Wo ist denn der Hund begraben?
Verfasst: Mi 1. Jul 2020, 01:15
Hallo,
heute abend habe ich im Mozartsaal der Stadt Donaueschingen eine recht interessante Sitzung zum Donaubus verfolgt und wollte, da intensiv diskutiert wurde, mit der letzten Bahn um 21:40 ab Donaueschingen über Villingen - Horb nach Tübingen fahren. Aber was mir da mal wieder passiert ist, das bringt mich fast zur Verzweiflung:
Ich habe um 21 Uhr kurz auf mein Handy geschaut, auf welchem Gleis der Zug um 21:40 Uhr abfahren wird. Da kam die für mich erscheckende Meldung, dass der Zug wegen technischer Probleme heute leider ausfällt (die letzte Verbindung). Schnell habe ich einige Minuten früher gescrollt und siehe da, die HzL fuhr um 21:16 Uhr nach Villingen und dort hätte ich den Anschluss noch nach Villingen bekommen sollen. Also habe ich fluchtartig die Sitzung verlassen, um den Abend nicht irgendwo in der Schwarzwälder Pampa verbringen zu müssen und bin zum Bahnhof Donaueschingen gegangen. Stadtbusse fahren um diese Zeit ja sowieso keine mehr und auch Rufbusse, die man 30 Minuten vorher anrufen müsste, gibt es zur passenden Zeit also nicht. Gut, den Bahnhof habe ich kurz vor 21:10 Uhr erreicht und wollte mir am Fahrkartenautomaten in Donaueschingen einen Fahrschein nach Tübingen West herauslassen. Die BahnCard 100 First, die ich 30 Jahre lang genutzt habe, habe ich aufgegeben, nachdem ich im vergangenen Jahr ständig Ärger mit verpassten Anschlüssen hatte und ich nur noch Bahnfahrten unternehme, wenn ich halt muss. Aber was sagte mir der Fahrkartenautomat der DB am Gleis 1 in Donaueschingen: Verkauf nach Tübingen West nicht möglich, ganz so, als ob ich in einem fremden Verbund einen Fahrschein lösen wollte. Guten Gewissens bin ich dann in den Zug, habe sogar noch auf Gleis 3 die Breisgau-S-Bahn erwischt, allerdings ohne Fahrkarte, weil ich mir definitiv keine kaufen konnte und auf die teuren VSB-Tarife bis Villingen, die ich vermutlich hätte lösen können, hatte ich keine Lust. In Villingen wäre ja genug Zeit gewesen, um in der halben Stunde dann eine Fahrkarte noch zu kaufen. Und was habe ich in Villingen festgestellt: Der Automat am Gleis 1 konnte natürlich baubedingt nicht genutzt werden, aber im Bahnhofsgebäude selbst stehen ja zwei weitere Fahrkartenautomaten der DB, an denen ich bislang meist, jedoch nicht immer, meine Fahrkarten kaufen konnte. Heute Abend aber um 21:30 Uhr war der Bahnhof bereits abgeschlossen und die einzigen funktionierenden Automaten nicht erreichbar. Also bin ich guten Gewissens in den Zug nach Eutingen eingestiegen. Wenn einer gekommen wäre, dann hätte ich dem schon erläutert, weshalb ich ohne Fahrkarte reise.
Pünktlich ging es in Villingen los, denn eine verspätete Schwarzwaldbahn musste nicht abgewartet werden, da die ja wegen technischer Schwierigkeiten ausgefallen war.
Leider sind wir in Trossingen DB-Bahnhof relativ lange gestanden und haben uns ca. 5 Minuten Verspätung wegen eines entgegenkommenden Ringzugs eingefangen. Dieser hat vermutlich keine eigenen Probleme gehabt, sondern auf die Gäubahn in Rottweil gewartet. Mit entsprechender Verspätung ging es dann weiter über Rottweil in Richtung Horb. Aber irgendwo im Dunkeln unterwegs, es dürfte Grünholz gewesen sein, sind wir wieder gestanden, weil irgend ein IC aus Stuttgart stark verspätet war. Wir sind dann in Horb eingetroffen und der letzte Zug nach Tübingen war ohne Not bereits 3 Minuten vorher abgefahren. Außer mir noch ein halbes Dutzend andere Reisende, die gestrandet wären. Informationen gar es überhaupt keine, weder im Zug noch im Bahnhof. Als Vielfahrer wusste ich mir natürlich zu helfen und habe alle gebeten, schnell wieder einzusteigen, wir hätten noch eine Verbindung über Eutingen - Herrenberg.
