Eyach - Haigerloch - Hechingen: Gründung einer Interessengemeinschaft zur Reaktivierung

Strecken in Baden-Württemberg, die unten nich aufgeführt sind.
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Vielfahrer
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Eyach - Haigerloch - Hechingen: Gründung einer Interessengemeinschaft zur Reaktivierung

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

das Schwäbische Tagblatt widmet heute eine komplette Seite einer möglichen Reaktivierung der Strecke Eyach – Haigerloch – Hechingen. Zu Wort kommen auch Bürgermeister aus dem Landkreis Tübingen, die für Ihre Gemeinden Starzach und Hirrlingen einer Reaktivierung überwiegend positive Aspekte abgewinnen können, jedoch den Schwerpunkt ihres Interesses eher an einer guten Anbindung an die Regionalstadtbahn Neckar-Alb, hier an die Strecke Tübingen – Rottenburg – Eyach – Horb legen. Innerhalb eines 3 km-Bands links und rechts der Strecke wohnen 45.000 Menschen mit steigender Tendenz. Hauptnutznießer wäre sicherlich Haigerloch, dessen Gemeinderat sich schon im Sommer per Resolution für die Reaktivierung der Strecke ausgesprochen hat. Der Gemeinderat von Horb hat sich dieser Resolution angeschlossen, ist doch Mühringen ein Stadtteil von Horb.

Im Unterschied zu vielen anderen diskutierten Reaktivierungsprojekten wird angeführt, dass die Strecke im Wesentlichen noch in Schuss sei, da ja ein sonntäglicher Ausflugsverkehr seit Jahren gefahren wird und ab und zu auch noch ein Salzzug von Stetten nach Haigerloch unterwegs ist. Hauptproblem sollen die vielen ungesicherten Bahnübergänge an Feldwegen sein, die bei einem Stundentaktverkehr mit RegioShuttles und entsprechend höheren Geschwindigkeiten so natürlich nicht bleiben können.

Wie im Zeitungsbericht geschrieben wird, unterstützt der Zollernalbkreis die Bemühungen, wenngleich er seinen Focus auf zwei andere Projekte legt, die Talgangbahn nach Onstmettingen und die Strecke zwischen Schömberg und Rottweil.

Eher aus lokaler Sicht wird argumentiert, dass man ja eigentlich nicht nach Eyach fahren möchte oder nach Hechingen, um dort dann nach Tübingen oder Rottenburg nochmals umzusteigen. Besser wäre es, wenn die Züge direkt dorthin fahren würden, weshalb ein Ringzug vorgeschlagen wird, der von Tübingen über Rottenburg – Eyach – Haigerloch – Rangendingen – Hechingen – Mössingen zurück nach Tübingen verkehren soll. Skeptisch sei man aber, ob sich solch eine Linienführung in die Regionalstadtbahn Neckar-Alb integrieren ließe und auch, ob die Buslinien, die heute die teilweise doch abseits der Schiene liegenden Ortschaften versorgen, dann nicht eingeschränkt würden. Positiv sei, dass es im Einzugsbereich der Schienenstrecke zahlreiche Schulstandorte geben würde – und der Schülerverkehr wäre in ländlichen Räumen ja oftmals das Rückgrat. Festgestellt wurde auch, dass es etliche Schüler geben würde, die heute per Elterntaxi zu den Schulen nach Haigerloch gebracht würden. Diese könnten zukünftig mit einem Bus zum nächsten Bahnhof und dann mit der Bahn nach Haigerloch. (Das Problem aber scheint mir zu sein, dass das Haigerlocher Schulzentrum zwar nur 250 m vom Bahnhof entfernt ist, allerdings 70 m weiter oben auf der Hochfläche liegt, während die Bahn einsam im engen Eyachtal ihren Bahnhof hat. Ob sich da ein nennenswerter Schülerverkehr einstellt, erscheint zumindest fraglich. Auch in Stetten gibt es ein Schulzentrum, Bushaltestellen vor der Tür, Bahnhof 800 m entfernt. In Rangendingen ist es ebenfalls nicht viel besser. Die großen Wohngebiete liegen im Süden der Gemeinde, der Bahnhof bis zu 2 km Luftlinie entfernt im Norden und am Ziel Hechingen liegen Gymnasium, Realschule, Berufsschule alle ebenfalls recht weit weg von der Strecke, so dass für die Schüler heute schon Transferbusse zwischen dem Bahnhof und den Schulen eingesetzt werden.)

Am 21. Januar nun wird im Rathaus in Starzach ein Arbeitstreffen stattfinden, bei welchem eine Interessensgemeinschaft gegründet werden soll.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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