Noch kein Schnellzug aus St. Gallen

Alles zur Strecke Offenburg - Konstanz kann hier rein.
Siehe auch: www.Schwarzwaldbahn.net
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Gleisexperte
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Noch kein Schnellzug aus St. Gallen

Beitrag von Gleisexperte »

Hallo,
der für Dezember geplante Schnellzug von St. Gallen nach Konstanz (35 statt 65 Minuten) mit Anschluss an die Schwarzwaldbahn wird ab Dezember 2016 nicht fahren. Dies ist jetzt amtlich. Die Strecke ist zwar fertig, nur fehlt die Finanzierung aus dem Kanton St. Gallen. Neuer Starttermin soll Dezember 2018 sein.
Der Handel in St. Gallen frohlockt, damit die Kunden aus St. Gallen nicht mal schnell mit dem Zug nach Konstanz zum Einkaufen fahren.
In der anderen Richtung gesehen ist es für deutsche Wanderer schlecht, die die Ostschweiz erkunden wollen. Die Ziele rücken vorerst zeitlich nicht näher.

Ich bin mal gespannt, ob der Kanton Schaffhausen die Thurbozüge ab Dezember weiter bis Singen fahren lässt oder in Thayngen wendet. Die Fahrten nach Singen samt der Nachtverbindungen am Wochenende zahlt auf deutscher Seite die SBB-Thurbo u. nicht die NVBW. Das Geld soll dem Nahverkehr im Kanton verwendet werden. Für Singen wäre dies ein schwerer Rückschlag im Nahverkehr nach Schaffhausen/Zürich.

Es grüßt der
Gleisexprte
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Trainfreak
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Re: Noch kein Schnellzug aus St. Gallen

Beitrag von Trainfreak »

Gleisexperte hat geschrieben: Ich bin mal gespannt, ob der Kanton Schaffhausen die Thurbozüge ab Dezember weiter bis Singen fahren lässt oder in Thayngen wendet. Die Fahrten nach Singen samt der Nachtverbindungen am Wochenende zahlt auf deutscher Seite die SBB-Thurbo u. nicht die NVBW. Das Geld soll dem Nahverkehr im Kanton verwendet werden. Für Singen wäre dies ein schwerer Rückschlag im Nahverkehr nach Schaffhausen/Zürich.
Die heutige von THURBO betriebene S 22 Bülach - Schaffhausen - Singen wird es ab dem Fahrplanwechsel nicht mehr geben. Neu wird die SBB mit sechsteiligen Stadler KISS (RABe 511.0) die S 9 Uster - Zürich HB - Bülach - Schaffhausen betreiben.
Die S 16 bleibt unverändert (Thayngen - Winterthur - Zürich Flughafen - Zürich HB - Herrliberg-Feldmeilen - Meilen) mit Siemens Doppelstockzügen (RABe 514).

Soviel ich Weiss dürfen, zumindest bis jetzt, auch keine SBB S-Bahn Doppelstockzüge weiter als Thayngen fahren.

Ob eventuell die von THURBO betriebene Strecke Erzingen (Klettgau) - Schaffhausen nach Singen verlängert wird oder ob mit der S-Bahn Schaffhausen noch eine neue Linie kommt, entzieht sich meiner Kenntnis.

Gruss
Urs
Bm 6/6 18514
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Bülach-Singen

Beitrag von Bm 6/6 18514 »

