Ein paar Impressionen aus Fürth und von der VDE 8.1 [16B]

Strecken außerhalb von Baden-Württemberg
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patrick_kn
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Ein paar Impressionen aus Fürth und von der VDE 8.1 [16B]

Beitrag von patrick_kn »

Hallo zusammen,

nach langer Abstinenz schreib ich hier mal wieder einen Beitrag (keine Angst ich lese noch immer regelmäßig mit).

Ende Oktober war ich in Fürth auf Schulung. Danach gings per Bahn 1. Klasse nach Konstanz. Dazu komme ich aber gleich noch. Zunächst also erstmal die Einfahrt von Hamsterbacke 442 763 aka Franken-Thüringen-Express kurz vor dem Ziel Nürnberg in Fürth (Bay) Hbf:
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In die andere Richtung steht 440 038 am Bahnsteig. Der fährt aber nicht in richtung Norden, sondern als RE weiter nach Würzburg.
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Während ich dem treiben am westlichen Bahnhofskopf zuschaue rauscht von hinten ein recht seltenes Gespann daher: ein als ex-MET-nun-ICE im IC-Tarnlook mit einer der seltenen 1000er-ICE-Nummern. Leider fuhr dieser recht weit hinten über die S-Bahngleise so dass ich nicht näher dran kam. Dieser hier fährt nach Berlin-Gesundbrunnen. Obwohl ich jeden Tag entlang der Bahnstrecke (Nürnberg-)Bamberg-Lichtenfels(-Jena-Berlin) fahre hab ich das Pech immer zu den Zeiten unterwegs zu sein, wenn der Zug schon durch ist. Vielleicht schaffe ich aber demnächst mal ein besseres Bild...
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Ein noch seltenerer Gast ist 111 039 die Werbung für den DAV macht.
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Mein Zug war leider nur ein läppischer 6-Wagen-IC der von einer unbekannten 101 richtung Stuttgart geschubst wurde. Dank Frühbucher-Super-Spar-Preis war ich in der 1.Klasse unterwegs (allerdings über Aalen-Ulm-Friedrichshafen-Radolfzell). Das erste Stück ging im besagten IC den wir hier bei der Bereitstellung sehen. Der Zug hat sein Ziel in Basel.
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Einen Anblick in das Innenleben der ersten Klasse erklärt vielleicht auch, weshalb ich ein wenig enttäuscht wurde. Der Wagen war schon recht muffig und abgewohnt. Am Wagenende zur Lok hin (war der erste Wager vor der Lok) war der Urin-Geruch so penetrant, dass ich mich lieber ans andere Wagenende verkrümmelte. Immerhin war der Nahverkehr angenehm - spät abends allein im 1.Klasse-Bereich eines 611ers hat was.
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Nun machen wir einen Sprung zurück in die Mitte des Jahres 2013. Am 13. Juli war offizieller Besuchstag im Tunnel Feuerfelsen [1043m] der VDE8.1 (Nürnberg-)Ebensfeld-Erfurt. Ich war natürlich auch dabei. Als erstes genießen wir ein Blick südwärts auf das Nordportal. Unter uns sehen wir das Planum für die hier vier Gleise des Überholbahnhofs Rödental. Wie man sieht war ich nicht alleine unterwegs.
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Näherer Blick auf das noch unverkleidete Nordportal. Rechts ein Infostand mit Gummibärchen ;-)
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Blick ins Tunnelinnere. Die Verschalung ist schon fertig. Deutlich ist der Trog zu sehen im welchen noch der Oberbau aufgebaut werden muss. Links ein Videostand auf welchem einerseits eine virtuelle FST-Mitfahrt und andererseits eine Diashow mit Bildern vom Bau der NBS gezeigt wurden. Ich blieb natürlich auch kurz stehen bevor ich mit dem Fahrrad mal kurz Geschwindigkeit probte...
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Blick auf der anderen Seite des Tunnels nordwärts. Das Südportal befindet sich gleich hinter der Linkskurve.
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Hier sieht man von einem kleinen Ausblick das Nordportal. Zuvor wird noch eine kleine Feldweg-Brücke unterquert.
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Ein Blick in die Gegenrichtung. Im Vordergrund die 108m lange Kiengrundbrücke welche eine Kreisstraße überquert. Gleich dahinter geht es wieder ins dunkle: der etwas mehr als 1000m lange Rennberg-Tunnel.
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Nochmals ein Blick auf das Südportal der Tunnel Feuerfelsen. Das Portal ist schon fast fertig. Den letzten Stein oben hat man aber noch nicht eingesetzt (ob er mal später das Fertigstellungsdatum erhalten wird?).
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Auch ganz interessant: Die Seitenstollen. Es gibt davon zwei. Beide sind nochmals mit einem zum Tunnel parallelen Querstollen verbunden. Ein Seitenstollen führt hinter der Ortschaft Lützelbuch ans Tageslich und endet an einem großen Rettungsplatz.
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Wir wenden uns nun noch ein wenig weiter nördlich - kommen dafür aber wieder mehr in die Gegenwart. Letzten Sonntag hatte ich auf einem Spaziergang die Möglichkeit nördlich der Einfädelung von Coburg her zwei Fotos zu machen. Das Gleis liegt bereits schon auf dem Verbindungsbogen und endet auf Höhe der späteren Verbindungsweiche. Dafür sind hier aber schon die Fahrleitungsmaste gesetzt. Auch die Lärmschutzwände stehen teilweise schon. Blick richtung Süden:
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Blick Richtung Norden über die Kreisstraße CO17 hinweg auf das Südportal des knapp 3km langen Tunnel Reitersberg - siehe auch HIER:
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So das wars schon. Ich hoffe mein kleiner Bilderbogen hat gefallen.
Bis zum nächsten mal.
Grüssle
Patrick
patrick_kn
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Re: Ein paar Impressionen aus Fürth und von der VDE 8.1 [16B

