Fahrplankonferenz am Montag, 11.02.19 bei der IHK

Sonstiges, worüber man sich das "Maul" zerreisen kann.
Vielfahrer
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Re: Fahrplankonferenz am Montag, 11.02.19 bei der IHK

Beitrag von Vielfahrer »

Doch, die ist im Gespräch, aber die HzL sagt, dass sie hierfür keine Fahrzeuge habe. Ich sehe dies anders, denn die Fahrpläne sind mit 18 RS fahrbar zuzüglich ein NE 81 für die Leipferdinger Frühpendel. Diese Fahrzeugsumme war in 2017 vorhanden. Gerne trete ich den entsprechenden Beweis an, dass mit dieser Summe die Neustädter Leistung zweiteilig gefahren werden kann. Die Ankunft um 7:05 Uhr mit der Breisgau-S-Bahn für die Schüler nach Donaueschingen, die Schulbeginn um 7:55 Uhr haben, ist nicht zumutbar und parallele Busverkehre zur Breisgau-S-Bahn wären der Brüller schlechthin.

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Re: Fahrplankonferenz am Montag, 11.02.19 bei der IHK

Beitrag von Vielfahrer »

Ein weiteres Thema eher am Rande der Fahrplankonferenz war die Gäubahn bzw. die Flughafenanbindung oder die Sperrung der Panoramabahn ab Mitte 2025. Es geistern da ja Vermutungen herum, dass die Gäubahn über mehrere Jahre nicht mehr nach Stuttgart Hbf wird fahren können.

Nach meinem Kenntnisstand sieht es so aus, dass voraussichtlich im kommenden Jahr die Planungen am Flughafen fertig sind (gegenwärtig ist die Offenlage der Planunterlagen) und dann das 3. Gleis dort unter einer Vollsperrung der S2/S3 gebaut werden wird, d.h. die S2/S3 verkehrt dann nur noch bis Echterdingen oder, was Stadt, Region, Land und Flughafen hoffen, bis zu einem provisorischen Haltepunkt Flughafen, etwa 700 Meter vor dem heutigen S-Bahnhof. Die DB schätzt die Bauzeit für das 3. Gleis im Flughafenbahnhof auf ca. 1 Jahr, so dass dann die S-Bahn danach wieder bis nach Bernhausen fahren kann.

Die Sperrung der Gäubahn steht erst ab Mitte 2025 an. Das Land hat zwischenzeitlich jedoch den Ausbau des Bahnhofs Vaihingen, den die DB nur als Provisorium (möglicherweise mit Holzbahnsteigen...) bauen wollte, in trockenen Tüchern. Er wird wohl noch vor der Wiederaufnahme des S-Bahn-Betriebs nach Bernhausen zur Verfügung stehen. Während dieser Zeit wäre es sinnvoll, die IC-Züge in Stuttgart-Vaihingen schon halten zu lassen, um mit nur einem Umstieg (heute zwei in Böblingen und Rohr) zum Flughafen zu kommen. Dieser Zustand könnte dann bis Mitte 2025 anhalten. Danach wird die Trasse der Gäubahn ab Stuttgart-Nord unterbrochen. Sicherlich könnte man beispielsweise mit einer Behelfsbrücke oder Stützwänden über die S-Bahn-Baustelle Mittnachtstraße hinweg weiter zum Hauptbahnhof fahren, wenn man wollte. Die Kosten hierfür dürften weniger das Problem sein. Das Problem liegt darin, dass die Stadt Stuttgart im Jahr 2010 der DB die Gleisflächen für 800 Millionen Euro abgekauft hat und schon bezahlt hat und bislang keinen Gegenwert bekommen hat. Das war soweit klar. Ab 2020 jedoch fallen Verzugszinsen an. Diese betragen nach meinem Wissensstand über 20 Mio. Euro pro Jahr, d.h. es wird richtig teuer, wenn die Flächen nicht, wie vereinbart, geräumt werden. Entsprechend hat die Stadt Stuttgart in einer Pressemitteilung verlautbaren lassen, dass sie am Tag mit der Inbetriebnahme des Tiefbahnhofs mit dem Abbau der Gleise beginnt, also Ende 2025 und eine weitere Nutzung durch oberirdische Gleisanlagen nicht tolerieren wird. Um die Fläche zu erschließen, und Verkehre von der Wolfram- und Schillerstraße anders leiten zu können, müssen die Gleise umgehend entfernt werden, d.h. die Gäubahn wird ab Mitte 2025 nicht mehr weiter als bis zur Baustelle fahren können.