Bisher fährt die S 22 ja um eine halbe Stunde versetzt zur stündlichen S 5 und bildet mit dieser bis Rafz einen Halbstundentakt. Ab Dezember fährt die S 5 (nun als S 9) halbstündlich bis Rafz und zur HVZ auch halbstündlich bis Schaffhausen. Die S 22 kann wie bisher südlich von Schaffhausen gar nicht mehr fahren, da an ihrer Stelle nun die S 9 fährt. Der Kanton Schaffhausen will aber nun zur HVZ einen 15 min-Takt zwischen Schaffhausen und der neuen Haltestelle am Rheinfall in Neuhausen und hat(te) daher die Idee, die S 22 um 15 min zu verschieben und nur noch ab Jestetten bis Singen zu fahren (da man am Rheinfall die Züge nicht wenden kann), dazu die S 9 in heutiger S 22-Lage bis Thayngen.
Für BaWü wäre diese Lage natürlich saublöd, da so Lottstetten keine schlanke Verbindung mehr nach Singen hätte und vor allem da die S 22 dann katastrophale Anschlüsse in Singen hätte.
Nach den BaWü-Fahrplanentwürfen bleibt diese aber anscheinend erspart und der Verkehr zwischen Singen und Schaffhausen quasi unverändert. Nur wird die Direktverbindung Singen-Bülach gebrochen und man muss (mit sehr kurzen Umsteigezeiten) in die S 9 umsteigen.
In der HVZ klappt der neue prinzipielle Halbstundentakt Lottstetten-Singen in eine Fahrtrichtung aber nicht, hier verpassen sich die Züge knapp. Hier liegt ein Problem wohl in der fehlenden Doppelspur nördlich von Rafz, welche eine schnelle Weiterfahrt der S 9 nach Schaffhausen während des Halbstundentakts verhindert und die Züge ca. 3 min kostet, die über die Strecke hinweg verteilt wurden.

Bleibt die Frage, was mit den Zusatzzügen ab Jestetten wird, diese könnten dann bis Thayngen fahren, würden aber während der HVZ mit der S 16 kollidieren. Eventuell stündlich Jestetten-Thayngen versetzt zur S 16 und zur HVZ zusätzlich Jestetten-Schaffhausen.

Eine Durchbindung Erzingen-Singen funktioniert wenn überhaupt sinnvoll nur zur HVZ, da sonst ein langer Aufenthalt in Schaffhausen wäre.

Ideal wäre wohl eine Durchbindung der S 9 bis Singen, aber da fahren zur HVZ 300 m-Züge. Da könnte man zwar einen Teil verschliessen, aber das Land BaWü dürfte trotzdem kaum ein Interesse an solchen Riesenzügen haben, da man die auch verschlossen bezahlen müsste (vor allem deren Anschaffung).

Für Singen-Thayngen(-Schaffhausen) ist wohl weiterhin der Halbstundentakt geplant. Dieser ist nur etwas wild finanziert. Ursprünglich wurde der Halbstundentakt zwischen Thayngen und Singen von BaWü von Mo-Fr finanziert, Sa+So endeten die S 22 in Thayngen. Durch (Mit-)Finanzierung durch den Kanton Schaffhausen, dem Landkreis Konstanz sowie Singen und Gottmadingen kam dann der Halbstundentakt auch am Wochende. Bei den Zugstreichungen vor einigen Jahren sollten auch die S 22 zwischen Thayngen und Singen teils gestrichen werden, dies konnte verhindert werden, indem sich vorgenannte auch teilweise daran beteiligen. Wer jetzt von den fünf Parteien wieviel zum Halbstundentakt bezahlt, weiss ich nicht.

Vorausichtlich morgen wissen wir mehr, dann kommen die schweizer Fahrplanentwürfe. Aber ich hoffe mal, dass sich da nicht mehr viel gegenüber dem Fahrplanentwurf von BaWü ändert.

Gruss, Florian
Lueger
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Re: Noch kein Schnellzug aus St. Gallen

Beitrag von Lueger »

Bm 6/6 18514
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Re: Noch kein Schnellzug aus St. Gallen

Beitrag von Bm 6/6 18514 »

Naja, es ist noch recht lückenhaft, so fehlen zwischen Schaffhausen und Erzingen sämtliche Züge, zwischen Singen und Schaffhausen alle RB, IRE und fast alle IC. Aufgeführt ist nur die S 22, die S 24 (ex S 16) und ein IC-Zugpaar.

Interessant ist, dass die S 22 ausserhalb der HVZ wenn die S 9 nicht fährt nach Jestetten weiter fährt und so den ungefähren Halbstundentakt herstellt, man hat also Halbstundentakte Zürich-Rafz und Jestetten-Schaffhausen(-Singen), aber nur einen Stundentakt zwischen Rafz und Jestetten.
Vorteil dieser getrennten Zugläufe ist natürlich, dass so durch eine kleine Taktabweichung ausserhalb der HVZ ein Halbstundentakt Jestetten-Singen geboten werden kann. Zur HVZ klappt der Anschluss nicht, dann kann man aber auch noch den IRE nehmen und ist nur ein paar Minuten länger nach Singen unterwegs (sofern man natürlich zu keinem der Zwischenhalte will).

