Wieder Bahnanschluss für Isny?

Strecken in Baden-Württemberg, die unten nich aufgeführt sind.
Vielfahrer
Örtlicher Betriebsleiter
Örtlicher Betriebsleiter
Beiträge: 4786
Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
Wohnort: Tübingen Weststadt

Wieder Bahnanschluss für Isny?

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

die Stadt Isny hat eine Umfrage unter ihren Bürgern zum Thema ÖPNV durchgeführt. Dabei hat sich eine Mehrheit Informationen zufolge für eine Reaktivierung der stillgelegten und seit einigen Jahren abgebauten Strecke nach Leutkirch ausgesprochen. In einer Studie des Landes Baden-Württemberg aus dem Jahr 2020 war der Strecke nur ein Potential von täglich 470 Fahrgästen zugebilligt worden, also eher zu wenig als für ein zukunftsfähiges Mindestangebot eines Stundentakts von 5 - 24 Uhr erforderlich ist. Eventuell sollen nun aber doch Schritte unternommen werden, um für die Stadt Isny wieder einen Bahnanschluss zu bekommen, da verschiedene Entwicklungen darauf hindeuten, dass mit höheren Nachfragewerten zu rechnen ist.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Vielfahrer
Örtlicher Betriebsleiter
Örtlicher Betriebsleiter
Beiträge: 4786
Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
Wohnort: Tübingen Weststadt

Re: Wieder Bahnanschluss für Isny?

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

wie diese Woche zu erfahren war, hat das Land Baden-Württemberg dem Antrag der Stadt Isny auf Erstellung einer Machbarkeitstudie zur Reaktivierung der Strecke Isny - Leutkirch entsprochen. Es muss nun ein Gutachter gesucht werden und im Laufe diesen Jahres die prinzipielle Machbarkeit nachgewiesen werden sowie eine grobe Abschätzung des Nutzen-Kosten-Faktors berechnet werden. Interessant in diesem Zusammenhang ist ja das hohe Potential von Center Parcs in Leutkirch (1,3 Millionen Übernachtungen pro Jahr). Es dürfte die Möglichkeit bestehen, Center Parcs über die ehemalige Trasse der Munitionsbahn ab Urlau an eine reaktivierte Strecke Isny - Leutkirch anzuschließen. Neben den Gästen gibt es bei Center Parcs aber auch an die 900 Arbeitsplätze und auch viele Tagesgäste ins Aqua Mundo. Isny selbst verfügt über ca. 2.500 Betten in Kurkliniken und Ausbildungsstätten mit großem überregionalen Einzugsgebiet und last but not least gibt es in Isny - Jahrzehnte nach Einstellung des Schienenverkehrs - immer noch einen intakten DB-Fahrkartenschalter im Kurhaus.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Benutzeravatar
Villinger
Fahrdiensleiter
Fahrdiensleiter
Beiträge: 3276
Registriert: Sa 18. Okt 2008, 20:25
Wohnort: Villingen im Schwarzwald
Alter: 27

Re: Wieder Bahnanschluss für Isny?

Beitrag von Villinger »

Hallo Vielfahrer,

wird denn gleichermaßen über die bayerische Seite die Reaktivierung nach Kempten untersucht? Macht das Sinn dort anzuknüpfen oder Isny ausschließlich per Stich zu verbinden? Für Weitanreisende stelle ich mir das beschwerlich vor, von Ulm über Memmingen-Leutkirch nach Isny zu fahren.
Bild Aus dem Fridinger wurde der Villinger Bild
Vielfahrer
Örtlicher Betriebsleiter
Örtlicher Betriebsleiter
Beiträge: 4786
Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
Wohnort: Tübingen Weststadt

Re: Wieder Bahnanschluss für Isny?

