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Frage zur Qualität auf der Hochrheinstrecke

Verfasst: Mo 2. Dez 2019, 20:22
von champagnierle
Hallo,
mir ist zugetragen worden, dass auf der Strecke zwischen Gottmadingen und Singen immer wieder Schulkinder morgens Richtung Singen nicht befördert *blären* werden können. Wisst Ihr da was drüber?

Eine Elternbeirätin hat sich jetzt bei DBRegio beschwert, die mit dem Finger aufs VM zeigen. Aber wie findet man sich als Normalsterblicher in dem Bermudadreieck aus DBRegio, NVBW und Verkehrsministerium zurecht? *8-O*

Woher weiss man, was beauftragt wurde und warum es da Engpässe bei der Beförderung gibt? *blären*

Viele Fragen und ratlose Blicke aus Singen... *kopfgegendiewand*

Könnt Ihr mir da weiterhelfen?

Marc

Re: Frage zur Qualität auf der Hochrheinstrecke

Verfasst: Di 3. Dez 2019, 08:31
von Lucian Berndt
Moin, die Frage kann ich zwar nicht beantworten aber ja, das ist definitiv der Fall. Allerdings nicht erst seit kurzem... kommt davon wenn nur EIN(!!!) 426 eingesetzt werden kann. Der Zug hat eh schon einige Schüler geladen und dann kommen in Gottmadingen nochmal ein paar hundert dazu. Früher gab es mal einen morgendlichen und mittäglichen Schülerzug... schön war es...


Betrübte Grüße über diesen Umstand, Lucian

Re: Frage zur Qualität auf der Hochrheinstrecke

Verfasst: Di 3. Dez 2019, 21:36
von Vielfahrer
Hallo,

nach meiner Erinnerung nach gab es vor Einführung des Interimskonzepts auf der Gäubahn mal einen Regionalexpress von Jestetten (Lkr WT) nach Stuttgart, wenigstens um Umlauf her. Grund war, dass es aus Jestetten viele gibt, die in Singen weiterführende Schulen besuchen und sonst mit dem Bus über Baltersweil - Dettighofen nach Grießen müssten, um von dort aus den Zug nach Waldshut zu nehmen. Mit Einführung des Interimskonzpets ist dieser "Schülerzug" dann entfallen und es ging zunächst darum, dass die Schüler den IC zwischen Schaffhausen und Singen (auf diesem Abschnitt läuft der Zug nicht zum C-Tarif) benutzten können. Wenn ich mich nicht täusche, hat der Landkreis Waldshut dann pauschal die Differenz übernommen, ansonsten müssten die Schüler mit der RB Schaffhausen - Singen fahren. Wenn sie dies tun, dann wäre einleuchtend, dass es ab Gottmadingen für die dortigen Pendler nicht mehr ausreichende Kapazitäten geben würde. Da stehen morgens um 7:20 Uhr schnell mal einige Hundert Fahrgäste auf dem Bahnsteig in Fahrtrichtung Singen, während der 6-Wagen-IC nach Stuttgart nur mäßig stark besetzt ist.
Da ja derzeit wieder SEV zwischen Schaffhausen und Singen angesagt ist, der vom Schaffhauser Stadtbus in guter Qualität erbracht wird, wie mir heute von SMA berichtet wurde, die zu einer Besprechung damit angereist sind, wäre es auch interessant zu wissen, wie der Bus das Kapazitätsproblem ab Gottmadingen löst, welches bei der Schiene offenbar nicht funktioniert. Ganz nebenbei, ab Oerlikon nach Rottweil lag der "Zeitverlust" wegen des SEV bei nur minimal 10 Minuten, während es mich in der kommenden Woche bei einer Fahrt nach Waldshut wieder Stunden kostet, weil die Busse dann ab Tuttlingen ewig Zeit benötigen und die Anschlüsse in Singen immer knapp verpasst werden.

Viele Grüße vom Vielfahrer

Re: Frage zur Qualität auf der Hochrheinstrecke

Verfasst: Do 5. Dez 2019, 10:37
von champagnierle
Hi Ihr,
hatte meine letzten Tage beim alten Arbeitgeber und es wurde nochmal stressig am Schluss...

