Sagt zum Jahresende leise Servus: KBS 720 Fernverkehr

[Vielfahrer]

Hallo Fridinger,

es gibt Verkehrsangebote auf der Schiene, die kosten dank hoher Erträge nur einen Bruchteil der von Dir genannten Zuschussbeträge. Der Preis pro km sagt letztlich wenig aus. Es ist wie beim Bus. 3.- €/km können sowohl ein Schnäppchepreis wie ein Wucherpreis sein. Es kommt eben auf die Umstände an.

Viele Grüße vom Vielfahrer

[Vielfahrer]

Während einige Unentwegte noch vor Wochen geglaubt haben, dass sich die DB-Fernverkehrs AG auf Druck aus der Region breit schlagen lassen würde und den IC Schwarzwald letztlich doch noch weiterfährt, war aufmerksamen Beobachtern der Szene längst klar, dass die DB gar keine Wagen mehr dafür hat. Wie aktuell zu vernehmen war, wird die DB Fernverkehr AG nun definitiv zum kommenden Fahrplanwechsel ihre IC-Züge (Ausnahme Wochenende, da stehen die in die Jahre gekommenen Wagen herum) von der Schwarzwaldbahn abziehen. Die heftigen Proteste der Anlieger dürften die DB Fernverkehr AG freilich nur wenig/gar nicht beeindruckt haben.

Dass man nun nicht auf Kosten kommunaler Kassen oder auf Kosten des Landes dem DB-Geschäftsmodell ("geht weiß raus, kommt rot rein") zum Durchbruch verhilft, ist nachvollziehbar. Es dürfte daher nur eine Frage der Zeit sein, bis sich ein geeigneter Partner für die Kur-, Urlaubs- und Ferienorte findet, der ein straßenbasiertes Geschäftsmodell ohne Zuschüsse aufzieht, etwa eine Direktverbindung mit Fernbussen aus dem bevölkerungsreichen Ruhrgebiet via Frankfurt - Flughafen - Karlsruhe nach Villingen (Schwarzwald) - Konstanz (Bodenseeregion). Betrachtet man die Reisezeiten, so dürfte auf der Straße eine Zeit von 2 Stunden zwischen Karlsruhe und Villingen fast möglich sein, Villingen - Konstanz geht heute in 1:30 h mit dem Bus. Von der Fahrzeit her dürfte das also vergleichbar sein. Vom Fahrpreis will ich mal lieber gleich gar nichts schreiben. Die Fahrgäste werden dann abstimmen, wobei der Bus insofern im Vorteil ist, als dass er das kleinere Gefäß ist und im Zielgebiet im Nachlauf beispielsweise bis zu den Hotels fahren kann, so dass der umständliche Gepäcktransport, teils mit LKW, für Bahnreisende entfällt. Man kann eigentlich nur hoffen, dass das kein IC-Bus der DB AG sein wird.

Einen Widerspruch zum Zielkonzept 2025 des Landes, welches für die Schwarzwaldbahn einen "strikten" Stundentakt von 5 - 24 Uhr an 365 Tagen in der Woche postuliert, ist nicht zu sehen, da diese Zielsetzung ja nur für ausgeschriebene Strecken existiert. Sollte also eine Ausschreibung nach Auslaufen des Vertrags stattfinden, so könnten ggf. auch andere Betreiber zum Zuge kommen. Wenn ich mich nämlich zu erinnern versuche, wie das bei der letzten Ausschreibung lief, dann war es meines Wissens so, dass die DB Fernverkehr einige Takttrassen besetzt hatte mit weißen Zügen, was anderen Anbietern den Marktzugang infolge unpaariger Umläufe erschwert/verunmöglicht hatte. Dann wurde einige Zeit später der IC in eine andere Fahrlage gebracht, vielleicht in der Hoffnung auf Subventionen für die Taktlöcher. Und nach dem diese ausgeblieben ist, streicht man jetzt den IC ganz.

In der kommenden Woche übrigens findet in Nagold eine Tagung statt, bei welcher über die Fernbuslinien in der Relation Zürich - Stuttgart - Berlin orientiert wird. Es wird interessant werden, mit welchen Ansätzen die Anbieter auch für die Fläche Angebote unterbreiten werden.

