Zahlreiche strukturelle Fahrplanänderungen stehen an

Sonstiges, worüber man sich das "Maul" zerreisen kann.
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Vielfahrer
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Zahlreiche strukturelle Fahrplanänderungen stehen an

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

bei TUTicket finden sich inzwischen die künftigen Busfahrpläne auf der Homepage. Für Fahrgäste, die über den Landkreis Tuttlingen hinaus fahren, ist ein genauer Blick auf die Fahrplansituation erforderlich. Grund dafür sind überwiegend die unterschiedlichen Laufzeiten der Betreiberverträge, aber auch konzeptionelle Gegebenheiten. Folgende Entwicklungen sind erwähnenswert:

Zum 01.12.2019 endet die Buslinie 50 von Tuttlingen nach Singmaringen in Beuron. Der Abschnitt Beuron - Sigmaringen wird ab diesem Zeitpunkt von der KVB Sigmaringen bedient. Vermutlich werden Schienenfahrausweise von der KVB nicht anerkannt werden. Wer also auf dieser Strecke mit dem Bus fahren möchte, muss sich seine Verbindungen unter TUTicket und Naldo umständlich zusammensuchen. Es könnte aber noch klappen. Die KVB-Fahrpläne findet man unter der Linie 450 bei Naldo.

Die Linie 54 nach Meßkirch bleibt im bisherigen Fahrplanumfang von TUTicket erhalten, allerdings nur bis zum 29.02.2020. Dann endet die Linie in Worndorf bzw. Volkertsweiler. Der Landkreis Sigmaringen bedient mit einer eigenen Linie Presseveröffentlichungen zufolge die Strecke Meßkirch - Worndorf - Neuhausen - Volkertsweiler - Meßkirch, möglicherweise schon vor dem 29.03.2019.

Zum 15.12.2019 fallen die durchgängigen Verbindungen von Hausen über Geisingen - Gutmadingen - Neudingen - Pfohren nach Donaueschingen weg. Zwischen Hausen und Gutmadingen verkehren Busse im Anschluss an die Ringzüge aus Tuttlingen. Zwischen Gutmadingen und Donaueschingen verkehren Busse des VSB, die wiederum an Zeiten des Schienenverkehrs in Donaueschingen hängen. Wer Geisingen - Donaueschingen mit dem Bus fahren möchte, muss in Gutmadingen meist länger warten. Das ist nicht ganz so tragisch, weil der Schienenverkehr auf der Donautalbahn zwischen Ulm und Donaueschingen deutlich aufgestockt wird und es in der Regel jetzt fast stündlich in wenigen Minuten mit dem Zug geht. Schwieriger wird es für Fahrgäste von Tuttlingen nach Neudingen. Diese müssen meist über Donaueschingen mit dem Zug und dann mit dem Bus zurück nach Neudingen fahren, ebenso in der Gegenrichtung.

Zum 15.12.2019 entfallen auch alle durchgängigen Verbindungen von Schwenningen über Tuningen nach Tuttlingen (Linie 7283/52). Die von Tuttlingen kommenden Busse fahren ausnahmslos nach Trossingen Stadtbahnhof, wo Ringzuganschluss nach Schwenningen besteht. Die Fahrzeit Tuttlingen - Schwenningen liegt dann bei ca. 60 bis 70 Minuten, also gleich schnell oder langsam wie im durchgehenden Ringzug über Rottweil. Wer in Tuningen auf den Bus nach Schwenningen umsteigen möchte, muss sich in verschiedenen Fahrplänen kundig machen. Diese sind aber nicht mehr aufeinander abgestimmt, d.h. es fallen Wartezeiten an.

Zum 01.01.2020 geht die Schnellbuslinie Tuttlingen - Stockach von der SBG Niederlassung Konstanz mit neuem Fahrplan an die Firma Behringer aus Klettgau über, die das Los Stockach der Konstanzer Ausschreibung gewonnen hat. Die Linie von Behringer trägt die Nr. 103.

