nachdem es über die Umgestaltung des Tuttlinger Bahnhofs wieder ruhig geworden war, gibt es jetzt kurz vor Jahresende nochmal einen Pressebericht, in dem der Geschäftsführer des Investors die Ideen für das Empfangsgebäude und das angrenzende Gelände vorstellt.
Quelle: Artikel Schwäbische (Paywall)

Die Schoofes Immobilien Gesellschaft plant demnach die Investition von ca. 40 Millionen Euro auf dem Gelände. Wenn man zwischen den Zeilen ließt, wird man feststellen, dass das ganze Projekt aber noch längst nicht spruchreif ist. Die Grundstücke befindet sich nach wie vor im Besitzt der Stadt, ein Bebauungsplan ist noch nicht aufgestellt. Die aktuelle schwierige wirtschaftliche Situation scheint dem Vorhaben auch bereits zu schaffen zu machen und erfordert die Anpassung der Pläne.
Denkbar wären laut Schoofes auf dem zu entwickelnden Gelände Flächen für Ärzte, Büros, Handel, Gastronomie, ein Hotel oder Businessappartements. Eine klassische Wohnbebauung wird nicht angestrebt. Das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude selbst soll zukünftig modern und barrierefrei werden. Dabei wird auch an die Toilettenanlagen gedacht, welche heute eine Zumutung für die Besucher darstellen. Ansonsten sollen standardgemäß Gastronomiebetriebe untergebracht werden (Bäcker, Fastfood, Imbiss, Kiosk etc.) und Flächen für die Themen Reisen und Nahverkehr. Die aktuellen Wohnungen im Bahnhof bleiben auch erhalten. Die Fahrradgarage ist ebenfalls noch im Gespräch.
Gerade das Thema Gastro finde ich spannend. Auf der einen Seite erhöht es die Aufenthaltsqualität massiv. Auf der anderen Seite gibt es nach meinen Beobachtungen am Tuttlinger Bahnhof aber praktisch keine Leute die sich dort länger als 10 Minuten aufhalten. Die Züge fahren ja meist zur vollen Stunde, die Busse sind gut darauf abgestimmt, danach ist es fast wie leergefegt. Zum Vergleich, der kleine Bäcker hat aktuell nur Montags bis Freitags am Vormittag geöffnet. In den Sommerferien ist ganz geschlossen.
Nächstes Jahr wird es zunächst mit der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes losgehen. Die Stadt lässt hierzu in einem ersten Schritt den Busbahnhof temporär auf das angrenzende Parkplatzgelände, welches Schoofes bebauen möchte, verlegen. Anschließend kann dann die eigentliche Arbeit am neuen Busbahnhof beginnen. Diese Bauarbeiten sollen bis 2026 abgeschlossen sein. Außerdem wird von der Stadt ab nächstem Jahr am Durchbruch der Unterführung in Richtung Donau und dem Tuttlinger Stadtteil Koppenland gebaut, welcher im oberen Bild im Hintergrund zu erkennen ist.
Wann Schoofes mit seinen Projekten loslegen kann, hängt also stark vom Vorgehen der Stadt Tuttlingen ab und auch die DB und das Landesdenkmalamt haben noch ein Mitspracherecht. Als Bauzeit werden dann irgendwann mal zwei bis drei Jahre veranschlagt.
Weihnachtliche Grüße
Sam7C7