Breisgau-S-Bahn: Fahrplankonzept Rheintalbahn Freiburg-Basel

Strecken in Baden-Württemberg, die unten nich aufgeführt sind.
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lepus maritimus
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Breisgau-S-Bahn: Fahrplankonzept Rheintalbahn Freiburg-Basel

Beitrag von lepus maritimus »

Hallo Forum,

langsam nimmt das Konzept der Breisgau-S-Bahn (womit das S-Bahn-ähnliche Fahrplansystem auf den von Freiburg/Brsg. ausgehenden Bahnstrecken gemeint ist; nicht zu verwechseln mit dem SWEG-eigenen Eisenbahnverkehrsunternehmen der Breisgau-S-Bahn GmbH) Gestalt an:

Für die Rheintalbahn hat man in Abstimmung mit den Kommunen vor Ort sich auf ein Fahrplankonzept geeinigt, das nun Basis für die Ausschreibung der Verkehrsleistungen wird, wie unser Landesverkehrsminister am 26. Dezember (!) kundgetan hat:

http://mvi.baden-wuerttemberg.de/de/min ... ch-besser/
Verkehrsminister Hermann: Das Zugangebot am Oberrhein wird deutlich besser

Über das künftige Angebotskonzept für den Schienenpersonennahverkehr am Oberrhein wurde im fachlichen Dialog zwischen Land und Region eine zukunftsfähige Lösung erzielt. Demnach soll es eine stündliche Regional- oder S-Bahn-Verbindung zwischen Freiburg und Basel geben, die zur Hauptverkehrszeit zu einem Halbstundentakt verdichtet wird. Zudem wird im Stundentakt eine schnelle Linie zwischen Offenburg, Freiburg und Basel mit Halten in den nachfragestarken Orten eingerichtet. Entgegen der bisherigen Konzeption soll kein Nahverkehr durch den Katzenbergtunnel geführt werden.

Verkehrsminister Winfried Hermann erklärte am 26.12. in Stuttgart: „Die konstruktiven Verhandlungen mit der Region haben sich gelohnt, denn das Ergebnis eines Konsenses über das Angebotskonzept kann sich sehen lassen.“

Im Juni dieses Jahres hatte das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur in Bad Bel-lingen auf Initiative des Landtagsabgeordneten Josha Frey bei einem Regionalge-spräch die Planungen für das künftige Personenzugangebot zwischen Müllheim und Basel vorgestellt. Um weitergehende Wünsche der Region und verschiedene Angebotsalternativen zu beraten, waren weitere Fachgespräche zwischen dem Verkehrsministerium und einer regionalen Facharbeitsgruppe vereinbart worden. Vor allem die Überlegungen des Landes, einen schnellen Regionalexpress durch den Katzenbergtunnel zu führen, waren in der Region auf Ablehnung gestoßen.

Gemeinsam mit dem Regionalverband Bodensee-Hochrhein, dem Landkreis Lörrach, der IG Bohr sowie der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) wurden vom Ministerium für Verkehr und Infrastruktur (MVI) mit fachlicher Unterstützung von externen Beratern in mehreren Werkstattgesprächen sechs Varianten erarbeitet.

Alle Beteiligten sprachen sich am Ende des Beratungsprozesses für eine Variante aus, welche die Führung aller Transitgüterzüge durch den Katzenbergtunnel erlaubt.

Das vereinbarte Konzept sieht vor:

• stündliche Regional- oder S-Bahnen Freiburg – Müllheim – Basel mit Halt an allen Stationen, die zur Hauptverkehrszeit im Halbstundentakt fahren sollen

• stündliche schnelle Regionalexpresszüge Offenburg – Freiburg – Basel mit Zwischenhalten in Bad Krozingen, Heitersheim, Müllheim und Weil am Rhein, wo direkte Anschlüsse in Offenburg nach Karlsruhe, in Weil am Rhein nach Lörrach und in Basel nach Waldshut bestehen.