Zum 01.03.2020 ändern sich alle Busfahrpläne im Landkreis Tuttlingen erneut, weil zu diesem Zeitpunkt ein streng vertaktetes und auf die Ringzüge ausgerichtetes Busfahrplanangebot umgesetzt wird. An der Landkreisgrenzen wird es dann nochmals neue Situationen geben, die aus den aktuell veröffentlichten Fahrplänen aber noch nicht erkennbar sind. Zugleich ändern sich die meisten Linien-Nummern.

Damit wird der Landkreis Tuttlingen bis auf die SBG-Linie von Balingen über Frittlingen nach Rottweil SBG-frei, ebenso wie der Landkreis Konstanz (bis auf die Linie Singen - Stein am Rhein).

Wer also in den kommenden Wochen/Monaten in den genannten Räumen mit dem Bus unterwegs sein möchte, sollte sich sehr genau über die neuen Gegebenheiten informieren, um nicht unliebsame Überraschungen zu erleben. Der Schienenverkehr hingegen wird im Angebot verbessert, insbesondere auf der Ost-West-Achse Ulm - Donaueschingen bzw. weiter nach Freiburg. Ob dies der Zuverlässigkeit bei steigenden Zugzahlen bei gleichbleibender mangelhafter Infrastruktur zuträglich ist, wage ich zu bezweifeln.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Robin
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Re: Zahlreiche strukturelle Fahrplanänderungen stehen an

Beitrag von Robin »

Hallo Uli,

vielen Dank für diese Aufstellungen der doch merklichen Änderungen.
Im Nahverkehrsplan (?), den du auch hier einmal verlinkt hattest, standen ja alle möglichen Bedingungen für den Fahrplan. Es war ja auch zu lesen, dass Liniennummern neu aufgestellt werden. Wurde dies nur für das theoretische Konzept umgesetzt oder sollen diese Nummern tatsächlich geändert werden? Die Linie 51 sollte so beispielsweise meiner Erinnerung nach zur Linie 125 werden...
Auf der Seite von TUTicket ist davon nun allerdings nichts zu sehen.

Viele Grüße
Robin
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Villinger
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Re: Zahlreiche strukturelle Fahrplanänderungen stehen an

Beitrag von Villinger »

Das wird in der Tat eine sehr grausige Umstellung, besonders die Abnabelung an den Kreisgrenzen. Ich habe noch Hoffnung, dass durch das Gutachten zum Verbundzusammenschluss (den ich unter den Umständen fast garantiert sehe) im Dreier-Verbund die kreisübergreifenden Verbindungen in einigen Jahren besser bzw. zahlreicher werden.

Eine schematische Übersicht mit Taktfahrzeiten und den neuen Liniennummern gibt es hier beim Landkreis.
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720-Schwarzwaldbahn
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Re: Zahlreiche strukturelle Fahrplanänderungen stehen an

Beitrag von 720-Schwarzwaldbahn »

Also unter Fahgastfreundlichkeit verstehe ich etwas anderes, statt eine gemeinsame Verkehrswende einzuläuten, schotten sich die Landkreise immer mehr ab, und starten sie Kirchturmpolitik 2.0. *bekloppt*

Nicht einmal gemeinsame Termine bekommt man auf die Reihe, und dass in Zeiten in denen jeder Sch*** auf europäische Normen angepasst werden muss.
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Villinger
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Re: Zahlreiche strukturelle Fahrplanänderungen stehen an

Beitrag von Villinger »

Sowohl bei den Tuttlinger Linien 50 (-> Sigmaringen) und 52 (-> Trossingen und ehemals Schwenningen) kann man feststellen, dass die Kurse im Tuttlinger Bereich ab dem Fahrplanwechsel unverändert weitergefahren werden, jedoch an der Kreisgrenze einfach enden (Beuron bzw. Tuningen, wenn sie nach Schwenningen gehen würden).

