Durchsagenterror

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Tf Reinhard
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Re: Durchsagenterror

Beitrag von Tf Reinhard »

Das schwierigste für einen Gelegenheitsreisenden sind wohl mehr die Automaten...

Reinhard
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Sascha
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Re: Durchsagenterror

Beitrag von Sascha »

ortenau-s-bahner hat geschrieben:Ich muss mal eine Lanze für die Durchsagen brechen. Gerade im Fernverkehr erlebe ich es immer wieder, wie viele - gerade unerfahrene - Reisende froh sind, zu wissen, an welchem Halt sie raus müssen, ob links oder rechts und wo die Anschlüsse abfahren.
Ja, aber auch beim Nahverkehr ist es so. Ich musste meine Mudder in Bad Dürrheim abliefern, die ist auf Kur. Da war ich froh, das im Bus die Anzeige da war, wo es angeschrieben war, welche Haltestelle jetzt kommt (Wenn die Anzeige stimmte, was auf der Rückfahrt nicht so war!).

Wenn ich in fremde Gefielde unterwegs bin, höre ich auch genau hin, nur weiß ich inzwischen z.B. welcher Zug bei uns wo hält.

Gruß vom Nachtschichtarbeiter (der sich jetzt richtet)

Sascha
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Tf Reinhard
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Re: Durchsagenterror

Beitrag von Tf Reinhard »

Interessant - langsam schwenkt die allgemeine Meinung um. Ich finde Ansagen gut und schön, aber nur so viel wie nötig - je nach Situation. Im Fernverkehr darf es vielleicht ein wenig mehr "Service" sein. Im Nahverkehr sollte man es nicht unbedingt übertreiben.

Reinhard
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KBS720
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Re: Durchsagenterror

Beitrag von KBS720 »

Also im Nahverkehr darf es bei mir gerne : "Bimbam nächster Halt Singen (Htw) Ausstieg in Fahrtrichtung rechts " sein.

Im Fernverkehr könnte man wegen des Reiseplans eigentlich die Anschlussansagen weglassen, außer im Verspätungsfall, wobei der Reiseplan halt nicht immer verfügbar ist.
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Villinger
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Re: Durchsagenterror

Beitrag von Villinger »

@Reinhard: Das erinnert mich an die Fahrt nach Braunschweig, wo ich u. a. mit dem RE von Stuttgart nach Würzburg Hbf gefahren bin. Da der Zug auf der Hinfahrt von Würzburg nach Stuttgart schon verspätet war und bei der Abfahrt wegen der Oberleitung, der Weichen und des Signals nochmal +30 waren, hat er bei jedem Halt in das Mikro gejammert: "Meine Damn und Härrn, wir begrüßn auch die in Bad Friedrichshall-Jagstfäld zugestiegenen Personän. Unsär Zug hat geradä eine Verspätung von 32 Minutän wegen Betriebsschtörungän im Stuttgarter Hauptbahnhof. Ähmmmmmmm, wir bitten dies zu entschuldigän. Wegen ihrer Anschlüssä am nächsten Halt werde ich sie noch informierän. Der Nächste Halt ist XYZ" und das Minutenlang (In Würzburg hatte ich tolle 8 Minuten aufenthalt, zum Glück ist Zugbindung dann aufgehoben worden und ich konnte dann mit einem ICE 1 weiter Richtung Göttingen fahren. Allerdings war der fordere Triebkopf kaputt und so ist der Zug in eine 3 Ecksverbindung gefahren und hat in irgendeinem "Lohr Bahnhof" gewendet, was nochmal +30 brachte. Zum Glück hatte der Anschlusszug dann +45 :schok: , sodass ich statt um 21:58 um 23:45 Uhr (!!!) am Braunschweiger Hbf war)
Bild Aus dem Fridinger wurde der Villinger Bild
Bahner

Re: Durchsagenterror

Beitrag von Bahner »

Tf Reinhard hat geschrieben:Das schwierigste für einen Gelegenheitsreisenden sind wohl mehr die Automaten...