Ich bekomme von den Gottmadinger Eltern gesagt, dass manchmal auch 2 Triebwagen nicht (mehr) ausreichen für den 7:20 Uhr Zug.
Das versuche ich gerade zu eruieren. Am allerbesten wäre schlicht eine Extraleistung Singen-Gottmadingen im Herbst morgens gg. 7:20 Uhr. Das Problem beim 7:20 Uhr Zug ist, dass im Sommer die ganzen Kids mit dem Fahrrad fahren und es jedes Jahr im Herbst wieder ein Schlamassel gibt, weil im Sommer war ja Platz... *bekloppt*

Ich frag mal weiter.

Danke für Eure Antworten

Marc

Re: Frage zur Qualität auf der Hochrheinstrecke

Verfasst: Do 5. Dez 2019, 20:40
von Bm 6/6 18514
Eine Doppelführung gibt es bei diesem Zug schon lange mit kurzem Unterbruch als langer Zug.
Ursprünglich fuhr ein Diesel-Zug ab Erzingen voraus (mit Halt zwischen Schaffhausen und Singen nur in Gottmadingen), da waren die Schüler aus Jesetetten im Taktzug und zumindest ein Teil der ab Gottmadingen im Zusatzzug einige Minuten früher. Mit Drehung des Farhplans in der Schweiz klappte das nicht mehr, es gab dann einen Zusatzzug ab Rafz mit Anschluss in Schaffhausen an einen Zusatzzug nach Singen dem Takt hinterher.
Übergansgsweise nutzte man dann den Gäubahn-RE mit Silberlingen und vor allem 5 Wagen um morgens einen Umlauf nach Schaffhausen damit statt 426 +Doppelführung zu fahren. Das war zwar auch nicht ohne vor allem da der natürlich keine Chance hatte, die für spurtstarke Triebwagen mit grossen Türen berechneten Fahrzeit zu halten und deswegen der Fahrplan um 2 min gestreckt werden musste. Zudem fuhr der Zug bei der Weiterfahrt nach Stuttgart einige Minuten später, bei der damals gigantischen Fahrzeitreserven holte der RE dann aber bild wieder auf die Taktfahrzeit auf.
Mit dem Interimskonzept stand der RE nicht mehr zur Verfügung, stattdessen ist der ansonsten eh leere IC neu in passender Lage als "Doppelführung" unterwegs.

Setzt aber natürlich trotzdem voraus, dass die RB in Doppeltraktion fährt, was eben viel zu oft nicht der Fall ist und hier liegt das eigentliche Problem, alleine mit den Reisenden ab Gottmadingen ist ein einziger 426 überfüllt. Und angesichts der heutigen Unflexibilität, versucht man gar nicht erst dann einen Extrahalt des IC in Gottmadingen einzulegen um die gestrandeten Reisenden einzusammeln. Teilweise versucht man es immerhin noch mit einem extra Bus, aber bis der dann wenn er denn fahren sollte alle eingesammelt hat und in Singen ist, ist of die nächste RB auch schon fast in Singen.
Immerhin hat man teils auch Glück, bei längerfristigen Ausfällen eines 426 schickt die DB oft einen 425, dann gibt mit 426+425 gar mehr Sitzplätze. Aber meist nur, wenn der 426 schon auf der Überführungsfahrt ab Plochingen am Wochenende fehlt.

Immerhin das Problem mit den ausfallenden 426 wegen Lokführermangel scheint sich gebessert zu haben, bei den meisten Zügen stört ein fehlender 426 nicht, aber ein fehlender Lokführer schon.

Gruss Florian

Re: Frage zur Qualität auf der Hochrheinstrecke

Verfasst: So 5. Jul 2020, 23:12
von Bm 6/6 18514
Wenn man denkt, schlimmer gehts nicht mehr, dann zeigt DB Regio, dass sie immer noch einen draufsetzen können...
In letzter Zeit fehlten immer mal wieder 426, die dann zumindest teils durch 612 ersetzt wurden.
Seit (mindestens) Samstag fällt aber einer der beiden RB-Umläufe Singen-Schaffhausen durchgehend aus, heute um die Mittagszeit ist dann auch noch der letzte 426 ausgestiegen, nun Ausfall sämtlicher RB.
Am Wochenende sind allerdings nur zwei 426 im Süden vorhanden, während die anderen beiden Umlauftage die sonst Mo-Fr noch da sind zum Unterhalt nach Plochingen fahren. Diese beiden kommen dann Sonntagnacht wieder zurück. Eigentlich, den heute fällt dieser Zug wegen Fahrzeugmangel auch aus. Sprich in den vier Umlauftagen ist momentan kein einziger 426 unterwegs...
Morgen bis 11 Uhr ist der Ausfall der Hälfte der RB schon mal im Fahrplan eingepflegt.

