Die Murgtalbahn...

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Die Murgtalbahn...

Beitrag von Rangierer »

... soll wohl im Zuge der Neuausschreibung nicht mehr direkt in die Karlsruher Innenstadt durchgebunden werden, was meiner Meinung nach einn sehr sehr großer Rückschritt ist, da die direkte Durchbindung von sehr vielen hier wirklich geschätzt und auch gut angenommen wird.
Einen Vorteil darin kann ich nicht wirklich finden, außer vielleicht dass dann reine Vollbahnfahrzeuge eingesetzt werden können, was den Wettberwerb erhöhen könnte.
Eine Frage dazu hätte ich aber noch, nämlich ob das funktionieren kann, weil die AVG die Strecke ja für 25 Jahre gepachtet hat?
Mal gespannt, was die Verkehrsexperten hier im Forum dazu sagen?
ka-news hat geschrieben: S41 soll nicht mehr durch Karlsruher City rollen - Land plant Änderungen
Weit über die Grenzen der Fächerstadt hinaus ist das Karlsruher Modell für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bekannt. In kaum einer anderen Stadt ist es möglich, aus dem Umland ohne Umsteigen mit der Straßenbahn ins Stadtzentrum zu fahren. Nun will Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) das Modell in Teilen überdenken - die Murgtalbahn S41 soll nicht mehr durch Karlsruhes Zentrum führen. Johannes Stober (SPD) ist verwirrt über diesen Vorstoß und fordert einen breiten Diskussionsprozess.

Keine S41 mehr in Karlsruhes Innenstadt? Im Februar erklärten Politiker der Grünen-Landtagsfraktion, dass die Landesregierung das Karlsruher Modell nicht zerstören wolle. Grund für die aktuelle Diskussion ist der auslaufende Standard Verkehrsvertrag der AVG zum kommenden Fahrplanwechsel. Im November 2012 wurden bereits Neuvergaben im Europäischen Amtsblatt angekündigt.
Stober: "AVG-Netz ist nicht in Stein gemeißelt"

Nun werden aber Pläne aus Stuttgart bekannt, die durchaus größere Einschnitte für Bahnkunden der Albtal Verkehrs Gesellschaft (AVG) bedeuten würden: Die Murgtalbahn S41 soll nicht mehr durch die Karlsruher Innenstadt führen. Verkehrsminister Winfried Hermann habe die S41-Pläne dem SPD-Abgeordneten Johannes Stober in einem Antwortschreiben mitgeteilt. Dieser reagiert nun erstaunt über die Pläne des Ministeriums in Stuttgart, auch wenn Hermann in seinem Schreiben an Stober unterstrich, dass ihm das Karlsruher Modell am Herzen liege.

Er sehe den Vorstoß Hermanns zwar als legitim an. "Das heutige AVG-Netz ist nicht in Stein gemeißelt", sagt Stober in einer Pressemeldung. Der Vorschlag, die Murgtalstrecke mit "Vollbahnfahrzeugen" auszustatten und somit eine Fahrt über das Karlsruher Straßenbahnnetz zu verhindern, stößt bei Stober indes auf wenig Verständnis. Die AVG um Geschäftsführer Walter Casazza war für eine Stellungnahme bisher nicht zu erreichen.

"Die direkte umsteigefreie Anbindung an die Karlsruher Innenstadt ist schließlich für viele Berufstätige aus dem beziehungsweise auf dem Weg ins untere Murgtal entscheidend für das Umsteigen vom Auto auf den ÖPNV gewesen", so der Landtagsabgeordnete der SPD. "Dieses Rad sollten wir nicht zurückdrehen", mahnt Stober weiter. Er setze daher auf einen breiten Diskussionsprozess, um das "hervorragende Karlsruher Nahverkehrsmodell" weiterzuentwickeln. Dafür gebe es aber noch genügend Zeit, so Stober weiter. "Schließlich stehen die Veränderungen nicht vor dem Jahr 2020 an."
Stober: S31 und S32 sollen durch Innenstadt rollen

Vielmehr will der Sozialdemokrat aber noch weitere Straßenbahnen durch die Karlsruher Innenstadt rollen sehen. Erneut bekräftigt er in seiner Pressemeldung, die Linien S31 und S32 durch die City fahren zu lassen. Weiter teilte Verkehrsminister Hermann dem Sozialdemokraten mit, dass die Zweisystemlinien im Wesentlichen bestehen bleiben. So sollen die Linien S4, S51 und S52 unverändert fahren. Bei der S5 plane das Verkehrsministerium, diese künftig weiterhin von Wörth über Karlsruhe nach Pforzheim, aber dann als Linie S6 weiter nach Bald Wildbad anstatt nach Bietigheim-Bissingen zu führen. Die S5 von Pforzheim nach Bietigheim-Bissingen soll demnach als Regionalbahn verkehren.

Bereits die Ankündigung des baden-württembergischen Verkehrsminister, den Wettbewerb zwischen den Anbietern von Nahverkehrsleistungen anzufeuern und europaweit auszuschreiben, stieß in Karlsruhe, vor allem bei Walter Casazza, im November 2012 auf große Kritik. Auch der mittlerweile aus dem Amt ausgeschiedene Oberbürgermeister Heinz Fenrich meldete sich zu Wort, ein Streit entbrannte um das Karlsruher Modell.
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Re: Die Murgtalbahn...

Beitrag von Goldberger »

Die AVG ist auf dem Abschnitt EIU (Eisenbahninfrastrukturunternehmen) und muss als öffentliche Bahn ihre Trasse diskriminierungsfrei zur Verfügung stellen. Intern muss es sowieso eine getrennte Rechnunslegung zwischen dem Infrastrukturbetreiber (EIU) und dem Verkehrsunternehmen (EVU) AVG geben.
Wenn nun ein Mitbewerber gewinnt, zahlt der eben die Trassengebühren. So geschehen übrigens schon bei der Kahlgrundbahn bei Aschaffenburg. Dies NE-Bahn verlor den Betrieb auf ihrer (einzigen) Hausstrecke und wurde damit zum reinen Infrastrukturanbieter. Theoretisch ist es ja so dass, sie als Bahn auch weiter fahren könnten, nur gibts dann kein Bestellerentgelt mehr (und damit rechnet es sich nicht mehr).
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