Reinhard
Da muss ich dir leider wiedersprechen. Jeder der auch nur einigermaßen eine Schulbildung hat, würde mit dem Automaten klar kommen, wenn der Wille und die Gedult da wäre sich mal ein paar Minuten mit dem Ding zu befassen.
Dass ich nicht beim ersten mal innerhalb von 60 Sekunden eine Fahrkarte rausbekomme ist klar.
Das können mir viele Leute bestätigen, die früher (aus Faulheit, aber auch aus Ängsten) pauschal gesagt haben "Mit dem Automat komme ich nicht klar" dabei haben sie sich einfach nicht mit dem Automat beschäftigt, manche sogar noch nie eine Taste gedrückt.

Das heutige Release ist dermaßen einfach gemacht, dass man einfach nur Antworten muss, was gefragt wird (in Form von Buchstaben natürlich :genau/richtig: )
Dafür braucht man kein Studium, selbst eine 80 Jährige Oma sagt, nachdem man es ihr einmal erklärt hat: Mhh, das ist ja eigentlich gar nicht schwer :daumen hoch:
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Fahrkartenautomaten

Beitrag von Vielfahrer »

Am 29. Oktober um 15:15 Uhr habe ich mich doch glatt bereit erklärt, älternen Damen und Herren aus Mössingen die Funktionsweise des neuen DB-Automaten zu erklären. Wir treffen uns dort auf dem Bahnsteig und - da während der nächsten Stunde nur 1 Zug fährt - haben wir für praktische Versuche hoffentlich ausreichend Zeit. Muss das aber vorher schon noch mal studieren, morgen in Tuttlingen oder am Freitag in Villingen.

Muss allerdings gestehen, dass ich fast noch nie an einem Fahrkartenautomaten eine Karte herausgelassen habe, weil ich nur einmal im Jahr die BC 100 First kaufe (natürlich im durch eine Agentur personell besetzten Haltepunkt Bodelshausen als alter Verbundenheit). Genau weiß ich es nicht, aber Bodelshausen dürfte die Fahrkartenagentur sein, die schätzungsweise am meisten BC 100-Karten verkauft, wohl eine zweistellige Zahl.

Besonders lustig ist, dass die den Fahrkartenschalter bediende Frau außerhalb der Öffnungszeiten als Revisorin in den HzL-Zügen unterwegs ist und dann diejenigen Kunden, die ohne Fahrkarten fahren, herausfischt. Eine harte, aber leider notwendige Arbeit.

Grüße vom Vielfahrer
Bahner

Re: Durchsagenterror

Beitrag von Bahner »

Was für Öffnungszeiten hat denn die Agentur?
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Re: Durchsagenterror

Beitrag von Vielfahrer »

Die Agentur im Bahnhof Bodelshausen ist werktags am Vormittag immer offen. Wenn ich dort hin fahre, bin ich so gegen 6:45 Uhr dort. Da hat sie schon auf, ist ja klar, weil um diese Zeit sehr viele Kunden in Richtung Tübingen fahren, mit dem Zug gegen 7 Uhr sind es etwa 250 Einsteiger in Bodelshausen. Vom Umsatz kann man nur leben, wenn man dann, wenn es was zu verkaufen gibt, präsent ist. Die Agentur ist dann auch weiterhin geöffnet, mindestens den ganzen Vormittag über. Ich war aber auch schon mal nachmittags im Bodelshausen und da war auch auf.

Bei Fernfahrkarten gibt es dort einen richtigen Service, beim Kauf einer BC 100 natürlich erst recht. Ich gebe den Antrag mit den entsprechenden Fotos ab und erhalte sofort eine vorläufige BahnCard ab dem gewünschten Datum. Die echte BahnCard wird mir dann per Post zugestellt. Die Bezahlung der Rechnung erfolgt über meine Bank, da eine Bezahlung mit VISA oder EC-Karte wegen des hohen Preises (6.400.- Euro sind es meines Wissens derzeit) das Limit der Karte übersteigt. Das ist alles viel problemloser möglich als am Bahnhof, wo Bezahlung auf Rechnung nicht akzeptiert wurde. Deswegen, und um das lokale Engagement zu honorieren, kaufe ich meine Fahrkarte dort.

