Verkehrsangebot auf der Schwäbischen Alb soll um 77% erhöht werden

Sonstiges, worüber man sich das "Maul" zerreisen kann.
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Vielfahrer
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Verkehrsangebot auf der Schwäbischen Alb soll um 77% erhöht werden

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

wie der Beratungsvorlage des Alb-Donau-Kreises zu entnehmen ist, soll das Verkehrsangebot im Bereich des Bahnhofs Merklingen (Raum Geislingen - Wiesensteig - Bad Urach - Münsingen - Schelklingen - Blaubeuren - Blaustein - Ulm Wissenschaftsstadt - Dornstadt - Scharenstetten - Nellingen - Geislingen) um rund 77% erhöht werden. Auf einigen der 17 Buslinien soll stündlich täglich von 5 bis 24 Uhr gefahren werden, etwa zwischen Bad Urach (Endpunkt der Regional-Stadtbahn Neckar-Alb) und Blaubeuren (RE-Knoten im Blautal), aber auch auf einigen anderen Buslinien. Details zu den Linienführungen können den verlinkten Unterlagen entnommen werden. Zur Umsetzung empfiehlt die Kreisverwaltung in Ulm, sehr viel Geld in die Hand zu nehmen. Das neu geplante ÖPNV-Angebot orientiert sich an dem vom Land gewünschten Angebotsumfang, um einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Voraussichtlich muss die Kreisumlage um 1 Prozentpunkt erhöht werden.
Das neue Fahrplanangebot wurde im Bereich des Landkreises Göppingen bereits beschlossen. Es bindet die Schwäbische Alb gut an den MEX und den RE in Geislingen an und versorgt den Raum Wiesensteig - Mühlhausen im Täle - Gosbach - Drackenstein und Hohenstadt mit guten Verbindungen von und zum Bahnhof Merklingen, von wo aus man in 12 Minuten in Ulm sein wird.

Im Alb-Donau-Kreis sind alle Buslinien in Blaustein, Herrlingen, Blaubeuren und Schelklingen mit der Donautalbahn bestens vernetzt. In der Regel werden die Buslinien an diesen Bahnhöfen auf die zukünftige Regio-S-Bahn Donau-Iller gebrochen, wobei auf nicht zu knappe Umsteigezeiten geachtet wird.

Im Landkreis Reutlingen werden zeitweise an alle RegionalStadtbahnen in Bad Urach, also im 30-Minuten-Takt, Verbindungen auf die Schwäbische Alb in den Raum Laichingen - Blaubeuren angeboten.

Fährt man heute mit den Bussen über die Schwäbische Alb, so sind meist nur zur Schülerverkehrszeit viele Fahrgäste im Bus. Im Bereich von Berufspendlern oder sonstigen Fahrgästen ist die Nachfrage bislang verhalten. Mit dem stark verbesserten Verkehrsangebot soll ein Beitrag zur Verkehrswende geleistet werden.

Die massiv verbesserten Angebote werden im EU-Amtsblatt vorabbekannt gemacht, aufgrund des erheblich ausgeweiteten Leistungsangebots wird jedoch nicht mit eigenwirtschaftlichen Angeboten gerechnet. Der oder die Betreiber der einzelnen Lose sollen dann mittels einer Ausschreibung ermittelt werden, die für die Jahre 2023 - 2025, also 3 komplette Jahre lang gilt. Danach muss der Fahrplan erheblich umgebaut werden, weil sich die Bedienungszeiten in Merklingen durch Inbetriebnahme von S 21 und der dann durchgehenden Linie Karlsruhe - Stuttgart - Flughafen - Merklingen - Ulm - Friedrichshafen - Lindau-Reutin deutlich verändern werden. Anstelle der Symmetrieminute 39, die bis dahin gelten wird, ist aufgrund der überregionalen Einbindung der Linie mit einem nullsymmetrierten Fahrplan zu rechnen. Details stehen aber noch nicht fest. Da die Donautalbahn und andere Bahnlinien nullsymmetriert sind, kommt es aus systematischen Gründen zu Anschlussbrüchen, die teilweise durch Straßensperrungen (z.B. Sonderbucher Steige) kompensiert werden können, da sich in Richtung und Gegenrichtung deutlich unterschiedliche Fahrzeiten ergeben.