Mit dem mal geplanten dem 15 min-Takt Neuhausen/Rheinfall-Schaffhausen zur HVZ (nur 30 min-Takt, eine Richtung zur NVZ hinkend) und Schaffhausen-Thayngen (15-15-30-Takt) wird das so aber noch nichts.
Wobei Jestetten-Schaffhausen der jetzt zur NVZ hinkende 30 min-Takt zur NVZ besser ist als der ursprünglich geplante 15-45-min Takt.

Zwischen Beringen und Erzingen wird wohl der 15 min-Takt zur HVZ wieder gestrichen, was irgendwie zu erwarten war (und in den ersten Planungen ging es ja auch schon nur bis Beringen).

Gruss, Florian
Gleisexperte
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Re: Noch kein Schnellzug aus St. Gallen

Beitrag von Gleisexperte »

Hallo Lueger,

die endgültigen Fahrpläne in der Schweiz im Nahverkehr werden meines Wissens nach Schweizer Aussagen im August festgeklopft.

Gruß
Gleisexperte

Anbei die SBB-Mitteilung zum Fahrplanwechsel

Bahnangebot ändert ab 13. Dezember 2015
Anspruchsvoller Fahrplanwechsel bringt
viele Neuerungen auf der West–Ost-Achse
Am 13. Dezember 2015 ändert für viele Kunden entlang der Schweizer West–
Ost-Bahnachse sowie im Regionalverkehr das gewohnte Bahnangebot. Der
diesjährige Fahrplanwechsel ist der anspruchsvollste seit der Einführung von
«Bahn 2000» im Jahr 2004. Die Reisenden profitieren von Verbesserungen,
müssen aber teilweise ihre Gewohnheiten ändern und sich gerade im Grossraum
Zürich an neue Linienführungen gewöhnen.
Der Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2015 wird der anspruchsvollste seit Einführung
der «Bahn 2000» im Jahr 2004. Das liegt einerseits an der Inbetriebnahme der
Durchmesserlinie für den Fernverkehr. Andererseits starten zwischen Renens VD
und Lausanne umfangreiche Bauarbeiten im Rahmen des Projekts «Léman 2030».
Diese Arbeiten auf der West-Ost-Achse, der Hauptschlagader des Schweizer Bahnnetzes,
sind nicht ohne Auswirkungen auf den Fahrplan möglich. Deshalb ändert die
SBB schweizweit die Linienführung verschiedener Fernverkehrsverbindungen auf der
West-Ost-Achse. Die Verbindungen Nord-Süd erfahren gegenüber dem aktuellen
Fahrplan keine wesentlichen Änderungen. Insgesamt wird das Angebot im Fernverkehr
um 660 000 Zugkilometer rund ein Prozent ausgebaut, im Regionalverkehr gar
um 2,3 Millionen und vier Prozent. Die wichtigsten Änderungen sind auf einer interaktiven
Karte ersichtlich unter: www.sbb.ch/fahrplanwechsel
Die wichtigsten Änderungen in Kürze:
· West–Ost-Achse: Neu wird die Durchmesserlinie Zürich für den Fernverkehr
auf der West-Ost-Achse genutzt: Im Dezember 2015 wird mit den Brückenbauwerken
die westliche Ausfahrt der Durchmesserlinie zwischen dem Bahnhof
Löwenstrasse und Zürich Altstetten in Betrieb genommen, wodurch die
Fernverkehrszüge der West–Ost-Achse über die Durchmesserlinie geführt
werden können. Zwischen Zürich HB und St. Gallen verkehren neu drei Züge
des Fernverkehrs (anstatt zwei wie heute). Der bisherige InterCity zwischen
Genève-Aéroport und St. Gallen (via Bern–Zürich HB) wird ab Winterthur ohne
Halt bis St. Gallen weitergeführt. Die Reisezeit nach St. Gallen mit Abfahrt
westlich von Zürich verkürzt sich mit dieser Verbindung um 18 Minuten.
Der Interregio Konstanz–Zürich–Biel/Bienne endet künftig in Zürich HB.
