Reaktivierung Rottweil - Balingen ?

Strecken in Baden-Württemberg, die unten nich aufgeführt sind.
Vielfahrer
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Re: Reaktivierung Rottweil - Balingen ?

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

nun wird also doch eine Machbarkeitsstudie für die Strecke Balingen - Rottweil in Auftrag gegeben. Dies hat der Kreistag des Zollernalbkreises im sog. Umlaufverfahren (außerhalb einer Sitzung) beschlossen. Der Zollernalbkreis betreibt damit drei Studien (auch für die Strecken Albstadt-Ebingen - Albstadt-Onstmettingen und Hechigen - Eyach), die sich mit der Reaktivierung von Schienenstrecken befassen. Vorbildlich! Nach Ansicht des Landratsamts Balingen stellt die Wiederherstellung einer Schienenverbindung zwischen Schömberg und Rottweil für den Zollernalbkreis eine sehr wichtige Infrastruktur dar, die obendrein dem Klimaschutz dient und die Bürger entlang der B 27 von weiterem Verkehrslärm schützen soll.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Christian
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Re: Reaktivierung Rottweil - Balingen ?

Beitrag von Christian »

Sehr löblich *daumenhoch* Würden doch alle so denken.
Grüße,
Christian
Vielfahrer
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Re: Reaktivierung Rottweil - Balingen ?

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

die Kritik am Kreistag des Landkreises Rottweil bezüglich seiner Haltung zur Reaktivierungsuntersuchung für die Strecke Rottweil - Balingen nimmt deutlich zu. Die Neue Rottweiler Zeitung berichtet in ihrer heutigen Ausgabe darüber, wie das Mitglied Sukker (Grüne) die Sitzung erlebt hat, in welcher sich der Rottweiler Bürgermeister Dr. Ruf( CDU) für die Fianzierung einer Machbarkeitsstudie leider vergeblich eingesetzt hat. Bereits gestern erschien ebenfalls in der Neuen Rottweiler Zeitung ein Bericht über eine Anfrages Rottweiler Abgeordneten Daniel Karrais (FDP) hinsichtlich der Übernahme des Ringzugs zum kommenden Fahrplanwechsel durch das Land. Karrais verbindet mit der Übernahme des Ringzugs durch das Land große Hoffnungen, dass damit der Ringzug gestärkt wird. Er erwartet, dass sich etwa in der Frage eines Ringzughaltes in Deißlingen-Lauffen das Land viel interessierter als der Landkreis Rottweil zeigt. Auch beim geplanten Ringzughalt in Rottweil-Stadtmitte war das schon so. Vorstellbar wäre auch, dass unter Regie des Landes wieder ein Halt bei der früheren Haltestelle Rhodiaceta im Neckartal oder in Epfendorf realisiert wird.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Stadt Rottweil unterstützt Machbarkeitsstudie für Strecke Rottweil - Balingen

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

ein großes Lob verdient die Stadt Rottweil. Sie hat erkannt, welche Chancen in eine Reaktivierung der Strecke Rottweil - Balingen liegen könnten. Ohne Zweifel würde die Attraktivität des Bahnhofs Rottweil durch eine Schienenverbindung aus Balingen und dem Zollernalbkreis, aber auch aus dem gesamten Einzugsgebiet der RegionalStadtbahn-Neckar Alb stark steigen. Nur beim Landkreis Rottweil (und leider auch beim Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg) sieht man die Chancen nicht.

PRESSEMITTEILUNG


OB Ralf Broß: Bahnlinie Rottweil – Balingen hat Zukunft

Stadt Rottweil unterstützt Machbarkeitsstudie / Landesstudie identifiziert hohes Nachfragepotenzial



ROTTWEIL – Die Stadt Rottweil unterstützt eine Machbarkeitsstudie für eine mögliche Reaktivierung der Bahnstrecke Rottweil – Balingen. Zuvor hatte eine Studie im Auftrag der Landes der Strecke bereits ein „hohes Nachfragepotenzial“ bescheinigt. Der Landkreis Zollernalb und weitere Kommunen entlang der Strecke beteiligen sich ebenfalls an der Machbarkeitsstudie, die vom Land Baden-Württemberg mit 75 Prozent bezuschusst wird.