Wahrscheinlich werden die Umläufe weitergefahren jedoch dann mit einer (irre langen) Fahrerpause, während das Fahrzeug eigentlich im anderen Landkreis fahren würde.
720-Schwarzwaldbahn hat geschrieben: So 24. Nov 2019, 19:15 Nicht einmal gemeinsame Termine bekommt man auf die Reihe, und dass in Zeiten in denen jeder Sch*** auf europäische Normen angepasst werden muss.
Ich hatte gestern ein Gespräch mit einem TUT-Kreisrat, der erzählte dass es vor wenigen Wochen einen Workshop zur Zusammenlegung TUT/VSB/VVR gab. Da ist man sich momentan noch nicht einig, da Tuticket als billigster Verbund nicht mit den beiden teureren zusammenpasst. Um einen Landeszuschuss zu erhalten, muss man die Preise insgesamt senken, was von dem unterschiedlichen Niveau der drei verschiedenen Verbünde wohl noch schwieriger werden könnte.
Konstanz hat man gar nicht erst ins Boot holen können weil es schlicht zu teuer wäre, auf dieses Niveau abzusenken (die sind heute schon erheblich teurer und mit den Zonen anders strukturiert).
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Kilian
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Re: Zahlreiche strukturelle Fahrplanänderungen stehen an

Beitrag von Kilian »

Hallo in die Runde,

Ich bin verblüfft. Der immer bis Kante gefüllte Zug um 7.34 Uhr ab Villingen(voll ab Villingen) entfällt scheinbar und beginnt in Schwenningen ? Damit haben wir einen nahezu zweistündigen Bruch Villingen-Rottweil mitten in der Hauptverkehrszeit, bzw. laut Fahrplan einen Übergang von 25 Minuten in Trossingen Bahnhof, wo es exakt nichts gibt. Das ist der angekündigte zuverlässige Takt ? Abfahrten VL neu 6.38 Uhr und 8.40, oder mit dem ominösen Übergang 7.22 Uhr...

fragt sich grübelnd der genau mit diesem Zug pendelnde Kilian
Vielfahrer
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Re: Zahlreiche strukturelle Fahrplanänderungen stehen an

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Kilian,

leider ist es so, wie beschrieben. Aber nicht ganz ohne Grund: Der "Schülerzug" um 6:43 Uhr ab Bräunlingen nach Villingen verkehrt bislang mit 3 RegioShuttles, wovon das Fahrzeug an der Spitze bei Einfahrt in Villingen abgehängt wird und dann als 7:34-Uhr-Zug bislang nach Rottweil gefahren ist. Mit Einführung der Breisgau-S-Bahn wird der Ringzug zwischen Hüfingen und Villingen deutliche Verluste an Fahrgästen hinnehmen müssen. Es ist nachvollziehbar, dass Kunden auf Hüfingen neu auf die Breisgau-S-Bahn gehen werden, ebenso aus Donaueschingen. Der Zug um kurz nach 7 Uhr hält ausnahmsweise auch in Donaueschingen Mitte/Siedlung, in Klengen und in Kirchdorf und erreicht Villingen um 7:19 Uhr, also noch rechtzeitig für alle Schüler. Die Rechnung, die aufgemacht wurde war, dass für den Ringzug nur noch soviele Schüler übrig bleiben, dass eine Doppeleinheit ausreichen wird. Von dieser Doppeleinheit kann man aber in Villingen nichts abhängen, weil in Richtung Schwenningen die Nachfrage für einen Shuttle viel zu groß wäre. Deswegen fahren die beiden verbleibenden Shuttles nach Schwenningen (viele Berufsschüler, Techn. Gymnasium). Die Abfahrtszeit kann nicht vor 7:22 Uhr liegen, da es zahlreiche Kunden aus dem Bereich Bonndorf gibt, die in Döggingen auf die Breisgau-S-Bahn mit Ankunft 7:19 Uhr gehen und nach Schwenningen müssen (bislang existierte da ein durchlaufender Bus von Bonndorf nach Schwenningen der Fa. Vesenmayer). In Schwenningen fährt der bei Einfahrt vordere Shuttle weiter nach Trossingen DB - Trossingen Stadt, denn er muss den Shuttle, der von Trossingen Stadt über Trossingen DB nach Rottweil gefahren ist, ab ca. 7:45 Uhr wieder ersetzen, damit die Verbindungen von Trossingen Stadt nach Trossingen DB auf alle Züge möglich sind. Der hintere Zugteil bleibt in Schwenningen stehen und fährt dann zur Taktzeit weiter nach Rottweil.

