Regionale Fahrplankonferenz am 23. März 2011

Dinge zum Thema "Ringzug" bitte hier Posten.
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Villinger
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Re: Regionale Fahrplankonferenz am 23. März 2011

Beitrag von Villinger »

OK kann gut sein. Ach ja: Wenn mal irgendwie ( :Ohje ...: ) 30 Zug-km fehlen würden, könntest du auch einen 4-Stunde Zug für das Gymnasium Tuttlingen und die RS Mühlheim vorschlagen (So gegen 11:15 ab und vielleicht in TFD dann auf das Hammerwerkgleis fahren wie beim 16:00 Uhr Zug und mit dem 12:30-Zug als 3. Shuttle zurück nach Immendingen)
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Tf Reinhard
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Re: Regionale Fahrplankonferenz am 23. März 2011

Beitrag von Tf Reinhard »

Eine Verlängerung der beiden "Schwenninger" Züge nach Trossingen, ober nach Rottweil (durchgehender Stundentakt) wäre vielleicht auch nicht schlecht. Zumindest sind fast täglich Leute da, die nicht verstehen, warum der Zug nicht nach Trossingen weiter fährt. Die können wohl mit dem Hinweis "nur Samstags" nichts anfangen. Wenn man die "Nicht-Fahrplanversteher" mit denen aufaddiert, die nicht am Bahnsteig stehen, weil sie wissen, dass nichts fährt, würden vielleicht schon ein paar Leute mitfahren.

Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
Vielfahrer
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Re: Regionale Fahrplankonferenz am 23. März 2011

Beitrag von Vielfahrer »

Tf Reinhard hat geschrieben:Eine Verlängerung der beiden "Schwenninger" Züge nach Trossingen, ober nach Rottweil (durchgehender Stundentakt) wäre vielleicht auch nicht schlecht. Zumindest sind fast täglich Leute da, die nicht verstehen, warum der Zug nicht nach Trossingen weiter fährt. Die können wohl mit dem Hinweis "nur Samstags" nichts anfangen. Wenn man die "Nicht-Fahrplanversteher" mit denen aufaddiert, die nicht am Bahnsteig stehen, weil sie wissen, dass nichts fährt, würden vielleicht schon ein paar Leute mitfahren.

Reinhard
Die Anregungen sind natürlich nicht schlecht, auch nicht die von Fridinger mit der 4. Stunde ab Tuttlingen. Es geht aber nicht darum, noch irgendwo Zugkilometer unterzubringen. Die kosten alle ziemlich hohe Trassen- und Stationsgebühren und verursachen laufende Kosten. Im Falle der sehr sinnvollen Verbindung über Schwenningen hinaus nach Rottweil bzw. Trossingen sah es bislang so aus, dass der Abschnitt Trossingen - Rottweil gemäß dem beim Ringzug gültigen Bausteinprinzip vom Landkreis Rottweil abbestellt war (seit Ringzugstart). Nur nach Trossingen zu fahren wäre dann möglich, wenn die Trassen nicht für die Bedienung des Gleisanschlusses Rammelswiesen freigegeben worden wäre. Ich weiß nun nicht, ob das immer noch der Fall ist, dass am Morgen die Ölzüge nach Rammelswiesen fahren, teilweise sogar dreimal aus Lastgründen. Als der Fahrplan vor einigen Jahren letztmals gründlich durchdiskutiert wurde, war es aber so, dass diese Trassen für die Ölzüge benötigt wurden.

Was anstehen dürfte in den kommenden Monaten, das wäre der Bau der neuen Haltestelle Trossingen Troase.

Die 4. Stunde ab Tuttlingen war früher im Programm. Die Zählungen waren aber sehr dürftig gewesen, weshalb die Entscheidung fiel, anstelle der 4. Stunde ab Tuttlingen auf die 5. Stunde zu gehen und zugleich den Mühlheimer Schulschluss nach der 5. Stunde mitzunehmen. Die Rückfahrt ab Fridingen wiederum kann von Werkrealschülern aus Fridingen mit Wohnort Mühlheim genutzt werden.

