Bahnbauarbeiten 1934 Bhf RW-Abzweig Pulverfarbrik
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Bahnbauarbeiten 1934 Bhf RW-Abzweig Pulverfarbrik
Hallo ins Forum !
Ich habe den interessanten Bildbeitrag aus historischen Zeiten in den RW-Bildern gefunden und möchte diesen, denen von Euch nicht vorenthalten, welche diese Seite noch nicht kennen.
http://www.rwbilder.de/frame/Themen/201 ... /frame.php
Auf der Seite sind auch noch mehr Eisenbahnbildberichte aufzufinden, welche Euch interessieren dürften !
Schönen Abend noch !
Heinz aus Rottweil
Ich habe den interessanten Bildbeitrag aus historischen Zeiten in den RW-Bildern gefunden und möchte diesen, denen von Euch nicht vorenthalten, welche diese Seite noch nicht kennen.
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Heinz aus Rottweil
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Re: Bahnbauarbeiten 1934 Bhf RW-Abzweig Pulverfarbrik
Der Gäubahn-Ausbau Stuttgart - Tuttlingen fand allerdings nicht als NS-Beschäftigungsmaßnahme wie der seinerzeit begonnene Autobahnbau statt, sondern war bereits seit den 20er Jahren zwischen Deutscher Reichsbahn und Staat Württemberg vereinbart. Dies sollte als eisenbahn-historische Korrektur nicht unerwähnt bleiben.
Dem Staat Württemberg ging es darum, die Bahnstrecke Stuttgart - Tuttlingen als weiterer Nord-Süd-Hauptstrecke Richtung Schweiz/Italien neben der badischen Rheintalbahn, die nach dem 1. WK im Grenzland zu Frankreich verläuft und damit wie Anfang der 20er Jahre geschehen besetzt/unterbrochen wurde, auszubauen. Der Gäubahn-Ausbau umfaßte nicht nur den zweigleisigen Ausbau Stuttgart - Tuttlingen, auch den Neubau der eingleisigen Verbindung Tuttlingen - Hattingen, womit das "Kopfmachen" in Immendingen entfiel. Zudem wurde u.a. der Bahnhof Eutingen in Richtung Nordosten verlegt sowie die nördliche Verbindungskurve Eutingen - Hochdorf zur Strecke nach Freudenstadt neu gebaut, womit direkte Fahrten Stuttgart - Freudenstadt möglich wurden. Der Bahnhof Tuttlingen wurde seinerzeit in den 30er Jahren auch verlegt, was sich am Baustil des Bahnhofsgebäudes auch heute noch deutlich zeigt.
Im Norden von Württemberg wurde damals in den 30er Jahren im Zuge dieses Nord-Süd-Strecken-Ausbaus die Bahnstrecke Osterburken - Jagstfeld zweigleisig ausgebaut. Die Strecke Osterburken - Würzburg als badische Odenwaldbahn und Stuttgart - Jagstfeld als Neckartalbahn waren bereits seit Ende des 19. Jhs. zweigleisig. Damit wurde seit den 20er Jahren bis 1937 die Verbindung Würzburg - Stuttgart - Singen als Hauptmagistrale ausgebaut, womit dann auch internationale Fernzüge Berlin - Würzburg - Stuttgart - Schweiz gefahren wurden.
Der Gäubahn-Ausbau in den 30er Jahren ist also unabhängig von NS-Beschäftigungsmaßnahmen mit entsprechend propagandistischem Beiwerk wie beim Autobahnbau geschehen.
Dem Staat Württemberg ging es darum, die Bahnstrecke Stuttgart - Tuttlingen als weiterer Nord-Süd-Hauptstrecke Richtung Schweiz/Italien neben der badischen Rheintalbahn, die nach dem 1. WK im Grenzland zu Frankreich verläuft und damit wie Anfang der 20er Jahre geschehen besetzt/unterbrochen wurde, auszubauen. Der Gäubahn-Ausbau umfaßte nicht nur den zweigleisigen Ausbau Stuttgart - Tuttlingen, auch den Neubau der eingleisigen Verbindung Tuttlingen - Hattingen, womit das "Kopfmachen" in Immendingen entfiel. Zudem wurde u.a. der Bahnhof Eutingen in Richtung Nordosten verlegt sowie die nördliche Verbindungskurve Eutingen - Hochdorf zur Strecke nach Freudenstadt neu gebaut, womit direkte Fahrten Stuttgart - Freudenstadt möglich wurden. Der Bahnhof Tuttlingen wurde seinerzeit in den 30er Jahren auch verlegt, was sich am Baustil des Bahnhofsgebäudes auch heute noch deutlich zeigt.
Im Norden von Württemberg wurde damals in den 30er Jahren im Zuge dieses Nord-Süd-Strecken-Ausbaus die Bahnstrecke Osterburken - Jagstfeld zweigleisig ausgebaut. Die Strecke Osterburken - Würzburg als badische Odenwaldbahn und Stuttgart - Jagstfeld als Neckartalbahn waren bereits seit Ende des 19. Jhs. zweigleisig. Damit wurde seit den 20er Jahren bis 1937 die Verbindung Würzburg - Stuttgart - Singen als Hauptmagistrale ausgebaut, womit dann auch internationale Fernzüge Berlin - Würzburg - Stuttgart - Schweiz gefahren wurden.