Vor zwei Jahren hatten wir mal eine ähnliche Konstruktion. Da wurde auch der Zug in Schwenningen getrennt und der hintere Zugteil fuhr nach Villingen zurück, um den 7:34 Uhr-Zug (damals noch einige Minuten später) zu fahren. Die Fahrplankonstruktion hat sich aber in der Realität als zu eng erwiesen, weshalb man dies nicht wiederholt hat. Da in Villingen aber kein anderer Shuttle verfügbar ist (und auch nicht an anderer Stelle im Ringzugnetz) kann die Abfahrtszeit 7:34 Uhr ab Villingen nicht angeboten werden. Reisende nach Stuttgart müssen also bereits um 7:22 Uhr in den bei Abfahrt hinteren Wagen einsteigen, der dann für ca. 15 Minuten in Schwenningen stehen bleibt.

Sämtliche verfügbaren RegioShuttles sind morgens zu dieser Zeit im Einsatz. Es wäre sehr überraschend, wenn irgendwo noch ein Fahrzeug aufgetrieben werden könnte. Dies könnte man dann gerne nach Villingen schicken, zumal auch zur Hochschule Polizei aus Villingen ein Bedarf besteht (Neckartower). Ich schätze, dass ca. 30 Fahrgäste ab Villingen nunmehr entweder die 12 Minuten früher fahren müssen oder sich andere Alternativen suchen müssen. Für Gäste nur bis Schwenningen verkehren auch noch zahlreiche Busse, die allerdings auch zu dieser Zeit sehr voll sind.

Zu beachten ist auch, dass der VT 612 aus Eutingen über Horb - Rottweil - Schwenningen - Villingen nach Donaueschingen - Tuttlingen - Sigmaringen - Ulm noch unterwegs ist. Dieser Zug muss bis 7:51 Uhr in Zollhaus eintreffen, damit der Transfer für die Schüler der Rudolf-Steiner-Schule noch klappt. Ein Zug von Villingen nach Rottweil müsste demzufolge spätestens etwa um 7:34 Uhr abfahren, was aber nicht geht, wenn er erst gegen 7:32 Uhr in Schwenningen eintrifft.

Für die Betroffenen ist das zwar nicht befriedigend, erklärt aber hoffentlich den Sachverhalt.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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720-Schwarzwaldbahn
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Re: Zahlreiche strukturelle Fahrplanänderungen stehen an

Beitrag von 720-Schwarzwaldbahn »

Das ist nicht die einzige Fehlplanung im neuen Fahrplan,

durch die neuorganisation der Regiobuslinie Schiltach - Rottweil und der damit verbundenen Durchbindung des Schiltacher Linienastes zum Stadtverkehr Richtung Sulgen Schoren, wird letzterer nicht mehr als komplette Runde gefahren, das macht Tagsüber auch Sinn, da so in beide Richtungen durchgehende Fahrten angeboten werden können. Traditionell endet die letzte Tour nicht in Schramberg sondern von Sulgen Schoren kommend an der zentralen Haltestelle Sulgen Rose, dies war bisher kein Problem, da hier bisher gute Anschlüsse an die Busse aus Oberndorf und Rottweil zur weiterfahrt nach Schramberg bestand, künftig geht dieser Anschluss allerdings verloren, da auch auf die letzte Runde nicht durchgängig befahren wird und der Bus erst an der Rose eintrifft, wenn die potentiellen Anschlussbussse längst in Schramberg angekommen sind.

