Tuttlingen bemüht sich um eine Verkehrswende

Sonstiges, worüber man sich das "Maul" zerreisen kann.
Vielfahrer
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Re: Tuttlingen bemüht sich um eine Verkehrswende

Beitrag von Vielfahrer »

Mir ist auch zu Ohren gekommen, dass es mindestens zwei Bewerber gab, allerdings nich vor Abgabeschluss, eventuell sind ja noch mehr dazugekommen. Ich hoffe, Klink ist nicht dabei, das wäre wohl erwartungsgemäß das selbe Drama wie im LK Konstanz dann und das wollen wir ja nicht *blären* ... Und wie sich die Bahn entscheidet, SBG oder vielleicht FMO, man wird es sehen ;)
Hallo Lucian,
erst mal Gratulation, dass Du in der heutigen Zeit den Beruf eines Busfahrers ergreifst, also in einem Dienstleistungsberuf tätig wirst, ohne den die Fahrgäste gar keine sein könnten. Viele Busbetriebe bilden ja gar nicht mehr aus, sondern setzen auf Personalbeschaffungsfirmen für ihr Fahrpersonal, meist aus dem ost- oder südosteuropäischen Ausland mit allen Problemen, die das so mit sich bringt. Ich kenne in der Region nur wenige Firmen, dafür reiche eine einzige Hand, um abzuzählen, die noch Busfahrer ausbilden. Früher hatte man sich da auf die Bundeswehr verlassen, wo viele ihren Busführerschein gemacht haben und später dann im ÖV tätig geworden sind. Meines Wissens bildet Petrolli aus Fischbach noch aus, jedenfalls habe ich mich mit ihm mal darüber unterhalten. Die Kosten für eine sorgfältige Ausbildung als Fahrer sind ja nicht unerheblich und liegen im 5-stelligen Bereich, also das Unternehmen muss in sein Personal investieren. Und ist der Fahrer ausgebildet, schnappt ihn sich ein anderes Unternehmen weg, indem es etwas mehr bezahlt. Ich wage mal die Prognose, dass auf längere Sicht nicht der preiswerteste Anbieter die Wettbewerbe gewinnt, sondern derjenige, der über entsprechend qualifizierte Mitarbeiter verfügt. Ich hatte mal angeregt, deswegen bei Ausschreibungen denjenigen Firmen einen Bonus zu geben, die Ausbildungsverhältnisse nachweisen. Dies halte ich persönlich für schlauer als etwa die Euro-Norm V oder VI zu bewerten. Aber letztlich geht es um die Kosten unter dem Strich. Zu über 50% sind das beim Busverkehr die Personalkosten, weshalb man hier den WBO-Tarif als landesweit gültigen Referenztarif gewählt hat.

Firmen, die ihre Mitarbeiter gut bezahlen, also z.B. die Schichtzeit abzüglich der gesetzlich vorgeschriebenen Arbeistpausen, produzieren relativ teuer. Firmen, die nur die gefahrenen Minuten bezahlen (bis zu 10 Minuten Unterbrechung müssen durchbezahlt werden), können preiswerter anbieten. Deshalb gibt es ja auch FMO oder ähnliche Konstruktionen. Gerade habe ich gelesen, dass die SWEG fünf Bus-Töchter gegründet hat. Vermutlich dient dies einem ähnlichen Zweck. Fazit aber ist, dass letztlich am Fahrer bzw. an dessen Kosten gespart werden soll/muss. Das ist eigentlich keine schöne Entwicklung. Und wenn in wenigen Jahren mal Be in - Be out kommt, muss der Busfahrer auch keine Tarife mehr kennen, er muss dann nur noch fahren und bestenfalls Fragen beantworten können, sofern er noch Deutsch kann.... Das autonome Fahren wird wohl noch einige Zeit auf sich warten lassen, das sehe ich noch nicht als Bedrohung für das Fahrpersonal an. Aber der (harte) Wettbewerb, der hier vorherrscht, das ist ein heftiges Problem. Da gehört echt Mut dazu, den Beruf eines Busfahrers zu erlernen, zumal die Arbeitszeiten ja auch nicht nur zwischen 7 und 17 Uhr liegen und die Kunden auch an Ferientagen, am Wochenende, zur Nachtzeit usw. Ansprüche haben. Ich wünsche Dir jedenfalls viel Glück und weiterhin Freude an Deiner Berufswahl.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Zuletzt geändert von Vielfahrer am Sa 13. Feb 2021, 12:55, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzer 786 gelöscht

Re: Tuttlingen bemüht sich um eine Verkehrswende

Beitrag von Benutzer 786 gelöscht »

Zur Fahrplan Villingen - Bad Dürrheim:

Dieser kann zwar jährlich geändert werden das ist mir klar. Aber, @Vielfahrer:
- Die jetzigen Zeiten sind größtenteils seit Jahren stabil. Könnte es einen Grund geben, diese groß zu verändern?
- Auch der 30 Minuten Takt ist ja bereits lange fest verankert. Warum sollte das eventuell in Zukunft nicht mehr der Fall sein?

