Ammertal - Sperrungen in 2022...

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Karl Müller
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Ammertal - Sperrungen in 2022...

Beitrag von Karl Müller »

...sind online einsehbar unter

https://www.ammertalbahn.de/

Achtung...VOLLSPERRUNG vom 2.Mai 22 bis 11.September 22... ich schätze danach legt man die Strecke still und baut einen mindestens 4 Meter breiten, beleuchteten Radschnellweg. Wäre sinnvoller gewesen. Gibt es auch zuschüsse für. Bei einem Radschnellweg gibt es kaum selbst verschuldeten SEV, keine Probleme mit der Klimaanlage oder nie Personalmangel. Allein die Kondition entscheidet, und das Wetter. Aber, mal ehrlich - wird es je wieder Zugreisende im Ammertal geben? Und, vor allem - wird die Elektrifizierung wirklich für einen guten Zugverkehr sorgen?
Und, welcher Betreiber fährt die zunächst gebrauchten Züge ( 2022-2024) ???????

Gruß Oli

Mein Beileid an alle die an eine Verkehrswende vom PKW zur Eisenbahn im Ammertal glauben..
Vielfahrer
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Re: Ammertal - Sperrungen in 2022...

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Oli,

Deinen sicher nicht zu 100 % gemeinten ironischen Beitrag kann ich nachvollziehen. Es ist einfach extrem ärgerlich, wie hierzulande mit den Kunden (Fahrwilligen) umgegangen wird. Bauarbeiten ziehen sich über Jahre hin. Ich kann mich schon gar nicht mehr an Zeiten erinnern, als in den Sommerferien und auch in anderen Ferienwochen die Ammertalbahn gefahren ist. Ähnlich ist es auf der Gäubahn und wird sich demnächst über Jahre hin ziehen, bis wieder durchgängige Befahrbarkeit gegeben sein wird. Den Umstieg auf die S-Bahn in Stg.-Vaihingen halte ich zwar für zumutbar, eigentlich viel besser als den ständigen SEV im Ammertal, aber dass es jahrelang so ablaufen soll, kann auch niemand für gut heißen.

Ich hatte diese Woche eine virtuelle Sitzung, an welcher neben der NVBW auch Vertreter des Verkehrsministeriums, von Landkreisen und IHKs usw. teilgenommen haben. Einen Satz dabei habe ich mir besonders gemerkt. Der Vertreter des Verkehrsministeriums sprach davon, dass er den Eindruck habe, dass sich bei jedem Gespräch mit DB-Netz der Zeitplan um ein Jahr nach hinten verschieben würde.

Der Schluss daraus ist eigentlich, dass Schienensysteme extrem ungeeignet sind, dem Klimawandel durch entsprechende Aktionen rasch entgegenzuwirken. Nichts gegen die Elektrifizierung und den Ausbau der Ammertalbahn, das ist beides sehr sinnvoll. Aber warum dauert es Jahre bis Jahrzehnte? Auch Bräunlingen - Hüfingen könnte man (natürlich untertrieben) quasi über Nacht elektrifizieren und dann schon ab übermorgen zwischen Bräunlingen und Villingen, wo man 90% unter Fahrdraht fährt, die Dekarbonisierung umsetzen und nicht nur davon reden. Planfeststellungen bei Bestandsstrecken sind doch seit einem Jahr gar nicht mehr notwendig. Und ansonsten gibt es doch das Planungsbeschleunigungsgesetz und für den dringend notwendigen Ausbau der Bahn scheinen die finanziellen Mittel doch vorhanden zu sein. Aber an der Basis tut sich nichts. Zig (!) Jahre vergehen im Rheintal, bis der viergleisige Ausbau nach Basel fertig wird, auf der Gäubahn sitzen viele offenbar immer noch im Bremserhäuschen, bei der Bodenseegürtelbahn spricht man frühestens von 2030, die Elektrifizierung der Zollernbahn dürfte zuvor auch kaum erfolgen. Die Innenstadtstrecke in Tübingen ist demokratisch negativ entschieden worden, die Busverkehre sind jedoch nicht in der Lage, vergleichbare Attraktivität zu bieten.
Im Alltagsbetrieb leiden die Fahrgäste nach wie vor unter verpassten Anschlüssen, Verspätungen, Zugausfällen. In der vergangenen Woche habe ich wieder zweimal eine halbe Stunde länger bei der Rückfahrt gebraucht und bin bei der Hinfahrt einmal eine Stunde früher als notwendig gefahren, weil ich keinesfalls zu spät kommen durfte. Es hätte zwar eine Stunde später auch geklappt, aber wer weiß das schon im Voraus.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Tf Reinhard
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Re: Ammertal - Sperrungen in 2022...