Beitrag von patrick_kn »

So, jetzt sind die Bilder wieder sichtbar. Sorry - der Server hat sich irgendwo aufgrund einer Fehlbedienung meinerseits in den Wartungsmodus versetzt...
Grüssle
Patrick
patrick_kn
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Re: Ein paar Impressionen aus Fürth und von der VDE 8.1 [16B]

Beitrag von patrick_kn »

Hi zusammen,

es sind ein paar Tage vergangen, seit ich die Bilder oben eingestellt habe. Inzwischen hat sich natürlich einiges getan. Deshalb möchte ich euch folgende Bilder natürlich nicht vorenthalten.

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So sah der Betriebsbahnhof Rödental im August letzten Jahres aus. Viel hat sich seither nicht getan. Während die Weiche für die nörtliche Einfädelung der NBS an Coburg inzwischen liegt und der Fahrdraht von Norden her kurz vor dem Abzweig endet, tut sich auf der Itztalbrücke über den Betriebsbahnhof Rödental bis kurz nach dem Tunnel Feuerfelsen recht wenig. Hier und da sind inzwischen Lärmschutzwände aufgebaut (wohl gemerkt liegt nebenan die BAB73 welche offenbar keine Lärmschutzwände braucht).

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Ende August bin ich dann nochmal mit dem Rad entlang der Strecke gefahren. Vom Südportal des Tunnels Kulch richtung Süden stehen wieder Oberleitungsmaste und die Fahrbahn und Gleise sind nahezu fertiggestellt. Das Fahrzeug in der Bildmitte (bestehend aus RoLa und einem Zwei-Wege-Bagger) nimmt gummibereifte Fahrzeuge sowie sonstiges Transportmaterial auf und fährt diese an die notwendigen Stellen.

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Südportal des Tunnels Kulch.

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Und nochmal aus der Zugperspektive. Die Holzbohlen im Vordergrund dienen den besagten gummibereiften Fahrzeugen als Zugang. Die Oberleitung war zu diesem Zeitpunkt noch im Aufbau.