Zum Tarif:
Hier hoffe ich eher, auf eine Fahrpreisvergünstigung in den untersten Preisstufen.
Davon hätte ich wesentlich mehr als das eine oder andere Dorf mehr abfahren zu können. Die Strecke ist beruflich bedingt.
Aktuell finde ich eine einfache Fahrt von BD nach VL mit 3,60€ extrem happig.

Zur Ausschreibung:
Ich hoffe sehr, dass die SBG als Gewinner hervorgeht.
Zum einen bin ich DB Mitarbeiter (ob das Jobticket zukünftig gilt oder nicht, ist wohl leider davon unabhängig), zum anderen aber auch aufgrund der bekannten Zuverlässigkeit sowie der GPS geführten Möglichkeit mittels der App "SBG Mobil" zu sehen, wo sich der Bus aktuell befindet.
Schön ist auch, dass man die Tickets mittlerweile im DB Navigator buchen kann.
Und zu guter letzt auch unserem Lucian zu liebe :)
Lucian Berndt
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Re: Tuttlingen bemüht sich um eine Verkehrswende

Beitrag von Lucian Berndt »

Vielen Dank euch beiden!
Ja, aber ein wie ich finde, sehr schöner, abwechslungsreicher Beruf! Und das nicht nur durch diverse Pausen sondern auch weil man immer alles sehen kann, nicht im Büro festgängt und sich bspw. die Temperatur selbst einstellen kann, was für mich ein großer Punkt ist, da es mir eigentlich überall immer zu warm ist^^

Ja, allein der Busführerschein kostet eine Menge! Natürlich hat man als Unternehmen wie bei jeder Ausbildung wieder ein Plus, da man jemanden deutlich schlechter bezahlten die selbe Arbeit machen lässt, aber das stört mich wenig, sind ja nur 3 Jahre, jetzt nurnoch 1,5 *hallo1*

Das Kriterium der Ausbildungsquote habe ich schon mehrmals gehört und fande ich auch sehr spannend, vorallem bei diesen Berufen. Aber das kostet mehr und alles was mehr kostet ist nicht gut auf dem Papier, daher ist ja nur der bekannte Schlüssel 70% Preis, 30% Umwelt gefordert gewesen in dieser Ausschreibung. Dass Petrolli ausbildet wusste ich garnicht, aber mein Fahrlehrer hatte glaub ich für seine Busfahrschüler immer einen Bus bei Petrolli gemietet, vondemher kann das sogar gut sein. Ich hatte ja einen eigenen Bus von uns.

Bis zum komplett autonomen Verkehr wird es wohl noch recht lange dauern denke ich, von Shuttkefagrzeugen mit wenigen Kmh und geringer Kapazität mal abgesehen - Bedarf ist denke ich die nächsten Jahre immer da, da ja auch der ÖPNV inzwischen mehr denn je ausgebaut wird -> mehr Personalbedarf dadurch.

Was viele als Nachteil sehen, vorallem Arbeit an WE, Feiertagen und nachts, kann ich in allen Punkten nur als Vorteil sehen. Je nach Dienst, wenn man auch mal morgens um 9 Uhr fertig ist und dann einen sehr langen Tag zur freien Verfügung hat bis zum nächsten Dienst, finde ich schön. Nachts ists schön weil alles anders aussieht, die Personen anders sind, man auch mal fährt wenn vielleicht weniger los ist (außerhalb Corona, jetzt ist aktuell ja eh alles ausgestorben im Bus). Und Feiertags/Sonntags gibt's mehr Geld, also auch nicht schlecht, die Arbeit ist ja dadurch nicht schlechter und man hat freie Tage unter der Woche wo man auch mal Termine hinlegen kann die bei einer Arbeitszeit 7-17 Uhr nicht so einfach zu legen wären. Vielleicht liegt es auch an meinem jungen Alter, dass mir das alles nichts ausmacht *8-O*
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Re: Tuttlingen bemüht sich um eine Verkehrswende

