Alltag bei der DB

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Schienenstoß
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Registriert: Di 28. Apr 2009, 19:36
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Alltag bei der DB

Beitrag von Schienenstoß »

Bei DSO gefunden.

Dienstübergabe beim Stellwerk (Alltag bei der Bahn)


Hallo Dieter,
ich hoffe, dass Du pünktlich 14.00 Uhr hier warst, ich musste schon um 13.00 Uhr gehen, da ich pünktlich um 15.00 Uhr im Station zum Fußball sein wollte. Das Signalhorn habe ich mitgenommen. Du kannst Dir ja eines von einem anderen Stellwerk holen, falls Du es brauchst. Aber sicher brauchst Du keines. Vor den Signalen werden sicher die Züge stehen. Lasse sie bitte weiterfahren. Vergiss die Züge der Gegenrichtung aber nicht.
Im Kühlschrank steht noch eine Flasche Krombacher. Lass aber bitte noch etwas für die Nachtschicht übrig. Falls Du Signal B bedienen willst, musst Du auf Zs1 fahren. Mir ist der Hebel abgebrochen. Damit es niemand merkt, habe ich diesen in einen vorbeifahrenden Zug geworfen.
So gegen 10.00 Uhr war heute Betriebsprüfung. Was die alles wissen wollten!
Ich sollte Gleis 4 sperren und einen Notlaschenverband anlegen. Da im Sanikasten keine ordentlich aufgerollten Mullbinden vorhanden waren, haben wir einen Minuspunkt bekommen. Sie sagten, dass wir uns noch mal wiedersehen werden.
Ich bin gespannt, wo das sein soll. Sie bemängelten auch, dass ich an der Merktafel Nebenrechnungen für die Weiterbildung durchgeführt habe. Ich hätte ihnen doch lieber Kaffee statt Bier anbieten sollen.
Es sind uns heute in km 26,6 zwei Wagen entgleist. Es hat aber keiner weiter bemerkt. Nur ein Kleingärtner hat sich beschwert, weil sein Apfelbaum beschädigt wurde. Ich habe ihm eine Tüte Äpfel abgekauft und ihm gesagt, dass er die Wagen als Brennholz verbrauchen kann. Er sagte, dass in den Wagen Vieh sei. Ich habe ihm versprochen, dass Du vorbeikommst und ihm beim Füttern hilfst. Übrigens ist uns beim Rangieren eine Rangierlok verschwunden. Der Fahrdienstleiter sagte, dass sie über Gleis 4 kommt – ich habe aber keine Lok gehört.
Putz doch bitte mal die Fenster.
Weiche 23 geht so schwer, ich habe verdächtige Geräusche gehört, als ob die Gleisbauer die Weiche ausbauen. Vielleicht ist deshalb die Lok verschwunden? Falls sie wieder auftaucht, frag doch mal den Lokführer, wo er war.
Sicher sind Dir einige Veränderungen aufgefallen. Wir befinden uns jetzt eine Etage tiefer. Das kam so: Ich habe geschlafen, als mir der Fahrdienstleiter einen Zug mit Lademaßüberschreitung ankündigte. Er sollte über ein anderen Gleis fahren. Als ich aufwachte, war er schon durch. Ich dachte, es wäre ein Bombenanschlag. Unten sah es wüst aus. Hauptsache ist, dass der Kühlschrank noch steht und dass er sich öffnen lässt.
Die Toilette steht jetzt draußen auf der Signalbrücke. Einige Signalhebel lassen sich trotz der verbogenen Drahtzüge mit etwas Kraftaufwand noch umlegen. Sicher bist Du auch über die Leiter gekommen; der Schlüssel steckt von innen und die Tür klemmt. Die Batterie vom OB-Fernsprecher habe ich mitgenommen, ich brauche sie für die Modelleisenbahn. Mein Junge spielt doch so gerne damit.

Ich wünsche Dir einen störungsfreien Dienst und verbleibe

Dein Freund Helmut


MfG Ralf
Andreas K.

Re: Alltag bei der DB

Beitrag von Andreas K. »

Was ist das denn?!?
Ich hab' mich echt weggeschmissen vor Lachen... :lachgrampf:

Andreas
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