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Villinger,

die Strecke Isny - Großholzleute - Weitnau - Buchenberg - Kempten ist leider nicht mehr reaktivierbar, obwohl hier ein beachtliches Verkehrsaufkommen zwischen Isny und Kempten (bayr. Oberzentrum) vorhanden ist. Die Trasse ist u.a. durch die B 12 überbaut. Demzufolge befasst sich die Machbarkeitsstudie zu einer Reaktivierung der Schienenstrecke Isny - Leutkirch voraussichtlich mit verschiedenen Varianten zwischen Isny und Leutkirch, etwa der Frage, ob die Strecke als Stadtbahn (dann ggf. durchgängig von Memmingen über Leutkirch Innenstadt nach Isny) oder als auch für den Güterverkehr taugliche Strecke (dann ab Leutkirch südwestlich um Leutkirch herum in Richtung Urlau - Isny) konzipiert werden sollte. In letzterem Falle dürfte es für den starken Leutkircher Schülerverkehr aus Richtung Aichstetten nichts bringen, ebensowenig für den Schülerverkehr aus Richtung Isny nach Leutkirch.

In Leutkirch übrigens hat man ein Interesse an einer deutlich besseren Verbindung Leutkirch - Kempten. Darunter ist aber nicht eine Fortsetzung einer ggf. reaktivierten Strecke von Isny nach Kempten zu verstehen sondern ein Ausbau der direkten Busverbindung zwischen Leutkirch und Kempten, die bislang nur recht sporadische Fahrten aufweist.

Isny - Kempten hatte in den Anfangsjahren des Allgäu-Schwaben-Takts ja einen interessanten Regiobus-Knoten (nicht zu verwechseln mit den heutigen baden-württembergischen Regiobuslinien). Am Kurhaus in Isny (ca. 300 m Fußweg vom Rathaus weg) haben sich stündlich Busse aus Wangen, Leutkirch, Kempten und Rötenbach getroffen und gegenseitige Umsteigeverbindungen via Isny angeboten. Die Busfahrpläne waren so gestaltet, dass in Wangen, Leutkirch, Rötenbach und Kempten gute Zuganschlüsse bestanden haben. Der Isnyer Regiobus-Knoten wurden vom Land Baden-Württemberg und dem Freistaat Bayern in den ersten Jahren mit sechsstelligen Eurobeträgen unterstützt. Nachdem die Förderung ausgelaufen war, wurde das Angebot auf einigen Linien leider deutlich reduziert. Isny - Wangen (- Ravensburg) und zukünftig auch Isny - Leutkirch weisen aber nahezu Regiobus-Qualität auf bzw. werden sie erhalten.

Bei Nahverkehrsverbindungen nach Kempten ist generell zu sehen, dass diese ja zum heutigen Hbf am südöstlichen Stadtrand wenig bringen. Man müsste schon ins Stadtzentrum fahren, wo früher einmal der Hbf (Kopfbahnhof) war oder noch besser bis zum ZUP (Zentraler Umsteigepunkt auf Stadt- und Regionalbuslinien). Der heutige Kemptener Hbf hieß ja früher einmal Kempten-Hegge. Leider hat die Stadt Kempten trotz etlicher Anläufe entsprechende Überlegungen einer Verlägerung von Regionalverbindungen bis zum ZUP nicht weiter verfolgt. Vorstellbar wäre es schon gewesen, aus den Richtungen Oberstaufen oder gar Lindenberg/Weiler, Oberstdorf, Pfronten, Buchloe oder Memmingen mit Regionalzügen bis zum ZUP zu fahren. Dann würden Regionalverbindungen auf der Schiene richtig Sinn machen. Wenn man aber nur bis zum Stadtrand kommt und dann auf Stadt- oder Regionalbusse ins Stadtzentrum umsteigen muss, die zuvor teilweise parallel zur Schiene die Fläche schon bedient haben, ist das irgendwie witzlos.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Vielfahrer
Örtlicher Betriebsleiter
Örtlicher Betriebsleiter
Beiträge: 4786
Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
Wohnort: Tübingen Weststadt

Machbarkeitsstudie Leutkirch - Isny

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

die im östlichen Landkreis Ravensburg liegende Stadt Leutkirch wurde am 1. September 1872, also vor nunmehr 150 Jahren durch Eröffnung der Strecke Kißlegg - Leutkirch an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Die Strecke wurde am 15. August 1874 nach Isny verlängert. Zwischen Leutkirch und dem bayrischen Oberzentrum Memmingen verkehren seit 1889 Eisenbahnen. Die württembergische Allgäubahn von Aulendorf über Kißlegg - Leutkirch nach Isny, trassiert als Hauptbahn, wurde dann 1969 im Personenverkehr stillgelegt und 1976 zudem im Güterverkehr, wobei bis zum Jahr 2001 noch ein Reststück zwischen Leutkirch und Urlau wegen der Bedienung eines Munitionsdepots im Güterverkehr befahren wurde.

