die Blockabstände lang sind. Und in Radolfzell müssen die Seehas-Anschlüsse nach Stockach auch noch passen, da kann man kaum viel verschieben. Es sei denn, man verschiebt auch noch die Schwarzwaldbahn.
Florian
Für mehr als rangieren taugt das aber nichts, auf die Strecke kann man so nicht wirklich.
Ähnliche Fahrzeuge mit Hilfsmotor gibt/gab es in der Schweiz noch öfters, für Streckenfahrten aber alle ungeeignet.
Nicht vergessen darf man, dass ein elektrischer FLIRT beinahe die Antriebsleistung von zwei 218 hat, sprich eine Doppeltraktion FLIRT hat die Leistung von 4x 218 (und ist dann immer noch leichter, da bei der 218 ja noch die Wagen dazukämen). Da muss man erst Mal vergleichbares in einen Triebwagen hineinbekommen, selbst wenn man nicht so viel Heizleistung braucht und deswegen einen etwas kleineren Moter nehmen kann.
Ansonsten gibt es in Frankreich ein paar Zweisystementriebwagen, deren Daten kenne ich aber nicht. Von Stadler gibt es bisher keine solchen Fahrzeuge, es wäre also eine Neukonstruktion fällig, wobei natürlich viele Komponenten weiterverwendet werden könnten.
Warum die SBB keine normale Dieseltriebwagen kaufen wollen sollte, aber dafür noch viel exotischer Diesel-Triebwagen mit Elektroantrieb sehe ich nicht. Innerhalb der Schweiz kann man mit beidem nichts wirklich anfangen, der reine Dieselzug ist technische einfacher und wenn man sich später von den Fahrzeugen trennen will, bekommt man einen normalen Dieselzug sicher einfacher verkauft, als einen teuren Exot.
Natürlich ist ein 611/612 kein tolles Fahrzeug, aber sie haben Neigetechnik. Bei Fahrzeugen ohne die verlängert sich halt die Fahrzeit, solange man nicht elektrifiziert.
Dein Fahrplankonzept geht nicht so ganz auf, der Spangen-Zug aus St. Gallen fährt nur kurzzeitig im eingeschränkten (zweistündlichen) Anfangsfahrplan mit gutem 5/35 min Anschluss an Schwarzwaldbahn/Gäubahn, im Zielkonzept (dann mit Stundentakt) fährt er um 15 min versetzt (mit entsprechend jeweils 20/50 min Umsteigezeit). Auf die Beschaffungs-/Entwicklungszeit eines Zweisystemzuges gesehen, ist der Zug aus St. Gallen dann schon nach Zielkonzept auf den .15 oder .45-Knoten in Singen. Um einen Halbstundetankt nach Basel mit den Zügen aus Friedrichshafen zu machen müsste man die IRE auf der Bodenseegürtelbahn um 15 min verschieben, dann hätte man in Singen je Züge um .00, .15, .30, .45 im Bahnhof, also nichts mit Knoten und auch sonst müsste man Fahrpläne und Anschlüsse massiv ändern.
Und zwischen Singen und Konstanz hat man das Problem, dass die beiden Schnellzüge im Abstand von etwa 15 min fahren müssen und das wird dann eng, da dazwischen noch ein Seehas muss und die Blockabstände lang sind. Und in Radolfzell müssen die Seehas-Anschlüsse nach Stockach auch noch passen, da kann man kaum viel verschieben. Es sei denn, man verschiebt auch noch die Schwarzwaldbahn.
Florian
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- Weichenputzer
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Hybrid-Untersuchungen für Hochrhein
Hallo Florian und Vielfahrer,
ich habe in der Rubrik 'KBS 730' einen Beitrag zu den Untersuchungen für Hybrid-Fahrzeuge auf dem Hochrhein geschrieben: viewtopic.php?f=138&t=4919&p=35705#p35705
Die französische Staatsbahn setzt jedenfalls sehr stark auf diese Technologie, daher kann sie so schlecht nicht sein.
Viele Grüße
L.M.
ich habe in der Rubrik 'KBS 730' einen Beitrag zu den Untersuchungen für Hybrid-Fahrzeuge auf dem Hochrhein geschrieben: viewtopic.php?f=138&t=4919&p=35705#p35705
Die französische Staatsbahn setzt jedenfalls sehr stark auf diese Technologie, daher kann sie so schlecht nicht sein.
Viele Grüße
L.M.
- Sascha
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Re: Dieselelektrische Stadler-GTW für den Ringzug?