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Gehen wir wieder etwas nördlich nach Niederfüllbach, wo die Südeinschleifung den wohl kaum verkehrenden ICE den Zugang nach Coburg ermöglicht. Vom Bahnhof Creidlitz her wird die Strecke zweigleisig ausgebaut. Gerade durchfährt der Franken-Thüringen-Express nach Sonneberg die Szene. Aktuell fahren die Züge von Lichtenfels her kommend über die bereits vorhandene Weichenverbindung auf das zukünftige Gegengleis. Das zukünftige Regelgleis fehlt noch, allerdings ist das Planum bereits vorhanden und aufgeschottert sowie die ersten Oberleitungsmaste gesetzt.

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Bis zur Endgültigen Zweigleisigkeit muss noch das Esig-Formsignal Creidlitz gefällt werden und die Brücke für den Ersatz des Forstwirtschaftlichen Überwegs welcher sich gerade nicht mehr im Bild rechts befindet fertiggestellt werden.

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Seit 12.Januar diesen Jahres ist der Abschnitt Bad-Staffelstein - Bamberg gesperrt. Bis zum 3.September wird der komplette Abschnitt 4-gleisig ausgebaut und teilweise neu trassiert, damit die ICEs auf der neuen ABS dann mit 200km/h bis Bamberg durchrauschen können. So sah es am 22.Januar bereits am Bahnhof Zapfendorf aus. Von der einstigen Idylle ist nichts mehr zu sehen.

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Im August 2012 war die Idylle noch perfekt. Es fuhren noch n-Wagen nach Kronach, die alten Warnblinklich-Bahnübergänge waren noch in Betrieb und generell wirkte das Ganze Umfeld noch recht ländlich. Leider wird es diesen Blick in Zukunft nur noch geben, wenn man sich verbotenerweise hinter die Schallschutzwand traut - und auch dann ists hier wohl kaum noch so hübsch wie früher.

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In Breitengüßbach hat man auch schon ganze Arbeit geleistet. Die Bahnsteige, Gleise, Signale und Oberleitungsanlagen sind verschwunden und es zieht sich eine Schneise der Verwüstung durch den Ort. Für die Einheimischen ist neben dem Dreck und Baulärm zusätzlich mit vielen Umwegen verbunden, weil zahlreiche Brücken für die 4-Gleisigkeit neu gebaut werden müssen.

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Nochmal zum Vergleich im August 2012 - hier fährt eine ehemalige MET-Garnitur als ICE nach Berlin und passiert den südlichen Teil den Bahnhofs Breitengüßbach. Gerade eben ist ihm ein FTE nach Nürnberg entgegen gekommen.

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Kurz nach Breitengüßbach auf dem Weg nach Hallstadt stehen sie noch - die alten Reichsbahn-Oberleitungsmasten. Wenn der PFA Hallstadt durch ist, gehts auch diesen an den Kragen. Der Bahnhof Hallstadt wird derzeit als Abstellanlage für Bamberg verwendet.

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Gleiche Stelle andere Richtung. Die Gleise sind kurz vor der Unterführung der BAB73 durchtrennt - danach beginnt kurz die Schotterwüste und dann der Dreck. Im Hintergrund sieht man rechts und links die Verschalung für die Widerlager einer neuen Brücke. Diese wird den Bahnübergang auf dem ich gerade stand ersetzen.

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Die Reste des ehemaligen Bahnübergangs. Die Blinklichter wurden überall einfach abgeschnippelt und vermutlich zum Alteisen gebracht. Genauso rigeros ist man mit den Oberleitungsmasten umgegangen: Anstatt diese vom Fundament abzuschrauben, hat man diese einfach kurz darüber abgeflext.

So, das war mal kurz ein Überblick was sich hier aktuell so tut. Wenn das Wetter hier mal wieder Fahrradfreundlicher ist, werde ich mich mal wieder raustrauen und vom nächsten Stand berichten.
Grüssle
Patrick
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Re: Ein paar Impressionen aus Fürth und von der VDE 8.1 [16B]

Beitrag von KBS720 »

Hallo,

danke für die Doku, aber gerade die letzten Bilder schmerzen schon ein bisschen. Aber da sieht man, wie schnelllebig die Eisenbahn sein kann.

Grüße Andreas
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Re: Ein paar Impressionen aus Fürth und von der VDE 8.1 [16B]

Beitrag von Karl Müller »

Danke,

tja, die Moderne rollt an- ewig kann ein Verkehrsmittel nicht "alt" bleiben.