Viele Grüße vom Vielfahrer

[Tf Reinhard]

Dann wurde einige Zeit später der IC in eine andere Fahrlage gebracht, vielleicht in der Hoffnung auf Subventionen für die Taktlöcher. Und nach dem diese ausgeblieben ist, streicht man jetzt den IC ganz.

Hoffentlich erinnert man sich dann bei der nächsten Ausschreibung daran.

Reinhard

[KBS720]

Hallo,

Während einige Unentwegte noch vor Wochen geglaubt haben, dass sich die DB-Fernverkehrs AG auf Druck aus der Region breit schlagen lassen würde und den IC Schwarzwald letztlich doch noch weiterfährt, war aufmerksamen Beobachtern der Szene längst klar, dass die DB gar keine Wagen mehr dafür hat. Wie aktuell zu vernehmen war, wird die DB Fernverkehr AG nun definitiv zum kommenden Fahrplanwechsel ihre IC-Züge (Ausnahme Wochenende, da stehen die in die Jahre gekommenen Wagen herum) von der Schwarzwaldbahn abziehen. Die heftigen Proteste der Anlieger dürften die DB Fernverkehr AG freilich nur wenig/gar nicht beeindruckt haben.

Geglaubt habe ich daran nicht wirklich, der Fernverkehr fährt sich selbst in den Abgrund. Ist einfach ein Teufelskreis.

Betrachtet man die Reisezeiten, so dürfte auf der Straße eine Zeit von 2 Stunden zwischen Karlsruhe und Villingen fast möglich sein,

Nie im Leben! wenn man Fahrplanstabilität haben will. Google meint mit dem Auto für 172 km 1h45, das wird mit dem Bus sicher nicht in 2 Stunden laufen. Vorallem im Berufsverkehr map24.de meint bei aktueller Lage (18:40) sogar schon 1:55 und der Berufsverkehr dürfte er abschwellen.

Die Fahrgäste werden dann abstimmen, wobei der Bus insofern im Vorteil ist, als dass er das kleinere Gefäß ist und im Zielgebiet im Nachlauf beispielsweise bis zu den Hotels fahren kann, so dass der umständliche Gepäcktransport, teils mit LKW, für Bahnreisende entfällt.

Wo gibts den Lkw Transport habe ich persönlich noch nie gesehen, meist werden die Leute vom Hotel direkt abgeholt oder spielst du auf ne ganze Busladung ins selbe Hotel an?

Einen Widerspruch zum Zielkonzept 2025 des Landes, welches für die Schwarzwaldbahn einen "strikten" Stundentakt von 5 - 24 Uhr an 365 Tagen in der Woche postuliert, ist nicht zu sehen, da diese Zielsetzung ja nur für ausgeschriebene Strecken existiert.

Wusste ichs doch das diese Sache wieder einen Haken hat wäre ja auch zu schön um wahr zu sein.

Wenn ich mich nämlich zu erinnern versuche, wie das bei der letzten Ausschreibung lief, dann war es meines Wissens so, dass die DB Fernverkehr einige Takttrassen besetzt hatte mit weißen Zügen, was anderen Anbietern den Marktzugang infolge unpaariger Umläufe erschwert/verunmöglicht hatte.

Ist schon kurios wie Regio das aber schafft, die müssen zaubern können.

Grüße von Andreas der hofft das der Schwarzwald nicht von Fernbusseelenverkäufern überschwemmt wird!

[Vielfahrer]

Geglaubt habe ich daran nicht wirklich, der Fernverkehr fährt sich selbst in den Abgrund. Ist einfach ein Teufelskreis.

Du sprichst genau das aus, wie ich es auch empfinde.

Google meint mit dem Auto für 172 km 1h45, das wird mit dem Bus sicher nicht in 2 Stunden laufen. Vorallem im Berufsverkehr map24.de meint bei aktueller Lage (18:40) sogar schon 1:55 und der Berufsverkehr dürfte er abschwellen.

Bei mir sind es via Offenburg - B 33 nach Villingen nicht 172 km sondern nur 148 km und 1:50 h Fahrzeit. Gut, 2 Stunden sind da sehr knapp, lassen wir es halt ein paar Minuten länger sein. Wenn man dafür vom Flughafen Frankfurt nicht umsteigen muss, ist das doch nicht so ins Gewicht fallend.

gibts den Lkw Transport habe ich persönlich noch nie gesehen, meist werden die Leute vom Hotel direkt abgeholt oder spielst du auf ne ganze Busladung ins selbe Hotel an?