Die Planung vom Juni dieses Jahres wurde dahingehend modifiziert, dass der Regionalexpress grundsätzlich nicht durch den Katzenbergtunnel geführt wird. Der Tunnel bleibt dem ICE- und Güterverkehr vorbehalten. Beibehalten wird jedoch der schnellere Regionalexpress, der in Weil am Rhein den früheren Anschluss nach Lörrach herstellt, also die Achse Freiburg – Lörrach um eine gute halbe Stunde beschleunigt. Diese Linie ist speziell auf die schnelle Anbindung der nachfragestarken Halte bzw. Mittelzentren Bad Krozingen, Müllheim und Weil am Rhein in Richtung Freiburg, Lörrach, Waldshut, Basel und in die weitere Schweiz zugeschnitten. Diese schnelle Linie dient der raschen Beförderung der großen Fahrgastströme mit attraktiven Fahrzeiten und kann so eine hohe Eigenfinanzierung durch die Nutzer erreichen.

Vertreter der Region erläuterten, es würden sowohl ein schneller Regionalverkehr als auch ein Nahverkehrsangebot mit Halt an allen Stationen gebraucht. Der Halbstundentakt im Nahverkehr komme zwar nicht ganztägig, aber für alle Stationen zur Hauptverkehrszeit, was den größeren Mehrwert der gefundenen Lösung darstelle. Ein integraler Halbstundentakt sei, auch mit Blick auf die einzelnen Vergleichsvarianten, landesseits derzeit nicht finanzierbar.

Wie in anderen Regionen besteht auch zwischen Basel und Müllheim die Möglichkeit, dass sich die Gebietskörperschaften der Region finanziell für eine Angebotsausweitung über das landesfinanzierte Fahrplanangebot hinaus engagieren, um beispielsweise den Halbstundentakt über die Hauptverkehrszeit hinaus auszuweiten.
Auch die Badische Zeitung hat dazu etwas geschrieben: http://www.badische-zeitung.de/mehr-zue ... al-ab-2017, wenn auch mit völlig falscher Überschrift (schließlich lässt nicht "die Bahn" mehr Züge fahren, sondern "das Land" bestellt mehr Züge).

Bleibt die spannende Frage, ob nun bald endlich die Ausschreibung der Leistungen gestartet wird. Und: Wer dann da als Eisenbahnverkehrsunternehmen zum Zuge kommen wird - die DB Regio (Platzhirsch im Raum Freiburg), die SBB Deutschland GmbH (die auch entsprechende Ambitionen hat, sich nach Norden hin auszudehnen) oder die SWEG-Tochter Breisgau-S-Bahn GmbH (die immerhin schon auf einem Teil des Streckennetzes der künftigen S-Bahn aktiv ist); oder vielleicht ein Newcomer?


Viele Grüße
L.M.
Benutzer 14 gelöscht

Re: Breisgau-S-Bahn: Fahrplankonzept Rheintalbahn Freiburg-B

Beitrag von Benutzer 14 gelöscht »

Hallo,

also soll sich gegenüber dem Status Quo nicht allzuviel verändern, oder? Einen stündlichen RE gibts derzeit schon, eine ebenfalls stündliche RB auch. Neu wären dann nur die Verdichter auf den Halbstundentakt.

:tja:
Vielfahrer
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Re: Breisgau-S-Bahn: Fahrplankonzept Rheintalbahn Freiburg-B

Beitrag von Vielfahrer »

Bedenken muss man aber, dass sich zwischen Offenburg und Basel bis zum Jahr 2017 mit dem Ausbau der Infrastruktur ja nicht allzuviel gegenüber heute verändert. Da wird es schwerlich möglich sein, gänzlich andere Fahrplankonzepte anzubieten, ohne dem Güterverkehr starke Beschränkungen aufzuerlegen.