Die Agentur des Bahnhofs Bodelshausen sorgt nämlich auch durch ihre personelle Besetzung dafür, dass der Haltepunkt ordentlich aussieht, dass die Blumenbeete nicht zertreten werden und dass auch Busanschlüsse usw. funktionieren. Ebenso arbeitet der "Agent" in Bodelshausen im örtlichen Arbeitskreis Nahverkehr mit, der schon seit 27 Jahren besteht und für alle Gemeinden eine mustergültige Einrichtung wäre. Hier werden etwa in halbjährlichem Rhythmus - bei Bedarf auch öfters - alle Fragen rund um den Bodelshäuser Nahverkehr besprochen, seien es Kapazitätsprobleme auf der Schiene oder Fahrzeit- oder Anschlussprobleme bei Bussen, unpassende Fahrzeiten für Berufstätige usw.

Es ist im Nahverkehr ganz wichtig, die örtliche Perspektive zu stärken, echte Basisarbeit zu erbringen. Da sieht man am schnellsten, was es bringt. Ich will da natürlich alle professionell im Bahnbereich Tätigen ausnehmen. Wer schon den Tag über sich damit herumschlägt, dem sei am Feierabend auch eine Abwechslung gegönnt.

Einen der Mitarbeiter dieses Arbeitskreises kenne ich noch aus seiner Zeit als Schüler. Ich habe ihm damals geraten, niemals zur Bahn zu gehen. Er hat aber meinen Rat ausgeschlagen und mich dafür später mal mit der Arbeitsgruppe Nahverkehr Bodelshausen nach Frankfurt ins ICE-BW Griesheim eingeladen, dessen Vorstand er damals gewesen war. Inzwischen ist er auf der Karriereleiter weiter aufgestiegen.

Es war in Griesheim richtig interessant, was er uns Laien geboten hat. Wir haben die Achsen (vor den ersten Achsbrüchen noch) gesehen, die Stromabnehmer usw, die ausgetauscht werden müssen und konnten alle Unterhaltungsarbeiten fachmännisch erklärt bekommen.

Natürlich konnten wir auf dem Führerstand eines ICE-3 bis Griesheim fahren.

Daran erinnert sich noch gerne der Vielfahrer.
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Tf Reinhard
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Re: Durchsagenterror

Beitrag von Tf Reinhard »

Ich hatte meinen Kampf mit einem Automaten nicht wegen der einfachen oder schwierigen Bedienung, sondern weil das Display irgendwie nicht richtig funktionierte. Damals war ich unterwegs von Wetzlar nach Hechingen zum Vorstellungsgespräch - natürlich mit der Bahn.

Am Automaten wollte ich mir für die Hin- und Rückfahrt die Karte lösen. Leider kam in der Anzeige nicht immer das, worauf ich mit den Finger zeigte (nein, so schief sind sie auch wieder nicht). Zum Beispiel berührte ich die Fläche für "H" registriert wurde "G", also zurück. Was macht das Ding? Abbruch. Irgendwann kam ich mal fast bis zum Ende durch und der Automat wollte wissen, mit welchem Zug ich wieder zurück fahre. Das wußte ich aber noch nicht. Also selbst abbrechen und Einzelfahrt kaufen. Dann ging der Kampf von vorne los. Dauer für den Fahrscheinkauf: etwa 15 Minuten

Für die Heimfahrt kaufte ich mir dann in Hechingen am Schalter (der ist ja leider auch nicht mehr besetzt) eine Fahrkarte und bekam dazu noch den Rat bereits schon mit der HzL nach Tübingen zu fahren, da der IRE sehr verspätungsanfällig ist und der Anschluß nicht immer erreicht wird. Dauer vielleicht 3 Minuten.

Reinhard
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