Ab Winterfahrplanwechsel 60 Zugpaare auf der Ammertalbahn

Strecken in Baden-Württemberg, die unten nich aufgeführt sind.
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Vielfahrer
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Ab Winterfahrplanwechsel 60 Zugpaare auf der Ammertalbahn

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

mit dem Fahrplanwechsel am 15.12.2024 nimmt die Ammertalbahn wieder den Vollbetrieb auf. An Werktagen werden zwischen Tübingen Hbf und Entringen 60 Zugpaare angeboten und zwar grundsätzlich im 30-Minuten-Takt bis/ab Herrenberg (erster Zug ab Tübingen Hbf um 4:27 Uhr, letzter Zug an Tübingen Hbf an 1:17 Uhr. Zwischen 5:23 Uhr und 8:23 Uhr verkehren zusätzlich die Kurzpendel zwischen Tübingen Hbf und Entringen, ebenso zwischen 11:53 Uhr und 13:23 Uhr sowie von 15:23 Uhr bis 19:23 Uhr. Fast alle Züge werden in Tübingen Hbf gebrochen, d.h. sie kommen auf Gleis 13 an und fahren wenig später dort wieder ab in Richtung Herrenberg oder Entringen. Die seit vielen Monaten bestehende Einschränkung des Fahrplans in den frühen Morgenstunden und nach 22 Uhr entfällt wieder, entsprechend verkehren die SEV-Busse auch nicht mehr. In den Nächten Freitag/Samstag und Samstag/Sonntag werden zusätzliche Fahrtenpaare zwischen Tübingen Hbf und Herrenberg mit Abfahrten in Tübingen Hbf um 0:41 Uhr, 1:41 Uhr und 3:20 Uhr angeboten, ehe um 4:27 Uhr wieder der reguläre Zugbetrieb läuft. Allein der Bedarfshaltepunkt Herrenberg-Zwerchweg wird weiterhin noch nicht bedient.

Die Zugkreuzungen liegen nunmehr bei den Halbstundentaktzügen von und nach Herrenberg neu in Tübingen-West, wodurch sich die Fahrzeiten geringfügig verlängern. Die bislang häufig von der Strecke Bad Urach - Reutlingen - Tübingen Hbf "eingeschleppten Verspätungen" gehören damit der Vergangenheit an. Es ist zukünftig mit einem pünktlichen Zugverkehr zu rechnen. In Herrenberg wurden die Übergangszeiten zur S-Bahn/von der S-Bahn etwas entspannt und wegen der doppelgleisigen Abschnitte (3 km zwischen Altingen und Entringen sowie 1,2 km bei Unterjesingen-Sandäcker) können die Züge auch etwas länger auf verspätete S-Bahnen in Herrenberg warten.

Zu den Zeiten, während denen die Kurzpendel zwischen Tübingen und Entringen verkehren, läuft der Betrieb so, dass der von Herrenberg kommende Zug in Tübingen Hbf Gleis 13 nach wenigen Minuten auf den Kurzpendel nach Entringen fährt, dort rund 10 Minuten steht, dann den Kurzpendel nach Tübingen Hbf fährt und wiederum nach einigen Minuten den Zug von Tübingen nach Herrenberg bedient. Damit konnten die sich durch die Kreuzung in Tübingen West ergebenden längeren Standzeiten der Herrenberger Leistungen durch Übergang auf die Zwischenpendel reduziert werden.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Karl Müller
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Re: Ab Winterfahrplanwechsel 60 Zugpaare auf der Ammertalbahn

Beitrag von Karl Müller »

