Viele Gründe fürs Bahn-Chaos im Ammertal

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Vielfahrer
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Viele Gründe fürs Bahn-Chaos im Ammertal

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

„Viele Gründe fürs Bahn-Chaos“ lautet die heutige Schlagzeile des Schwäbischen Tagblatts in Tübingen. Zahlreiche Klinik-Beschäftigte ärgern sich, dass die zunächst aus Kapazitätsgründen vor einigen Jahren eingesetzten Direktbusse von Unterjesingen zu den Tübinger Kliniken (11.500 Beschäftigte) inzwischen gestrichen wurden. Die Begründung dafür lautet, dass inzwischen ja dank der neuen Elektrotriebwagen die Beförderungskapazität auf der Ammertalbahn sich deutlich erhöht hätte, so dass es die entlastenden Busse des Stadtverkehrs nicht mehr benötige. Ab dem Tübinger Westbahnhof verkehrt ohnehin alle 30 Minuten - abgestimmt auf die Ammertalbahn eine Buslinie zu den Kliniken.

Die Beschäftigten sehen das allerdings ganz anders. Aus den verschiedensten Gründen käme die Ammertalbahn nicht pünktlich, so etwa mit Verspätungen von bis zu 30 Minuten, wodurch die Stadtverkehrsbusse zu den Kliniken weg sind oder erst der nächste genutzt werden könne. Dadurch kämen sie 30 Minuten zu spät an den Arbeitsplatz, was Patienten und dem Klinikbetrieb nicht zumutbar sei. Hin und wieder würden die Züge auch ganz ausfallen. Versprochen worden sei jedoch zu den Hauptverkehrszeiten der 15- Minuten-Takt der Ammertalbahn, der bis auf Weiters aber ausgesetzt worden sei. Weniger Züge, gestrichene Direktbusse, Umsteigeverbindungen mit deutlich längerer Fahrzeit, das sei aus Nutzersicht nicht hinnehmbar, zumal über die Verspätungen vor Ort keine Information erfolge. Erst „im Laufe des Jahres“ sollten die Züge das GPS-System erhalten, was wohl bis spätestens Dezember heißen dürfte.

Kritisiert werden die zu wenigen Türen im Vergleich zu den teils in Vierer-Traktion gefahrenen RegioShuttles, wodurch sich beim Ein- und Aussteigen Fahrzeitverlängerungen ergeben würden. Ferner würde sich die deutlich überlastete Strecke zwischen Plochingen und Wendlingen auch auf die Ammertalbahn bis nach Herrenberg auswirken, weil dort entstehende Verspätungen weitergegeben würden. Am Dienstag dieser Woche hätte es zudem im Tübinger Bahnbetriebswerk ein „Aufstellungsproblem“ gegeben, zuvor hat das neue Stellwerk nicht funktioniert und obendrein sind auch bei der Ammertalbahn überdurchschnittlich viele Lokführer derzeit erkrankt. Vor diesen Hintergründen haben die Fahrgäste in den gut ausgelasteten Direktbussen von Unterjesingen zu den Kliniken (Abfahrten um 7:07 und 7:37 Uhr in Unterjesingen bei 10 Minuten Fahrzeit bis zu den Kliniken) kein Verständnis dafür, dass nun unzuverlässige Umsteigeverbindungen mit erheblich verlängerten Fahrzeiten den Ersatz darstellen sollen.

Um die Stadtverkehrslinie vom Westbahnhof zu den Kliniken um wenige Minuten zu beschleunigen, soll ab Februar die Westbahnhofstraße (stadteinwärts 2 Fahrspuren) auf eine Fahrspur für PKW reduziert werden, um für die alle 30 Minuten verkehrenden Stadtverkehrsbusse zu den Kliniken eine eigene Fahrspur zu erreichen. Außerdem dürfen dann nur noch die Stadtverkehrsbusse an der zu den Kliniken führenden Kreuzung mit der Belthlestraße abbiegen, PKW müssen einen deutlichen Umweg nehmen oder bereits am Stadtrand über den Hagellocher Weg zu den Kliniken fahren. Die Westbahnhofstraße ist so ziemlich die einzige Straße, die aus den Richtungen Herrenberg oder Rottenburg bzw. Hechingen und Reutlingen in das Univiertel führt, da die Mühlstraße (Verbindung Hauptbahnhof - Innenstadt) für PKW gesperrt ist. Es dürfte also höchst interessant werden.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Karl Müller
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Re: Viele Gründe fürs Bahn-Chaos im Ammertal

Beitrag von Karl Müller »

Hallo,
ja, ich habe es auch gelesen, und das alles für 53,7 MIllionen Euro...und, wir wollen ein ganzes Netz - die Regionalstadtbahn - neu aufbauen. Dieser Tage war die Besichtigung des "mock-up" der neuen "tram-train" möglich, in Karlsruhe.
https://meinka.de/22-meter-langes-model ... enthuellt/
Gruß Oli
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