Die Konzeption sieht vor, dass in Stuttgart-Vaihingen die IC-Züge enden. Voraussichtlich am gleichen Bahnsteig sollen dann zusätzliche S-Bahn-Züge eingesetzt werden, die von Stuttgart-Vaihingen auf der bis dahin mit ECTS ausgestatteten Stammstrecke als S4, S5 oder S6 zum Tiefbahnhof und weiter in Richtung Zuffenhausen fahren. Diese Züge beginnen in Stg. Vaihingen und können im Gegensatz zur S1 die Fahrgäste der IC gut aufnehmen. Die Region Stuttgart wird bis 2025 insgesamt 58 zusätzliche S-Bahnen kaufen, um diese Leistungen anbieten zu können, die Kapazitäten der vorhandenen S-Bahnen zu verstärken und um den 15-Minuten-Takt bei der Stuttgarter S-Bahn einführen zu können. Die Kapazitätsaufstockung wird also gewaltig ausfallen.

Im Gespräch ist weiter, dass die IC-Züge nicht in Stuttgart-Vaihingen enden sondern über Stuttgart-West bis nahe zum Nordbahnhof geführt werden, also bis zur Baustelle. Dort soll dann ein Umstieg an der S-Bahn-Station Stuttgart-Nord auf S- und U-Bahn ermöglicht werden, so dass für weitere Reisende die Verbindung nicht schlechter, sondern sogar besser werden könnte.

Unstrittig ist aber, dass Fernreisende, die z.B.über Stuttgart nach Mannheim, Nürnberg oder München wollen, während einer längeren Übergangszeit zweimal umsteigen müssen, in Stuttgart-Vahingen und dann nochmals in Stuttgart Hbf (tief). Das trägt logischerweise zur Attraktivität nicht bei. Ein Großteil der Fahrgäste hat jedoch Stuttgart zum Ziel und da ist der Regionalbahnhof Stuttgart-Vaihingen keine schlechte Wahl, wenn man voraussichtlich am gleichen Bahnsteig auf die S-Bahn umsteigen kann.

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Re: Fahrplankonferenz am Montag, 11.02.19 bei der IHK

Beitrag von Vielfahrer »

Noch ein paar Details zum Donautal. Aus Sicht des RAB lief der Zugverkehr in der vergangenen Zeit "sehr schlecht". Man hätte den Eindruck gewinnen können "es löse sich alles auf". Mit dem neuen Fahrplan wird der Abschnitt Sigmaringen - Ulm massiv entspannt. Weil weiterhin ein Mangel an Triebwagen bestehe, wird der 218er-Wagen-Umlauf vom 1. Mai bis zum 3. Oktober wieder mit einem Fahrradwagen verkehren. Die im vergangenen Jahr praktizierte Idee, den Fahrradzug über Herbertingen nach Friedrichshafen verkehren zu lassen, sei nicht gut gewesen. Südlich von Herbertingen hätten sich nur wenige Fahrräder im Zug befunden, weshalb in 2019 wieder Donaueschingen angesteuert würde.
Wie weiter oben bereits ausgeführt, wird ab Mitte Juli der VT 612 durch den VT 644 ersetzt. Dieses Fahrzeug ist für die Beförderung von Fahrrädern weit besser geeignet. Der RAB und die NVBW hoffen, dass mit den 4 zusätzlichen Fahrtenpaaren sich das Fahrradproblem in den Griff kriegen lässt.