Guten Morgen,
ich wäre etwas vorsichtiger mit den Lobpreisungen, die vergangenen Planwechsel waren jedesmal ein Desaster ohnegleichen, das Vetrauen in die Ammertalbahn ist längst dahin.
Ob die Fahrzeitverlängerungen durch den Umsteigezwang aus dem Raum Urach/Metzingen/Reutlingen Vorteile bringen? Vermutlich, sofern die 13 minuten Wendezeit in Tübingen auf Gleis 13 ausreichen, und, als Fahrgast betrachte ich inzwischen Umsteigezeiten von ca 10-30 Minuten als angenehm - seltenst haben die anvisierten 4 Minuten in Herrenberg ausgereicht, zumal noch die Unterführung benutzt werden will, mit Kinderwagen oder ähnlichem kaum zu schaffen.
Allerdings fahren nicht mehr alle RB 63 gen Metzingen, sondern nur noch die nach Urach durchgebundenen Züge ( welche dort selbst 6 minuten Wendezeit haben) alle anderen RB 63 verenden in Reutlingen auf Gleis 3 und fahren wieder zurück nach Tübingen.
Also, es fahren zwischen Reutlingen und Metzingen weniger Züge - Fakt.
Die Fahrzeit von Metzingen auf einen S-BahnHalt nach Herrenberg (Nufringen) verlängert sich geringfügig da ab Planwechsel der Übergang 5 statt 4 Minuten in Herrenberg beträgt, in der Gegenrichtung ist es genauso.
Und, ab Juni müßte es meines Wissen anch einen Betreiberwechsel bei der SWEG Bahn Stuttgart geben - was sich eigentlich nicht auf den Fahrplan auswirken dürfte.
Abwarten.
Gruß Oli
Vielfahrer
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Re: Ab Winterfahrplanwechsel 60 Zugpaare auf der Ammertalbahn

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Oli,

mir geht es ähnlich wie Dir. 10 Minuten Umsteigezeit sind mir viel angenehmer als nur knappe 4 Minuten in Herrenberg. Dadurch, dass fast alle Züge der Ammertalbahn in Tübingen Hbf gebrochen werden, wird die Strecke Herrenberg - Tübingen mit Sicherheit pünktlicher, weil die vielen eingeschleppten Verspätungen von der Neckartalbahn entfallen. Der Preis dafür ist aber, dass Fahrgäste aus dem Ammertal nach Reutlingen - Metzingen - Bad Urach in Tübingen umsteigen müssen, wobei hier keine kurzen Umstiegszeiten bestehen. Ich hatte mich neulich mal nach der Zahl der heutigen "Sitzenbleiber" in Tübingen, die ich auf 20 % der Fahrgäste geschätzt habe, erkundigt. Es sind ein paar Prozent weniger. In Herrenberg jedoch steigen sehr viele auf die S-Bahn oder die RE/IC oder Regionalbuslinien um. Diese werden besser gestellt, insbesondere bei Fahrten in Richtung Herrenberg. Wenn in der umgekehrten Richtung die S-Bahn aus Stuttgart mit 8 Minuten Verspätung eintrifft, ist die Ammertalbahn auch künftig weg. Meinen Beobachtungen zufolge nutzen deswegen inzwischen viele Fahrgäste die Zwischentakte der S-Bahn, also die S-Bahnen, bei denen man 15 Minuten zusätzliche Wartezeit hätte. Da klappen die Verbindungen auch noch, wenn diese Bahnen verspätet sind.
Spannend wird es an einigen Bahnübergängen werden, wenn die 120 mal pro Tag geschlossen und geöffnet werden müssen. Es gibt Bahnübergänge, da dauert es nur 20 Sekunden, bis die Züge kommen, aber es gibt auch Bahnübergänge, da dauert es zwischen 2 1/2 und 3 Minuten.
Und ob DB Regio zuverlässig alle benötigten Elektro-Triebwagen zur Verfügung hat, daran habe ich auch Zweifel. Heute früh fuhren teilweise wieder RegioShuttle im Grundtakt, ebenso der "Mittelhessen-Express" im Pendelverkehr Entringen.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Karl Müller
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Re: Ab Winterfahrplanwechsel 60 Zugpaare auf der Ammertalbahn

Beitrag von Karl Müller »

Und, vielfahrer -

die Fahrzeiten verlängern sich auch auf der Ammertalbahn - benötigen die Züge laut Fahrplan im Jahre 2024 noch 26 Minuten so sind es im Fahrplan 2025 30 Minuten.

Und, es gibt nur noch wenige, einzelne Durchbindungen von Reutlingen.

Ich frage mich nun nach der erfolgten Elektrifizierung und den Neuen, alten, Fahrzeuigen (440,442) wo bei Eisenbahn`s der Fortschritt ist? Was ist erst wenn die hochgelobten "tram-train" anrollen, werden auch diese (k)einen Fortschritt bringen?

Die Neuen Fahrpläne lassen sich auf der Homepage des Naldo Verbundes über -Fahrplanauskunft// EFA//Minifahrpläne herunterladen, so ist ein Vergleich sehr gut möglich.

