Am Wochenende kostenloser Sonderzugverkehr nach Weißenhorn

[Vielfahrer]

An diesem Wochenende verkehren am Samstag als Werbung für das öffentliche Verkehrsangebot im DING-Verbund zahlreiche Sonderzüge, u.a. auch zwischen Ulm, Senden und Weißenhorn. Leider kann der VT 98 (Ulmer Spatz) nicht zum Einsatz kommen, da er derzeit die Werkstätten aufsuchen muss. Stattdessen wird ein VT 628 eingesetzt. Dieser wird von Ulm nach Weißenhorn verkehren, dann anschließend auf die Schwäbische Albbahn nach Münsingen gehen und von dort aus über Schelklingen nach Rechtenstein fahren. An vielen Orten gibt es attraktive Veranstaltungen. So kann man etwa an diesem Wochenende (allerdings nur gegen einen kleinen Unkostenbeitrag) mit der 600mm-Kraftwerksbahn in Rechtenstein fahren. Sie beginnt am Bahnhof in Rechtenstein und führt in das ca. 400 Meter entfernte Kraftwerk an der Donau. Früher war diese Feldbahn sogar elektrisch betrieben worden, um Holz zu Heizzwecken befördern zu können. Derzeit betreibt eine Privatperson sporadisch mit einer Diesellok den Verkehr, u.a. eben am DING-Aktionstag für den ÖPNV.
An über 60 Orten im DING-Verbund finden ÖPNV-spezifische Veranstaltungen statt, selbstverständlich nicht nur mit der Bahn, sondern auch mit Bussen.

Viele Grüße vom Vielfahrer

[Vielfahrer]

Hallo,

nachdem der Ulmer Spatz leider ausgefallen war, hat der RAB eine 3fach-Traktion RegioShuttle gestellt. Die Frühfahrt um 8:12 Uhr von Ulm nach Weißenhorn war noch mäßig besetzt gewesen, doch schon mit der 2. Abfahrt um 9:32 ab Ulm kamen nur noch volle Züge nach Weißenhorn. Es war richtig was los. Um 10 Uhr gab es dann diverse Ansprachen. Begrüßt wurde vom stellvertretenden Weißenhorner Bürgermeister, danach sprach der Neu-Ulmer Landrat Geßner, einer der wichtigsten Akteure bei der Bahnreaktivierung nach Weißenhorn. Er führte aus, dass es sich so leicht anhöre, dass nunmehr in einem Jahr wieder Züge nach 46 Jahren nach Weißenhorn im Personenverkehr kommen werden, tatsächlich jedoch seien die Verhandlungen richtig hart gewesen. So habe der frühere bayrische Wirtschaftsminister Huber ihm bedeutet, dass er (Huber) dafür sorgen werde, dass kein Zug nach Weißenhorn fährt, solange er Minister sei. Genüßlich berichtete Landrat Geßner, dass der frühere Minister Huber ja längst weg sei und deswegen könnten nun die Züge kommen. Er bedankte sich beim Freistaat für den Einsatz zugunsten der Bahn, insbesondere erwähnte er, dass in den Ministerien eben nicht die sprichwörtlichen Bürokraten hocken würden sondern dass er mit seinem Anliegen mit offenen Armen empfangen worden sei. Auch die Gemeinden würden hohe Kosten schultern, um die Strecke bin in einem Jahr fertig zu stellen. Nachdem die Strecke zwischen Witzighausen und Weißenhorn auch noch über Vöhringer Gemarkung verkehrt, freilich ohne auf dem mehr oder weniger freien Feld dort zu halten, hat sich der Landkreis entgegen sonstigen Gepflogenheiten dazu entschlossen, der Stadt Vöhringen bei Investitionen nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz entgegen zu kommen und sich am Vöhringer Anteil zu beteiligen.
Unter den Rednerinnen und Rednern war auch die Grünen-Abgeordnete aus dem bayr. Landtag, Frau Kamm aus Augsburg, die von vielen anderen Reaktivierungsprojekten in Bayern sprach. Alle würden mit großen Augen auf Weißenhorn - Senden - Ulm blicken, um im Falle eines (erwarteten) Erfolgs nach diesem Modell ebenfalls ihre Strecken reaktivieren zu können. Vertreten war auch ein Landtagsabgeordneter der Freien Wähler aus Wertach bei Kempten, der zum DING-Mobilitätstag mit dem Fahrrad gekommen war. Viel Prominenz war auf dem Bahngelände und auch die CSU hatte einen Stand aufgebaut und warb für die Unterstützung der Reaktivierung der Bahn. Informationen aus erster Hand waren vom Landkreis Neu-Ulm und vom DING-Verbund sowie von der DB zu erhalten, die SWU hatte einen Stand mit ausführlichen Planunterlagen. Mit dabei war mit Herrn Josef Brandner auch der mittelschwäbische Bus- bzw. ÖPNV-Aktivist Nr. 1, der mit seinen Buslinien ebenfalls an den Nullknoten in Weißenhorn anschließen wird und darüberhinaus mit flexiblen Fahrtenangeboten (Flexibus läuft etwas östlich vom Bedienungsgebiet) für weiterer räumliche Verfügbarkeit im Umland von Weißenhorn sorgen wird. Angeboten wurden am Mobilitätstag auch Busfahrten im Stundentakt zum Ökomarkt nach Roggenburg sowie Pferdekutschenfahrten in Weißenhorn. Soweit ich das beobachten konnte, waren die Fahrten meist gut besetzt gewesen.
Mit gewissem Wehmut stelle die treibende Kraft vor Ort, der Postbeamte Herr Jüstel von der Agendagruppe Weißenhorn fest, dass nach dieser Veranstaltung es wohl Schluss sein wird mit dem traditionellen jährlichen Sonderfahrten nach Weißenhorn. Im kommenden Jahr dürfte um diese Jahrezeit gebaut werden und nur wenig später wird der Traum seines Lebens, die Wiederaufnahme des regulären Schienenverkehrs nach Weißenhorn wahr. Im Gegensatz zu früher werden nicht 5 Zugpaare sondern 17 Zugpaare im täglichen Stundentakt fahren und anstatt mit 40 bis 50 km/h werden die Züge mit 100 km/h durch die Landschaft flitzen.
Die Fahrt mit den RegioShuttles nach Weißenhorn war heute eine echte Fahrt durch eine grüne Hölle. Auf manchen Streckenabschnitten war kaum das Streckengleis mehr zu sehen, weil alles überwuchert war und Büsche und Bäume die Strecke säumten.

Viele Grüße vom Vielfahrer

[VT-Lover]

Hallo Vielfahrer,
ist denn der Spatz nur zwischen Ulm und Weißenhorn ausgefallen :Kopf_Kratz:

Weil ich habe ihn nämlich um viertel vor elf in Münsingen gesehen, bzw knattern gehört , als ich grad an einer Donnerbüchse einen Puffer abmontiert habe, sonst wäre es mir gar nicht aufgefallen, weil den 628er am Nachmittag habe ich nur gesehen, den hört man nicht, wenn man bei der Arbeit ist.

[Benutzer 14 gelöscht]

Hallo,

danke für die Infos vom Sonderfahrten-Tag. Da meine nächsten Wochenenden ziemlich ausgebucht sind, habe ich mal drauf verzichtet, hinzufahren.

Gruß