„Die Machbarkeitsstudie ist eine historische Chance, die wir ergreifen sollten“, betont Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß. „Im Zuge der Verkehrswende wird der Schienenverkehr an Bedeutung zunehmen, so Broß, der sich seit vielen Jahren für den zweigleisigen Ausbau der Gäubahn einsetzt. „Wir sollten auch im ländlichen Raum darauf hinarbeiten, möglichst viel Individualverkehr auf die Schiene zu verlagern.“ Eine Bahnverbindung von Rottweil über Wellendingen und Schömberg nach Balingen gab es bereits einmal, sie wurde in den 70er Jahren stillgelegt und später teilweise überbaut. „Aktuell geht es nicht um eine konkrete Streckenführung. Vielmehr wollen wir untersuchen lassen, welche Trassen in Frage kommen und welche am besten geeignet wäre.“



Broß begrüßt es ausdrücklich, dass der Landkreis Zollernalb nun die Machbarkeitsstudie in Auftrag gibt. Insgesamt geht das Landratsamt in Balingen von Gesamtkosten in Höhe von rund 100.000 Euro aus. Das Land Baden-Württemberg fördert das Vorhaben mit einem Zuschuss in Höhe von 75 Prozent. Die Stadt Rottweil steuert 7.500 Euro bei. Mit Unverständnis reagiert das Rottweiler Stadtoberhaupt auf die ablehnende Haltung des Landkreises Rottweil, der sich nicht beteiligt. „Der Bildungsstandort Rottweil mit seinen Schulen und Berufsschulen hat ein Einzugsgebiet bis weit in den Zollernalbkreis hinein. Dasselbe gilt für den Berufsverkehr, viele Menschen pendeln auf der B 27 zwischen unseren Landkreisen hin und her“, so Broß. Die Reaktivierung der alten Bahnstrecke nach Balingen würde eine attraktive Alternative zum Auto schaffen und die ÖPNV-Anbindung Rottweils über die Zollernalb bis in den Ballungsraum Tübingen-Reutlingen mit seinen Hochschulen und Kliniken stärken. Umgekehrt würde auch der Landkreis Zollernalb besser ans Oberzentrum Villingen-Schwenningen angebunden und sich darüber hinaus über die Gäubahn neue Verbindungen in die Bodensee- und Alpenregion erschließen. „Damit würde die Querspange nach Balingen nicht zuletzt den Rottweiler Bahnhof als Bahnverkehrsknoten und die Stadt Rottweil als Mittelzentrum stärken“, ist Broß überzeugt. Er erhofft sich von der Machbarkeitsstudie auch Aufschluss über mögliche Synergie-Effekte, wenn die beiden Nahverkehrsnetze des Ringzugs und der Zollernalbbahn über Rottweil miteinander verbunden werden. „Zugfahrten von Villingen nach Hechingen oder von Albstadt nach Donaueschingen könnten dadurch schneller und attraktiver werden und die Region zwischen Schwarzwald und Alb enger zusammenrücken“, blickt Broß zuversichtlich in die Zukunft. Die Strecke sei darüber hinaus auch als Ergänzung für Fernverbindung interessant – für Fahrten von Tübingen bis Zürich.



„Wir reden hier allerdings erst einmal von langfristigen Überlegungen, eine Umsetzung in den kommenden Jahren erscheint unwahrscheinlich“, gibt Rottweils OB zu bedenken. Mit der Machbarkeitsstudie betreibe man vor allem langfristige Lobbyarbeit für den Öffentlichen Personennahverkehr im Ländlichen Raum. „Wir haben nun ein weiteres Instrument im strukturpolitischen Werkzeugkasten.“ Andererseits stellen Bund und Land derzeit hohe Fördermittel für Streckenreaktivierungen zur Verfügung, Experten rechnen für die Strecke Rottweil-Balingen mit einer Förderung von bis zu 96 Prozent. „Landesweit werden derzeit stillgelegte Strecken auf ihre Attraktivität hin überprüft. Broß mahnt: „Wir müssen da unbedingt dran bleiben, damit der Zug nicht im wahrsten Sinne des Wortes ohne uns abfährt.“


Viele Grüße vom Vielfahrer
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