Elektrifizierung Immendingen - Tuttlingen

Alles zur Strecke Rottweil-Tuttlingen-Immendingen-Blumberg kann hier rein.
Eine Überschneidung mit der Gäubahn ist möglich.
Vielfahrer
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Elektrifizierung Immendingen - Tuttlingen

Beitrag von Vielfahrer »

Die beiden Bahnhöfe Immendingen und Tuttlingen sind längst elektrifiziert. Es fehlt nur auf ca. 9 km Streckenlänge ein Fahrdraht. Bei geschätzen Kosten von < 500.000 €/km dürften die Kosten in einer Größenordnung von 4 Mio.- Euro, eventuell auch darunter, liegen.

Würde nun die HzL ihre BW-Gleise auch elektrifizieren, so wäre es äußerst sinnvoll, die Ringzugkapazitäten durch elektrische Triebwagen, z.B. des Typs Flirt, aufzustocken. Dadurch würden im eigenen Netz RegioShuttle frei, die entsprechende Verstärkerleistungen z.B. im Donautal als 4. Einheit oder ab Bräunlingen als 3. Einheit, übernehmen könnten. Ebenso könnte der schwach motorisierte NE 81, der hin und wieder seine Busanschlüsse in Hausen nicht erreicht, abgestellt werden. Die Frühleistung Horb - Oberndorf - Rottweil - Villingen, die schon Fahrgäste zurück lassen musste, könnte anstelle eines Solo-RS1 als Doppeleinheit gefahren werden.

Ebenso wäre Planungssicherheit für den Zeitpunkt der Ausschreibung der Gäubahn gegeben, da nicht langfristig damit gerechnet werden kann, dass die DB weiterhin den RE Stuttgart - Singen zwischen Rottweil und Tuttlingen dann noch als Ringzug verkehren lässt. Ebenso dürfte die Kooperation RS1/VT 611, die gegenwärtig von RAB und HzL zur Zufriedenheit der Fahrgäste praktiziert wird, aufgrund von Ausschreibungsfahrplänen mittelfrisitig eventuell gefährdet sein.

Elektrische Ringzüge könnten dann von Villingen über Donaueschingen - Geisingen (vielleicht auch noch mit einem neuen Bahnsteig in Gutmadingen) - Immendingen - Tuttlingen nach Rottweil verkehren) und damit für ein deutlich besseres Fahrtenangebot als bislang sorgen. Gerade die Stadt Geisingen wird derzeit doch sehr stiefmütterlich vom Schienenverkehr bedient. Die Bedienung Geisingens mit dem Shuttle-Bus nach Hausen wäre dann obsolet und es könnte mit einem deutlich steigenden Verkehrsaufkommen von und nach Geisingen in die Richtungen Tuttlingen wie Donaueschingen gerechnet werden.

Die Elektrifizierung des Lückenschlusses Immendingen - Tuttlingen wäre der zentrale Baustein in einem zukunftsweisenden Ringzug-Konzept. Zugleich würde dadurch der HzL die Chance eröffnet, sich um Fahrleistungen auf der Gäubahn zu
bewerben.

Konzeptionell könnte durch diese Elektrifizierung der Ringzug ein völlig anderes Gesicht bekommen. Mit maximal vier Flirts könnte der Grundbedarf Villingen - Donaueschingen - Tuttlingen - Rottweil (eventuell auch Norderweiterung?) spielend abgedeckt werden und die Kapazitätsprobleme wären beseitigt. Der Abschnitt Bräunlingen - Hüfingen - Donaueschingen könnte mit Shuttleleistungen in dichtem Takt an Donaueschingen angebunden und in Einzelfällen ab/bis Villingen - Rottweil durchgebunden werden. Zwischen Blumberg bzw. Leipferdingen und Immendingen könnte ein Shuttle das Aitrachtal an den Flirt im Stundentakt anschließen, das Donautal bis Fridingen würde wie bisher separat bedient werden, vermutlich in bisherigem Umfang, weil keine sinnvollen Trassen zu finden sind. Zu überlegen wäre allenfalls, die Bedienung bis/ab Beuron auszudehnen, wenn signaltechnisch in Beuron investiert würde. Dies hätte den Vorteil, dass das Naldo-Gebiet dann nur noch zwischen Beuron und Sigmaringen mit Bussen bedient werden müsste und sich ab Beuron durch Umstieg auf Ringzüge drastische Fahrzeitverkürzungen ergeben könnten. Und Rottweil - Villingen könnte bis zu einer späteren Elektrifizierung wie heute bedient werden.