Da hast Du mich mißverstanden. Wenn ältere Reisende mit der Bahn in Urlaub fahren, so geben sie meist ihr Gepäck auf, wenn es etwas mehr als 1 Koffer ist. Den holt dann irgendeine Spedition und stellt das Gepäck an der Zieladresse wieder zu. Dass das unterwegs nicht auf der Schiene läuft, das vermute ich mal so. Das habe ich mit LKW gemeint. Kostet übrigens oftmals mehr, als die ganze Fahrt im Fernbus incl. funktionierendem Gepäcktransport kostet.

ichs doch das diese Sache wieder einen Haken hat wäre ja auch zu schön um wahr zu sein.

Nun, der Haken sind die Kosten. Eine Chance auf geringere Kosten besteht offenbar nur dann, wenn auch andere Anbieter antreten können. Ich gehe schon davon aus, dass das Land sein Zielkonzept umsetzen wird, jedoch nicht um jeden Preis und vor allem nicht nach dem eingangs beschriebenen Geschäftsmodell.

schon kurios wie Regio das aber schafft, die müssen zaubern können.

Die können ganz bestimmt nicht zaubern. Sie zeigen aber Einsatz und sind einfallsreich, serviceorientiert usw. Aber letztendlich müssen sie dessen Lied singen, dessen Brot sie essen.

von Andreas der hofft das der Schwarzwald nicht von Fernbusseelenverkäufern überschwemmt wird!

Das hoffe ich auch und will meinen Beitrag auch nicht so verstanden wissen, als ob ich diese Entwicklung gut finde. Aber sie dürfte möglicherweise aufgrund des Versagens der DB alternativlos sein. Ich kenne allerdings funktionierende straßengebundene Transportketten insbesondere für Kurgebiete. Nehmen wir mal so eine Strecke nach Bad Dürrheim. Da wäre es doch leicht zu organisieren, dass sich einer in Bochum oder Duisburg in den Bus setzt und von einem Zwischenhalt Villingen aus (Bad Dürrheim läge ggf. noch geschickter als Villingen) mit vertraglichen Taxiunternehmern zum Pauschalpreis zu seinem Ziel (z.B. Kurklinik) gebracht würde. Und von diesem Stop aus fährt der Bus dann weiter nach Konstanz, ehe er dann auf ein dichtes ÖV-Netz trifft, welches ihn verlässlich bis in den hintersten Winkel von Graubünden bringt.

Nein, wenn sich was ändern soll, die Infrastruktur Schwarzwaldbahn weiterhin funktionieren soll, dann müssen stündliche Takte her, die so verlässlich wie in der Schweiz produziert werden. Und das geht eben nur über die Vergabe kompletter Strukturen im Wettbewerb.

Man kann da durchaus gespannt sein, was sich die DB Fernverkehr AG auf der Gäubahn, wo sie südlich von Rottweil ja zukünftig Monopolist sein wird, einfallen lassen wird. Fahrgäste mit Fahrrädern sind da wohl kaum sonderlich willkommen, schon gar nicht, wenn diese sich spontan entschließen wollen.

Viele Grüße vom Vielfahrer

[KBS720]

Hallo,

Bei mir sind es via Offenburg - B 33 nach Villingen nicht 172 km sondern nur 148 km und 1:50 h Fahrzeit. Gut, 2 Stunden sind da sehr knapp, lassen wir es halt ein paar Minuten länger sein. Wenn man dafür vom Flughafen Frankfurt nicht umsteigen muss, ist das doch nicht so ins Gewicht fallend.

Ja via Offenburg ist es kürzer aber laut Routenplaner langsamer, wenn man natürlich den Schwarzwald bedienen will, sollte man natürlich eher via Offenburg und Hausach fahren.

Da hast Du mich mißverstanden. Wenn ältere Reisende mit der Bahn in Urlaub fahren, so geben sie meist ihr Gepäck auf, wenn es etwas mehr als 1 Koffer ist. Den holt dann irgendeine Spedition und stellt das Gepäck an der Zieladresse wieder zu. Dass das unterwegs nicht auf der Schiene läuft, das vermute ich mal so. Das habe ich mit LKW gemeint. Kostet übrigens oftmals mehr, als die ganze Fahrt im Fernbus incl. funktionierendem Gepäcktransport kostet.