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

warten wir noch ein paar Wochen ab, dann wird es feststehen, wer das beste (billigste?) Angebot für das Linienbündel in der Ostbaar abgegeben hat. Dass die SBG, so wie sie bisher aufgestellt ist, eine Chance hat, glaube ich eher nicht, allenfalls über eine Konstruktion mit FMO oder anderen Partnern, die kostengünstiger produzieren. In Konstanz ging die SBG ja komplett leer aus (sofern sie sich überhaupt die Mühe gemacht hat, auf aussichtslosem Posten sich zu bewerben), in der Südbaar (Donaueschingen - Blumberg - Bonndorf - Vöhrenbach) war die VGB deutlich günstiger. Die RAB hat, wie ich geschrieben habe, viele Linien verloren, hauptsächlich im Raum Tübingen, wo sie kaum noch existent ist und früher ziemlich marktbeherrschend gewesen war. Geschafft hat sie dies allerdings nur in Kooperation mit der Baiersbronner Firma Klumpp und dem Deckenpfronner Busunternehmen Süsser. Dieses Trio hat im Landkreis Calw sowie im Zollernalbkreis die dortigen privaten Verkehrsunternehmen unterboten und daraufhin den Zuschlag bekommen. Einer der Verlierer im Zollernalbkreis war die HzL, die ihr gutes Netz zwischen Horb, Haigerloch und Hechingen ab dem 1.8.21 an die RAB abgeben muss. Auch die Firma Wiest&Schürmann, die zwischen Hechingen und Bisingen einen recht intelligenten und einträglichen Verkehr bedienten, waren zu teuer und damit die nächsten Jahre dort ohne Arbeit. Ich könnte mir gut vorstellen, dass diese Firmen über ausreichend Ressourcen verfügen, um im Ringzuggebiet anzutreten. Ausgeschrieben waren ja insgesamt 3 größere Lose, einmal die Ostbaar, dann das nordöstliche Kreisgebiet des Schwarzwald-Baar-Kreises (Schwenningen - Dauchingen - Niedereschach - Königsfeld - Mönchweiler - Villingen und die Strecke nach St. Georgen. Und die Stadt Villingen-Schwenningen hat ja den im Oktober 2020 reduzierten Stadtverkehr ebenfalls für den Zeitraum vom 1.1.22 bis zum 31.12.26, also für fünf Jahre, ausgeschrieben. Auch hier wird sich zeigen, wer der zukünftige Betreiber ist.

Im kommenden Jahr ist dann noch der ganze Raum Triberg - Furtwangen an der Reihe incl. der Bregtallinie Villingen - Unterkirnach - Vöhrenbach - Furtwangen.

Dann wäre der Aufgabenträger Landkreis einmal durch mit allen Linien. Auf die vor über einem Jahr im EU-Amtsblatt vorabbekannt gemachten Linienbündel in der Ostbaar und im nordöstlichen Kreisgebiet ging bekanntlich kein eigenwirtschaftliches Angebot ein, d.h. kein Verkehrsunternehmen sah sich in der Lage, das beschriebene Angebot ohne Zuschüsse zu erbringen. Deswegen erfolgte die Ausschreibung, die aktuell ausgewertet wird. Ohne die Ausschreibungsunterlagen gelesen zu haben, gehe ich davon aus, dass es sich um Bruttoverträge handeln dürfte, also Verträge, bei denen die Busunternehmen ihre Kosten ersetzt bekommen, sämtliche Fahrgelder hingegen an den Aufgabenträger fließen, so wie es etwa im Landkreis Tuttlingen schon seit Jahrzehnten der Fall ist. Aus dem Blickwinkel der Fahrgäste sieht das dann so aus, dass nicht mehr die Verkehrsunternehmen die Höhe der Fahrpeise festlegen, sondern letztlich der Aufgabenträger, also die Landkreise. Damit stellt sich aber auch die Frage nach der Struktur der Verkehrsverbünde, die in der Region ja noch höchst unterschiedlich ist. Ich halte es für recht wahrscheinlich, dass anstelle der unterschiedlich strukturieren Kreisverbünde in näherer Zukunft ein kommunal getragener größerer Verbund, hoffentlich ein Verkehrsverbund und nicht nur eine Miniaturausgabe eines Tarifverbunds, tätig werden wird.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Sam7C7
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Re: Tuttlingen bemüht sich um eine Verkehrswende

Beitrag von Sam7C7 »