Realistische Vision?
Viele Grüße vom Vielfahrer
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Villinger
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Re: Elektrifizierung Immendingen - Tuttlingen

Beitrag von Villinger »

Vielfahrer hat geschrieben:
Realistische Vision?
Viele Grüße vom Vielfahrer
Eher nicht. Flirts sind auch nicht wirklich billige Fahrzeuge, was sollte die HzL dann mit 22 RS, wovon in der Spitzenzeit (12:00/17:30 Uhr) auf den genannten Strecken Donaueschingen-Bräunlingen, Villingen-Rottweil und Immendingen-Blumberg zum absoluten maximum (3 RS pro Zug) vielleicht 17 bis 18 gebraucht werden. Die Elektrifizierung für sich hätte natürlich was, aber die Fahrzeugkosten sind doch recht hoch, wenn man dann wieder 15-20 ET's beschaffen müsste.
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Re: Elektrifizierung Immendingen - Tuttlingen

Beitrag von Gilles LENHARD »

Hallo,

Anstatt Flirts können es auch GTW Triebzüge sein, so ähnlich wie die von Thurbo... Oder Bimodale Hybrid Triebzüge zu beschaffen....

Grüsse
Vielfahrer
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Re: Elektrifizierung Immendingen - Tuttlingen

Beitrag von Vielfahrer »

Fridinger hat geschrieben:
Eher nicht. Flirts sind auch nicht wirklich billige Fahrzeuge, was sollte die HzL dann mit 22 RS, wovon in der Spitzenzeit (12:00/17:30 Uhr) auf den genannten Strecken Donaueschingen-Bräunlingen, Villingen-Rottweil und Immendingen-Blumberg zum absoluten maximum (3 RS pro Zug) vielleicht 17 bis 18 gebraucht werden. Die Elektrifizierung für sich hätte natürlich was, aber die Fahrzeugkosten sind doch recht hoch, wenn man dann wieder 15-20 ET's beschaffen müsste.
Hallo Fridinger,

derzeit fehlen ca. 5 RegioShuttle, um einigermaßen über den Winter zu kommen und die Fahrgäste nicht in die Züge quetschen zu müssen. Handlungsbedarf ist also gegeben. Nachdem der Gebrauchtfahrzeugmarkt nicht gerade üppig bestückt ist und dazu hin hohe Preise verlangt werden, stellt sich schon die Frage, ob man an Neubeschaffungen denkt. Ich würde dafür plädieren, auf keinen Fall mehr RegioShuttle zu kaufen, denn dann müssen die noch ca. 20 Jahre genutzt werden. Angenommen, es gelingt, in den kommenden Jahren die Strecke Immendingen - Tuttlingen zu elektrifizieren, dann könnten Flirts, die von der Kapazität her geeignet wären, 3 RegioShuttles zu ersetzen, eingesetzt werden. Dabei würden dann RegioShuttles aus dem 2003er-Bestand frei, die als Verstärker eingesetzt werden könnten. Ich glaube nicht, dass da viel auf dem Hof herumstehen würde. Ab ca. 2023 dann muss man ohnehin an eine Ersatzbeschaffung denken.
Der andere Gesichtspunkt ist, dass sich die HzL vom Standort Immendingen aus für elektrische Traktion etwa auf der Höllentalbahn oder auch auf der Gäubahn oder auch auf der Schwarzwaldbahn (Seehas) bewerben könnte. Mit "elektrischer" Erfahrung, gewonnen mit Flirts, wäre das schon mal was.
Ich habe dabei nicht an 15 bis 20 Flirts gedacht, sondern an ca. 4 Stück. Die würden ausreichen, um die Strecke Villingen - Donaueschingen - Tuttlingen - Rottweil als elektrisches Rückgrat im Stundentakt zu bedienen. Der Rest an RegioShuttle könnte dann die Strecken Rottweil - Villingen (- Bräunlingen), Donaueschingen - Bräunlingen, Trossingen DB - Trossingen Stadt und Immendingen - Leipferdingen - Blumberg bzw. Tuttlingen - Fridingen - Beuron (Sigmaringen) bedienen.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Christian
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Re: Elektrifizierung Immendingen - Tuttlingen

Beitrag von Christian »

Mit den FLIRT's, da gebe es viele Möglichkeiten sich zu präsentieren. Ich denke da nur an das einmalige
Projekt / Geschehen ICE-Ersatz mit privaten Dieseltriebwagen.

Das BW mit Oberleitung aus zu statten, das war ja alles schon geplant. War ja auch mal die Rede, die
ET's (425 und 426) der DB im BW zu warten. Erkennbar auch an den riesigen Toren der Bahnhofsseite.
Aber warum das nicht weiterverfolgt wurde, keine Ahnung. Kann mir nur vorstellen, das die Kosten zu
hoch waren.

Warum fällt es mir gar nicht schwer, nicht an dieses Konzept zu glauben. Neubeschaffung bei der HzL
dürfte ja wohl weniger auf der Prio-Liste stehen. Die Nachrüstung der ZoBa-RS1 dürfte wohl mehr
Interesse gefunden haben. Die ZoBa soll ja wieder ausgeschrieben werden, doch sind Klimatisierte-Tfz
vorausgesetzt. Oder hab ich da gerade etwas verwechselt.