Ja, Tschuldigung da habe ich es wirklich falsch verstanden gehabt, jetzt machts auch Sinn :pfeifen:

Nun, der Haken sind die Kosten. Eine Chance auf geringere Kosten besteht offenbar nur dann, wenn auch andere Anbieter antreten können.

Aber hoffentlich wird dann nicht der billigste genommen, so ein Theater wie beim Meridian und co muss nicht sein. Ich finde gescheiter Nahverkehr kostet sein Geld und natürlich sollte man über die Verträge mit Regio nachdenken. Aber Billigpersonal + Billigfahrzeuge sind in meinen Augen keine Lösung

Die können ganz bestimmt nicht zaubern. Sie zeigen aber Einsatz und sind einfallsreich, serviceorientiert usw. Aber letztendlich müssen sie dessen Lied singen, dessen Brot sie essen.

Ich wollte damit eigentlich nur äußern, dass das andere durchaus auch könnten, wenn sie wollen.

von Andreas der hofft das der Schwarzwald nicht von Fernbusseelenverkäufern überschwemmt wird!

Nein, wenn sich was ändern soll, die Infrastruktur Schwarzwaldbahn weiterhin funktionieren soll, dann müssen stündliche Takte her, die so verlässlich wie in der Schweiz produziert werden. Und das geht eben nur über die Vergabe kompletter Strukturen im Wettbewerb.

Richtig, wenn dann richtig oder gar nicht. Neben den bekannten Lücken durch die weißen Züge gibts genug andere eher unbekannte Lücken.

Man kann da durchaus gespannt sein, was sich die DB Fernverkehr AG auf der Gäubahn, wo sie südlich von Rottweil ja zukünftig Monopolist sein wird, einfallen lassen wird. Fahrgäste mit Fahrrädern sind da wohl kaum sonderlich willkommen, schon gar nicht, wenn diese sich spontan entschließen wollen

Da bin ich auch mal gespannt,

Grüße Andreas

[Sascha]

Google meint mit dem Auto für 172 km 1h45, das wird mit dem Bus sicher nicht in 2 Stunden laufen. Vorallem im Berufsverkehr map24.de meint bei aktueller Lage (18:40) sogar schon 1:55 und der Berufsverkehr dürfte er abschwellen.

Bei mir sind es via Offenburg - B 33 nach Villingen nicht 172 km sondern nur 148 km und 1:50 h Fahrzeit. Gut, 2 Stunden sind da sehr knapp, lassen wir es halt ein paar Minuten länger sein.

Hallo,

fahrt mal an einem Donnerstag oder Freitag abend ab 16:00 Uhr durch Haslach (B33/B294). Wir haben Rückstaus bis an die Ortsausgänge. Zum Teil stehen sie bis Hausach Hechtsberg (Total Tankstelle, sieht man vom Zug aus) und B33 Richtung Steinach zur Auffahrt Bollenbach/Schnellingen.

Durch die Ampeln ist der Rückstau größer geworden, nur die Leute, die von der B294 aus Richtung Freiburg/Elzach ist es einfacher geworden, auf die B33 zu kommen. Ich bin an einem freien Freitag von Hausach nach Haslach gefahren. Ich bin kurz vor/hinter Hausach (Ein-/Ausfahrt Hausach Dorf auf die B33) in den Rückstau gekommen. Ich bruachte für die 5 km fast eine Stunde. Wäre ich in Haslach nicht zum Netto abgebogen, wäre ich länger gestanden. Über Fischerbach bin ich nicht gekommen, die Strecke war wegen eines Unfalls gesperrt.

Leider ist die B33 (zusammen mit B294 ab Hausach) eine der Hauptverbindungsstraße zwischen A5 und A81. Hier läuft sehr viel LKW-Verkehr durch den Schwarzwald.

Außerdem haben wir viele Mautflüchtlinge, die wollen die LKW-Maut sparen, eine der Hauptverbindungsstrecken zu Frankreich (B28) wurde ja eine Mautstrecke umgewandelt, da sie vierspurrig ist. Es wird auch überlegt, ob sie die B33, wenn sie ausgebaut ist, ebenfalls in eine Mautstrecke umzuwandelt, dann könnte es weniger LKW-Verkehr geben.