Hallo Vielfahrer,

das Problem mit der Erreichbarkeit des hinteren Endes vom Gewerbepark kenne ich ebenfalls. Glücklicherweise befindet sich mein Arbeitgeber in nur 400 m Entfernung zur Haltestelle am Eingang und ist somit in wenigen Minuten bequem zu Fuß erreichbar. Zu den nördlichsten Gebäuden des Parks zu laufen zählt in meinen Augen schon als Workout, zumal die Umrundung des Rollfelds zwar möglich, aber nicht erlaubt ist. Sprich man kommt nur von einer Seite hin.
Vielfahrer hat geschrieben: Sa 13. Feb 2021, 08:47 Beim Gewerbepark Take-off gab es ja die Vorschläge, nicht nur vorne am Eingang zu halten, sondern auch den bald 2 km entfernteren nördlichen Bereich zu bedienen. Würde man mit einer Fahrt von Tuttlingen nach Neuhausen im Gewerbegebiet eine Schleife fahren, würde sich die Fahrzeit nach Neuhausen um schätzungsweise 10 Minuten verlängern und die Busse, die über den Gewerbepark fahren, damit aus dem Takt werfen. Außerdem würde nicht jeder Bus die gleiche Strecke bedienen, was - je nach Sichtweise - durchaus auch einen Vorteil darstellt. Die Idee war gewesen, nur am Morgen, wenn ansonsten kaum jemand von Tuttlingen nach Neuhausen gegen die eigentliche Lastrichtung unterwegs ist, den Gewerbepark zu bedienen und am Nachmittag, wenn die Fahrgäste wieder von Tuttlingen nach Neuhausen unterwegs sind, bei der Rückfahrt gegen die Lastrichtung wieder über den Gewerbepark zu fahren, um diesen gut an Tuttlingen anzubinden.

Alternativ wurde die Idee diskutiert, dass innerhalb des Gewerbeparks ein Ringverkehr angeboten wird, der auf jeden Anschluss am Eingangstor zum Gewerbepark, an dem die Busse von Tuttlingen Bf - ZOB nach Neuhausen halten, den Anschluss bedient und für die Feinverteilung sorgt. Das hätte aber eine Stange Geld gekostet. Die dort ansässigen Industriebetriebe haben längst in Hunderte von Parkplätzen investiert, wie man gut auf Google-Earth sehen kann.

Dann gab es auch die Idee einer Firma, Standorte in Tuttlingen im Kernstadtgebiet mit Standorten im Take-Off durch Werks-Shuttle, die auch andere Fahrgäste mitnehmen könnten, im 30-Minuten-Takt laufen zu lassen. Neben dem Kostenargument hätte dies aber auch die Regionalbuslinie beeinträchtigt.

Dann gab es den Vorschlag, von Tuttlingen kommend durch das Gewerbegebiet durchzufahren und auf der östlichen Seite in die Richtung Freilichtmuseum und dann nach Neuhausen weiter zu fahren. Wurde aber auch nicht weiterverfolgt.

Die von Sam7C7 geäußerte Idee, über die Mühlheimer Straße nach Fridingen oder Mühlheim zu fahren, wurde bislang nicht diskutiert. Ich halte diese Idee an und für sich für gar nicht so abwegig, vorausgesetzt, dass ein gewisses Potential an Pendlern vorhanden ist.
Wer diskutiert denn genau solche Themen? Und warum wurde letztendlich überhaupt keine Maßnahme (testweise) umgesetzt?

Ich kann mich tatsächlich an eine Umfrage vor etwa zwei Jahren erinnern. Ein Ergebnis hat man nie offiziell mitbekommen, aber allein so wie das Thema in unserem 170 Personen Unternehmen behandelt wurde, kann es nicht besonders ausgefallen sein. "Ich leg euch da und da mal ein paar Umfragebögen hin, irgendjemand will was zum Busverkehr wissen, schauts euch an, wenn ihr Zeit habt". Wenn das in allen hier ansässigen Unternehmen so läuft, wird sicherlich keine Nachfrage erzeugt bzw. Interesse für das Angebot geweckt.

Sicherlich ist die geografische Position des Gewerbeparks für viele nicht gerade optimal. Wir waren früher auch direkt in Tuttlingen. Für Mitarbeiter war der Umzug, welcher vor allem dem günstigeren Bauland geschuldet war, ein herber Rückschlag in Sachen Erreichbarkeit. Mitarbeiter die seit Jahren mit dem Bus oder Fahrrad ins Ludwigstal kamen, waren auf einmal auf ein Auto angewiesen. Nun ist die Situation aber wie sie ist. Der Gewerbeparkt wächst um mehrere Unternehmen pro Jahr und so sollte er bei der Planung doch Beachtung bekommen. Vielleicht kann langfristig ja tatsächlich etwas erreicht werden.


Viele Grüße
Sam7C7
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Sam7C7 *:-)*
Vielfahrer
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Re: Tuttlingen bemüht sich um eine Verkehrswende

Beitrag von Vielfahrer »

Wer diskutiert denn genau solche Themen? Und warum wurde letztendlich überhaupt keine Maßnahme (testweise) umgesetzt?

Ich kann mich tatsächlich an eine Umfrage vor etwa zwei Jahren erinnern. Ein Ergebnis hat man nie offiziell mitbekommen, aber allein so wie das Thema in unserem 170 Personen Unternehmen behandelt wurde, kann es nicht besonders ausgefallen sein. "Ich leg euch da und da mal ein paar Umfragebögen hin, irgendjemand will was zum Busverkehr wissen, schauts euch an, wenn ihr Zeit habt". Wenn das in allen hier ansässigen Unternehmen so läuft, wird sicherlich keine Nachfrage erzeugt bzw. Interesse für das Angebot geweckt.