Angesichts von G8 und der hohen Stundentafelverdichtung dürfte im Übrigen auch das Schulende nach der 4. Stunde nur noch sporadisch vorkommen. Für diejenigen, die da schon aus haben, fahren ja schließlich auch noch Busse. Gerade im Donautal muss man nämlich sehen, dass es mit nur einem Zug nicht getan ist. Schüler wollen auch ins Altental in Nendingen, in die Mühlheimer Oberstadt (Torplatz oder Beuroner Straße), nach Kolbingen - Renquishausen - Königsheim, nach Fridingen Dickenloch, Bärenthal oder Irndorf. Einen Zug nun einfach nach der 4. Stunde für nur wenige einzurichten heißt konsequenterweise auch, für die entsprechenden Busanschlüsse zu sorgen. Und da muss schon ein gewisses Fahrgastpotential vorhanden sein, damit das vertretbar ist. Schließlich fahren wir hier nicht Modelleisenbahn....

... meint Vielfahrer aus dem ICE 518
Fdl Josefslust

Re: Regionale Fahrplankonferenz am 23. März 2011

Beitrag von Fdl Josefslust »

Eine Katastrophe ist natürlich wenn man von Sigmaringen mit dem RE kommend mit dem Ringzug Richtung Rottweil will, das selbe in der Gegenrichtung.

Hier muss man in Tuttlingen jeweils einen 45 minütigen Aufenthalt in Kauf nehmen.

Mir als Berufspendler bleibt deshalb nichts anderes übrig, als den morgentlichen um 5:49 Uhr ab Sigmaringen fahrenden Ringzug zu nehmen und abends mit dem Ringzug nach Sigmaringen zurückzufahren.

An dieser Situation wird sich wohl so schnell nichts ändern?
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Villinger
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Re: Regionale Fahrplankonferenz am 23. März 2011

Beitrag von Villinger »

@Fdl Josefslust: Du kannst auch mit der HzL-Regionalbahn (Sprich mit dem HzL-Shuttle nach Tübingen) bis Balingen fahren, wo dann der direkte Bus nach Rottweil wartet. Dauert gar nicht viel länger als mit dem Zug (~ 30 Minuten länger, in Balingen etwa 15 min Aufenthalt)


Grüßt

Nils, der jetzt gleich die heiß geliebte Heute-Show im Zweiten Anschaut (Heute leider erst um 22:55 statt 22:30 Uhr :Weinen: :Frol: )
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Vielfahrer
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Re: Regionale Fahrplankonferenz am 23. März 2011

Beitrag von Vielfahrer »

Bei Fahrplänen handelt es sich bekanntlich nicht um Taxi-Fahrten, die man nach jedermanns Gusto auslegen kann. Von den frei Richtungen, in die man in Tuttlingen aus Richtung Sigmaringen kommend weiterfahren kann, ist die Rottweiler Richtung sicherlich die mit Abstand schwächste und zwar nicht nur deswegen, weil heute die Verbindungen so schlecht sind. Man muss ganz einfach sich mal die Potentiale (Einwohnerzahlen) in den entsprechenden Räumen ansehen.

Derzeit fahren die Züge über Tuttlingen direkt weiter in Richtung Immendingen - Donaueschingen - Neustadt und sind ordentlich an Freiburg angebunden. Das wird auch in Zukunft die Basis dieser Linie sein, wobei der Umsteigepunkt von Neustadt nach Donaueschingen rückverlagert wird. Zusätzlich wird anstelle der RE-Anbindung nach Singen die ICE-Anbindung nach Zürich nach Umsetzung der neuen Fahrplanstruktur im Land Baden-Württemberg erfolgen. Die aus Richtung Ulm in Donaueschingen endenden VT 611 sollen dann über Villingen-Schwenningen (das damit eine direkte Verbindung aus dem Oberzentrum Ulm alle zwei Stunden erhalten wird) über Trossingen DB nach Rottweil verlängert werden und damit zugleich den RE Neustadt - Rottweil ab Donaueschingen ersetzen.