Interessant ist die Aussage, dass grundsätzlich zwar doch mehr gefahren werden könnte, das Land aber aus finanziellen Gründen dies nur dann zu bestellen bereit wäre wenn das Delta kommunal finanziert würde. Es scheint da einen Schwellenwert zu geben, bis zu welchem das Land sich in der Pflicht sieht, das Angebot zu finanzieren. "Luxus"-Angebote darüberhinaus (es sind natürlich keine Luxus-Angebote) müssen offenbar von Dritten (am besten natürlich von den Fahrgästen) bezahlt werden. In der Schweiz ist es ja ähnlich. Der Bund bestellt das Grundangebot, Kantone, die damit nicht zufrieden sind, leisten zusätzliche Beiträge. Bayern hat sich entschieden, nur solche Strecken zu reaktivieren, die mindestens 1.000 Fahrgäste erwarten lassen. Dafür gibt es dann aber ein komplettes Angebot, also Stundentakt bis 24 Uhr an 365 Tagen im Jahr. So etwas haben wir nicht mal auf der Gäubahn, wo um 20:50 Uhr ab Rottweil der letzte Zug in Richtung Stuttgart fährt und auch nicht auf der Schwarzwaldbahn, wo selbst zur Normalverkehrszeit Lücken im Takt bestehen und das Spätverkehrsangebot in beiden Richtungen Defizite aufweist.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Sascha
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Re: Breisgau-S-Bahn: Fahrplankonzept Rheintalbahn Freiburg-B

Beitrag von Sascha »

Hallo,

die RB-Verdichter fahren aber nicht immer zu jeder Stunde. Auf den Tag verteilt Halten auch REs in Friesenheim, wo eigentlich nur die RBs halten. Es gibt auch einen Zug aus Karlsruhe, den RE 26703, der mit einer SWB - Garnitur von Karlsruhe nach Freiburg ins BW fährt, der ist auch als RE eingeteilt.

Also wird so geplant, das alle REs um .07 ungefähr fahren und die RBs .34 hinter den ICEs. Dazu die ganzen Güterzüge, dann ist die Strecke ziemlich voll.

Friesenheim will schon lange eine bessere Anbindung an die Schiene, es gab einen Artikel in der BZ, den ich nicht Online zur Hand habe. Die Idee ist, wie beim Ringzug, die Buslinie 104 von Lahr Schlüssel über Lahr Flughafen nach Friesenheim als Zuganbindung zu nutzen. Auch die Buslinie 7141 wird als Zubringer genutzt.

Friesenheim hat im Moment einen hinkenden Takt. Da fahren die Züge innerhalb einer Stunde 3 mal und dann 2 Stunden nichts.

Gruß

Sascha :hallo/ade:
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KBS720
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Re: Breisgau-S-Bahn: Fahrplankonzept Rheintalbahn Freiburg-B

Beitrag von KBS720 »

Hallo,

da bin ich auch mal gespannt, wie sie da noch Regionalverkehr reinquetschen wollen, gibt zwar Momente wo im Rheintal nix los ist aber ne Stunde später rollt es dann schon wieder im Blockabstand.
Vielfahrer hat geschrieben: So etwas haben wir nicht mal auf der Gäubahn, wo um 20:50 Uhr ab Rottweil der letzte Zug in Richtung Stuttgart fährt und auch nicht auf der Schwarzwaldbahn, wo selbst zur Normalverkehrszeit Lücken im Takt bestehen und das Spätverkehrsangebot in beiden Richtungen Defizite aufweist.
Das schlimme ist bei der Schwarzwaldbahn, das es alle diese Leistungen an irgendeinen Wochentag gibt! Nur Fr verkehrt IRE 4715 nach Konstanz Offenburg ab 18 Uhr, Fr und So gibts RE/IRE gen Offenburg in der Ankunft 22 Uhr in Offenburg und nur am So verkehrt der 22 Uhr (I)RE ab Offenburg durch bis Konstanz und nur am Fr gibt es noch eine Spätverbindung bei der RE 4728 nicht in Villingen endet sondern weiter nach Offenburg fährt. Da müssten nur die Verkehrstage mal ausgeweitet werden.


Grüße Andreas
*schaffner* Das Bahnkutscher Wiki last update Juni 2014
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Stinkt und macht en hufe Krach, 218 des isch halt ä Sach
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