Sicherlich ist die geografische Position des Gewerbeparks für viele nicht gerade optimal. Wir waren früher auch direkt in Tuttlingen. Für Mitarbeiter war der Umzug, welcher vor allem dem günstigeren Bauland geschuldet war, ein herber Rückschlag in Sachen Erreichbarkeit. Mitarbeiter die seit Jahren mit dem Bus oder Fahrrad ins Ludwigstal kamen, waren auf einmal auf ein Auto angewiesen. Nun ist die Situation aber wie sie ist. Der Gewerbeparkt wächst um mehrere Unternehmen pro Jahr und so sollte er bei der Planung doch Beachtung bekommen. Vielleicht kann langfristig ja tatsächlich etwas erreicht werden.
Hallo Sam7C7,

für derartige Bedienungsfragen ist zunächst der Aufgabenträger zuständig, also der Landkreis bzw. sein dafür zuständiger Verkehrsverbund TUTicket. Nach dem ÖPNV-Gesetz sind die Landkreise zuständige Behörde. In Tuttlingen ist es so, dass der Landkreis im gesamten Kreisgebiet den Bedienungsumfang festlegt und auch finanziert, im Gegenzug die Einnahmen erhält, einen nicht unerheblichen Teil aber zuschießen muss.

Wenn sich also etwas verändern soll, dann muss es mit dem Landkreis bzw. TUTicket diskutiert werden. Soweit ich die Position kenne, sagt der Landkreis, wir fahren ja jede Stunde zum Eingangsbereich des Gewerbeparks, teilweise sogar alle 30 Minuten. Das muss reichen. In der Tat, es ist erheblich besser als früher, wo die Busse weder im Takt noch ab dem Bahnhof, sondern meistens erst ab dem ZOB gestartet sind, viele Kunden also in Tuttlingen doppelt umsteigen mussten. Eine relative Verbesserung ist also bereits eingetreten. Der Anteil der Berufstätigen, die den ÖV zum Take off nutzen, dürfte aber noch geringer als sonst im Landkreis sein, weil eben die Wege unattraktiv lange von der Bushaltestelle zu den Arbeitsplätzen sind. Im Falle vom Gewerbegebiet Gänsäcker ändert sich im Zusammenhang mit der anstehenden Ausschreibung des Tuttlinger Stadtverkehrs endlich wieder etwas. Es wird eine Endschleife durch das Gewerbegebiet gefahren mit einigen Arbeitsplatz-nahen Ein- und Aussteigemöglichkeiten. Geplant ist zunächst mal ein Stundentakt an Werktagen, was für Berufstätige ein nicht sonderlich attraktiver Takt darstellt. Aber immerhin.
Was Take-off betrifft, so argumentiert TUTicket damit, dass die Feinverteilung innerhalb des Gewerbeparks Sachen der dortigen Firmen sei und dass man das gerne einrichten würde (kostet einen Busumlauf und damit einen jährlich sicherlich höheren sechsstelligen Betrag), aber finanzieren könnte man diesen "Werksverkehr" nicht.

Ich meine, es war sogar mal die Firma Karl Storz, die sich mit dem Gedanken getragen hat, zwischen ihren Werken in der Kernstadt und dem Take off einen Shuttle-Verkehr für ihre Mitarbeiter und diejenigen anderer Firmen zu organisieren. Der Shuttle sollte das Stammwerk mit Take-off verbinden, aber auch für andere Pendler zugänglich sein, weshalb der ZOB und auch der Bahnhof in die Linie einbezogen werden sollen. Um die Zeiten abzudecken, die notwendig waren und zugleich in etwa eine halbstündliche Verfügbarkeit herzustellen, hätte man drei Shuttle-Busse einsetzen müssen. Damals wurden dann von TUTicket die Selbstkosten berechnet und der Firma Karl Storz mitgeteilt. Daraus, dass im Nachhinein nichts mehr passiert ist, schließe ich, dass es offensichtlich auch für die Firma Karl Storz zu teuer war.

Ein weiterer Ansprechpartner ist die Geschäftsstelle des Gewerbeparks. Ob die sich finanziell an einem Shuttleverkehr, wie immer er organisiert sein mag, beteiligen, weiß ich nicht. Ich habe aber mal gehört, dass die daran sehr interessiert wären, dass auch der nördliche Teil des Gewerbeparks mit dem ÖV bedient werden sollte.