Aus vielen Beschwerdebriefen weiß ich aber, dass die RB von Freudenstadt nach Herrenberg, die wir ab Eutingen benutzen wollten, auf den RE aus Villingen nur unzuverlässig wartet. Zum Glück war ein verständnisvoller Lokführer auf dem VT 612, dem ich unser Anliegen vortragen konnte und er versicherte mir, sich um den Anschluss in Eutingen zu kümmern. 3 Minuten vor Einfahrt in Eutingen kam dann die frohe Botschaft, dass der Anschlusszug nach Herrenberg am Gleis gegenüber noch warten würde. Wir sind in 30 Sekunden umgestiegen und dann ging es mit zufriedenen Fahrgästen weiter. Allerdings war die eingefahrene Verspätung dann in Herrenberg immer noch so groß, dass die DB die S 1 nach Stuttgart - Kirchheim/Teck hat pünktlich um 23:16 Uhr abfahren lassen und wir sind erst um 23:17 Uhr in Herrenberg eingetroffen. Unsere Gruppe in Richtung Tübingen hatte erst um 23:28 Uhr Anschluss mit einem SEV-Bus nach Entringen, wo wiederum die Ammertalbahn nach Reutlingen warten sollte. Nur, die bestehende SEV-Haltestelle in Herrenberg war abgebaut. Keine Ahnung, wo die Busse jetzt abfahren. Ich bin dann zu einem VBN-Busfahrer (Linie 790) gegangen und habe ihn gefragt, wo denn in Herrenberg die SEV-Busse jetzt abfahren würden. Er schickte uns zur regulären Haltestelle ganz am Ende des Bahnhofs Herrenberg. Dort aber war niemand und auch kein Bus. Ein anderer Busfahrer hatte das irgendwie mitgekriegt und uns gesagt, dort drüben, hinter der Hecke, dort fährt der Bus nach Tübingen ab. Also sind wir wieder dorthin, wo der Bus bislang auch immer abgefahren ist. Aber da war keine Haltestelle. Sie war wohl abgebaut worden. Also bin ich zu einem Taxifahrer und habe den gefragt, ob er denn wisse, wo die SEV-Busse hier abfahren. Er meinte, dass ich ca. 300 Meter weiter vorgehen sollte, also südlich am oberen Ende des Parkplatzes. Kaum waren wir dort, kam tatsächlich ein SEV-Bus des von mir alles andere als als verlässlich eingestuften Unternehmens Süsser mit einem Uralt-Gelenkbus, der dann auf der weitere Fahrt nur so krächzte. über irgendwelche Feldwege sind wir dann über Gültstein und Altingen nach Entringen zum Bahnhof gekommen und da stand dann schon die Ammertalbahn in Richtung Tübingen. Leer, aber mit unserer Gruppe an gestrandeten Fahrgästen war dann doch etwas Betrieb zur späten bzw. heute frühen Stunde und wir erreichten Tübingen West um 0:09 aber nur dank viel Glück.
Einziger Trost: Die Fahrt hat mich keinen Cent gekostet, denn beim SEV wird nach wie vor ohne Fahrscheinkontrolle eingestiegen. Weil ich aber nicht aufs Schwarzfahren aus war, habe ich mich bei der Ankunft in Tübingen zum Fahrkartenautomaten begeben und mir noch eine Fahrkarte herausgelassen. Schön blöd, mag der eine oder andere denken.
Aber was ich mir heute mal wieder über den Verkehrsdienstleister Nr. 1 in diesem Land gedacht habe, das will ich hier wirklich nicht kundtun.