Wie bekannt, hat die Stadt Isny ein Potentialgutachten erstellen lassen, welches zum Schluss kam, dass auf einer besser an die Wohn- und Gewerbegebiete angepassten Streckenführung bis zu 1500 Fahrgäste im Streckenquerschnitt erreicht werden könnten. Wesentlichen Anteil an der prognostizierten Fahrgastzahl haben u.a. die Berufspendler, die Kurgäste, aber auch die Urlaubsgäste, die Center Parks in Leutkirch aufsuchen, also das Ferienzentrum, welches auf dem früheren Gelände des Munitionsdepots entstanden ist. Center Parks ist trotz der Einschränkungen während der Corona-Pandemie sehr gut ausgelastet und weist mit über 1,1 Mio. Gästeübernachtungen ein ausgesprochen hohes Potential aus. Hinzu kommen die bald 1.000 Arbeitskräfte, die in Center Parks arbeiten.

Das Land Baden-Württemberg hat dem Antrag der Stadt Isny entsprochen und ist bereit, eine Machbarkeitsstudie zu finanzieren, die innert einer Jahresfrist zu erstellen ist.

Wie in der Schwäbischen Zeitung vor einigen Tagen zu lesen war, gibt es inzwischen auch eine Initiative zum Wiederaufbau der Strecke von Isny nach Kempten, die 1909 eingeweiht und 1983 stillgelegt wurde. Das Oberzentrum Kempten wird von Isny aus häufig besucht.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Vielfahrer
Örtlicher Betriebsleiter
Örtlicher Betriebsleiter
Beiträge: 4786
Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
Wohnort: Tübingen Weststadt

Machbarkeitsstudie Isny - Leutkirch vergeben

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

wie die Schwäbische Zeitung berichtet, hat die Stadt Isny inzwischen die vom Land bezuschusste Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der abgebauten Schienenstrecke Isny - Leutkirch vergeben. Das Engagement der Isnyer Aktivisten war also nicht umsonst. Bin gespannt, welche Ergebnisse die Studie erbringen wird. Zunächst lagen ja Welten zwischen den Prognosen im Rahmen der Landesstudie (ca. 400 Fahrgäste pro Streckenkilometer) und einer von der Stadt Isny beauftragten Potentialstudie (knapp 1500 Fahrgäste pro Streckenkilometer). Knackpunkte entlang einer möglichen Reaktivierungstrasse gibt es allerdings genug. So wurde in der Stadt Leutkirch die frühere Trasse der württembergischen Allgäubahn teilweise überbaut (Einkaufszentrum Bahnhofsarkaden), dann sollte Center Parcs Allgäu bedient werden (früher Anschlussgleis zum Munitionsdepot der Bundeswehr östlich von Urlau, ferner sollte eine dem Nahverkehr dienende Bahntrasse siedlungsnah an Friesenhofen und Rohrdorf geführt werden und schließlich geht es um den Streckenendpunkt in Isny. Im Bereich des früheren Bahnhofs ist ein großes Industrie- und Gewerbegebiet entstanden, welches eigentlich eine für Güterverkehre taugliche Trasse nahelegen sollte. Andererseits liegt das Stadtzentrum sowie mehrere Schulen eher im Westen, eigentlich leicht anfahrbar über Neutrauchtburg, aber da gibt es bislang unberührte Landschaftsschutzgebiete.
Die Machbarkeitsstudie wird bis Herbst 2023 erstellt. Auftragnehmer ist das Züricher Büro von SMA, die sich auch intensiv mit Fahrplanstudien entlang der Achse Zürich - München befasst haben, also die Randbedingungen schon bestens kennen.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Vielfahrer
Örtlicher Betriebsleiter
Örtlicher Betriebsleiter
Beiträge: 4786
Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
Wohnort: Tübingen Weststadt

Re: Wieder Bahnanschluss für Isny?