Schließlich liegt der Gewerbepark teilweise auf Tuttlinger Gebiet und teilweise auf Neuhausener Gebiet. Also könnten die beiden Rathäuser auch als Ansprechpartner dienen. Und sollte sich trotz aller Bemühungen nichts bewegen, gibt es natürlich noch die üblichen weiteren Möglichkeiten, auf die ich an dieser Stelle aber nicht eingehen möchte. Im Zollernalbkreis hat dies zum Fahrplanwechsel hervorragend funktioniert, nachdem die SBG es verschlafen hatte, ihre Busse auf die zum Dezember 2020 grundlegend geänderten Schienenfahrzeiten anzupassen. Binnen einer Woche konnte das Malheur behoben werden.

Ein Fortschritt wäre es vielleicht schon, wenn am Eingang des Gewerbeparks eine überdachte Fahrradabstellstation vorhanden wäre. Dann könnte sich jeder Pendler günstig (z.B. bei Versteigerungen von Fundfahrrädern oder Ähnlichem) ein Zweitrad zulegen und dies für die letzte Meile zwischen der Bushaltestelle und seiner Firma nutzen. Vielleicht könnte auch der Gewerbepark oder die dortigen Firmen solche Räder anschaffen und zugleich Parkplätze einsparen oder überbauen. Darüberhinaus geht vom Radfahren ein positiver Gesundheitseffekt aus, der in Form eines geringeren Krankenstands nochmals positiv wirken würde. Irgendwo habe ich auch gelesen, dass man sich mit dem Gedanken trägt, von Tuttlingen aus einen Radweg den Berg hoch bis ins Take-off zu planen oder zu bauen. Da sich im ÖV diesbezüglich nichts bewegt, könnte auch dies eine Alternative sein/werden.

Vielleicht geht es zukünftig sogar soweit, dass jeder Autofahrer im Ländle eine Mobilitätsabgabe leisten muss, z.B. in Höhe von 30.- €/Monat, die u.a. im öffentlichen Verkehr als Guthaben verwendet werden kann oder zur Deckung der Parkkosten herangezogen wird. Modellstudien des Landes in Großstädten, aber auch in Kleinstädten haben die Sinnhaftigkeit solcher Mobilitätsabgaben gezeigt. In Vorarlberg gibt es übrigens Mobilitätstickets, die nicht nur Bus und Bahn, sondern auch die Nutzung von Leihfahrrädern für die letzte Meile usw. einschließen.

Fazit ist also, dass es sehr viele Möglichkeiten gibt und eine einseitige Fixierung auf den motorisierten Individualverkehr absolut nicht sinnvoll ist, wenn man die Themen wie Klimaschutz, Schutz vor Lärm, Verkehrssicherheit usw. ernst nimmt.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Tuttlingen bemüht sich um eine Verkehrswende

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

mir ist dieser Tage von dritter Seite das Ergebnis der Befragung aus dem Jahr 2019 im interkommunalen Gewerbegebiet Take off zugespielt worden. Dort lese ich, dass von 823 Mitarbeitern 128 oder 15,6 % Interesse an einer besseren Busverbindung bekundet haben. Für knapp 85 % der Beschäftigten spielt der ÖV wohl damit keine Rolle.

Die meisten Pendler (nämlich 430) kommen aus Tuttlingen (ohne Teilorte). Stark ist auch der Raum Rottweil mit 128 Pendlern. Mit dem PKW sind die je nach Tageszeit ca. 40 Minuten unterwegs, die Alternative mit dem Ringzug und dem Bus ab Bahnhof incl. der Umstiegszeit dauert bis zum Eingang des Gewerbeparks in etwa doppelt so lang. Wenn dann noch einige Hundert Meter Fußweg dazu kommen, braucht man sich über das Thema nicht länger zu unterhalten. In die Auswertung der Mitarbeiter sind folgende Firmen eingeflossen: Chiron, CMS, Mall Herlan, Meihack, SHW, Denk MIt, Fentex Medical, Karl Storz und Pepperl&Fuchs. Recht gut gefragt sind - das ist naheliegend - die Gemeinden Neuhausen ob Eck, Fridingen, Mühlheim und die Tuttlinger Stadtteile (Nendingen, Möhringen).

