Symbolische Gleislegung zum Auftakt der Regionalstadtbahn Neckar-Alb in Entringen
Verfasst: Fr 3. Mai 2019, 14:31
Unter Beteiligung mehrerer Hundert Gäste wurde heute in der neuen Mehrzweckhalle des Schul- und Sportzentrums beim Bahnhof Entringen der symbolische Auftakt zur Umsetzung des Moduls 1 der Regionalstadtbahn Neckar-Alb gefeiert. Die Prominenz kam von nah und fern und es wurden 5 Grußworte gesprochen, ehe es zur symbolischen Grundschwellenlegung durch die Projektpartner am Bahnhof Entringen kam.
Joachim Walter kam als Vorsitzendem des Zweckverbands ÖPNV im Ammertal und als Landrat des Landkreises Tübingen die Aufgabe zu, zunächst die vielen Mandatsträger, Landratskollegen, Oberbürgermeister, Bürgermeister, Kreis- und Gemeinderäte, Regionalverbandsvertreter und sonstige Gäste zu begrüßen. In Vertretung des Bundes begrüßte Joachim Walter besonders die Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin, Annette Widmann-Mauz MdB und in Vertretung für Minister Winfried Hermann dessen Abteilungsleiter Verkehr, Gerd Hickmann. Walter skizzierte kurz den Werdegang des Regionalstadtbahn-Projekts bis zum heutigen Tag, ging auf die vielen finanziellen Unwägbarkeiten ein, die inzwischen geklärt werden konnten. Er bedankte sich beim Bund dafür, dass das Bundes-GVFG nicht, wie zeitweise vorgesehen, ausgelaufen ist sondern im Gegenteil deutlich aufgestockt wurde, weil nur so die Finanzierung gesichert werden konnte. Der Bund bezahlt 60% und das Land weitere 20% der Kosten, die ohne die kommunal zu tragenden Planungskosten bei Modul 1 insgesamt 120 Mio. € betragen. Den Wert des Gesamtprojekts Regionalstadtbahn taxierte Landrat Walter mit rund 1 Milliarde Euro.
Staatsministerin Annette Widmann-Mauz bekannte sich zur Mitfinanzierung des Bundes und verglich das Modul 1 (Herrenberg – Tübingen – Reutlingen – Metzingen – Bad Urach) mit dem Herz der Regionalstadtbahn und sah in den weiteren Strecken wie Echaztalbahn, Zollernbahn, Gomaringer Spange, Talgangbahn und Neckarbahn bis Horb ein Schienensystem analog eines Kreislaufsystems, welches die Region mit Mobilität versorgt.
Gerd Hickmann sprach als Vertreter des Ministers Hermann, der wegen der gleichzeitig statt findenden Sitzung des Lenkungskreises zu Stuttgart 21 mit Vorstandsmitglied Ronald Pofalla unabkömmlich war. Er sprach aber auch als Gerd Hickmann, der im Jahre 1993 (!!!) als seine Diplomarbeit die Regionalstadtbahn vor nunmehr 26 Jahren entworfen hatte. Erfreut konnte er feststellen, dass bis auf wenige Details seine damaligen Überlegungen nunmehr zur Umsetzung anstehen. Neben der Zusage der Beteiligung von 20% des Landes gemäß GVFG konnte er aber weitere positive Nachrichten überbringen. Das Land hat sich entschlossen, auf dieser kommunalen Strecke (ist ja seit 1999 keine DB-Strecke mehr zwischen Tübingen und Herrenberg und zwischen Metzingen und Bad Urach) als Land den Verkehr gemäß Zielkonzept 2025 zu bestellen. Dies bedeutet für den Zweckverband ÖPNV bzw. im Ermstal eine große finanzielle Entlastung bei den Betriebskosten. Eine weitere positive Botschaft von ihm war, dass das Land zur Förderung des Schienenverkehrs wieder in die Fahrzeugfinanzierung eintreten wird, also etwa für die Innenstadtstrecken in Tübingen und Reutlingen sich an den zu beschaffenden Stadtbahnen beteiligen wird. Schließlich kam noch die gute Botschaft, dass das Land aktuell mit der DB über die große Wendlinger Kurve verhandelt und es nicht mehr um das ob, sondern nur noch um die finanziellen Modalitäten geht. Die große Wendlinger Kurve (also die doppelspurige Einschleifung der Strecke Tübingen – Nürtingen in die NBS Ulm – Wendlingen – Stuttgart) ist von elementarer Bedeutung für den Betrieb der Regionalstadtbahn, weil die Fahrpläne dadurch erheblich stabiler werden.