Interessant war ein Detail am Rande. Es gibt im Donautal ja nur die beiden Zugkreuzungen in Hausen im Tal und in Fridingen, aber es gibt auch Winter, in denen es dort kalt ist. So wurden Weichenheizungen bestellt, jedoch nicht eingebaut. Wenn diese im kommenden Winter nicht eingebaut sind, dann wird RAB es ablehnen, den bestellten Fahrplan zu fahren, weil dann Störungen vorprogrammiert sind.

Und weil der dichte Verkehr im Nahbereich von Freiburg immer wieder kritisch beäugt wird hinsichtlich der erwarteten Pünktlichkeit, werden in Freiburg Hbf zwei Dispozüge hinterstellt, für das Höllental wie für die Breisgauer Bahn. Sollte ein Zug um mehr als die tolerierten Minuten verspätet sein, dann nimmt der Dispozug in Freiburg die pünktliche Abfahrt auf, während der verspätete Zug in Freiburg endet und die Einheit für den nächsten Dispozug wartet. So wird verhindert, dass sich Verspätungen aufschaukeln, was auf den eingleisigen Abschnitten sonst nicht zu verhindern wäre.

Auch zur Strecke Rottweil - Villingen noch eine Info: Vom 13. April bis zum 16. April und nochmals vom 24. April bis zum 29. April 2019, also in rund zwei Monaten, wird zwischen Trossingen und Schwenningen eine Hilfsbrücke eingebaut, die eine Unterbrechung des Verkehrs erfordert. Die HzL wird während diesen Tagen den kompletten Verkehr östlich von Trossingen mit RegioShuttle durchführen, auch die ansonsten von der DB gefahrenen Leistungen. Der VT 612 wird dafür zwischen Villingen und Schwenningen Bahnhof pendeln und die eigenen sowie die HzL-Leistungen ersetzen. Die Lücke zwischen Schwenningen und Villingen wird durch einen Bus geschlossen, der in Schwenningen am Bahnhof beginnt und dann am Eisstadion (Umstieg vom Haltepunkt Eisstadion zur Bushaltestelle Eisstadion) hält und über die B 27 direkt nach Trossingen DB-Bahnhof fährt. Anschließend fährt der Bus wieder auf gleicher Strecke zurück über die B 27 und biegt auf Höhe des Südwestmessegeländes wieder in Richtung Eisstadion ab, übergibt seine Fahrgäste nach Villingen am Eisstadion und fährt dann weiter bis zum Bahnhof Schwenningen. Der Haltepunkt Hammerstatt wird während dieser Zeit nicht bedient. Es sind allerdings auch Osterferien, wo erfahrungsgemäß das Verkehrsaufkommen doch deutlich geringer sein wird.

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Re: Fahrplankonferenz am Montag, 11.02.19 bei der IHK

Beitrag von Vielfahrer »

Noch was zur Alemannenbahn: Mitarbeiter der Fa. Mahle (liegt gleich bei der Ringzughaltestelle Rottweil-Saline) haben sich darüber beklagt, dass sie zwar aus Richtung Villingen am Morgen zur Arbeit mit dem Ringzug fahren könnten, jedoch gäbe es keine Rückverbindungen ab Saline in Richtung Villingen (außer sie würden über Rottweil Bahnhof fahren, was aber die Fahrzeit doch um ca. 15 Minuten oder 50% verlängert. Der Antrag, nach Arbeitsende den einen oder anderen Taktzug halten zu lassen, war aber insofern kontraproduktiv, weil die NVBW gerade zur Stabilisierung der IC-Anschlüsse in Rottweil die Umsteigezeit um 2 Minuten verlängern wird. Die zusätzliche "Luft" auf dem Papier kann man nun nicht gleich wieder in zusätzliche Zughalten investieren, sonst war das witzlos. Für die Betroffenen allerdings ein schwacher Trost. Die NVBW kommentierte das mit den Worten: "Der schlimmste Fall tritt ein, es kommen Kunden".

Die kommen übrigens auch in Villingen am Bahnhof, und zwar behinderte Kunden, die nach wie vor nicht auf das Gleis 2/3 barrierefrei gelangen. Der Ausbau des Villinger Bahnhofs zieht sich hin. Vermutlich wird es auf 76er-Bahnsteige hinauslaufen, da der MEX, der später stündlich aus Stuttgart nach Villingen verkehren soll, ebenso 76er-Bahnsteige benötigt. Die Büroleitern der Abg. Martina Braun aus Villingen war bei der Fahrplankonferenz anwesend und hat den barrierefreien Umbau eingefordert.