Insofern wird es zwar in Tuttlingen keine direkten Anschlüsse nach Rottweil geben, aber der skizzierte Laufweg der VT 611 von Ulm nach Rottweil ist meines Erachtens richtig innovativ, zumal dadurch in Rottweil zugleich die Gäubahn-ICE in Richtung Nürnberg erreicht werden.

Im regionalen Verkehr sind dann Trassen in ausreichendem Ausmaße vorhanden, um zum Beispiel stündlich Fridingen - Rottweil über Rietheim - Spaichingen - Aldingen mit Ringzügen bedienen zu können (Prinzip des Tuttlinger Nullknotens), natürlich mit Umstieg in Tuttlingen, aber sofortigem Anschluss. Und das alles, ohne das Gleis im vergleichsweise bevölkerungsarmen Donautal zweigleisig ausbauen zu müssen.

Im Übrigen ist der Hinweis von Fridinger auf den alternativen Weg über Albstadt - Balingen - Schömberg okay. Dort fährt zwar zwischen Balingen und Rottweil ein Bus, aber auch hier plant der Zollernalbkreis, zumindest bis Schömberg diese Strecke wieder zu reaktivieren. Und von Schömberg nach Rottweil dauert es mit dem Schnellbus auch nur rund 20 Minuten und man ist bereits in der Stadt (Friedrichsplatz) und nicht im abseits gelegenen Bahnhof. Hinzu kommt, dass man aus Sigmaringen über Albstadt - Balingen - Schömberg bis Rottweil und sogar weiter bis Trossingen DB zum Naldo-Tarif fahren kann, bei dem gerade längere Strecken drastisch günstiger sind (Höchstpreis im Naldo-Gebiet liegt für den Einzelfahrschein bei 6.- Euro (bei bargeldloser Bezahlung).

Viele Grüße vom Vielfahrer
Vielfahrer
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Re: Regionale Fahrplankonferenz am 23. März 2011

Beitrag von Vielfahrer »

Am heutigen Mittwoch war die Frühjahrsfahrplankonferenz der NVBW, die wie gewohnt im Hause der IHK Villingen-Schwenningen stattgefunden hat und von ca. 40 Interessierten besucht wurde.

Wie immer begann die Fahrplankonferenz mit einem Rückblick, diesmal von Heiko Focken von der NVBW, auf die aktuelle Situation des Nahverkehrs in Baden-Württemberg. Er führte aus, dass die Wirtschaftskrise ohne Auswirkungen auf das Fahrplanangebot geblieben wäre, ganz im Gegenteil, im Ringzuggebiet wären eher zuviele Fahrgäste ein Problem. Insgesamt müsse man die Landtagswahl am kommenden Wochenende sehen, aber es würden keine Wahlgeschenke verteilt. Sein Fazit war weiter, dass die Eisenbahn (S21 ausgenommen) eher kein Wahlkampfthema gewesen war.

Beim laufenden Geschäft wurde überdeutlich klar, dass gewaltige Baumaßnahmen die kommenden Monate bestimmen werden. Die Baumaßnahmen etwa auch bei der Gäubahn müsse man so sehen, dass damit die Infrastruktur wieder eine neue Qualität erhält.

Eine der gravierendsten Baumaßnahmen findet über Ostern in Rastatt statt, wo eine neue Eisenbahnbrücke über die Murg eingeschoben wird. 72 Stunden lang ist die komplette Rheintalstrecke gesperrt, im Güterverkehr quasi Nordeuropa von Südeuropa getrennt. Aber auch im Personenverkehr geht da leider nichts. Die DB habe sich intensiv mit dem Ersatzfahrplan beschäftigt, auch deshalb, weil die Rastätter Vollsperrung eventuell als Modell für zukünftige Großvorhaben im Bundesgebiet gelten könne. Insgesamt würden sage und schreibe 100 Busse eingesetzt, um den SEV zwischen Baden-Baden und Rastatt bzw. Karlsruhe bedienen zu können.