Viele Grüße zu früher Stunde,
Vielfahrer
heute abend habe ich im Mozartsaal der Stadt Donaueschingen eine recht interessante Sitzung zum Donaubus verfolgt und wollte, da intensiv diskutiert wurde, mit der letzten Bahn um 21:40 ab Donaueschingen über Villingen - Horb nach Tübingen fahren. Aber was mir da mal wieder passiert ist, das bringt mich fast zur Verzweiflung:
Ich habe um 21 Uhr kurz auf mein Handy geschaut, auf welchem Gleis der Zug um 21:40 Uhr abfahren wird. Da kam die für mich erscheckende Meldung, dass der Zug wegen technischer Probleme heute leider ausfällt (die letzte Verbindung). Schnell habe ich einige Minuten früher gescrollt und siehe da, die HzL fuhr um 21:16 Uhr nach Villingen und dort hätte ich den Anschluss noch nach Villingen bekommen sollen. Also habe ich fluchtartig die Sitzung verlassen, um den Abend nicht irgendwo in der Schwarzwälder Pampa verbringen zu müssen und bin zum Bahnhof Donaueschingen gegangen. Stadtbusse fahren um diese Zeit ja sowieso keine mehr und auch Rufbusse, die man 30 Minuten vorher anrufen müsste, gibt es zur passenden Zeit also nicht. Gut, den Bahnhof habe ich kurz vor 21:10 Uhr erreicht und wollte mir am Fahrkartenautomaten in Donaueschingen einen Fahrschein nach Tübingen West herauslassen. Die BahnCard 100 First, die ich 30 Jahre lang genutzt habe, habe ich aufgegeben, nachdem ich im vergangenen Jahr ständig Ärger mit verpassten Anschlüssen hatte und ich nur noch Bahnfahrten unternehme, wenn ich halt muss. Aber was sagte mir der Fahrkartenautomat der DB am Gleis 1 in Donaueschingen: Verkauf nach Tübingen West nicht möglich, ganz so, als ob ich in einem fremden Verbund einen Fahrschein lösen wollte. Guten Gewissens bin ich dann in den Zug, habe sogar noch auf Gleis 3 die Breisgau-S-Bahn erwischt, allerdings ohne Fahrkarte, weil ich mir definitiv keine kaufen konnte und auf die teuren VSB-Tarife bis Villingen, die ich vermutlich hätte lösen können, hatte ich keine Lust. In Villingen wäre ja genug Zeit gewesen, um in der halben Stunde dann eine Fahrkarte noch zu kaufen. Und was habe ich in Villingen festgestellt: Der Automat am Gleis 1 konnte natürlich baubedingt nicht genutzt werden, aber im Bahnhofsgebäude selbst stehen ja zwei weitere Fahrkartenautomaten der DB, an denen ich bislang meist, jedoch nicht immer, meine Fahrkarten kaufen konnte. Heute Abend aber um 21:30 Uhr war der Bahnhof bereits abgeschlossen und die einzigen funktionierenden Automaten nicht erreichbar. Also bin ich guten Gewissens in den Zug nach Eutingen eingestiegen. Wenn einer gekommen wäre, dann hätte ich dem schon erläutert, weshalb ich ohne Fahrkarte reise.
Pünktlich ging es in Villingen los, denn eine verspätete Schwarzwaldbahn musste nicht abgewartet werden, da die ja wegen technischer Schwierigkeiten ausgefallen war.
Leider sind wir in Trossingen DB-Bahnhof relativ lange gestanden und haben uns ca. 5 Minuten Verspätung wegen eines entgegenkommenden Ringzugs eingefangen. Dieser hat vermutlich keine eigenen Probleme gehabt, sondern auf die Gäubahn in Rottweil gewartet. Mit entsprechender Verspätung ging es dann weiter über Rottweil in Richtung Horb. Aber irgendwo im Dunkeln unterwegs, es dürfte Grünholz gewesen sein, sind wir wieder gestanden, weil irgend ein IC aus Stuttgart stark verspätet war. Wir sind dann in Horb eingetroffen und der letzte Zug nach Tübingen war ohne Not bereits 3 Minuten vorher abgefahren. Außer mir noch ein halbes Dutzend andere Reisende, die gestrandet wären. Informationen gar es überhaupt keine, weder im Zug noch im Bahnhof. Als Vielfahrer wusste ich mir natürlich zu helfen und habe alle gebeten, schnell wieder einzusteigen, wir hätten noch eine Verbindung über Eutingen - Herrenberg.