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Re: Fahrplankonferenz am Montag, 11.02.19 bei der IHK

Beitrag von Bahnfreund »

Guten Morgen Vielfahrer,

ganz herzlichen Dank für die ausführliche und verständliche Kommentierung der gestrigen Veranstaltung.
Wie immer, sind Ihre geschriebenen Artikel sehr interessante und belebende Informationen und eine wert-
volle Bereicherung im Bahnkutscherforum.

Mit freundlichen Grüßen
Bahnfreund
Benutzer 786 gelöscht

Re: Fahrplankonferenz am Montag, 11.02.19 bei der IHK

Beitrag von Benutzer 786 gelöscht »

Hallo Ulrich,

vielen vielen Dank für diese ausführlichen Worte.
Wie es "Bahnfreund" bereits geschrieben hat, bereichern die Infos und Hintergründe dieses Forum ungemein.
Ich freue mich riesig auf die Einführung des Stundentaktes in alle Richtungen, auch die minütlich einheitlichen Abfahrtszeiten erleichtern doch einiges.

Von Donaueschingen - Ulm gibt es aber weiterhin nur den 2-Stundentakt wenn ich das richtig verstanden habe betreffen die Verbesserungen nur Sigmaringen - Ulm/Donaueschingen oder?

Eine Frage zu den Vollsperrungen der Schwarzwaldbahn:
Gibt es hier schon einen groben Zeitraum, wann die beiden Sperrungen geplant sind?

Weitere Frage:
Teilweise wurden ja schon Busverbindungen für den kommenden Fahrplan fixiert, gibt es etwas neues auf die von mir erwähnte Fehlplanung der Linie 7280, der Bus kommend aus Bad Dürrheim Ankunft um 07.50 Uhr in Villingen (also zeitgleich mit Abfahrt der Schwarzwaldbahn)?

Grüße vom Bahner
Benutzer 786 gelöscht

Re: Fahrplankonferenz am Montag, 11.02.19 bei der IHK

Beitrag von Benutzer 786 gelöscht »

Martina Braun kann so viel anfordern, wie sie möchte.
Wenn kein Bauunternehmen zur Verfügung steht, das die nötige Kapazität für den Villinger Bahnhofsumbau hat, nützt das leider niemanden....
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Re: Fahrplankonferenz am Montag, 11.02.19 bei der IHK

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Bahner,

das mit den Stundentakten in alle Richtungen stellt sich, mal bezogen auf das Oberzentrum Villingen (-Schwenningen) aus meiner Sich so dar:

Schwarzwaldbahn hat einen Stundentakt, eigentlich minutiös eingehalten ab ca. 8 Uhr, zuvor einige Fahrten außer Takt (Verdichtungen).
Alemannenbahn hat einen Stundentakt, ab ca. 8 Uhr bis 24 Uhr sowie zusätzliche Verdichterleistungen. Hier kommen möglicherweise noch zwei Zugpaare am Nachmittag hinzu, um die RE, die vor den nicht in Oberndorf und Sulz haltenden IC fahren, erreichen zu können. Es handelt sich um die 16 Uhr und 18 Uhr - Fahrlagen in Rottweil, die für Auszubildende und Berufstätige besonders interessant bei der Rückfahrt sind. Längerfristig soll der MEX dann von Stuttgart stündlich bis Villingen verkehren (nicht vor Elektrifizierung der Strecke und erst ab 2026, wenn der Interimsfahrplan der DB endet).
Richtung Freiburg: Stundentakt mit der Breisgau-S-Bahn, ziemlich genau um 30 Minuten zur Schwarzwaldbahn verschoben, so dass Donaueschingen im 30-Minuten-Takt nonstop errreicht wird. Ausnahmen bilden in den Tagesrandlagen einige S-Bahnen, die den Ringzug ersetzen, weil zu später Stunde im Blockabstand nicht zwei Züge benötigt werden.
Ringzug nach Bräunlingen im Stundentakt. Außerdem Verdichterleistungen an Schultagen im Schülerverkehr, wo der Stundentakt nicht passt. Dichteres Verkehrsangebot vor 8 Uhr.
Ulm: Einige Fahrten ab Villingen (bzw. auch schon von von Eutingen oder Triberg), aber überwiegend ab Donaueschingen nach Ulm (Umstieg in Donaueschingen von der Schwarzwaldbahn). Der für 2020 vorgesehene Fahrplan weist aber noch einige wenige Lücken auf, die durchaus begründbar sind, etwa wegen des Güterverkehrs (z.B. Holcim-Zug) auf der kaum mit Begegnungsmöglichkeiten ausgestatteten Strecke Tuttlingen - Sigmaringen. Perspektivisch könnte sich dies in Zukunft noch verbessern, z.B. wenn der vorgeschlagene neue Kreuzungsbahnhof in Tuttlingen Schmelze gebaut wird.
Du hast es also richtig verstanden. Die Verbesserungen betreffen in erster Linie den Abschnitt Donaueschingen - Sigmaringen, denn ab Sigmaringen nach Ulm gibt es den minutiösen Stundentakt ja schon. Ab Villingen ist in der Regel der Umstieg in Donaueschingen (oder Immendingen) erforderlich. Es gibt aber 4 Zugpaare, die ab/bis Villingen nach/von Ulm verkehren.

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Re: Fahrplankonferenz am Montag, 11.02.19 bei der IHK

Beitrag von Vielfahrer »

Bahner hat geschrieben: Di 12. Feb 2019, 12:22 Martina Braun kann so viel anfordern, wie sie möchte.
Wenn kein Bauunternehmen zur Verfügung steht, das die nötige Kapazität für den Villinger Bahnhofsumbau hat, nützt das leider niemanden....
Ursprünglich gab es ja eine Planung, dass in Villingen die Bahnsteige 55 cm hoch gebaut werden sollen. Als man meinte, dass der Bau dann bald starten würde, kam die DB Station und Service mit der Forderung, dass 76er-Bahnsteige gebaut werden sollten. Begründet wurde dies damit, dass der Fernverkehr 76er-Bahnsteige benötigt. Bei nur einem Wochenend-IC-Zugpaar schien das etwas weit hergeholt, bei näherer Betrachtung aber ist diese Forderung nachvollziehbar. Die auf der Schwarzwaldbahn eingesetzten Doppelstockwagen laufen ja fast alle durchgehend ab Karlsruhe bis Konstanz bzw. im Umlauf auch von Karlsruhe bis Freiburg und im Rheintal ist der Fernverkehr ja nun mindestens stündlich, mittelfristig halbstündlich, präsent, weshalb dort 76er-Bahnsteige Sinn machen. Auch wird der MEX aus Stuttgart 76er-Bahnsteige benötigen, um barrierefrei zu sein. Das Land musste sich hier für 76er-Fußbodenhöhe in den Fahrzeugen der Baureihe 442 entscheiden, da diese beispielsweise ja auch in Winnenden halten und dort gibt es 96er-Bahnsteige (wegen der S-Bahn). Mit einem 55er-Fahrzeug könnte man dort gar nicht fahren. Entsprechend werden an der Gäubahn alle Bahnsteige auf 76er-Niveau gebracht (z.B. Oberndorf, Sulz, Eutingen neu, Horb, Rottweil und Tuttlingen hatten dies schon).
Die Ringzüge verkehren noch bis ca. 2025. Danach müssen neue Fahrzeuge angeschafft werden. Es liegt dann nahe, hier auch auf 76er-Fahrzeuge zu gehen und die Ringzugbahnsteige dann sukzessive höher zu legen, um genrerelle Barrierefreiheit zu erreichen. Insofern hat das Aussetzen der 55er-Planung durchaus einen Sinn gehabt. Nun allerdings sollte man das rasch angehen.