In die neuen Fahrpläne ist der komplette Schülerverkehr integriert, um auch einnahmemäßig eine gute Grundlage zu haben. Für die touristische Erschließung der Schwäbischen Alb (Biosphärengebiet) mit Highlights wie Tropfsteinhöhlen oder Blautopf usw. bieten die Busse eine sehr gute und klimaschonende Reisemöglichkeit.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Karl Müller
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Re: Verkehrsangebot auf der Schwäbischen Alb soll um 77% erhöht werden

Beitrag von Karl Müller »

Hallo,

das hört sich alles gut und schön an, soll ( - SOLL!) einen Beitrag zur Klimawende leisten, aber - wird denn das Angebot auch angenommen? Steigen soviele Leute in den ÖPNV um?
Nach meiner Erfahrung sind die Leute im ländlichen Raum tief und fest mit dem PKW verwurzelt, es gibt dort kaum einen Grund mit dem Bus oder der Bahn zu fahren, zumal es viel länger dauert und die Bahn leider ein schlechtes Image hat.
Und, "leider" werden die Busse immer komfortabler und laufen diesbezüglich der Bahn, vor allem den alten RS, den Rang ab.
Bin kürzlich mit Bus und Fahrrad auf den schwäbischen Wald gefahren, und, ein sehr gut klimatisierter Bus welcher bis zu 4 Fahrräder mitnehmen kann.
FahrgastInfo innen drin, Durchsagen, Klima, komfortable Sitze, so muß Bus fahren funktionieren! Nein, wlan baruche in nicht wirklich, aber, einen pünktlichen und stabilen Fahrplan.
Ich wundere mich schon lange das auf dem SAB Netz die alten, unklimatisierten und toilettenfreien NE 81 fahren dürfen!
Gruß Oli
Vielfahrer
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Re: Verkehrsangebot auf der Schwäbischen Alb soll um 77% erhöht werden

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

der zuständige Ausschuss des Kreistags des Alb-Donau-Kreises hat sich gestern ausführlich mit der Anbindung der Schwäbischen Alb an den neuen Bahnhof Merklingen ab Dezember 2022 befasst. Einstimmig wurde das neue Bedienungskonzept gutgeheißen, das letzte Wort allerdings hat noch der Kreistag, der am 12. Juli noch zustimmen muss. Immerhin wird infolge des guten Angebots mit einer signifikanten Steigerung des Defizits um voraussichtlich 2,5 Mio. €/Jahr gerechnet. Bislang waren die Verkehrsangebote eigenwirtschaftlich und damit recht spärlich oder haben für den Schülerverkehr ohnehin schon viel Geld gekostet.

Ausgangspunkt ist der Fahrplan der NVBW, die im Zeitraum von 12/2022 bis 12/2025 einen Stundentakt zwischen Wendlingen und Ulm mit Halt jeweils zur Minute 39 aus beiden Richtungen von 5:39 Uhr täglich bis 23:39 Uhr vorsieht. Nach 12/2025 soll die Pendellinie Wendlingen - Ulm durch den Regionalexpress Karlsruhe - Stuttgart Tiefbahnhof - Flughafen - Merklingen - Ulm - Friedrichshafen - Lindau-Reutin ersetzt werden, dann natürlich nullsymmetriert, weshalb ab diesem Zeitpunkt alle Fahrpläne zu überarbeiten sind.