Herr Bechtold von Regio Südbaden schilderte ausführlich die Planung des SEV und die Schwierigkeiten, die angesichts der Massennachfrage hier auftreten. So müssen etwa in Baden-Baden bis zu 10 Busse bereitgestellt werden, um einen mit 500 Fahrgästen besetzten ICE aus Süden in Richtung Karlsruhe ersetzen zu können. Nahezu zeitgleich trifft auch noch die Schwarzwaldbahn aus Konstanz in Baden-Baden ein, deren Fahrgäste bis Rastatt ebenfalls mit zahlreichen Bussen zu befördern sind. Wenig später kommen Busse aus der Gegenrichtung an, um den Anschluss an die in Richtung Süden startenden ICE und RE/IRE herzustellen. Weiter entfällt der komplette Nahverkehr der AVG und muss verkraftet werden. Das alles zusätzlich zu den normalen Busses z.B. des Stadtverkehrs Baden-Baden, die an den gewohnten Haltestellen vor dem Bahnhof ohnehin abfahren.

Er schilderte, wie die Kundenlenkung funktionieren soll, wie schnelle Reisende ohne Gepäck in die früher Busse kommen, während z.B. Gebehinderte auf die späteren Busse gelangen. Bei den Bussen wiederum muss zwischen Fernverkehr und Regional- und Nahverkehr differenziert werden, da Fernverkehrsbusse direkt bis Karlsruhe über die A5 fahren, Regionalverkehre jedoch ab Rastatt wieder auf die Schiene wechseln können.

Die Schilderung bis hin zu den Fahrradtransportanhängern war recht eindrücklich und es ist zu hoffen und zu wünschen, dass die getroffenen Überlegungen auch entsprechend aufgehen.

Insgesamt mussten die Vertreter des Landes bzw. der DB eher davor warnen, etwa an Ostern von Villingen in Richtung Hamburg eine Bahnreise über die üblichen Strecken anzutreten. So muss im Abschnitt Baden-Baden - Karlsruhe mit 1 Stunde Zeitverlust gerechnet werden. Da gleichzeitig zwischen Frankfurt und Fulda ebenfalls eine Baustelle eingerichtet ist, fällt dort eine weitere Stunde Zeitverlust wegen SEV an. Und last but not least ist auch die Strecke Hannover - Hamburg von Bauarbeiten betroffen, so dass es passieren kann, dass je nach Umstand die Reise 3 Stunden länger als üblich dauern wird.

Zwischen Horb und Rottweil steht auch eine Vollsperrung vom 29.4 bis Ende Mai an. Nördlich von Horb hat sich die NVBW mit der DB für einen Halbstunden-Takt entschieden, südlich von Rottweil bleiben die Fahrpläne unverändert. Wer mit dem RE unterwegs ist, verliert 30 Minuten gegenüber den üblichen Fahrplänen, wer mit dem IC reist, verliert praktisch eine Stunde. Umgebaut werden 16 km Gleise und auf 2 km Länge wird sogar der komplette Untergrund erneuert. Wo keine Gleise liegen, kann natürlich auch kein Zug fahren. Im Interesse der Kunden habe man sich für die Vollsperrung entschieden, weil ansonsten sich die Bauarbeiten wohl ein Jahr lang hingezogen hätten mit ständigen Beeinträchtigungen. Es werden ebenfalls 1,5 km Tunnel erneuert, etliche Weichen und ca. 11 Mio. Euro in die Substanzerhaltung investiert. Bahn und NVBW freuen sich schon darauf, ab Mai eine qualitativ bessere Strecke zu haben.

Auf eine Besonderheit wurde hingewiesen. Zwischen Horb und Stuttgart werden in allen Zügen alle Fahrkarten anerkannt, also auch das BW-Ticket in Fernzügen. Bestimmte Busse würden Fahrradanhänger mitführen, die eigens für diesen Zweck beschafft worden wären. Unterschieden wird zwischen RegioBussen, die durch das Neckartal fahren und Sulz und Oberndorf mitbedienen und Fernbussen, die über die A81 nonstop fahren. Die Übergangszeiten in Horb mit über 20 Minuten vom SEV-Bus auf den anschließenden Zug in Fahrtrichtung Stuttgart seien zwar lang, es wäre aber nicht anders machbar gewesen.