Viele Grüße vom Vielfahrer
Sam7C7
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Re: Tuttlingen bemüht sich um eine Verkehrswende

Beitrag von Sam7C7 »

Hallo Vielfahrer,

vielen Dank, dass Du diese Informationen hier teilst. Auf anderem Wege bekommt man so ein Ergebnis wohl nicht zu sehen.
Dort lese ich, dass von 823 Mitarbeitern 128 oder 15,6 % Interesse an einer besseren Busverbindung bekundet haben.
Wie ist denn die Zahl 823 einzuordnen? Waren das 823 Personen, die an der Umfrage teilgenommen und aktiv auf einem Bogen Interesse oder kein Interesse angegeben haben? Oder haben die aufgelisteten Firmen zusammen 823 Mitarbeiter und 128 davon haben sich die Mühe gemacht, einen Umfragebogen auszufüllen? Unter der 15,6% sind vermutlich hauptsächlich Personen, für die der ÖPNV bereits eine Rolle spielt oder gespielt hat, oder die sich zumindest schon mal "freiwillig" mit dem Thema auseinander gesetzt haben
In die Auswertung der Mitarbeiter sind folgende Firmen eingeflossen: Chiron, CMS, Mall Herlan, Meihack, SHW, Denk MIt, Fentex Medical, Karl Storz und Pepperl&Fuchs.
Interessant ist, dass mein Arbeitgeber nicht dabei ist, obwohl wir daran teilgenommen haben. Ich hatte in einem früheren Post ja auch schon den Umgang mit der Umfrage angezweifelt..
Mit dem PKW sind die je nach Tageszeit ca. 40 Minuten unterwegs, die Alternative mit dem Ringzug und dem Bus ab Bahnhof incl. der Umstiegszeit dauert bis zum Eingang des Gewerbeparks in etwa doppelt so lang. Wenn dann noch einige Hundert Meter Fußweg dazu kommen, braucht man sich über das Thema nicht länger zu unterhalten.
Das kann ich so bestätigen. Leider ist drei- bis viermal solange aber auch keine Seltenheit. Doppelt solange wie mit dem Auto wäre für mich auch ungefähr die Grenze des Akzeptablen. An diesen Fahrzeiten wäre aber durchaus noch Optimierungspotential. In meinem Fall ist es beispielsweise so, dass ich ca. 30 Minuten aus dem Norden nach Mühlheim mit dem Bus brauche. Würde ab hier etwas in Richtung Neuhausen fahren, wären vermutlich sogar Fahrzeiten von 50 Minuten realistisch - tut es aber nicht.
Ich fahre also mit dem häufig unpünktlichen Zug von Mühlheim nach Tuttlingen, wo ich um wenige Minuten oder teils nur Sekunden, den einzigen Bus, der schnell direkt nach Neuhausen fährt, verpasse. Wenn alles klappt, würde diese Fahrt "nur" 1:09 h dauern (Normal sind eher >1:30 h). Alle anderen Busse der Linie 340, sind für den Rest des Tages mehr Tuttlinger Stadtbus, als Überlandbus nach Neuhausen. Vom Bahnhof bis zur Esso Tankstelle findet der meiste Fahrgasttransport statt. Wirtschaftlich also eine vermutlich sinnvolle Linienführung, für eine akzeptable Anbindung des Gewerbeparks von außerhalb Tuttlingens eher nicht. Ich kenne einige Stimmen aus der Region Heuberg, die sich mal mit dem Thema ÖPNV auseinandergesetzt haben. Meist läuft es aufs gleiche raus. Alle Fragen sich, warum der Umweg über Tuttlingen gefahren wird.

Der Vollständigkeit halber sei noch gesagt, ich könnte auch über Aldingen nach Tuttlingen und Neuhausen fahren - mache ich auch manchmal. So hab ich etwas Abwechslung und kann ab und an auch in einem der netten elektrischen weiß-gelben Züge fahren. Die Fahrzeiten sind hier aber eher noch länger. Dafür ist die Zuverlässigkeit der Verbindung deutlich höher und planbarer. Gerne benutzte ich auch die DP App Streckenagent am Ausgangsort. Damit kann ich den Zug aus Richtung Fridingen schon früh überwachen und eventuell die andere Route einschlagen.

Alles in allem leider eine etwas unbefriedigende Situation. Man muss schon Recht schmerzbefreit sein, um sich das anzutun. Ich ernte beinahe täglich Spott, manchmal aber auch etwas Anerkennung. So wird es mich in den nächsten Monaten wohl wieder zu einem Auto führen. Und wenn es dann sowieso da steht, macht es leider auch weniger Sinn, sich in der Freizeit mit Bus und Bahn fortzubewegen.


Viele Grüße
Sam7C7 *:-)*
Zuletzt geändert von Sam7C7 am Mi 24. Feb 2021, 07:21, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Sam7C7 *:-)*
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Re: Tuttlingen bemüht sich um eine Verkehrswende

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Sam7C7,

ich habe auch nur die Auswertung der Befragung zufällig bekommen, daher bin ich mir nicht sicher, ob ich das richtig interpretiere. Ich denke, dass die 823 Mitarbeiter diejenigen sind, die bei den in der Befragung genannten Firmen tatsächlich arbeiten, also sozusagen das Gesamtpotential. Bei den 128, die sich für den ÖPNV interessieren, sind wohl viele darunter, die ihn schon nutzen, vielleicht aber auch welche, die gerne fahren würden, wenn es denn passen würde. Ich kann mir vorstellen, dass der Fragebogen auch ausgefüllt wurde, wenn der ÖV nicht von Interesse ist. Deshalb gehe ich davon aus, dass es tatsächlich 128 Interessenten sind und nicht 128 rückläufige Fragebögen.