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Re: Fahrplankonferenz am Montag, 11.02.19 bei der IHK

Beitrag von KBS720 »

Hallo,

erst einmal Danke für die ausführlichen Infos zum neuen Fahrplan. Da bin ich mal gespannt, wie das dann schlussendlich läuft.
Vielfahrer hat geschrieben: Mo 11. Feb 2019, 21:47Und weil der dichte Verkehr im Nahbereich von Freiburg immer wieder kritisch beäugt wird hinsichtlich der erwarteten Pünktlichkeit, werden in Freiburg Hbf zwei Dispozüge hinterstellt, für das Höllental wie für die Breisgauer Bahn. Sollte ein Zug um mehr als die tolerierten Minuten verspätet sein, dann nimmt der Dispozug in Freiburg die pünktliche Abfahrt auf, während der verspätete Zug in Freiburg endet und die Einheit für den nächsten Dispozug wartet. So wird verhindert, dass sich Verspätungen aufschaukeln, was auf den eingleisigen Abschnitten sonst nicht zu verhindern wäre.
Ach wie schön, jetzt sind es schon 2 min. Also ergo wird jeder zweite bis dritte Zug in Freiburg vorzeitig verenden. Ein Hoch auf unsere Nahverkehrsplaner und Geldgeber, die für nichts alles wollen. Aber da werden die oberen Herren noch mal fleißig zurückrudern, wenn das Kind im Brunnen liegt. Frei nachdem Motto der nächste Sommer kommt bestimmt.
Vielfahrer hat geschrieben: Mo 11. Feb 2019, 21:47Interessant war ein Detail am Rande. Es gibt im Donautal ja nur die beiden Zugkreuzungen in Hausen im Tal und in Fridingen, aber es gibt auch Winter, in denen es dort kalt ist. So wurden Weichenheizungen bestellt, jedoch nicht eingebaut. Wenn diese im kommenden Winter nicht eingebaut sind, dann wird RAB es ablehnen, den bestellten Fahrplan zu fahren, weil dann Störungen vorprogrammiert sind.
Kalt ist nicht das primäre Problem, sondern naßkalt *:-P* Ist halt schön, wenn man einfach mehr Züge fahren lassen will ohne das es mehr Bahnhöfe gibt.
Vielfahrer hat geschrieben: Mo 11. Feb 2019, 22:03 Die kommen übrigens auch in Villingen am Bahnhof, und zwar behinderte Kunden, die nach wie vor nicht auf das Gleis 2/3 barrierefrei gelangen. Der Ausbau des Villinger Bahnhofs zieht sich hin. Vermutlich wird es auf 76er-Bahnsteige hinauslaufen, da der MEX, der später stündlich aus Stuttgart nach Villingen verkehren soll, ebenso 76er-Bahnsteige benötigt. Die Büroleitern der Abg. Martina Braun aus Villingen war bei der Fahrplankonferenz anwesend und hat den barrierefreien Umbau eingefordert.
Hm, was macht dann die nette Dame Montags bis Freitags zwischen 8 und 16 Uhr am Bahnhof Villingen in der ehemaliegn Aufsicht? Die restliche Zeit sieht es sicher bisher bescheiden aus. Wobei man wenn nötig und möglich Züge schon abweichend gefahren ist (sofern bekannt). Aber wenn auf die Ausschreibung keiner reagiert bzw. Manpower stellen kann, dann kann man auch keinen Bahnsteig umbauen. Ist natürlich goldig das der eine Endbahnhof des Prestige Projektes BSB 2020 sich im Charme der 60-70er Jahre zeigt. Ich kann aber nur hoffen das die 76cm nicht kommen, das wäre nämlich ein Schildbürgerstreich aller erster Güte. Von derzeit 5 verschiedenen Zugarten würde ich gerade mal für zwei passen und die eine fährt nur Fr-So. Wenn sollte man lieber keine Kante mit beiden Höhen versehen oder den ollen Schwoabe Express auf Gleis 5 fahren und den Bahnsteig entsprechend anpassen und die zugehörige Fahrstraße nachrüsten.

Grüße Andreas
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Stinkt und macht en hufe Krach, 218 des isch halt ä Sach
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