Liebe Grüße,
Chris, der gerne mal wieder neue Tfz im Ländle sehen / fuzzen würde.
Grüße,
Christian
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Tf Reinhard
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Re: Elektrifizierung Immendingen - Tuttlingen

Beitrag von Tf Reinhard »

Wenn die Verlängerung nach St. Georgen oder Triberg kommen sollte, dann wird sowieso er Fahrzeugbestand aufgestockt werden müssen. Denn dort werden die Züge mit Sicherheit in den nachfragestärksten Zeiten nicht ausfallen, weil sie woanders gebraucht werden. Eine Ausweitung der Kapzitäten werde auf jeden Fall sinnvoll. Die Frage ist nur, ob man auch bereit ist, dafür auch etwas Geld locker zu machen. So gut wie der Ringzug angelaufen ist, sollte man sich da an entsprechender Stelle schon ein paar Gedanken machen. Warum nicht den Erfolg weiter ausbauen?

Reinhard
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Re: Elektrifizierung Immendingen - Tuttlingen

Beitrag von Villinger »

[ot]Da könnte man die HzL Gleich in Baden-Württembergische Landesbahn umbenennen :lachgrampf:[/ot]

Ansich ist die Idee wirklich nicht schlecht, bloß denke ich, wie Christian es schon gesagt hat. Bevor die ZAB (oder besser ZoBa) nicht mit ihren wieviel auch immer RS neu ausgestattet ist, wird beim Ringzug bis auf eine zwingende Neubeschaffung nichts laufen. Es läuft ja heute schon alles am absoluten Maximum. Apropos Maximum: Der letzte RIZ nach Sigmaringen (TTU ab 16:39 Uhr) ist heute mit 2 Ringzug-RS gelaufen, der Ferien-Express Donautal hat mal wieder alles aufgehalten. Der kommt fast konsequent jeden Tag 5 Minuten zu spät (Das war sicher der DB-Fahrer :Frol: :Frol: )
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Tf Reinhard
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Re: Elektrifizierung Immendingen - Tuttlingen

Beitrag von Tf Reinhard »

Eigentlich wären jetzt schon zwingend eine Neubeschaffung nötig. Warum diese nicht elektisch? Gerade weil heute alles am absolutem Maximum läuft, muss man die Sache entschärfen. Bisher hat man sich ja schon mal über eine weitere RS-Anschaffung Gedanken gemacht, die aber keiner zahlen wollte. Aber Vielfahrers Gedanken über den Laufweg finde ich gar nicht so utopisch.

Tatsächlich war der Ferienexpress als ich ihn neulich fuhr auch 5 Minuten verspätet. Da kam der DB-Tf in Sigmaringen auch zu spät. Unterwegs war nicht viel mit aufholen. Erst ab Fridingen war ich dank der paar Minuten Planhalt wieder pünktlich. Freue mich schon auf die nächste Ferienexpress-Schicht.

Reinhard
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Christian
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Re: Elektrifizierung Immendingen - Tuttlingen

Beitrag von Christian »

Doch bevor man über eine Neubeschaffung, wenn es denn endlich Elektrisch wird, nachdenkt, sollte
man vielleicht erst einmal versuche mit einem Leihfahrzeug unternehmen. Um zum Beispiel diverse Tfz
zu testen, denn niemand kauft die Katze im Sack. Agilies hat doch bestimmt einen ihrer 440'er frei, oder
die HLB (TSB) einen ihrer 3-Teiligen FLIRT's. Man müsste sich einfach mal schlau machen. Wobei man
für einen FLIRT ja nicht unbedingt in Hessen anfragen muss, da gibt es eine gute Anlaufstelle ganz
in der Nähe. Den Agilies Mops, den gibt es allerdings nur 4-Teilig, wenn ich da nicht auf dem Holzweg
bin. Einen 3-Teiligen, gibt es den denn aus dem Hause Bombardier?

Aber warum zerbreche ich mir eigentlich den Kopf, wer wo welches Tfz vielleicht frei hätte...

Ich kann nur hoffen, das man im Hause HzL mal bald aufwacht. Stur die Richtung Diesel, das kann nicht
gut gehen.

Bedenklich,
Christian
Grüße,
Christian
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Re: Elektrifizierung Immendingen - Tuttlingen

Beitrag von KBS720 »

Den 440 gibst auch dreiteilig
17.21 23.6.11: 440 322-6 als RB 58052 (Würzburg Hbf-Schlüchtern) bei Karlstadt 23.6.11
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Grüße Andreas
*schaffner* Das Bahnkutscher Wiki last update Juni 2014
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Stinkt und macht en hufe Krach, 218 des isch halt ä Sach
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