Besonders Breitengüßbach verändert sich extrem, ein Vorher-Nachher Bild würde einen ja echt erschrecken!?

Oli
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Hannes
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Re: Ein paar Impressionen aus Fürth und von der VDE 8.1 [16B]

Beitrag von Hannes »

Danke für die aktuellen Impressionen! Ein Dreivierteljahr Einschränkungen für so einen Ausbau empfinde ich noch als recht human, auch wenn Baulärm natürlich nervig ist, aber wenn in dieser Zeit tatsächlich auch die notwendigen Überführungen alle entstehen ist das doch eine feine Sache. Wollen wir hoffen, dass es zu keinen Verzögerungen kommt.
patrick_kn hat geschrieben:Anstatt diese vom Fundament abzuschrauben, hat man diese einfach kurz darüber abgeflext.
Nun ja, ich möchte bezweifeln, dass sich mutmaßlich mehrfach überpinselte Muttern auf ebenfalls mehrfach überpinselten Gewinden nach über rund 80 Jahren noch normal lösen lassen. Im Betonsockel sollten sich zudem ja auch noch Armierungen befinden, die man dann aus dem Beton rausbrechen kann, dann hat man auch noch einen Stahlklumpen für den Schrott.

@KBS720: Also schnelllebig empfinde ich das an der Stelle nicht, denn was hat sich in dieser Ecke seit der Elektrifizierung in den 30er Jahren getan? Während der deutschen Teilung ja praktisch gar nichts und die Wende ist ja auch schon über 25 Jahre her. Wenn man einmal etwas vergleicht, wie viel bis vor den 2. Weltkrieg neu gebaut wurde an vielen Stellen kann uns die heutige Zeit recht langsam vorkommen. Siehe auch den schleppenden Ausbau der NEAT-Zulaufstrecken auf deutscher Seite. Bis der Offenburger Tunnel gebaut ist, haben die Schweizer nochmal einen kleinen "Basistunnel" in Form der Grimselbahn gebaut, sofern das Projekt Realität werden sollte. Da sieht man mal wieder, wie viel die politschen Rahmenbedingungen auch ausmachen.

Das Klagen (neutraler gesagt: Empfinden), in einer schnelllebigen Zeit zu leben, findet sich zu gut wie jeder Epoche. In den uns als beschaulich vorkommenden 50er Jahren bspw hat sich ja auch viel mit der Stilllegung vieler Nebenbahnen geändert und auch in damaligen Schriften findet man schon diese Klage. Beim Aufkommen des Verkehrsmittels Eisenbahn selbst war es ja nicht anders im Vergleich zu den Kutschen und co.
Und jedes zusätzliche Lebensjahr ist ja für einen Menschen relativ gesehen eine immer geringere Zunahme, die ihm wohl deshalb aber als immer schneller erscheint, obwohl ja objektiv betrachtet immer gleich viel Zeit vergeht.

Grüße, Hannes
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ÖBB-Chef Christian Kern in der Kronenzeitung vom 8.11.14
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Re: Ein paar Impressionen aus Fürth und von der VDE 8.1 [16B]

Beitrag von KBS720 »

Hallo,

ich habe mich da falsch ausgedrückt. Ich wollte damit viel mehr sagen wie viel doch binnen 10 Tagen weggerissen wurde.

Grüße Andreas
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Re: Ein paar Impressionen aus Fürth und von der VDE 8.1 [16B]

Beitrag von Rangierer »

Passend zu Patricks Bildern habe ich hier noch etwas interessantes gefunden:

Drohnenbefliegung zum Baufortschritt von Breitengüssbach Süd, über Ebing, Zapfendorf bis zur Ausbindung der Strecken nördlich von Ebensfeld am 11. Februar 2016
https://www.youtube.com/watch?v=KBRg92ActNk


Recht interessant *daumenhoch*

MfG
"Man muss die Bahn zu den Menschen bringen und nicht die Menschen zur Bahn!"
Dr.-Ing. E.h. Dieter Ludwig


HIER gibts eine stets aktuell gehaltene Übersicht zu den Fahrzeugen im bwegt Landesdesign
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