Solche Dinge scheinen in Schramberg allerdings tradition zu haben, so endete z. B. der Rufbus aus Dunningen regelmässig ohne jeglichen Anschluss in Sulgen, und hat erst jetzt, eher zufällig wieder Anschluss an den Stadtverkehr.

Genauso sind in den letzten Jahren einige Fahrten aus dem Fahrplan genommen worden und verkehren seither als Betriebsfahrt, da die Gegenrichtung nach wie vor gefahren wird. Irgendwie scheint der ÖPNV im Landkreis Rottweil ein Stiefkind zu sein.
Vielfahrer
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Re: Zahlreiche strukturelle Fahrplanänderungen stehen an

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Fridinger,
Ich hatte gestern ein Gespräch mit einem TUT-Kreisrat, der erzählte dass es vor wenigen Wochen einen Workshop zur Zusammenlegung TUT/VSB/VVR gab. Da ist man sich momentan noch nicht einig, da Tuticket als billigster Verbund nicht mit den beiden teureren zusammenpasst. Um einen Landeszuschuss zu erhalten, muss man die Preise insgesamt senken, was von dem unterschiedlichen Niveau der drei verschiedenen Verbünde wohl noch schwieriger werden könnte.
Welcher Verbund teuer ist, darüber kann man sich trefflich streiten. TUTicket und VVR oder VSB sind so einfach nicht miteinander zu vergleichen. Es ist richtig, dass die Einzelfahrscheine in Tuttlingen preislich günstiger sind. Aber dafür kommt man in der Regel auch nicht so weit wie beispielweise beim VSB: Wer von Trossingen DB bis Tannheim fährt, legt eine Strecke von nahezu 30 Kilometern zum billigsten Preis zurück. Wer von Tuttlingen Kernstadt nach Möhringen fährt (3 km) überfährt bereits eine Zonengrenze und bezahlt deswegen mehr, obwohl er 10 mal weniger fährt. Es gibt natürlich auch gegenteilige Beispiele. Sie zeigen aber, wie schwierig es ist, es allen recht zu machen. Eine Tarifreform, bei welcher dann bestimmte Gruppen deutlich mehr bezahlen müssen, wird nicht funktionieren. Also muss nach unten harmonisiert werden, was aber zu erheblichen Kosten für die öffentliche Hand führen wird. Eine Lösung wird gefunden werden, davon gehe ich aus. Schwieriger sind noch andere Frage n zu lösen, etwa diejenigen der Organisationsform. TUTicket ist ein kommunaler Verbund. Der VSB ist (bislang) ein Unternehmerverbund. Es zeichnet sich aber ab, dass die Entwicklung in Richtung Tuttlingen gehen wird, also hin zu einem kommunalen Verbund. In Rottweil sieht es wieder anders aus.
Heute hatte ich in ganz anderer Mission Gelegenheit, mich mit Kreistagsmitgliedern des Alb-Donau-Kreises zu unterhalten. Das Problem ist nämlich fast überall das gleiche: Die Ausschreibungen führen verstärkt zu Bruttoverträgen, also zu einer Situation, wo die Aufgabenträger das Risiko der Fahrgeldeinnahmen tragen. Da kann es ja nicht mehr sinnvoll sein, dass die Unternehmen über den Tarif bestimmen. Demzufolge verändert sich die Verbundstruktur im Hintergrund derzeit. Da werden wir in den kommenden Monaten / Jahren noch einiges an Veränderungen erleben.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Kilian
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Re: Zahlreiche strukturelle Fahrplanänderungen stehen an

Beitrag von Kilian »

Hallo Vielfahrer,

danke für die Erläuterungen, die machen das Ganze in der Tat verständlicher.

viele Grüße

Kilian
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