Gruss
Florian

Re: Frage zur Qualität auf der Hochrheinstrecke

Verfasst: Mo 6. Jul 2020, 20:53
von Vielfahrer
Hallo,

neuerdings verkehren 426er gekuppelt mit 425ern zwischen Tübingen und Osterburken im Auftrag von abellio, weil dieser die Fahrzeuge nicht in vollem Umfang vom Hersteller geliefert wurden. Auf den 426ern kann man noch lesen, dass sie einst zu DB-Regio gehört haben. Ich weiß aber nicht, ob es sich um die Plochinger Fahrzeuge oder um andere handelt. Ansonsten dominieren in Tübingen andere Bahngesellschaften, von denen ich früher noch nie etwas gehört habe, z.B. WFL . Die setzen n-Wagen ein, Doppelstockwagen und auch eine Vielzahl von Lokomotiv-Typen. Die Farbenpalette reicht von tiefblau bis verkehrsrot. Aber sie fahren - nach meinen Beobachtungen sogar recht pünktlich.

Viele Grüße vom Vielfahrer

Re: Frage zur Qualität auf der Hochrheinstrecke

Verfasst: Mo 6. Jul 2020, 23:22
von Bm 6/6 18514
Heute fiel jeder zweite Zug aus, im anderen Umlauf war immerhin ein 612 unterwegs.

Mal sehen ob man es morgen schafft, einen betriebsfähigen 426 aufzutreiben. Nach Umlaufplan wären eigentlich meineswissens vier davon nötig, aber für ein Angebot mit nur wenigen Einschränkungen würden schon zwei reichen.

Gruss

Florian

Re: Frage zur Qualität auf der Hochrheinstrecke

Verfasst: Di 7. Jul 2020, 10:25
von Lucian Berndt
Gestern fiel ja jeder zweite aus (immer um 06 ab RSI), allerdings wurde jeder zweite davon (Vorsicht, kompliziert: jeder vierte also insgesamt) durch einen Bus ersetzt, allerdings nicht auf der kompletten Linie sondern auf einem Teilstück und dann noch ein Bus auf dem anderen Teilstück. Ich denke mit 30 Minuten warten in Singen wäre man gleich angekommen wie mit zwei SEV-Bussen...

Aber ja, es wird immer trauriger im LK Konstanz, stark zugenommen hat es natürlich per Fahrplanwechsel 2019/2020. Bin immer wieder froh dass ich darauf nichtmehr angewiesen bin durch den Umzug. Beileid an meine Familie :(


Lg Lucian

Re: Frage zur Qualität auf der Hochrheinstrecke

Verfasst: Di 7. Jul 2020, 12:35
von Vielfahrer
Hallo Lucian,

der Umstieg auf Busse in Singen ist doch sehr erschwert gerade, weil der Busbahnhof auf dem Bahnhofsvorplatz nicht genutzt werden kann. Zur Haltestelle Maggi auf der Südseite schafft man es in 3 Minuten als Normalkunde nicht und die Ersatzhaltestelle am Bandoleros ist für Ortsunkundige auch ewig weit weg, außerdem ziemlich überlastet, da dort sehr viele Busse auf einer einzigen Haltestelle abfahren müssen. An einem stabilen 30-Minuten-RB-Takt von Singen nach Gottmadingen - Bietingen - Thayngen - Herblingen nach Schaffhausen sollte also kein Weg vorbei führen. Immerhin gibt es in Gottmadingen auf diese Züge zahlreiche Busanschlüsse in die Richtung Gailingen - Büßlingen, die auch mit einem SEV-Bus nicht erreicht werden können.

Viele Grüße vom Vielfahrer