Gleich mitangekündigt wurde eine weitere massive Streckensperrung vom 8.Oktober 2012 bis zum 18.November 2012. Hier werden die Abschnitte Tuttlingen - Singen und Immendingen - Singen komplett gesperrt. Es entfallen auch alle Seehaszüge. Der notwendige SEV befindet sich noch in der Arbeit. Hier werden 33 km Gleis erneuert, 3 km Untergrund neu gebaut und 6 Weichen ersetzt.
Die Baulogistik erfordert, dass bis zu 200 Bauzüge eingesetzt werden, weil weite Teile der Strecke nicht über Straßen erschlossen werden können. Die genauen Vorstellungen für den Ersatzverkehr wird die DB mit der NVBW auf der nächsten Fahrplankonferenz im September vortragen.

Seitens des Fernverkehrs berichtete Herr Vyczina, dass inzwischen die Gäubahn weitestgehend auf neue IC-Wagen der SBB umgestellt sei. Dies habe dazu geführt, das der Pünktlichkeitsgrad in diesem Jahr auf sagenhafte 93% bis zu 100 % gestiegen wäre, wobei Vielfahrer allerdings ausführte, dass seine Beobachtungen andere wären, nämlich dass fast jeder Zug in Tuttlingen unpünktlich sei (so etwa 5 bis 8 Minuten aus Richtung Singen). Offenbar stammt der Meßwert aus dem Großraum Stuttgart, wo wieder Fahrzeit hereingefahren werden kann.

Herr Vyczina führte aus, dass die DB natürlich nach wie vor möglichst rasch die ICE auf die Gäubahn und die anderen Strecken zurückbringen wolle. Noch jedoch habe die Industrie keine dauerfesten Achsen hergestellt geschweige denn es gibt eine Zulassung dieser Achsen vom EBA. Aus diesem Grund müssten nach wie vor kurze Wartungsintervalle angesetzt werden mit der Folge fehlender disponierbarer Zugeinheiten. Ein konkretes Datum für die Wiedereinführung der ICE könne er daher noch nicht benennen.

Seitens DB Regio wurde darauf hingewiesen, dass mit 5 neuen Dosto-Wagen fast alle Doppelstockzüge auf der Gäubahn inzwischen 5 Wagen hätten. Der Ersatz des 12:18 Uhr Zugs nach Singen (früher ET 425) und der Rücklauf um 15:19 Uhr ab Singen durch eine Doppelstockeinheit wäre von den Kunden gut aufgenommen worden.

Berichtet wurde auch, dass der für den früher in Taktlage verkehrenden IC am Abend in Fahrtrichtung Konstanz eingesetzte und nur freitäglich verkehrende Takt-RE sehr gut angenommen würde.

Seitens des Landkreises Tuttlingen wurde neben der obligatorischen Forderung nach IRE-Halten in Immendingen auch gefordert, dass die abendliche Leistung Rottweil - Immendingen und zurück Halte in Balgheim und Weilheim bekommen sollte, logischerweise also am besten durch einen RegioShuttle gefahren werden sollte.

Einen Hinweis gab es auf das Neue NPE-Konzept ab 30.4.11 im Donautal.

Beim Ausblick auf 2012 wurde vorgetragen, dass der IC Schwarzwald in Nord-Süd-Richtung zukünftig an Mo-Sa 2h früher verkehren wird, während er an Sonn- und Feiertagen in seiner gewohnten Fahrlage verbleibt.

Ansonsten sind keine großen Veränderungen geplant.
Beim Ringzug führte Herr Brinkmann aus, dass der Zug von Fridingen nach Tuttlingen um 13:29 Uhr zukünftig 14 Minuten früher verkehren werde, um den Werkrealschülern ein besseres Rückfahrtangebot zu unterbreiten.

Die Fahrplankonferenz stand also ziemlich deutlich im Zusammenhang mit den großen anstehenden Bauarbeiten, während das eigentliche Zugangebot weniger verändert werden soll.

