[RU] Russland 2014 – Tag 16 von 19: An der Schwarzmeerküste [m29B]

Hier könnt Ihr Eure Bilder präsentieren. Darf auch mal vom Thema Eisenbahn abkommen.
Antworten
Benutzeravatar
Hannes
Weichensteller
Weichensteller
Beiträge: 1083
Registriert: Di 11. Mär 2008, 22:50
Alter: 35

[RU] Russland 2014 – Tag 16 von 19: An der Schwarzmeerküste [m29B]

Beitrag von Hannes »

Dobri djen,

gegen 8 Uhr wurde ich durch die anderen wach, unsere Fahrt führte bereits durch den teils sonnigen Kaukasus, durch ein dicht bewaldetes Tal, welches wir uns mit Fluss und Straße und gelegentlich einer Siedlung teilten.

Bild
Irgendwo an einem Bahnhof im Kaukasus, den Namen habe ich leider nicht parat. Über Nacht hatte unsere Zuglok wohl wegen des Gebirgsabschnittes gewechselt, nun zog uns eine 2ES4K bis zur Endstation.

Bild
Ein Tanklager gibt es aber, sicherlich ein brauchbarer Anhaltspunkt.

Nach weiterer Fahrt durchs Tal erreichten wir schließlich die Küstenstrecke am Schwarzen Meer entlang. Das sollte sich noch fast drei Stunden bis Sotschi hinziehen, zwei längere Aufenthalte unterwegs inklusive.

Bild

Bild

Bild

Bild
Wir waren ganz vorne im Zug, da kann man mal einen Blick zurück werfen.

Ein kleiner Umtrunk im Schaffnerabteil am Vorabend war uns nicht ganz verborgen geblieben, der ging wohl etwas länger, denn unser Schaffner war heute morgen äußerst gut gelaunt. Vor einem Zwischenhalt hatte er bereits die Tür geöffnet und hielt sich an dieser fest, um sie gleichzeitig noch einigermaßen geschlossen zu halten. Das führte zu einigen Hin- und Herbewegungen, aber er konnte sich im Wagen halten, in Russland wird ja auch nicht schnell in die Bahnhöfe eingefahren. Die Damen, die vor mir auf den Ausstieg warteten, waren über sein Verhalten auch sichtlich erheitert.

Bild
Vor der Lok musste auch mal ein Bild sein.

Bild

Bild

Bild
Ankunft im grundsanierten Bahnhof Sotschi, nur die Bahnsteige sind ein paar cm zu niedrig geraten. Unser Zug hatte leider ein fotografisch äußerst ungünstiges Gleis zugewiesen bekommen, wobei das Gleis 3 rechts wegen des Zauns auch nicht besser gewesen wäre.

Bild
Unser Schaffner geradestehend an der Türe. Wir überreichten ihm zum Schluss noch eine Haloren-Packung, die noch übrig war, woraufhin er das bei sich im Abteil gegen irgendetwas aus dem Souvenirbedarf tauschte.

Das Hostel sollte nun eine Viertelstunde Fußmarsch vom Bahnhof entfernt sein. Die Straße war ja sofort gefunden, das Gebäude an sich auch, aber der Eingang zum Hostel war mal wieder gut versteckt, obwohl es nicht allzu klein war. Aber ich konnte mich durchs Gebäude fragen. Das Hostel war schön provisorisch, so was hätte in unseren Breitengraden eher nicht betrieben werden dürfen.

Wir hatten noch zwei drei andere Leute in unserem Zimmer, das einen schön unfertigen Eindruck machte. Ich konnte mich zwar eigentlich glücklich über drei Doppelsteckdosen an meinem Bett schätzen, doch keine von denen war angeschlossen bzw. man brachte auch erst gar nicht den Stecker rein. Bei anderen sah es zum Glück besser aus. Aus ein paar dünnen Stahlträgern und ein paar Multiplexplatten sowie Kanthölzern war eine Zwischendecke eingezogen, bei der man natürlich jeden Tritt hörte, dauerhaft stabil wirkte das nicht. Auch die Zwischenwände waren nur ein paar Holzplatten. Aber der Balkon wusste mit Meer- und Gebirgsblick zu entschädigen.

Bild
An der Bushaltestelle unten an der Straße das ewig gleiche Spiel der Marschrutkas im Pulk, wobei natürlich der vorderste nicht ganz vorne hält sondern so, dass es einen schönen Rückstau gibt.

Bild

Wir machten uns strandfertig, denn das gute Wetter wollte nochmals genutzt werden.

Bild
Den Straßen und Parks merkte man ihr junges Alter an, es war auch alles russisch und englisch beschriftet, an den Unterführungen gab es auch überall Treppenlifte.

Bild

Bild
Sandstrand gibt es hier nicht, da muss man mit Kies vorlieb nehmen.

Bild

Bild
Ob sich diese Bettenburgen jemals rechnen werden?

Bild

Bild

Bild

Bild
Mit Paule zog ich einmal entlang der Strandpromenade, die gefühlt bis Adler durchführte. Der Zustand der Wellenbrecher war ersichtlich nicht mehr der beste. Links im Bild gibt es eine Bierbar, natürlich war dort Oktoberfest...

Bild

Auf der Suche nach ein paar netten T-Shirts waren wir nach einiger Zeit fündig geworden, auf ein Putin-T-Shirt verzichtete ich, auch wenn mir das die Verkäuferin mit einem gewissen Stolz lächelnd als „Unser Putin“ anbot ;-)
Vom Strand ging es zurück ins Hostel, das Salzwasser abduschen. Die Sonne legte sich dann so langsam auch schlafen:

Bild

Bild
Wir wollten den letzten gemeinsamen Abend mit einem Abendessen an der Strandpromenade beschließen, denn David sollte bereits in der Nacht über Istanbul nach München zurückfliegen, um Dienst auf dem „richtigen“ Oktoberfest zu tun.

Bild
Ein paar Unbeirrbare nutzten die Dämmerung weiter für ihre Bahnen. Immerhin war das Meer jetzt ruhiger, das muss man auch sagen.

Bild
Abschiedsgruppenbild, die uns fotografierende ältere Dame konnte auch mal wieder ein paar Brocken Deutsch. An Sonne mangelte es, außer in Wolgograd, in den vorangegangenen Wochen auch nicht, so dass wir noch etwas Bräune abbekommen hatten.

Bild

Bild

Wir fanden schließlich ein Restaurant, wo es anscheinend auch noch etwas Disko geben sollte. Dafür schien an diesem Tag aber doch zu wenig los zu sein. Schlussendlich wählten wir zusammen 1 kg Schaschlik mit Beilagen und einer Flasche Rotwein, wobei wir sonst jeder Bier tranken. Allzu gut war der Rotwein auch nicht, aber den gab´s halt dazu. Zum Rauschen des Schwarzen Meeres hatten wir nochmal einen schönen Abend, bis wir 22.30 Uhr dann zurück im Hostel waren.

Na swidanie,

Hannes
"Deutsche siegen im Fußball, aber bei der Bahn ist täglich Cordoba."
ÖBB-Chef Christian Kern in der Kronenzeitung vom 8.11.14
Laie
Weichenputzer
Weichenputzer
Beiträge: 50
Registriert: Mi 30. Mär 2011, 14:19

Re: [RU] Russland 2014 – Tag 16 von 19: An der Schwarzmeerküste [m29B]

Beitrag von Laie »

Sehr interessant. Du hättest nur die Gelegenheit nutzen sollen und noch einen Abstecher nach Abchasien machen. Das sieht man glaube ich so schnell nicht wieder :)
Antworten