Wie geht es im Wehratal weiter?
Verfasst: Fr 11. Nov 2022, 11:06
Hallo,
vor einigen Tagen fand im Landratsamt in Waldshut die letzte Besprechung zur Machbarkeitsstudie "Reaktivierung der Wehratalbahn" statt. Ausführlich wurden die Teilnehmer über das Bedienungskonzept, die Haltestellen, die vorgesehene Netzeinbindung, den vorgeschlagenen Takt und natürlich über die notwendigen Investitionskosten und den berechneten Nutzen/Kosten-Faktor informiert.
Nach der Besprechung wurde vom Antragsteller Landkreis Waldshut eine Pressemitteilung herausgegeben, bei welcher das Thema Wehratalbahn ebenfalls angesprochen wurde (neben dem erfreulichen Stand bei der Wutachtalbahn-Machbarkeitsstudie). Positiv hat sich herausgestellt, dass die Reaktivierung vom Grundsatz her auf der früheren Strecke machbar ist, insbesondere was den Fahrnauer Tunnel betrifft. Ferner hat sich bei näherem Hinsehen das erwartete Fahrgast-Potential noch weiter erhöht, sprich, der zu erwartende Nutzen ist weiter gestiegen. "Niemand würde eine solch gute Strecke heute stilllegen", wurde in einer der Besprechungen mal geäußert, aber die Strecke ist außer Betrieb und erfordert gewaltige Investitionen, wobei der lange Fahrnauer Tunnel eines der großen Probleme ist. Seine Sanierung soll runde 180 Mio. € kosten incl. eines Fluchttunnels (ca. 35 Mio. €), der bei längeren Tunnels vorgeschrieben ist. Aus diesem Grund wird bei der Berechnung des Nutzen/Kosten-Verhältnisses noch kein Wert größer 1,0 erreicht, der für eine Förderung der Maßnahme erforderlich ist. In Gesprächen mit dem Land soll daher erörtert werden, wie es weitergehen könnte. Das wird noch eine geraume Zeit benötigen. Ein Problem in diesem Zusammenhang ist auch die zukünftige Fahrplanstruktur auf der Wiesentalbahn. Fahrplanverdichtungen zwischen Basel und Lörrach, ein zusätzlicher Halt am neuen Klinikum in Lörrach und generelle Verlängerung der Haltezeiten an den Stationen führen dazu, dass die Wehratalbahn (gedacht als Durchlauf Weil am Rhein - Lörrach - Schopfheim - Bad Säckingen) in Bad Säckingen die Anschlüsse an die RB nach Waldshut - Koblenz knapp verpasst und ebenso in Brennet (bzw. in Wallbach) den RB-Anschluss nach Rheinfelden - Basel. Erreicht wird zwar der RE-Anschluss nach Waldshut - Schaffhausen - Singen (St. Gallen/Ulm), aber die Pendlerpotentiale liegen eindeutig im Nahbereich und zwischen Lörrach und Singen wird man via Basel Bad Bf schneller fahren als über Schopfheim.
Es sind bei dieser Strecke also noch etliche Problempunkte zu bearbeiten, ehe eine positiven Einschätzung der Reaktivierung der Wehratalbahn denkbar ist.
Viele Grüße vom Vielfahrer
vor einigen Tagen fand im Landratsamt in Waldshut die letzte Besprechung zur Machbarkeitsstudie "Reaktivierung der Wehratalbahn" statt. Ausführlich wurden die Teilnehmer über das Bedienungskonzept, die Haltestellen, die vorgesehene Netzeinbindung, den vorgeschlagenen Takt und natürlich über die notwendigen Investitionskosten und den berechneten Nutzen/Kosten-Faktor informiert.
Nach der Besprechung wurde vom Antragsteller Landkreis Waldshut eine Pressemitteilung herausgegeben, bei welcher das Thema Wehratalbahn ebenfalls angesprochen wurde (neben dem erfreulichen Stand bei der Wutachtalbahn-Machbarkeitsstudie). Positiv hat sich herausgestellt, dass die Reaktivierung vom Grundsatz her auf der früheren Strecke machbar ist, insbesondere was den Fahrnauer Tunnel betrifft. Ferner hat sich bei näherem Hinsehen das erwartete Fahrgast-Potential noch weiter erhöht, sprich, der zu erwartende Nutzen ist weiter gestiegen. "Niemand würde eine solch gute Strecke heute stilllegen", wurde in einer der Besprechungen mal geäußert, aber die Strecke ist außer Betrieb und erfordert gewaltige Investitionen, wobei der lange Fahrnauer Tunnel eines der großen Probleme ist. Seine Sanierung soll runde 180 Mio. € kosten incl. eines Fluchttunnels (ca. 35 Mio. €), der bei längeren Tunnels vorgeschrieben ist. Aus diesem Grund wird bei der Berechnung des Nutzen/Kosten-Verhältnisses noch kein Wert größer 1,0 erreicht, der für eine Förderung der Maßnahme erforderlich ist. In Gesprächen mit dem Land soll daher erörtert werden, wie es weitergehen könnte. Das wird noch eine geraume Zeit benötigen. Ein Problem in diesem Zusammenhang ist auch die zukünftige Fahrplanstruktur auf der Wiesentalbahn. Fahrplanverdichtungen zwischen Basel und Lörrach, ein zusätzlicher Halt am neuen Klinikum in Lörrach und generelle Verlängerung der Haltezeiten an den Stationen führen dazu, dass die Wehratalbahn (gedacht als Durchlauf Weil am Rhein - Lörrach - Schopfheim - Bad Säckingen) in Bad Säckingen die Anschlüsse an die RB nach Waldshut - Koblenz knapp verpasst und ebenso in Brennet (bzw. in Wallbach) den RB-Anschluss nach Rheinfelden - Basel. Erreicht wird zwar der RE-Anschluss nach Waldshut - Schaffhausen - Singen (St. Gallen/Ulm), aber die Pendlerpotentiale liegen eindeutig im Nahbereich und zwischen Lörrach und Singen wird man via Basel Bad Bf schneller fahren als über Schopfheim.
Es sind bei dieser Strecke also noch etliche Problempunkte zu bearbeiten, ehe eine positiven Einschätzung der Reaktivierung der Wehratalbahn denkbar ist.
Viele Grüße vom Vielfahrer