Die von mir aufgelisteten Firmen stehen auf dem Fragebogen mit ihrer Mitarbeiterzahl und der jeweiligen Zahl derer, die angegeben haben, sich für einen ÖV zu interessieren. Ich habe die Daten nicht nach Firmen hier reingeschrieben, weil dies ggf. unter den Datenschutz fallen könnte. Es ist aber so, dass es Firmen gibt, wo sich sehr viele für den ÖV interessieren, weil sich eventuell der Standort von der Tuttlinger Kernstadt nach Take off verlagert hat und die Mitarbeiter früher vielleicht sogar zu Fuß zum alten Standort gehen konnten. Es sind auch Firmen unter den genannten Firmen, bei denen sich gar keiner für den ÖV interessiert hat, d.h. es gab rückläufige Fragebögen, aber keiner fand den ÖV wichtig.
Ab Fridingen über Tuttlingen Bahnhof und dann mit der Linie 340 zum Eingang des Gewerbeparks, da muss man schon ÖV-Freak sein, wenn man das täglich auf sich nimmt. Wer eine Alternative in Form eines eigenen PKWs hat, wird dies nicht tun. Noch komplizierter ist das dann vom Heuberg, vielleicht gar noch mit Umstieg in Königsheim ZOB....

Da mit dem Projekt Ringzug 2.0 der Bahnhof Mühlheim ein Kreuzungsbahnhof der Züge aus Ulm nach Donaueschingen mit den dann stündlich aus Richtung Immendingen nach Fridingen verkehrenden Ringzügen wird, eignet sich Mühlheim eigentlich ideal, um vom Heuberg zum Bahnhof Mülhlheim zu fahren und dort auf einen Bus über Bergsteig nach Neuhausen zu gelangen. Und ab dem Heuberg, Mülheim und Fridingen zusammen sind es schon über 100 Pendler in den Gewerbepark. Bei 15,5 % Interesse könnten also fast mit 20 Kunden realistisch gerechnet werden, die die ohnehin vollen Züge und Busse rein nach Tuttlingen und wieder raus ins Gewerbegebiet nicht verstopfen würden. Die tangentiale Idee ist daher gut, die Du angepriesen hast.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Sam7C7
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Re: Tuttlingen bemüht sich um eine Verkehrswende

Beitrag von Sam7C7 »

Vielfahrer hat geschrieben: Di 23. Feb 2021, 22:16 Noch komplizierter ist das dann vom Heuberg, vielleicht gar noch mit Umstieg in Königsheim ZOB....
Hallo Vielfahrer,

Das mit dem Heuberg finde ich als "Heuberger" gar nicht so kompliziert, seit die Linien umorganisiert wurden. Die meisten Gemeinden sind durch die Linien 240 und 250, welche beide auf verschiedenen Wegen von Wehingen nach Mühlheim verkehren, bereits sehr gut abgedeckt. Fahrgäste können diese Strecke also ohne umzusteigen zurücklegen.
Der ZOB in Königsheim trägt zu diesem Thema eigentlich wenig bei. Dieser ist nur für die Gemeinde Bubsheim wichtig, als Umstiegsmöglichkeit zu und von der Linie 230. Es ist aber hier bereits auch schon einige Male am Tag so gelöst, dass die Linie 240 über Bubsheim fährt. Finde ich persönlich eine recht gute Idee und könnte man vielleicht noch öfters in den Fahrplan integrieren. Der einzige Nachteil entsteht dadurch dann in Böttingen. Hier kann der Wehinger Weg nicht mehr bedient werden, was einen zusätzlichen Fußweg von ca. 400 m in die Ortsmitte bedeutet. Man müsste also im Zweifel bewerten, wen man hier "bevorzugt" behandelt, eine Haltestelle oder eine ganze Ortschaft.

Wo in meinen Augen, unabhängig von der oberen Situation, auch etwas Probleme entstehen bzw. sich ganz andere Möglichkeiten ergeben würden, ist die Tatsache, dass der komplette Nordrand des Landkreises Tuttlingen in Richtung Zollernalbkreis quasi totes Gebiet ist. Mir sind die gescheiterten Versuche hier etwas dagegen zu unternehmen bekannt. Aber eine Verbindung Egesheim - Nusplingen - Bärenthal hätte auf dem Papier betrachtet schon etwas. Gerade von Nusplingen aus fahren auch einige in Richtung Gewerbepark jeden Tag.


Viele Grüße
Sam7C7 *:-)*
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