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

in der kommenden Woche findet die Auftaktsitzung zur Erstellung der Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Strecke Isny - Leutkirch statt. Neben der Stadt Isny als Antragsteller werden der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben und der Landkreis Ravensburg sowie die NVBW und die BEG an der Sitzung im Rathaus in Isny teilnehmen. Im Anschluss soll eine Befahrung der abgebauten Strecke erfolgen, um den Beteiligten einen aktuellen Eindruck von der zu lösenden Aufgabe zu vermitteln. Entsprechend dem Lastenheft geht es zwar vorrangig um die Wiederherstellung der Strecke nach Leutkirch, wobei von der früheren Trasse abgewichen werden kann. Es soll aber mitbetrachtet werden, ob ggf. eine Weiterführung in Richtung Kempten (auf Wallers Bahnlinie) und optional auch ein Neubau in Richtung Rötenbach oder Wangen in Frage kommen könnte.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Sam7C7
Weichenputzer
Weichenputzer
Beiträge: 71
Registriert: Fr 12. Feb 2021, 15:26
Alter: 33

Re: Wieder Bahnanschluss für Isny?

Beitrag von Sam7C7 »

Hallo,

vielen Dank für die regelmäßigen Updates zu den ganzen Machbarkeitsstudien. Es passiert so viel, da verliert man leicht den Überblick. Wann ist eigentlich mit einem Ergebnis zur Strecke Balingen - Schömberg - Rottweil zu rechnen?

Viele Grüße
Sam7C7 🙂
Viele Grüße
Sam7C7 *:-)*
Vielfahrer
Örtlicher Betriebsleiter
Örtlicher Betriebsleiter
Beiträge: 4786
Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
Wohnort: Tübingen Weststadt

Re: Wieder Bahnanschluss für Isny?

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Sam7C7,

Deine Frage würde ich gerne beantworten, wenn ich sie könnte. Leider habe ich da auch keine Erkenntnisse dazu, wenngleich ich absolut überzeugt bin, dass zwischen Balingen und Rottweil viel Potential vorhanden ist. In meinen Anfangsjahren im Nahverkehrsbereich (Mitte der 80er-Jahre) hatte ich für den Zollernalbkreis in Zusammenarbeit mit der SBG Niederlassung Villingen die Buslinie 7440 überarbeitet. Die Linie war damals schon im besten Sinne eigenwirtschaftlich gewesen, weil sie ein ausgesprochen hohes Potential an Fahrgästen hatte, zumal etliche freigestellte Schülerverkehre in diese Linie noch integriert werden konnten. Auch heute noch wird die Buslinie im Gegensatz zu allen anderen (!) im Raum Balingen eigenwirtschaftlich betrieben, was sich aber inzwischen so äußert, dass die bestellten Buslinien besser vertaktet sind als die 7440.

Eher weniger erfolgreich, aber trotzdem vorhanden, waren durchgehende Fahrgäste auf der Gesamtstrecke, weil die Fahrzeit einfach zu lang war. Und in den später verkehrenden Schnellbussen (Rottweil via Neukirch nach Schömberg - Balingen) war leider auch immer viel warme Luft, während die Straße ständig voll war. Bedenken muss man ferner, dass die Linie Balingen - Rottweil in den Naldo-Tarif integriert ist, d.h. wer von Tübingen nach Rottweil fährt, würde bei einem guten Schienenangebot wohl via Balingen fahren und nicht mehr über Horb, weil das viel billiger wäre.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Vielfahrer
Örtlicher Betriebsleiter
Örtlicher Betriebsleiter
Beiträge: 4786
Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
Wohnort: Tübingen Weststadt

Re: Wieder Bahnanschluss für Isny?