Hallo,
ich habe da mal eine "einfache" Frage als Nichteisenbahner:
Es gibt ja GTW 2/6 mit elektrischen Antrieb (z.B. Bei der Thurbo in der Schweiz) und GTW 2/6 mit Dieselantrieb (z.B. die GTW 2/6 der Usedommer Bäderbahn).
Warum kombiniert man nicht beide Antriebe in einem Zug mit einem Mittelwagen, analog zum GTW 2/8, also in der folgende Reihenfolge:
Triebkopf - Elektrisches Antriebmodul - Mittelwagen - Dieselelektrisches Antriebsmodul - Triebkopf
Sehe vielleicht auch gut aus.
Gruß
Sascha :hallo/ade:
ich habe da mal eine "einfache" Frage als Nichteisenbahner:
Es gibt ja GTW 2/6 mit elektrischen Antrieb (z.B. Bei der Thurbo in der Schweiz) und GTW 2/6 mit Dieselantrieb (z.B. die GTW 2/6 der Usedommer Bäderbahn).
Warum kombiniert man nicht beide Antriebe in einem Zug mit einem Mittelwagen, analog zum GTW 2/8, also in der folgende Reihenfolge:
Triebkopf - Elektrisches Antriebmodul - Mittelwagen - Dieselelektrisches Antriebsmodul - Triebkopf
Sehe vielleicht auch gut aus.
Gruß
Sascha :hallo/ade:
- Christian
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Re: Dieselelektrische Stadler-GTW für den Ringzug?
Oder man nehme gleich den FLIRT3 Hybrid:
http://www.stadlerrail.com/de/fahrzeuge/flirt-3/
Chris :hallo/ade:
http://www.stadlerrail.com/de/fahrzeuge/flirt-3/
Chris :hallo/ade:
Grüße,
Christian
Christian
- Tf Reinhard
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Re: Dieselelektrische Stadler-GTW für den Ringzug?
Wie lange wäre eigentlich so ein FLIRT3 Hybrid? Ich denke da bei den jetzt 3-teilig gefahrenen Ringzüge, die dann ja mit zwei kurzen Einheiten gefahren werden müßten. Da würde dann die Bahnsteiglänge nicht ausreichen.
Reinhard
Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
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- Rangierhelfer
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Re: Hybrid-Untersuchungen für Hochrhein
Kennst Du auch die französischen Ansprüche an Haltestellenabstände? Ich vermute jetzt mal ganz einfach, dass diese deutlich länger sind. Umso kürzer diese sind, umso unwirtschaftlicher - im Bezug auf die Umweltfreundlichkeit/Energieverbrauch - werden diese schwerer geworden Züge auch.lepus maritimus hat geschrieben:Hallo Florian und Vielfahrer,
ich habe in der Rubrik 'KBS 730' einen Beitrag zu den Untersuchungen für Hybrid-Fahrzeuge auf dem Hochrhein geschrieben: viewtopic.php?f=138&t=4919&p=35705#p35705
Die französische Staatsbahn setzt jedenfalls sehr stark auf diese Technologie, daher kann sie so schlecht nicht sein.
...
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Grüße
Wolfgang
- Christian
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Re: Dieselelektrische Stadler-GTW für den Ringzug?
Also die zweiteilige ET-Version ist 45,7m lang. Demnach dürfte die kleine VersionTf Reinhard hat geschrieben:Wie lange wäre eigentlich so ein FLIRT3 Hybrid?
mit Motorwagen ~50m sein. Also, müssten wir dann noch 20-25m an die
Bahnsteige anbauen. :Kopf_Kratz:
Wobei mit 100m (2 Fahrzeuge): 240 Sitz- (120 pro Fahrzeug) und 316 Steh-
plätzen (158 pro Fahrzeug) eine Gesamtbeförderungsleistung von 556 Personen
Möglich wäre. Im Vergleich dazu hat ein 425 gerade einmal Platz für insgesamt
434 Personen. Sprich, wir ordern jetzt mehrere von den Hybrid-Fahrzeugen,
verlängern die Bahnsteige um 20-25m und fahren dann auch den 88019 selbst.
:Cool: - :Frol:
Chris, der wohl gerade etwas spinnt :Frol:
EDIT: Besser, es gibt nur ET, dafür muss halt überall die Leitung drüber :zunge: ,
was dann Sicherlich auch Wirtschaftlicher wäre ... :Kopf_Kratz:
Grüße,
Christian
Christian
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- Weichenputzer
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- Registriert: Di 7. Dez 2010, 19:43
- Alter: 58
Re: Dieselelektrische Stadler-GTW für den Ringzug?
Meiner Meinung müssten es nicht nochmal Fahrzeuge von Stadler sein :Eher-Nicht:
Grüßle vom Dampflokführer