Beitrag von Tf Reinhard »

@ Vielfahrer: Ich habe ja früher schon immer gedacht "das dauert ja ewig, bis das fertig ist" wenn Du mir von diversen Planungen berichtet hast. Aber das scheint, wie der vom Verkehrsministerum gesagt hat, ja immer länger zu dauern. Woran liegt das denn? Früher ging das mit den Planungen und dann mit der Umsetzung wesentlich schneller. Und die Kosten wurden meist eingehalten. Heute, wo alles computerunterstützt funktioniert kann man ja nicht mal mehr kalkulieren. Um die Umsetzung sollte auch kein größeres Problem darstellen. Einweisbare Arbeitsfähige, von denen sicher auch ausreichend arbeitswillig sind, gibt es ja auch genug. Wenn das allerdings alles "Fachkräfte" sind, könnten die Planungen beschleunigt werden (ob sich da etwas Ironie versteckt hat?).

Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
Karl Müller
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Re: Ammertal - Sperrungen in 2022...

Beitrag von Karl Müller »

Hallo Reinhard,
"früher" - wurde ohne Rücksicht auf (Natur-) verluste gebaut. Heute wird alles und jedermensch berücksichtigt. Alle Belange aller Baulastträger werden gehört und ggf berücksichtigt. Auch der Naturschutz selbstverfreilich. Dann werden noch Bürger/Anwohner beteiligt - Stichwort - öffentliche Auslegung - dann werden Bauleistungen ausgeschrieben und die einzelnen Lose verteilt/vergeben.
Dann erhalten Firmen aufgrund des günstigsten Preis das entprechende Los, aber, sie kommen kaum vorwärts....weil Personalmangel - und zwar überall inzwischen - herrscht.
Oder neue Erkenntnise bezüglich irgendwelcher schutzbedürftiger Lebewesen ( Mensch/Tier/Pflanze) verhindern einen weiterbau.
Ich schildere hier nur den groben Normalverlauf ohne Gerichtsverfahren und ohne langwierige Bürgerproteste ( Regionalstadtbahn).
Das ganze kann sich sehr sehr lange hinziehen.
Gruß Oli
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Re: Ammertal - Sperrungen in 2022...

Beitrag von VT-Lover »

Hi,

lästig sind auch die ewigen Fahrzeitverlängerungen. Weil eigentlich wäre ich jetzt Zuhause, aber durch die erneute Sperrung im Ammertal "darf" ich gerade einen Umweg über Stuttgart fahren um vernünftig von Überlingen/Sigmaringen und überTübingen ins Murgtal zu kommen...

...denn von Singen bis Engen geht Heute ja auch nix *bekloppt*

Also dauert es halt "wieder mal" eine Stunde länger *:'-(*
Grüßle aus dem Tal der Murg
Markus
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Re: Ammertal - Sperrungen in 2022...

Beitrag von Lucian Berndt »

VT-Lover hat geschrieben: So 3. Okt 2021, 21:28 ...denn von Singen bis Engen geht Heute ja auch nix *bekloppt*
Och, also Singen Engen lief super fand ich^^ der SEV hat mir sehr Spaß gemacht zum fahren, es war sehr angenehm, wir sind mit genügend Bussen gefahren und man hat jeden zweiten Anschluss erwischt - die Fahrzeiten waren ja gut gemacht.
Lediglich die Information an die Fahrgäste hat manchmal gefehlt - einige sind bei mir eingestiegen, obwohl sie direkt fahren wollten, ich bin aber jede Tour über die Dörfer gefahren. Also es war nicht ganz verständlich, wer jetzt direkt und wer über die Dörfer fährt. Ansonsten war es eigentlich sehr gut gelaufen *xD*

Grüßle
Lucian
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Re: Ammertal - Sperrungen in 2022...

Beitrag von VT-Lover »

Hallo Lucian,

das hört sich ja ganz gut an, daß es dort so gut klappt und manchmal finde ich das SEV fahren auch ganz in Ordnung da man etwas von der Landschaft sieht und durch Orte kommt wo man nicht mal vom Namen her kennt.

Aber zeitlich gesehen bringt es halt leider durch das zweimalige Umsteigen eine Stunde mehr, was schon nervig sein kann wenn man die Strecke öfter oder sogar täglich fahren (muß)...

...Grüßle Markus
Grüßle aus dem Tal der Murg
Markus
Lucian Berndt
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Re: Ammertal - Sperrungen in 2022...

Beitrag von Lucian Berndt »

Und noch schöner ist es für Pendler Konstanz-Offenburg. 3 mal Zug, 2mal Bus, also 4 mal umsteigen...
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