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

gestern war ich in Isny im historischen Sitzungssaal des Rathauses gewesen, um an der Auftaktsitzung der Machbarkeitsstudie Reaktivierung isny - Leutkirch teilzunehmen. Bei Abfahrt 6.26 Uhr in Tübingen Hbf hatte ich zunächst in Plochingen auf Gleis 5 einen abgestellten ICE 1 (mit verkürzter Wagenzahl) gesehen, der offensichtlich für Testzwecke (Schulung von 200 Lokführern) auf der NBS Wendlingen - Ulm eingesetzt wird. Die Transportkette klappte bestens bis Memmingen (an 8:55), dann jedoch fing es mal wieder an. GABY aus München hatte 20 Minuten Verspätung, die auch bis Leutkirch nicht mehr eingeholt wurden, sondern durch eine von Leutkirch nach Aichstetten verlegte Zugkreuzung sich sogar noch erhöht haben. In Leutkirch war der Bus nach Isny (trotz 18 Minuten Regelumstiegszeit) natürlich weg, ebenso alle anderen Anschlüsse, so dass 50.-€ für das Taxi fällig waren, um noch rechtzeitig zur Sitzung zu kommen.

Die Machbarkeitsstudie wurde an SMA Zürich vergeben, die ihrerseits mit dem Ingenieurbüro Schüssler-Plan zusammenarbeitet, da es ja schwerpunktmäßig auch um die Machbarkeit einer teilweise neu trassierten Strecke geht. Neben dem Hausherrn, dem Bürgermeister der Stadt Isny, war auch der stellvertretende Landrat aus Ravensburg, gleichzeitig für den ÖPNV zuständig, und der Direktor der Region Bodensee-Oberschwaben vertreten, ebenso die NVBW mit zwei für diese Machbarkeitsstudie zuständigen Mitarbeitern, die Stadt Isny mit ihrem Hauptamtsleiter und der für den ÖPNV zuständigen Mitarbeiterin, ein Vertreter von DB-Netz, zwei Mitarbeiter des Bodo-Verkehrsverbunds sowie vier Vertretern der Bürgerinitiative zur Wiederinbetriebnahme der Strecke Isny - Leutkirch.

SMA und Schüssler-Plan stellten die vorgesehenen Arbeitspakete nebst eines Zeitplans vor. Nach einem Imbiss ging es dann mit einem Kleinbus und einem PKW an verschiedene interessante Punkte der angedachten neuen Streckenführung, wo fachkundig von Vertretern der Stadt Isny bzw. der Bürgerinitiative erläutert wurde, wo mögliche Knackpunkte oder Varianten liegen. Sehr zu empfehlen ist der Aussichtspunkt beim Ortseingang von Neutrauchtburg, von dem aus sich ein perfekter Blick auf Isny und die dahinter liegenden Berge (u.a. der höchste Berg Württembergs) und die angedachte Streckenführung nordwestlich um Isny herum bietet. Durch das weitläufige Industriegebiet von Isny sind wir dann zur noch vorhandenen Bahnbrücke über die Argen gefahren, dann weiter nach Rohrdorf und Friesenhofen und haben dabei einiges über die Vergangenheit der Strecke erfahren. Ein Abstecher zu Center Parcs Allgäu zeigte die Dimension dieses Freizeitgeländes auf (über 1000 Ferienhäuser, mega großer Parkplatz im Wald) und über Herlatzhofen ging es dann nach Leutkirch, wo die Streckenführung verschiedene Varianten aufweisen könnte.

Auch bei der Rückfahrt ab Leutkirch über Memmingen zeigte sich erneut, dass die Infrastruktur der eingleisigen Strecke am Anschlag ist, da erhebliche Verspätungen angesagt waren. Es hat jedoch gerade noch auf den RE in Memmingen nach Ulm gereicht und in Ulm auf den nahezu pünktlich startenden RE 5 in Richtung Stuttgart. In Plochingen jedoch hatte der Anschlusszug nach Tübingen ("Reparatur am Zug") über 30 Minuten Verspätung, so dass der Folgezug 30 Minuten später sogar als nächster Zug fuhr. Dieser war jedoch chaotisch überbesetzt, so dass sich durch den Fahrgastwechsel bis Tübingen auch hier die Fahrzeit verlängerte.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Antworten