Die 12.000 Einwohner große Stadt Laichingen, die gemeinsam mit Blaubeuren ein Mittelzentrum bildet, wird an jeden Zughalt von früh bis spät an allen Tagen per Schnellbus (Fahrzeit 10 Minuten) an den Bahnhof Merklingen angeschlossen. Die Umstiegszeiten betragen ca. 8 Minuten, wobei kurze Wege vom Bahnsteig zu den 5 dortigen Bushaltestellen auch kürzere Anschlusszeiten zulassen würden, was sich jedoch im Falle von Verspätungen rächen könnte. In Laichingen steuern die Busse den aktuell im Bau befindlichen neuen ZOB Laichingen/Mitte an, wo sie mit Buslinien nach Westerheim - Römmerstein - Bad Urach, Heroldstatt - Münsingen, Heroldstatt -Schelklingen, Blaubeuren über Suppingen verknüpft sind. Außerdem gibt es ab Merklingen Bahnhof direkte Busse (ebenfalls ca. 8 Minuten nach Ankunft der Züge) nach Hohenstadt - Drackenstein - Gosbach - Mühlhausen im Täle - Wiesensteig, nach Nellingen - Aufhausen - Türkheim - Geislingen Steige Bf, nach Scharenstetten - Oppingen und nach Machtolsheim - Berghülen - Bühlenhausen - Asch - Sonderbuch - Blaubeuren.

Fast alle dieser Linien weisen ebenfalls Stundentakte auf, schwächere Linien werden allerdings abends und am Wochenende teilweise nur mit Rufbussen betrieben.

Neben dem Bahnhof Merklingen spielen allerdings die sonstigen Buslinien ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie werden insbesondere im Blautal auf die Donautalbahn abgestimmt, die nach Angaben des Landes ab Dezember 2022 im Abschnitt Ulm - Blaubeuren auf einen 30-Minuten-Takt der Regio-S-Bahn Donau-Iller verdichtet werden soll. In Richtung Ehingen - Munderkingen bleibt es westlich von Blaubeuren beim Stundentakt, der durch den Stundentakt Ulm - Donaueschingen (RE) ergänzt wird. In Blaubeuren werden sämtliche ankommenden und abfahrenden Züge Busanschluss in die Innenstadt haben. Die Umstiegszeit musste auch hier auf 8 Minuten verlängert werden, um einigermaßen zuverlässige Anbindungen an die leider häufig unpünktliche Donautalbahn herstellen zu können.

In Schelklingen werden die Buslinien 333 nach Sondernach - Mehrstetten - Münsingen und nach Justingen - Heroldstatt - Laichingen auf den Nullknoten der RB in Schelklingen abgestimmt und verkehren in etwa zweistündlich, jedoch verdichtet zur Hauptverkehrszeit und im Schülerverkehr. Auf der Strecek nach Münsingen werden die Fahrlagen der Schwäbischen Albbahn integriert, da es hier Schulverkehre nicht nur nach Schelklingen, sondern zu den weiterführenden Schulen in Blaubeuren (Gymnasium) bzw. Gerhausen (Realschule) gibt.

In Bad Urach sollen die ab Dezember 2022 eintreffenden halbstündlichen Stadtbahnen aus Reutlingen - Metzingen bedient werden. Die Linienführung beginnt zu Schulzeiten am Schulzentrum bzw. Kurgebiet, sonst am Bahnhof Bad Urach und führt über Hengen - Wittlingen nach Böhringen - Donnstetten - Westerheim - Laichingen - Suppingen - Blaubeuren Bf - Blaubeuren Busbf. Die Linie wird als Regiobuslinie im Stundentakt bedient und bindet in Blaubeuren an alle Züge des 30er-Knotens an. Bad Urach soll deutlich besser als bislang bedient werden. Von Laichingen aus wird man daher Reutlingen am Morgen deutlich früher als heute erreichen können.

Da die Regionalstadtbahn abends und am Wochenende nach bisheriger Planung nur im Stundentakt verkehrt und dieser weder in Laichingen noch in Blaubeuren auf die Anschlüsse passen würde, wird während dieser Zeiten der Bustakt beibehalten, d.h. die Busse fahren in Bad Urach ohne Anschluss ab, dafür mit passenden Anschlüssen in Laichingen bzw. Blaubeuren. Um aber auch in Bad Urach passende Verbindungen zu schaffen, soll nach Ankunft der Regional-Stadtbahn Neckar-Alb in Zwischenlage ein Bus von Bad Urach bis Laichingen verkehren, also Bad Urach - Laichingen während der Schwachverkehrszeit im 30-Minuten-Takt bedient werden, damit es auch hier passt.

