Sitzung des Interessenverbands bodo-Ringzug

Sonstiges, worüber man sich das "Maul" zerreisen kann.
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Vielfahrer
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Sitzung des Interessenverbands bodo-Ringzug

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

am Freitag, den 21. Februar 25, findet im Ratssaal des Schlosses Aulendorf eine Sitzung des Interessenverbands bodo-Ringzug statt. Beim Bodo-Ringzug geht es um eine möglichst umsteigefreie und schnelle Regionalverbindung von Leutkirch über Kißlegg - Aulendorf nach Ravensburg - Friedrichshafen - Lindau Insel/Reutin. Umsteigefrei deshalb, weil gegenwärtig in Kißlegg und in Aulendorf sowie in Friedrichshafen in der Regel umgestiegen werden muss und Anschlussverluste leider die Attraktivität der Bahnverbindung beeinträchtigen. Überlegt wird ein Ausbau der Strecke Kißlegg - Aulendorf, u.a. mit Elektrifizierung und Erhöhung der Streckengeschwindigkeit sowie neuen Kreuzungsmöglichkeiten.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Villinger
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Re: Sitzung des Interessenverbands bodo-Ringzug

Beitrag von Villinger »

Hallo,

angesichts der momentanen finanziellen Klammheit in den politischen Gremien, der Trägheit mancher Projekte (Die Zollernbahn wird frühestens 2034 elektrisch fahren, solange muss nach Stuttgart umgestiegen werden, und beim Ringzug SBH hört man seit über einem Jahr auch nichts neues zu den Elektrifizierungsplanungen) kommt mir diese Angelegenheit erst recht in weiter Ferne bzw. in einem frühen Stadium vor.
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Vielfahrer
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Re: Sitzung des Interessenverbands bodo-Ringzug

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Villinger,

Dein Eindruck kann täuschen, zumindest was die beabsichtigte Realisierung des Bodo-Ringzugs betrifft. Zielsetzung war es ja, die Bahnverbindung von Leutkirch in das Schussental, insbesondere nach Ravensburg, deutlich zu beschleunigen, nach Möglichkeit umsteigefrei und damit zuverlässig zu gestalten. Um diese Zielsetzung zu realisieren, wurde eine intensive Untersuchung der Infrastruktur durchgeführt, wobei bestimmte Randbedingungen zu berücksichtigen waren, insbesondere etwa auf der Allgäubahn zwischen Memmingen und Kißlegg - Lindau, auf welcher Fernzüge, Regionalzüge und Güterzüge unterwegs sind. Eine weitere Zielsetzung ist es auch, die Verbindung Leutkirch - Ravensburg in den Friedrichshäfler Nahverkehrsknoten zeitgerecht einzubinden, also mindestens bis Friedrichshafen zu verlängern und zugleich im aufkommensstarken Abschnitt Friedrichshafen - Aulendorf ein attraktives Nahverkehrsangebot anzubieten. Nicht zu vergessen ist auch die Zielsetzung, aus dem Schussental über Kißlegg eine attraktive Transportkette von und nach München anzubieten bzw. Leutkirch und Wangen über Aulendorf in Richtung Ulm weiterhin attraktiv anzubinden. Bei beliebig vielen Finanzierungsmitteln wäre die Erreichbarkeit aller dieser Ziele denkbar, allerdings würde dann der Nutzen/Kostenfaktor zu klein werden. Aus diesem Grund mussten aus der Vielzahl denkbarer Investitionen diejenigen herausgesucht werden, die einen NKU-Wert > 1,0 erwarten lassen und trotzdem einen großen Nutzen für die Fahrgäste versprechen.

Zentrales Element der Überlegungen ist letztlich die Strecke zwischen Aulendorf und Kißlegg, also einer eingleisigen Bahnlinie mit wenigen Kreuzungsmöglichkeiten, knappen Umsteigezeiten sowohl in Aulendorf wie auch in Kißlegg. Im Gegensatz zur Südbahn oder zur Allgäubahn handelt es sich nicht um eine Strecke von bundesweitem Interesse, so dass als Finanzierungsgrundlage das GVFG in Betracht kommt, welches aber auch bei Erreichen eines NKU > 1,0 eine kommunale Mitfinanzierung vorsieht. Aus diesem Grund müssen Kosten und Nutzen so aufbereitet werden, dass in den zuständigen kommunalen Mitfinanzierungsgremien dazu eine Bereitschaft besteht bzw. geweckt werden kann. Wünsche vor Ort orientieren sich nicht unbedingt an überregionalen Verbesserungen, etwa was die Frage zusätzlich gewünschter Haltepunkte betrifft, die neben einem lokalen Nutzen für andere Fahrgäste eher Reisezeitverlängerungen oder knappe Umstiegszeiten zur Folge haben können.

In den kommenden Wochen wird vor Ort über diese Fragen beraten werden und am Ende dürfte dann die Festlegung auf eine mehrheitsfähige Variante fällig sein. Der darauf folgende Schritt wäre dann die Einleitung der vorgeschriebenen standardisierten Bewertung dieser Variante mit dem Ziel, nach Abschluss der Planungsphase 4 in die Realisierung gehen zu können. Auch dann, wenn ausreichend Finanzierungsmittel vorhanden sein sollten, ist kurzfristig nicht mit einer entsprechenden Umsetzung zu rechnen, da solche Abläufe doch Jahre dauern. Mein Eindruck insgesamt aber ist, dass das Projekt gut aufgegleist und realisierbar ist.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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