Landrat Thomas Reumann, Vorsitzender des Zweckverbands Regionalstadtbahn Neckar-Alb und Landrat des Landkreises Reutlingen erwähnte in seinem Grußwort, dass die Regionalstadtbahn insgesamt einen Raum mit 700.000 Einwohnern bedienen wird und mit Abstand das größte Infrastrukturprojekt der Region darstellen würde. Er bekannte sich ausdrücklich zur Führung der Regionalstadtbahn durch das Echaztal auf die Albhochfläche nach Kleinengstingen, um auch die Bevölkerung auf der Alb besser mit öffentlichem Verkehr zu versorgen. Weiter wies Reumann darauf hin, dass ohne die ENAG-Infrastrukturgesellschaft die Strecke zwischen Metzingen und Bad Urach nicht mehr vorhanden wäre und bedankte sich ausdrücklich bei den anwesenden Vertretern der Erms-Neckar-AG.
Die Ammerbucher Bürgermeisterin Christel Halm dankte insbesondere ihren Vorgängern Dieter und von Au, die zunächst die Ammertalbahn wieder reaktiviert haben. Ihr Einsatz und die jetzige Regionalstadtbahn bezeichnete sie als 6er im Lotto für die Gemeinde Ammerbuch.
Nach den Ansprachen ging es raus zum Bahnhof Entringen, wo dann symbolisch die Schrauben an einem Stück Gleis festgezogen wurden. Der Bahnhof Entringen wird komplett umgebaut werden. Zukünftig beginnt dort die Zweigleisigkeit in Richtung Altingen, so dass der Halbstundentakt der Ammertalbahn flüssiger betrieben werden kann und außerdem endet in der Hauptverkehrszeit der von Tübingen kommende 15-Minuten-Takt in Entringen.
Danach war noch ausgiebig Gelegenheit, sich mit den Vertretern der Regionalstadtbahn, die ein großes Relief des gesamten Raums (ungefähr von Laichingen bis Sulz und von Weil im Schönbuch bis Riedlingen) mitgebracht hatten. An einem Pult kann man dann verschiedene Linien der Regionalstadtbahn einblenden, deren Haltepunkte, die vorgesehenen Taktfrequenzen, aber auch Straßenverläufe mit häufigem Verkehrsstau usw. Eine sehr gelungene Information für Jeden, der sich bislang noch nicht im Detail mit der Regionalstadtbahn befasst hat.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Joachim Walter kam als Vorsitzendem des Zweckverbands ÖPNV im Ammertal und als Landrat des Landkreises Tübingen die Aufgabe zu, zunächst die vielen Mandatsträger, Landratskollegen, Oberbürgermeister, Bürgermeister, Kreis- und Gemeinderäte, Regionalverbandsvertreter und sonstige Gäste zu begrüßen. In Vertretung des Bundes begrüßte Joachim Walter besonders die Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin, Annette Widmann-Mauz MdB und in Vertretung für Minister Winfried Hermann dessen Abteilungsleiter Verkehr, Gerd Hickmann. Walter skizzierte kurz den Werdegang des Regionalstadtbahn-Projekts bis zum heutigen Tag, ging auf die vielen finanziellen Unwägbarkeiten ein, die inzwischen geklärt werden konnten. Er bedankte sich beim Bund dafür, dass das Bundes-GVFG nicht, wie zeitweise vorgesehen, ausgelaufen ist sondern im Gegenteil deutlich aufgestockt wurde, weil nur so die Finanzierung gesichert werden konnte. Der Bund bezahlt 60% und das Land weitere 20% der Kosten, die ohne die kommunal zu tragenden Planungskosten bei Modul 1 insgesamt 120 Mio. € betragen. Den Wert des Gesamtprojekts Regionalstadtbahn taxierte Landrat Walter mit rund 1 Milliarde Euro.
Staatsministerin Annette Widmann-Mauz bekannte sich zur Mitfinanzierung des Bundes und verglich das Modul 1 (Herrenberg – Tübingen – Reutlingen – Metzingen – Bad Urach) mit dem Herz der Regionalstadtbahn und sah in den weiteren Strecken wie Echaztalbahn, Zollernbahn, Gomaringer Spange, Talgangbahn und Neckarbahn bis Horb ein Schienensystem analog eines Kreislaufsystems, welches die Region mit Mobilität versorgt.