Keinen Widerhall fand ein Wunsch aus dem Landkreis Konstanz. Dort sieht man Potentiale für bessere Nahverkehrsverbindungen in den Nachbarlandkreis Tuttlingen (z.B. für Auszubildende in medizinisch-technischen Berufen), aber auch für Berufspendler in beiden Richtungen und Studenten in Richtung Konstanz. Seitens der NVBW wurde hierzu jedoch erklärt, dass sie über keine zusätzlichen Mittel verfüge, um hier zusätzliche Zugverbindungen - mit wem auch immer - einzurichten.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Bahner

Re: Regionale Fahrplankonferenz am 23. März 2011

Beitrag von Bahner »

Sehr interessanter und Informationsreicher Beitrag.
Danke, für die Mühe :Genial:
Vielfahrer
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Re: Regionale Fahrplankonferenz am 23. März 2011

Beitrag von Vielfahrer »

Noch ein Nachtrag über ein Thema, welches ich vergessen hatte: die Verbindungen nach Frankreich.

Ein Vertreter eines Tourismusbüros monierte, dass die Schwarzwaldbahn quasi tangential an der Europahauptstadt Strasbourg vorbeifahre und man bis Baden-Baden fahren müsse, um dort auf den TGV in Richtung Strasbourg umsteigen zu können. Er forderte, man solle ich Gedanken machen, ob man nicht den einen oder anderen Zug ab Offenburg anstatt nach Karlsruhe vielleicht doch besser nach Strasbourg umleiten sollte.

Seitens der NVBW wurde geantwortet, dass die Mehrheit der Fahrgäste sicherlich nicht nach Strasbourg wolle und dass man deswegen schon richtig liege mit Karlsruhe. Wer nach Strasbourg fahren wolle, der habe ja alle zwei Stunden eine Shuttleverbindung ab Offenburg via Kehl nach Strasbourg, die die Transportketten herstelle.

Es äußerte sich daraufhin ein Vertreter einer Reisebürokette und gab zu bedenken, dass eigentlich niemand über Baden-Baden nach Strasbourg fahren wolle, weil dies nicht nur einen erheblichen Umweg bedeuten würde, sondern auch weil dies mindestens um 20 € und in Einzelfällen wohl um bis zu 50 € teurer wäre. Er sei dieser Sache mal nachgeangen und hätte festgestellt, dass man zu französischen Zielen möglichst nicht einen internationalen Fahrausweise kaufen solle, sondern zwei oder gar drei Fahrausweise, jedenfalls einen innerfranzösischen ab Strasbourg, wodurch sich kräftig Fahrtkosten sparen liesen. So kenne er viele Geschäftsreisende, die, weil es keinen Zeitvorteil bringt, die 20 bis 50 € Fahrtkostenersparnis natürlich realisieren würden. Offenbar ist die Tarifierung nach Frankreich so, dass man wirklich deutlich preiswerter fährt, wenn man erst ab Strasbourg den TGV bucht und bis Strasbourg mit einer anderen Fahrkarten fährt.

Lustig war, dass sich eine Diskussion über die Bedeutung des Zughalts Baden-Baden ergab, wobei die Extremposition war, dass man in Baden-Baden nur halten würde, weil dort ehemalige verdiente DB-Mitarbeiter sich zur Ruhe gesetzt hätten.

In diesem Zusammenhang wurde auch noch erwähnt, dass ab 2012 es zu einer Direktverbindung ICE bzw. TGV zwischen Frankfurt und dem Mittelmeer kommen wird, die via Mannheim - Karlsruhe - Baden-Baden (Halt noch nicht gesichert) - Strasbourg durch die burgundische Pforte nach Lyon - Marseille verkehrt. Der Zustieg für die Region SBH wäre dann entweder Baden-Baden oder Strasbourg, siehe oben.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Lueger
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Re: Regionale Fahrplankonferenz am 23. März 2011

Beitrag von Lueger »

Vielen Dank für die gewohnt soliden Ausführungen!
Interessieren würde mich noch Stellungnahmen zu einigen in letzter Zeit - u.a. von Herrn Grube -vorgetragenen Wünsche hinsichtlich eines zweigleisigen Vollausbaus der Gäubahn, oder zur etwaigen Verwendung der SBB-ICN anstelle einer ICE-Rückkehr (wobei ich mir nicht vostellen kann, wie dies beim derzeitigen Mangel an entsprechenden Garnituren zu organisieren wäre).
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