Mit den anstehenden Veränderungen der Schienenfahrpläne ab 12/2025 kann dann voraussichtlich das "Überangebot" ohne Aufgabe von Anschlüssen zurückgefahren werden. Sollten aber die Busverbindungen ab Bad Urach alle 30 Minuten auf die Laichinger Alb gut angenommen werden, bleiben die Busse natürlich. Zumindest zu Schulzeiten ist diese dichte Bedienung auch notwendig, um die kniffligen Schülerströme alle im Rahmen des Linienverkehrs abwickeln zu können. Die bestehende Regionalbuslinie 5341 bei Naldo mit rund 30 Fahrten und etlichen Leerfahrten wird aufgelöst und in die neue Linie 365 Laichingen - Bad Urach integriert.

Es zeigt sich mal wieder, dass an den Kreisgrenzen Probleme auftreten. Im Landkreis Reutlingen betreibt der RAB mit Standort Münsingen die Linie bis zur Kreisgrenze eigenwirtschaftlich (extremer Schwerpunkt Schülerverkehr, sonst nur dürftige Angebote), während das auf mindestens einen täglichen Stundentakt aufgestockte Regio-Bus-Angebot nicht eigenwirtschaftlich zu betreiben sein dürfte. Da die Linie jedoch durchgehend Sinn macht, kann sie nicht ausgeschrieben werden, weil die Genehmigung des RAB im Reutlinger Bereich noch bis Ende 2025 weiterläuft. Vermutlich wird deshalb die Linie Bad Urach - Blaubeuren auf dem Verhandlungswege direkt an den RAB vergeben werden bis Ende 2025, um danach zu einem kreisübergreifenden Verkehrskonzept übergehen zu können, welches auf alte Besitzstände keine Rücksicht nehmen muss.

Die neue Linie Bad Urach - Blaubeuren wird quasi über den Bestand darüber gelegt und konkurrenziert das vorhandene Angebot an Schülerfahrten natürlich dort, wo es zeitlich passt.

Ebenso große Probleme werden im Blautal erwartet. Der 30-Minuten-Takt der Regio-S-Bahn Donau-Iller verfügt nicht über die notwendigen Kapazitäten und auch nicht über die notwendigen Fahrplantrassen, um den starken Schülerverkehr nach Ulm aufnehmen zu können. Ursprüngliche Hoffnungen, dass die Verkehre von der Laichinger Alb nach Ulm verstärkt über den Bahnhof Merklingen (Fahrzeit ab dort nach Ulm 10 Minuten) abgewickelt werden können, haben sich mit der Fahrlage Abfahrt zur Minute 39 leider zerschlagen. Eine Ankunft in Ulm um 6:50 Uhr ist für den Schülerverkehr deutlich zu früh und die nächste Ankunft um 7:50 Uhr leider zu spät, weshalb die Verkehre weiterhin - und noch stärker als bisher - über das Blautal abgewickelt werden müssen.

Wie von der Schwäbischen Albbahn, die mit einer Doppeleinheit NE 81 den Verkehr von DB und SWEG in der Spitze verdichtet, berichtet wurde, muss teilweise der hintere Führerstand aufgeschlossen werden, um überhaupt noch alle Fahrgäste in die Waggons hineinquetschen zu können. Dafür würden sie Dankesschreiben der Fahrgäste erhalten, wenngleich die Ursache eigentlich die nicht ausreichende Beförderungskapazität von DB und SWEG sei.
Um das Kapazitätsproblem im Zulauf auf Ulm abzumildern, werden Busse ab Blaustein direkt auf den Eselsberg (Wissenschaftsstadt, Klinkum, Anschluss Stadtbahnlinie 2) und über die Südtangente nonstop zum Schulzentrum auf den Kuhberg gefahren.