· Westschweiz: Mit dem Projekt «Léman 2030» werden zwischen Lausanne
und Genf bis 2025 dringend notwendige Bahnausbauten im Umfang von rund
3 Milliarden realisiert. Damit ist es das grösste Bauprojekt im kommenden
Jahrzehnt. Für Pendler in der Westschweiz bedeutet dies sowohl im Regionalals
auch im Fernverkehr grössere Änderungen. Zwischen Zürich und
Neuchâtel-Yverdon-les-Bains verkehren die ICN künftig im Halbstundentakt.
Reisende aus der Nordwest- in die Westschweiz und umgekehrt steigen dafür
in Biel/Bienne oder Olten um. Von Neuchâtel bis La Chaux-de-Fonds und Buttes
wird den Halbstundentakt eingeführt und die RER Vaud wird bis Grandson
verlängert. Gleichzeitig werden gewisse Linien neu geführt. Zwischen Wallis
und Italien wird der Autoverlad Simplon Brig—Iselle neu alle 90 Minuten fahren.
· Basel–Zürich–Ostschweiz: Der sogenannte «Flugzug» verkehrt ab Basel
SBB neu via Zürich HB nach Zürich Flughafen, wodurch sich ein halbstündliches
Angebot aus dem Fricktal nach Zürich HB ergibt. Die Fahrzeit zum Flughafen
verlängert sich dadurch um 9 Minuten. Der Interregio Basel–Aarau–
Zürich verkehrt neu überwiegend weiter via Zürich Flughafen nach St. Gallen
mit Halt in Winterthur, Wil SG und Gossau.
· Internationaler Verkehr: Die internationalen Verbindungen Zürich HB–
Schaffhausen–Stuttgart Hbf erhalten neue Abfahrtszeiten und dadurch bessere
Anschlüsse in Stuttgart. Ausserdem bietet die SBB neu ICE-Verbindungen
ab Chur via Basel nach Frankfurt bzw. Hamburg an. Damit kann die Anzahl
Direktverbindungen zwischen Basel SBB und Chur erhöht werden.
· Zürcher S-Bahn: Die zweite Etappe der 4. Teilergänzungen beschert der
Zürcher S-Bahn verschiedene neue Linien und Linienführungen. Ausserdem
werden die Fahrzeiten verschiedener Verbindungen angepasst. Damit sollen
die Zuverlässigkeit und die Pünktlichkeit der Züge deutlich verbessert werden,
so dass die Fahrpläne und insbesondere die Anschlüsse auch in den Hauptverkehrszeiten
besser eingehalten werden können. Dies führt auf gewissen
Strecken zu leicht längeren Fahrzeiten.

Fahrplan 2016 auf fahrplanentwurf.ch
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat heute die Konsultation zum Fahrplan 2016
eröffnet. Die Entwürfe für den ab 13. Dezember 2015 gültigen neuen Fahrplan von
Bahnen, Seilbahnen, Schiffen und Autobussen sind im Internet unter
www.fahrplanentwurf.ch zu finden. Allfällige Unstimmigkeiten in den Fahrplanentwürfen
können bis 14. Juni 2015 gemeldet werden. Im Fahrplanverfahren geht es darum,
eventuelle fahrplantechnische Unstimmigkeiten zu verbessern. Konzeptionelle
Anliegen wurden bereits früher im Rahmen des Angebotskonzepts behandelt. Stellungnahmen
sind mit dem vorbereiteten Online-Formular direkt an die für den öffentlichen
Verkehr zuständigen Stellen der Kantone zu richten. Diese werden die Eingaben
prüfen und wenn möglich berücksichtigen oder als Planungsgrundlage für die
kommenden Fahrplanjahre vormerken. Die Fahrpläne der Zürcher S-Bahn sind nicht
Teil dieser Auflage. Der Zürcher Verkehrsverbund ZVV hat diese bereits im kantonalen
Fahrplanverfahren zur Vernehmlassung veröffentlicht.
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