Der Gäubahn-Ausbau in den 30er Jahren ist also unabhängig von NS-Beschäftigungsmaßnahmen mit entsprechend propagandistischem Beiwerk wie beim Autobahnbau geschehen.
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Re: Bahnbauarbeiten 1934 Bhf RW-Abzweig Pulverfarbrik
Hallo Hieber,
danke für diesen interessanten Hintergrundbeitrag. Leider habe ich von der alten Lage des Bahnhofs in Tuttlingen noch nie irgendein Relikt gefunden. Er muss nach meiner Einschätzung irgendwo in der Nähe des derzeitigen Kreisverkehrs gelegen haben.
Viele Grüße vom Vielfahrer
danke für diesen interessanten Hintergrundbeitrag. Leider habe ich von der alten Lage des Bahnhofs in Tuttlingen noch nie irgendein Relikt gefunden. Er muss nach meiner Einschätzung irgendwo in der Nähe des derzeitigen Kreisverkehrs gelegen haben.
Viele Grüße vom Vielfahrer
- Dirk B
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Re: Bahnbauarbeiten 1934 Bhf RW-Abzweig Pulverfarbrik
Hallo Vielfahrer,Vielfahrer hat geschrieben:Hallo Hieber,
danke für diesen interessanten Hintergrundbeitrag. Leider habe ich von der alten Lage des Bahnhofs in Tuttlingen noch nie irgendein Relikt gefunden. Er muss nach meiner Einschätzung irgendwo in der Nähe des derzeitigen Kreisverkehrs gelegen haben.
Viele Grüße vom Vielfahrer
im Buch "Die Gäubahn" von Scharf/Wollny gibt es einige Fotografien, bei denen der alte Tuttlinger Bahnhof gut zu sehen ist. Ich denke, dass ich sie aus urheberrechtlichen Gründen nicht einfach scannen und hier einstellen darf, sonst würde ich das glatt machen. Aber du hast recht, das Bahnhofsgebäude lag ziemlich genau im heutigen nördlichen Bogen des Kreisverkehrs, also in der exakten Verlängerung der Bahnhofstraße.
Um Hiebers ausführlichen Bericht noch mit zwei Daten zu präzisieren, der heutige Bahnhof wurde am 29.09.1933 in Betrieb genommen, am 15.05.1934 folgte dann die Verbindungskurve nach Hattingen.
Gruß
Dirk
NACHDENKEN, liebe Leute, nicht NACHPLAPPERN!
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Re: Bahnbauarbeiten 1934 Bhf RW-Abzweig Pulverfarbrik
Warum so kompliziert - zumindest ein nettes Bild gibts doch hierDirk B hat geschrieben: ....im Buch "Die Gäubahn" von Scharf/Wollny gibt es einige Fotografien, bei denen der alte Tuttlinger Bahnhof gut zu sehen ist. Ich denke, dass ich sie aus urheberrechtlichen Gründen nicht einfach scannen und hier einstellen darf, sonst würde ich das glatt machen. Aber du hast recht, das Bahnhofsgebäude lag ziemlich genau im heutigen nördlichen Bogen des Kreisverkehrs, also in der exakten Verlängerung der Bahnhofstraße.
...
http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Tuttlingen
Grüße Wolfgang
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Re: Bahnbauarbeiten 1934 Bhf RW-Abzweig Pulverfarbrik
Dirk B hat geschrieben: im Buch "Die Gäubahn" von Scharf/Wollny gibt es einige Fotografien, bei denen der alte Tuttlinger Bahnhof gut zu sehen ist.
Hallo Dirk,
danke für den Hinweis auf das Gäubahn-Werk von Scharf/Wollny. Es befindet sich in meinem Bücherschrank seit Jahr(zehnt)en. Daran habe ich mich gar nicht mehr entsonnen. Wenn ich am Sonntag mal wieder zuhause bin, will ich's mir anschauen.
Morgen früh bin ich in Sonthofen. Dort gab es übrigens mal einen Kopfbahnhof. Heute bin ich ein Stück weit auf der stillgelegten Trasse von Leutkirch in Richtung Isny unterwegs gewesen. Dabei wurde mir berichtet, dass früher in Urlau noch ein Gleisanschluss ins Munitionsdepot abgegangen ist. Im Depot selbst sollen vier Gleise nebeneinander gelegen haben.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Re: Bahnbauarbeiten 1934 Bhf RW-Abzweig Pulverfarbrik
Danke für den Link. Ich habe mal die Fotos meiner Gleisanschlusskartierung aus dem Jahr 2005 rausgekramt.
Blick aus Richtung Hbf auf den Gleisanschluss (links) und den Bernburg-Tunnel der Gäubahn (rechts). Das Gleis des Anschlusses ist zwar nicht mehr vorhanden, der Verlauf aber noch deutlich erkennbar.

In der Übersichtskarte des Gewerbeparks ist das Anschlussgleis noch eingezeichnet.

Blick aus Richtung Hbf auf den Gleisanschluss (links) und den Bernburg-Tunnel der Gäubahn (rechts). Das Gleis des Anschlusses ist zwar nicht mehr vorhanden, der Verlauf aber noch deutlich erkennbar.

In der Übersichtskarte des Gewerbeparks ist das Anschlussgleis noch eingezeichnet.
