Straßenbahnstrecke für Tübingen?

Strecken in Baden-Württemberg, die unten nich aufgeführt sind.
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Villinger
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Re: Straßenbahnstrecke für Tübingen?

Beitrag von Villinger »

Sehr schade darum, aber es hatte sich ja abgezeichnet. Letztendlich wird es auch am spalterischen Umgang mit der Gegenbewegung gehangen haben, auf Facebook gab es da ja unerbittliche Kämpfe um Fakten und solcher Dinge, die keiner faktischen Grundlage basierten. Vielleicht ist Palmer da auch falsch damit umgegangen und hat andere Vorschläge wie diese Tunnellösung nicht ernsthaft genug verfolgt.

Gut fande ich seinen Vorschlag, dennoch den MIV einzuschränken und weitere Bus- oder Radspuren zur Verfügung zu stellen. Mir kommen viele in der Bevölkerung, besonders bei den Nein-Sagern wie arrogante Mittelständler mit Zweit- und Drittwagen vor, die gerne alles wie bisher und gerne noch mehr Platz für das Auto hätten. Und scheinbar ist die ISS auch so unüberzeugend geplant gewesen, dass sich auch nicht genügend überhaupt hätten vorstellen können/wollen, damit später mal als Ersatz für das Auto in die Stadt fahren zu können.
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Vielfahrer
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Re: Straßenbahnstrecke für Tübingen?

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

ja, leider ist der Bürgerentscheid zur Innenstadtstrecke gegen diese ausgegangen. Seitens der Befürworter (nicht auf den Facebook-Seiten oder in Leserbriefen) konnte ich keine spalterischen Tendenzen feststellen. Aber aufgefallen ist mir, dass das von den Gegnern vielfach verwendete Argument eines "ökologischen Rucksacks", also eine hohe CO2-Belastung durch den Bau der Innenstadtstrecke, schon gewichtig gewesen war. Merkwürdigerweise wurde dieses Argument beim Ausbau der Straßen (vierspurige B28 neu im Neckartal) oder bei der geforderten Schindhau-Tunnellösung der B 27 im Südosten Tübingens nicht entsprechend thematisiert. Während bei der Innenstadtstrecke dieser ökologische Rucksack von den Befürwortern im Laufe der kommenden Jahre durch den prognostizierten Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Verkehr - wissenschaftlich untermauert - als abzutragen eingestuft wurde, dürfte genau dies nicht beim weiteren Straßenausbau der Fall sein. Er wird dazu beitragen, dass eher noch mehr mit dem Auto gefahren wird, also die Öko-Bilanz sich nicht verbessern, sondern eher verschlechtern wird. Als Gegenargument wurde dann angeführt, dass in Zukunft die Autos sauberer werden, z.B. vermehrt Elektroautos verkehren werden. Und die Vielzahl "stinkender" Dieselbusse könne man sofort durch Elektrobusse ersetzen und müsse nicht warten, bis in vielleicht 10 Jahren die Infrastruktur für eine Innenstadtstrecke erstellt sei. Ferner kam das Argument, dass man für Busse die vorhandenen Straßen nutzen könne, was natürlich viel billiger wäre als der millionenschwere Bau der Innenstadtstrecke. Berechnungen der Stadt haben ergeben, dass aus Kostengesichtspunkten die Innenstadtstrecke nicht teurer wäre, da hohe Bundes- und Landeszuschüsse für den Bau der Strecke zu erhalten wären, hingegen der im Betrieb teurere Busverkehr eigenfinanziert werden müsse. Aus Sicht der Gegner eine Milchmädchen-Rechnung, denn die Bürgerinnen und Bürger müssten ohnehin alles über Steuern bezahlen.

Was aber bleibt, das ist, dass die Fläche nicht vermehrbar ist. Ob Busspuren durch Wegnahme von Fahrspuren für den Individualverkehr durchsetzbar sind, ob zusätzliche Parkhäuser bei den Kliniken gebaut werden können, halte ich für unwahrscheinlich. Dass das Autofahren hingegen in naher Zukunft erheblich teurer werden wird, hingegen für sehr wahrscheinlich und aus Gründen des Klimaschutzes auch für notwendig. Es wird also ausgesprochen schwierig werden, die deutlich steigenden Mobilitätsansprüche aus dem Umland zu den zahlreichen Tübinger Arbeitsplätzen in Lehre, Forschung und Kliniken zu befriedigen.

Viele Grüße vom Vielfahrer, der bei seinem Fußweg bis zum Tübinger Westbahnhof zu bestimmten Zeiten bis zu 5 Minuten warten muss, um dank einer Lücke im nicht abreisenden Verkehrsfluss den stark befahrenen Hagellocher Weg zu queren.
Karl Müller
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Re: Straßenbahnstrecke für Tübingen?

Beitrag von Karl Müller »

Hallo,
aich in Rt.-Betzingen gibt es StadtbahnGegner, diese machen mit Plakaten in Betzingen auf sich aufmerksam. Eine webside dazu konnte ich nicht finden, allein der GEA hat scheinbar vor vielen Wochen einen Artikel dazu abgedruckt:

Bild

Tja, so ist das leben, auch die Schiene hat nicht nur Befürworter, damit müssen wir leben. Und, wenn ein grüner OB mitsamt grüner Landesregierung es NICHT geschafft hat eine Mehrheit unter den Wahlberechtigten zu finden dann muß er bei SICH nach den Fehlern schauen und nicht auf die anderen zeigen.

MFG Oli
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