Der Ausbau der Schönbuchbahn (Elektrifitizierung, Verlängerung Bahnsteige, Neues Betriebswerk, partiell zweigleisiger Ausbau, Aufhebung der BÜs in Böblingen) hat eine weitere Planungs-Iteration:
Bei Interesse https://rp.baden-wuerttemberg.de/rps/Ab ... erung.aspx
Eher für generell interessant halte ich die Diskussionen zum Gleismittenabstand bzw. zur Anwendbarkeit der "S-Bahn-Klausel".
Wir kennen ja die Regelungen aus EBO§ 10: 4m bei Neubau, bei HGV-Strecken mehr (TEN?) und bis 3,80 unter Nutzung der Stadtschnellbahnklausel (vulgo: S-Bahn). Nur was ist eigentlich eine Stadtschnellbahn ? S-Bahn NRW 28 (Mettmann-Kaarst) die offiziell als S28 läuft vs. Ammertalbahn - beides derzeit mit Dieseltriebwagen bedient...
Jedenfalls besteht der Zuschussgeber (MVI BW) nun auf 4m Gleisabstand, wie einem Protokoll zu entnehmen ist: http://www.schoenbuchbahn.de/site/LRA-B ... 2_2015.pdf
Obwohl die Schönbuchbahn mit den anvisierten Betriebsprogramm (15min-Takt, Elektr. Triebzüge kein Güterverkehr mehr) durchaus S-Bahn-Character hat, besteht man darauf. Ironischerweise gelten damit strengere Vorschriften als für viel stärker befahrene Strecken (Hasenbergtunnel: 140 vs 100 km/h, Haupt vs. Nebenbahn, 210m vs 80m-Züge, 12 vs. 4 Züge/h). Auch S21 mit Mischverkehr mit IC(E)s auf der Filderbahnstrecke muss diesbezüglich weniger strenge Vorschriften erdulden als die Schönbuchbahn. Verstehe das wer will...
Ich habe mich daraufhin mal an andere Projekte gemacht und ein paar Planfeststellungsunterlagen gescannt:
-Auch die Hermann-Hesse-Bahn plant für den neuen Begegnungsabschnitt mit 3,80m unter expliziter Berufung auf die S-Bahn-Klausel. Wehe, die Calwer kriegen das genehmigt, da schäumem die Böblinger aber ;-)
-Auch im Bereich Breisgau-S-Bahn sind für Begegnungsabschnitte wohl 3,80m geplant.
-Die AVG mit ihren Stadtbahnen ist das auch nicht anders gewohnt. Bei einem zurzeit in Umsetzung befindlichen Projekt "Ausbau Bf Grötzingen" wird auch der Kraichgaubahn auch mit 3,80m geplant. Und dass, obwohl die Strecke - hätte sie genügend Kapazität - sicher eher für Güterverkehr oder einen RE geeignet wäre als die Schönbuchbahn.
Insgesamt halte ich da einfach auch die Vorschriftenlage für überholt aus Zeiten, als man sich einen Ausbau außerhalb von S-Bahn-Netzen kaum vorstelllen konnte. Nochmal, warum sollen für die Neben-Bimmelbahn strengere Vorschriften gelten als für die S-Bahn-Strecke ? Ich halte eine explizite Ausdehnung der S-Bahn-Regeln auf "Nebenbahnen, die nur oder weit überweigend dem lokalen Personen-Verkehr dienen" für sachgerecht.
Die Gute Nachricht ist, dass man das Problem im konkreten Fall kostenmäßg relativ erträglich mit den Y-Stahltschwellen hinbekommt.
Weitere (substanzielle) geforderte Änderungen sind wohl, die letzten Fußgängerüberwege, die nur mit Umlaufschranken gesichert sind, stattdessen technisch zu sichern.
Ausbau Schönbuchbahn
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Re: Ausbau Schönbuchbahn
Dabei sollte aber erwähnt werden, dass der (inzwischen abgeschlossene) Bau des 2. Gleises in Grötzingen in den Bereich der BO-Strab gelegt wurde. Dabei gelten ja m.W. nochmals ganz andere Vorschriften. Siehe der Lageplan des Bahnhofs Grötzingen:Goldberger hat geschrieben: -Die AVG mit ihren Stadtbahnen ist das auch nicht anders gewohnt. Bei einem zurzeit in Umsetzung befindlichen Projekt "Ausbau Bf Grötzingen" wird auch der Kraichgaubahn auch mit 3,80m geplant. Und dass, obwohl die Strecke - hätte sie genügend Kapazität - sicher eher für Güterverkehr oder einen RE geeignet wäre als die Schönbuchbahn.
http://www.avg.info/fileadmin/user_uplo ... zingen.pdf
Neu gebaut wurde das Gleis zwischen W11 und W14.
Der "Knackpunkt" mit dem Gleismittenabstand ist bei der AVG nämlich sehr wohl ein Problem, da der komplette 2-gleisige Ausbau der Kraichgaubahn sonst relativ einfach durchzuführen wäre. Die Strecke wurde damals nämlich 2-Gleisig projektiert und z.T. auch gebaut. Nur sind die damals geplanten und gebauten 3,80 eben heute nicht mehr so einfach zu verwenden.
Viele Grüße,
Tobi
Tante Edit hat den Link wieder repariert ;-)
Zuletzt geändert von Rangierer am Mi 25. Jan 2017, 10:40, insgesamt 1-mal geändert.
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HIER gibts eine stets aktuell gehaltene Übersicht zu den Fahrzeugen im bwegt Landesdesign
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Re: Ausbau Schönbuchbahn
Danke für den korrigierenden Hinweis.
Insgesamt aber eine Strecke, die mit Vmx=120..160 eine Fahrzeit von von 45min mit etwa 3-5 Halten bietet. Absolut konkurrenzfähig zum Auto.
Ich weiß nun nicht wie groß das Verkehrsbedürfnis ist, aber wenn man Heilbronn-Neckarsulm mt 125.000 EW ansetzt und nebeb Karlsruhe auch das Rheintal einbezieht, wäre da ein Stundentakt RE schon ganz schick. So à la Kraichbgausprinter, aber regelmäßig und etwas aufgemotzt (Fahrzeuge, etwas schnellere Vmax)
Zumal ja auch noch die Oberleitungsmasten hinzukommen, sofern sie nicht noch auf den Bahndamm passen."Der "Knackpunkt" mit dem Gleismittenabstand ist bei der AVG nämlich sehr wohl ein Problem, da der komplette 2-gleisige Ausbau der Kraichgaubahn sonst relativ einfach durchzuführen wäre."
Insgesamt aber eine Strecke, die mit Vmx=120..160 eine Fahrzeit von von 45min mit etwa 3-5 Halten bietet. Absolut konkurrenzfähig zum Auto.
Ich weiß nun nicht wie groß das Verkehrsbedürfnis ist, aber wenn man Heilbronn-Neckarsulm mt 125.000 EW ansetzt und nebeb Karlsruhe auch das Rheintal einbezieht, wäre da ein Stundentakt RE schon ganz schick. So à la Kraichbgausprinter, aber regelmäßig und etwas aufgemotzt (Fahrzeuge, etwas schnellere Vmax)
- Christian
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Re: Ausbau Schönbuchbahn
Grüße,
Christian
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