Wie aber die Verdoppelung der Verkehrsnachfrage gelingen soll, ohne dass zur heute schon komplett überlasteten Hauptverkehrszeit die Kapazitäten ausgeweitet werden, ist unklar. Die Busse bedienen alle Ortschaften des Einzugsgebiets nach Schelklingen, Blaubeuren und Herrlingen passend zu den abfahrenden Zügen, aber auf den Bahnsteigen (die teilweise extrem schmal sind und in Herrlingen, Schelklingen und auch Allmendingen noch das Queren der Gleise mit entsprechenden Einschränkungen der Fahrplantrassen erfordern) ist dann Schluss.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Vielfahrer
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Re: Verkehrsangebot auf der Schwäbischen Alb soll um 77% erhöht werden

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

die Schwäbische Zeitung berichtet über eine gestern in Blaubeuren stattgefundene Kreistagssitzung des Alb-Donau-Kreises. Es ging um den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs im Zusammenhang mit der in knapp 1 1/2 Jahren anstehenden Inbetriebnahme der Neubaustrecke Wendlingen - Ulm, insbesondere natürlich im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme des Bahnhalts Merklingen/Schwäbisch Alb. Dieser wird aus den Richtungen Wendlingen und Ulm stündlich von 5:39 Uhr bis 23:39 Uhr an allen Tagen in der Woche aus beiden Richtungen gleichzeitig angefahren. Neben 400 Parkplätzen für Autofahrer wird es 5 Bushaltestellen unmittelbar am Zugangssteg zu den beiden Außenbahnsteigen des Bahnhofs Merklingen geben, so dass man vom Bus auf die Bahn oder umgekehrt in drei Minuten gut umgestiegen wäre. Damit aber kleinere Verspätungen bis 5 Minuten nicht auf die Reisekette durchschlagen, wurde die Umstiegszeit auf 8 Minuten festgelegt. Ab Merklingen verkehren dann Busse nach Laichingen (ohne Zwischenhalt in 10 Minuten zum neuen ZOB) - Heroldstatt - Auingen (Biosphärenzentrum) - Münsingen, nach Heroldstatt - Schelklingen, nach Westerheim - Böhringen - Bad Urach (mit sofortigen Anschluss ins Ermstal in Richtung Metzingen - Reutlingen), nach Zainingen - Böhringen - Bad Urach (mit Anschluss in Richtung Metzingen - Reutlingen), nach Hohenstein - Drackenstein - Gosbach - Wiesensteig, nach Nellingen - Aufhausen - Türkheim - Geislingen/Steige (mit Anschluss an RE5/MEX in Richtung Stuttgart), nach Scharenstetten - Oppingen/Tomerdingen und nach Machtolsheim - Berghülen - Bühlenhausen - Asch - Sonderbuch - Blaubeuren. Ferner gibt es einen weiteren Schwerpunkt der ÖV-Verbesserungen im Blautal (Anbindung an die ab 12/2022 in Betrieb gehende Regio-S-Bahn-Donau-Iller in Herrlingen und Blaustein), u.a. mit direkter Verbindung von der Regio-S-Bahn aus Richtung Ehingen in Blaustein in die Wissenschaftsstadt Ulm zur Stadtbahnendhaltestelle der Linie 2 (Science Park II) und weitere Querverbindungen, u.a. eine Regiobuslinie Blaubeuren - Laichingen - Bad Urach.

Damit dürften der Alb-Donau-Kreis und die Nachbarkreise Göppingen und Reutlingen genau das umsetzen, was sich die Koalition aus Grünen und CDU im Stuttgarter Landtag vorgenommen haben, um die Verkehrswende zu ermöglichen, wie Landrat Heiner Scheffold ausführte. Offenbar kam das alles so gut rüber, dass der Kreistag einstimmig sich dafür ausgesprochen hat, mit der Schwäbischen Alb (etwa 1/3 des Kreisgebiets des Alb-Donau-Kreises) zu beginnen und in Kürze auch das Linienbündel Langenau (Raum Ulm - Elchingen - Langenau - Niederstotzingen - Sontheim/Brenz bzw. Langenau - Bernstadt - Beimerstetten und Ulm - Bernstadt - Langenau) incl. des unlängst beschlossenen Ortsbusses im bayrischen Elchingen umzusetzen). Im dünn besiedelten Raum westlich von Ehingen soll ein flexibles Angebotssystem etabliert werden.

Das Projekt erscheint insgesamt ambitiös, aber nur mit auf Schulfahrten gestütztem ÖPNV ist die Verkehrswende eben nicht zu schaffen. Voraussichtlich muss die Kreisumlage wegen der signifikaten Angebotsverbesserungen des ÖV um Ulm herum um 1 % angehoben werden.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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