Aus vielen Beschwerdebriefen weiß ich aber, dass die RB von Freudenstadt nach Herrenberg, die wir ab Eutingen benutzen wollten, auf den RE aus Villingen nur unzuverlässig wartet. Zum Glück war ein verständnisvoller Lokführer auf dem VT 612, dem ich unser Anliegen vortragen konnte und er versicherte mir, sich um den Anschluss in Eutingen zu kümmern. 3 Minuten vor Einfahrt in Eutingen kam dann die frohe Botschaft, dass der Anschlusszug nach Herrenberg am Gleis gegenüber noch warten würde. Wir sind in 30 Sekunden umgestiegen und dann ging es mit zufriedenen Fahrgästen weiter. Allerdings war die eingefahrene Verspätung dann in Herrenberg immer noch so groß, dass die DB die S 1 nach Stuttgart - Kirchheim/Teck hat pünktlich um 23:16 Uhr abfahren lassen und wir sind erst um 23:17 Uhr in Herrenberg eingetroffen. Unsere Gruppe in Richtung Tübingen hatte erst um 23:28 Uhr Anschluss mit einem SEV-Bus nach Entringen, wo wiederum die Ammertalbahn nach Reutlingen warten sollte. Nur, die bestehende SEV-Haltestelle in Herrenberg war abgebaut. Keine Ahnung, wo die Busse jetzt abfahren. Ich bin dann zu einem VBN-Busfahrer (Linie 790) gegangen und habe ihn gefragt, wo denn in Herrenberg die SEV-Busse jetzt abfahren würden. Er schickte uns zur regulären Haltestelle ganz am Ende des Bahnhofs Herrenberg. Dort aber war niemand und auch kein Bus. Ein anderer Busfahrer hatte das irgendwie mitgekriegt und uns gesagt, dort drüben, hinter der Hecke, dort fährt der Bus nach Tübingen ab. Also sind wir wieder dorthin, wo der Bus bislang auch immer abgefahren ist. Aber da war keine Haltestelle. Sie war wohl abgebaut worden. Also bin ich zu einem Taxifahrer und habe den gefragt, ob er denn wisse, wo die SEV-Busse hier abfahren. Er meinte, dass ich ca. 300 Meter weiter vorgehen sollte, also südlich am oberen Ende des Parkplatzes. Kaum waren wir dort, kam tatsächlich ein SEV-Bus des von mir alles andere als als verlässlich eingestuften Unternehmens Süsser mit einem Uralt-Gelenkbus, der dann auf der weitere Fahrt nur so krächzte. über irgendwelche Feldwege sind wir dann über Gültstein und Altingen nach Entringen zum Bahnhof gekommen und da stand dann schon die Ammertalbahn in Richtung Tübingen. Leer, aber mit unserer Gruppe an gestrandeten Fahrgästen war dann doch etwas Betrieb zur späten bzw. heute frühen Stunde und wir erreichten Tübingen West um 0:09 aber nur dank viel Glück.
Einziger Trost: Die Fahrt hat mich keinen Cent gekostet, denn beim SEV wird nach wie vor ohne Fahrscheinkontrolle eingestiegen. Weil ich aber nicht aufs Schwarzfahren aus war, habe ich mich bei der Ankunft in Tübingen zum Fahrkartenautomaten begeben und mir noch eine Fahrkarte herausgelassen. Schön blöd, mag der eine oder andere denken.
Aber was ich mir heute mal wieder über den Verkehrsdienstleister Nr. 1 in diesem Land gedacht habe, das will ich hier wirklich nicht kundtun.
Viele Grüße zu früher Stunde,
Vielfahrer