Am nächsten Tag, am 21. Juli 1980 fuhren wir nach Magdeburg, und mussten zuerst mal den Pass abgeben, weil bei der örtlichen Polizei die „Aufenthaltsgenehmigung“ eingestempelt werden musste.
Viel konnten wir da nicht machen, also fuhren wir mit dem Taxi ein wenig nach aussen. Und bekamen lediglich eine 50er vor die Linse.


Den Bauer mit dem altertümlichen Lanz Bulldogg habe ich leider nicht fotografiert! Schade!
Der nächste Tag brachte es dann! Wir standen sehr früh auf, und waren bei Sonnenaufgang schon in Haldersleben.
Dort sollten 41 er fahren.
Das war auch der Fall:

Und 52 er:

Da kam auch schon ein Zug:

Man beachte die Schienenbusse im Hintergrund.

Kurz nach diesem Foto wurden wir von einem älteren Herrn angesprochen, der uns fragte, was wir machten. Wir gaben Auskunft.
Er warnte uns, dass da auch von Fotografen tote Briefkästen angelegt wurden, und warnte uns, dass wir als potentielle Spione gelten würden.
Wir hatten Mühe, Ernst zu bleiben.
Wahrscheinlich wollte jemand die örtliche LPG ausspionieren.
Oder es war ein Geocacher, der wäre dann tatsächlich technologisch weit voraus gewesen!
Ja, wir liessen uns nicht ins Boxhorn jagen und gingen weiter in Richtung Oebeisfelde:

Unterwegs war eine Brücke. Auch eine 118 war unterwegs:

Da warteten wir ein wenig:

Leider war der 18er Film ein wenig zu unempfindlich, so dass es eine Bewegungsunschärfe gab.
Dampflok im Morgenlicht:


Wir wanderten die Strecke entlang und fotografierten das, was kam:
Mal 52:

Mal 41:

Mal 50:

Mal ein Schienenbus:

Ja, und dann kam der Höhepunkt:
Der Interzonenzug nach Berlin.
Geführt von einer 03, mit stilreinem DB Wagenzug:

Nur schon diesen Bild, war die Reise wert.
Wir kamen dann an die Blockstelle 17, ein Bahnübergang und wurden dort von der Barriesenwärterin sehr freundlich empfangen.
Irgendwie blieben wir da kleben. Frau H. Hatte auch einen Telefonanschluss ans nächste Stellwerk und gab uns sehr zuverlässig die Bespannung bekannt.
Wir gondelten in der Umgebung rum, und dabei entstanden diese Bilder:
Der Bahnübergang mit 132er

Beim Stellwerk (Bülstringen?) mit der Blockstelle:


Mal wieder ein Güterzug. Im Hintergrund das Einfahrsignal der Kreuzungsstelle:


Ja, und zum Schluss nochmals den Bahnübergang:

Wartburg, IFA LKW und Passanten warten geduldig.
Ja, was gäbe es noch zu erzählen:
Der Bahnübergang war wohl eine Zelle der Zeugen Jehovas. Die beiden Damen, und auch einige Passanten, waren in diesem Verein.
Ich hatte von den Zeugen nie gross gehört. War also unbelastet. Es hat mich beeindruckt, was die Leute dieser Gemeinschaft in der DDR aushalten mussten. Vor allem die männliche Jugend, die von ihren Recht Gebrauch machten und den bewaffneten Wehrdienst verweigerten.
Insofern war der Nachmittag sehr lehrreich, und wir zogen dann ziemlich nachdenklich ab.
Am Nächsten Tag waren wir dann schmalspurig unterwegs.