Gerd Hickmann sprach als Vertreter des Ministers Hermann, der wegen der gleichzeitig statt findenden Sitzung des Lenkungskreises zu Stuttgart 21 mit Vorstandsmitglied Ronald Pofalla unabkömmlich war. Er sprach aber auch als Gerd Hickmann, der im Jahre 1993 (!!!) als seine Diplomarbeit die Regionalstadtbahn vor nunmehr 26 Jahren entworfen hatte. Erfreut konnte er feststellen, dass bis auf wenige Details seine damaligen Überlegungen nunmehr zur Umsetzung anstehen. Neben der Zusage der Beteiligung von 20% des Landes gemäß GVFG konnte er aber weitere positive Nachrichten überbringen. Das Land hat sich entschlossen, auf dieser kommunalen Strecke (ist ja seit 1999 keine DB-Strecke mehr zwischen Tübingen und Herrenberg und zwischen Metzingen und Bad Urach) als Land den Verkehr gemäß Zielkonzept 2025 zu bestellen. Dies bedeutet für den Zweckverband ÖPNV bzw. im Ermstal eine große finanzielle Entlastung bei den Betriebskosten. Eine weitere positive Botschaft von ihm war, dass das Land zur Förderung des Schienenverkehrs wieder in die Fahrzeugfinanzierung eintreten wird, also etwa für die Innenstadtstrecken in Tübingen und Reutlingen sich an den zu beschaffenden Stadtbahnen beteiligen wird. Schließlich kam noch die gute Botschaft, dass das Land aktuell mit der DB über die große Wendlinger Kurve verhandelt und es nicht mehr um das ob, sondern nur noch um die finanziellen Modalitäten geht. Die große Wendlinger Kurve (also die doppelspurige Einschleifung der Strecke Tübingen – Nürtingen in die NBS Ulm – Wendlingen – Stuttgart) ist von elementarer Bedeutung für den Betrieb der Regionalstadtbahn, weil die Fahrpläne dadurch erheblich stabiler werden.
Landrat Thomas Reumann, Vorsitzender des Zweckverbands Regionalstadtbahn Neckar-Alb und Landrat des Landkreises Reutlingen erwähnte in seinem Grußwort, dass die Regionalstadtbahn insgesamt einen Raum mit 700.000 Einwohnern bedienen wird und mit Abstand das größte Infrastrukturprojekt der Region darstellen würde. Er bekannte sich ausdrücklich zur Führung der Regionalstadtbahn durch das Echaztal auf die Albhochfläche nach Kleinengstingen, um auch die Bevölkerung auf der Alb besser mit öffentlichem Verkehr zu versorgen. Weiter wies Reumann darauf hin, dass ohne die ENAG-Infrastrukturgesellschaft die Strecke zwischen Metzingen und Bad Urach nicht mehr vorhanden wäre und bedankte sich ausdrücklich bei den anwesenden Vertretern der Erms-Neckar-AG.
Die Ammerbucher Bürgermeisterin Christel Halm dankte insbesondere ihren Vorgängern Dieter und von Au, die zunächst die Ammertalbahn wieder reaktiviert haben. Ihr Einsatz und die jetzige Regionalstadtbahn bezeichnete sie als 6er im Lotto für die Gemeinde Ammerbuch.
Nach den Ansprachen ging es raus zum Bahnhof Entringen, wo dann symbolisch die Schrauben an einem Stück Gleis festgezogen wurden. Der Bahnhof Entringen wird komplett umgebaut werden. Zukünftig beginnt dort die Zweigleisigkeit in Richtung Altingen, so dass der Halbstundentakt der Ammertalbahn flüssiger betrieben werden kann und außerdem endet in der Hauptverkehrszeit der von Tübingen kommende 15-Minuten-Takt in Entringen.
Danach war noch ausgiebig Gelegenheit, sich mit den Vertretern der Regionalstadtbahn, die ein großes Relief des gesamten Raums (ungefähr von Laichingen bis Sulz und von Weil im Schönbuch bis Riedlingen) mitgebracht hatten. An einem Pult kann man dann verschiedene Linien der Regionalstadtbahn einblenden, deren Haltepunkte, die vorgesehenen Taktfrequenzen, aber auch Straßenverläufe mit häufigem Verkehrsstau usw. Eine sehr gelungene Information für Jeden, der sich bislang noch nicht im Detail mit der Regionalstadtbahn befasst hat.
Viele Grüße vom Vielfahrer