Gruß

Sascha :hallo/ade:

[Vielfahrer]

Hallo Sascha,

mit den Staus auf den Straßen hast Du sicherlich recht. Du kennst die Situation vor Ort ja bestens. Speziell der IC, der ja Touristen vom Bodenseeufer via Frankfurt Flughafen in Richtung Ruhrgebiet oder wegen mir auch nach Hannover - Hamburg befördern sollte, würde ich davon ausgehen, dass die Abfahrt am Urlaubsort im Laufe des Vormittags erfolgt, wie das heute beim IC in etwa gewesen war. Durch das Kinzigtal käme man dann irgendwann so gegen 12 Uhr, also nicht zur stauanfälligen Hauptverkehrszeit. Ich würde auch nicht davon ausgehen wollen, dass zwischen der A 5 Ausfahrt und Villingen viele Zwischenhalte sind. Vielleicht Hausach, da man da ja wirklich unmittelbar am Bahnhof vorbei kommt. Die Zielgruppe wäre ja der Fernverkehrsfahrgast, nicht der Kunde von DB-Regio. Diesen darf ein Fernbus ja gar nicht befördern (muss immer größer 50 km sein). Die Rückfahrt sollte gegen 17 Uhr im Zielgebiet sein, also müsste man von der A 5 gegen 14 Uhr runter, was eher auch nicht die HVZ wäre.

Interessant übrigens, wenn man auf die Homapage von Fernbusunternehmen geht, z.B. "Mein Fernbus". Da tummeln sich nicht gerade wenige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die früher mal bei der DB beschäftigt waren. Zufall?

Viele Grüße vom Vielfahrer

[wolfgang65]

... Speziell der IC, der ja Touristen vom Bodenseeufer via Frankfurt Flughafen in Richtung Ruhrgebiet oder wegen mir auch nach Hannover - Hamburg befördern sollte, würde ich davon ausgehen, dass die Abfahrt am Urlaubsort im Laufe des Vormittags erfolgt, wie das heute beim IC in etwa gewesen war. ...

Jetzt aber mal ernsthaft - Waren in diesen Zug jemals Touristen? Also wenn ich in diesem Zug unterwegs war, sind mir da nie viele aufgefallen. Oder habe ich da was verpasst??

Grüße

Wolfgang

[Vielfahrer]

Hallo Wolfgang65,

häufig habe ich die IC auf der Schwarzwaldbahn zugegebenermaßen auch nicht benutzt, aber gelegentlich schon. Da ich mir die 1. Kl. gönne, die in Villingen immer am nördlichen Zugende ist, komme ich allerdings nicht durch den ganzen Zug und sehe eher nur das, was sich in der 1. Kl. tut. Neben vielen freien Plätzen waren da doch schon einige Urlaubsreisende (ältere Jahrgänge). Die typischen Geschäftsreisenden des Fernverkehrs eher nicht. Ich bin mir sicher, dass es am Bodensee und im Schwarzwald hinreichend genug Potential für entsprechende Angebote gibt. Man muss sich nur mal in Erinnerung rufen, dass früher der Schwarzwald für ganz viele eine Top-Urlaubsdestination für Familien war. Inzwischen sind die Kinder längst aus dem Haus, der Ehepartner vielleicht schon verstorben. Da gibt es doch ein großes Potential an Kunden, die vielleicht noch einmal unbeschwerten Urlaub in einer schönen Gegend erleben möchten, wo sie als Jüngere gerne gewesen waren. Solche Zielgruppen brauchen keine Apps und ITF-Knoten. Denen ist es am liebsten, wenn sie jemand abholt und wieder zurückbringt und das ganze keine Probleme z.B. mit Umsteigen usw. macht.

Insofern bieten die Fernbusse für die Kur- und Urlaubsorte ganz andere Möglichkeiten als die (doch eher desinteressierte) Fernverkehrs AG der Bahn. Genau das haben die DB-Fernverkehrsleute wohl auch so gesehen. Und wenn man die demographische Entwicklung berücksichtigt, dann tut sich hier ein interessanter Markt auf für alternative Anbieter zur Schwarzwaldbahn. Insofern muss man sich über diese Entwicklung nicht wundern.

Viele Grüße vom Vielfahrer