Gruß Oli
Vielfahrer
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Re: Ab Winterfahrplanwechsel 60 Zugpaare auf der Ammertalbahn

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

die geringe Fahrzeitverlängerung stört mich eigentlich nicht. Aber heute hat die DB mal wieder richtig zugeschlagen: Ich musste zu einer Veranstaltung von MdB Jung und Manuel Hagel nach Singen. Angesetzt war die auf 12 Uhr. Um rechtzeitig hinzukommen, hätte ich zuhause 10 Minuten vor 8 Uhr zu meiner Bushaltestelle gehen müssen, dann per Stadtbus nach Tübingen Hbf und weiter mit dem Zug nach Rottenburg. Dort SEV nach Horb mit ca. 40 Minuten Übergang auf den IC. Das war mir dann doch zu lang. Ich hatte deswegen die RB um 9:19 Uhr ab Tübingen West ins Visier genommen, um via Herrenberg den IC nach Singen zu erreichen. Wie ich dann gegen 8:30 mal nachgeschaut habe, bin ich erschrocken. "Zug fällt aus", da keine Fahrzeuge verfügbar. Es wird ein SEV-Bus eingesetzt, der aber mir wegen seiner langen Fahrzeit nichts bringt, sprich den IC-Anschluss in Herrenberg nicht erreicht. Auch zahlreiche andere Fahrten auf der Ammertalbahn wurden gestrichen und nur teilweise durch Busse ersetzt. Sah so aus, als ob nur 1 Zug auf der Strecke noch unterwegs gewesen ist.

Musste also mit dem Pkw nach Herrenberg fahren, was dann noch gut gereicht hat. Der IC war pünktlich auf die Minute, insbesondere auch die vorauslaufende S-Bahn (heute nicht die S 1 aus Kirchheim/Teck sondern die S 15 aus Bietigheim-Bissingen). Bis Oberndorf lief alles glatt. Dort standen wir einige Minuten und fuhren dann ohne die übliche Kreuzung mit dem Gegen-IC los. Dieser war offenbar verspätet und wurde in Epfendorf gekreuzt. Wir haben es dann pünktlich bis Rottweil geschafft.
Dort aber war die Ausfahrt für meinen IC rot, weil erst die Ankunft eines Ringzugs aus Tuttlingen noch abzuwarten war, der seinerseits durch den verspäteten IC in Richtung Stuttgart offenbar aufgehalten worden war.

Die paar Verspätungsminuten haben dann dazu geführt, dass die Tuttlinger IC-Kreuzung nach Wurmlingen-Nord verlegt wurde und wir weitere Verspätungsminuten bis Tuttlingen aufgebaut haben. Singen wurde dann anstatt um 11:26 erst gegen 11:35 Uhr erreicht, obwohl der IC südlich Engen mit 140 km/h unterwegs war. Für mich war die Verspätung kein Problem, da das Cano in Singen ja keine 3 Minuten weg ist. In Richtung Zürich aber fuhr der IC mal wieder etliche Minuten verspätet ab.

Da ich auch bei der Rückfahrt eine ewige Wartezeit in Horb hätte, bin ich im IC bis Böblingen unterwegs, da dieser IC in Herrenberg nicht hält. Von dort aus geht es mit der S 15 wieder nach Herrenberg und dann der offenbar wieder verkehrenden Ammertalbahn in den Westen Tübingens.

In Singen ging es übrigens um die von der Region im Süden nicht gewünschte Unterbrechung der Gäubahn in Stuttgart-Vaihingen. Anwesend waren die OBs und Bürgermeister, die Dt. Umwelthilfe, der VCD und andere. Manuel Hagel sprach sich dafür aus, nicht übereinander sondern miteinander zu sprechen und er wird aus Stuttgart OB Nopper und BM Pätzold mit den OB Burchard und Häussler sowie Abgeordneten aus dem Süden zusammenbringen. Außerdem legt er Wert darauf, den Interessenverband Gäubahn (nicht zu verwechseln mit der Pro Gäubahn-Truppe) hinzuzuziehen. Politische Lösungen seien juristischen Lösungen vorzuziehen. Die von einem Diskussionsredner aufgebrachte These, dass die Koalition in Stuttgart platzen würde, wenn sich CDU und Grüne über die Gäubahn nicht einig würden, fand Hagel reichlich absurd.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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