Glückwunsch ins Klettgau

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Vielfahrer
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Glückwunsch ins Klettgau

Beitrag von Vielfahrer »

Ausführlich berichten die Schaffhauser Nachrichten am 24.09.2013 auf Seite 19 zum Thema:

Abfahrt in die neue Klettgauer Bahn-Ära

Am 5. Oktober ist es endlich so weit, und der Doppelspurausbau der Bahnlinie durch den Klettgau findet mit dem großen Bahnfest seinen Abschluss. Wir ziehen Bilanz.

Von Jean – Claude Goldschmid

Seit dem 4. März ist die Strecke zwischen Schaffhausen und Erzingen für den Doppelspurausbau und die Elektrifizierung gesperrt. Seitdem werden die Züge durch den Schienenersatzverkehr – durch Busse der Südbadenbus GmbH – ersetzt. Doch am 5. Oktober wird dies alles ein Ende haben, wenn nämlich die Strecke mit dem großen Bahnfest eingeweiht wird. Böse Zungen haben immer wieder behauptet – in Anrufen, aber auch in Zuschriften – dass die Arbeiten voraussichtlich nicht rechtzeitig fertig würden.

Dem ist nicht so, wenn man hört, was die Verantwortlichen dazu zu sagen haben. Am 5. Oktober wird im Rahmen des Bahnfestes zum ersten mal in der Geschichte ein elektrifizierter Zug durch den Klettgau fahren – neben Diesel- und sogar Dampfzügen, womit die ganze Geschichte des öffentlichen Verkehrs in der Region vertreten sein wird.

Gesamtkosten: Gegen 200 Millionen

Betrachtet man sich die Dimensionierung der Ausbaumassnahmen, so wird schnell klar, dass es sich um ein Jahrhundertwerk handelt. „Vor über zehn Jahren wurde die Idee von der Swuk (Struktur- und Wirtschaftsentwicklung Unterer Klettgau) erstmals auf den Tisch gebracht“, hält Patrick Altenburger, Leiter der Koordinationsstelle öffentlicher Verkehr des Kantons Schaffhausen, fest. Dieses Projekt habe also politisch seinen Weg von Anfang an von unten nach oben gefunden, wobei der Kanton den Ball danach aufgenommen habe.
Den Anfang habe die Aufhebung von 7 der insgesamt 13 Bahnübergänge im Klettgau gemacht – eine Maßnahme, die in den Gemeinden teilweise nicht unumstritten war. Es folgte der eigentliche Streckenausbau in den Monaten seit Anfang März. Für den Doppelspurausbau zwischen Erzingen und Beringen Badischer Bahnhof wurden auf einer Länge von 12,5 Kilometern 63.000 Tonnen Gleisschotter und 27.500 Betonschwellen verwendet. Die Strecke umfasst Schienen in einer Gesamtlänge von 31,36 Kilometern. Die Elektrifizierung erfolgte auf einer Länge von 18 Kilometern. Dafür waren 900 Oberleitungsmasten nötig, ausserdem 48 Kilometer Oberleitung. Für die neue Haltestelle Beringerfeld mussten zusätzlich zwei stufenfreie Bahnsteige mit Zugangsrampen erstellt werden. Die Bahnhöfe Trasadingen, Wilchingen-Hallau, Neunkirch und Beringen Badischer Bahnhof wurden ihrerseits barrierefrei ausgebaut, und in Beringen wurde ein neuer südlicher Zugang zum Bahnsteig erstellt. Nicht zuletzt mussten auch sechs Brücken – ein Straßen – und fünf Eisenbahnüberführungen – neu gebaut sowie sechs Bachdurchlässe erneuert werden.

Finanziell wurde der Doppelspurausbau von der Bundesrepublik Deutschland getragen, mit Gesamtkosten von rund 64 Millionen Franken. Bei der Elektrifizierung wurden die Kosten von total rund 40 Millionen Franken zwischen dem Kanton Schaffhausen und dem Bund aufgeteilt. Zusammen mit den sieben aufgehobenen Bahnübergängen und allen flankierenden Maßnahmen ist man gemäß Altenburger bei Gesamtkosten von gegen 200 Millionen Franken.
Vorerst werde laut Altenburger aber immer noch nach dem alten Fahrplan und mit Diesel gefahren. Die teils von der Deutschen Bahn, teils von den SBB betriebenen elektrischen züge sowie die Optimierung des Fahrplans hin zum Halbstundentakt und zum Viertelstundentakt in den Stoßzeiten kämen erst mit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember zum Zuge – ebenso das neue Buskonzept, das die Busse gewissermaßen als Shuttle-Busse zu den Bahnhöfen als neuen Verkehrsknoten hinführe. Dies zwischen Guntmadingen und Beringen sowie in Wilchingen mit Osterfingen, Hallau und Oberhallau.

SBB Deutschland: „Zugtaufe folgt“
„Dies ist ganz sicher ein Jahrhundertbauwerk“, betont auch Thomas Neff, Geschäftsführer der SBB Deutschland GmbH in Konstanz, welche für das neue Angebot verantwortlich sein wird. Die Deutschen Bahn bedient weiterhin den Stundentakt, die SBB GmbH ergänze diesen ab Dezember zum Halbstunden – respektive Viertelstundentakt. „Mit der Fahrplanverdichtung erhält der Klettgau ein erstklassiges ÖV-Angebot, und es werden noch viel mehr Schaffhauser auf den öffentlichen Verkehr umsteigen“, ist er sich sicher. Die Vorbereitungsarbeiten seien intensiv am Laufen, um die von den SBB erwartete Qualität ab dem ersten Tag – dem 15. Dezember – sicherzustellen.
Man sei dennoch bereits am Bahnfest vom 5. Oktober präsent. Bei diesem Anlass werde einer der von den SBB eingesetzten Züge auf den Namen „Neunkirch“ getauft.

DB:“Betriebsstart am 6. Oktober“

„Am 5. Oktober sind die offiziellen Feierlichkeiten, und am 6. Oktober ist die Strecke wieder frei für den Zugbetrieb“, hält Roland Korz, Pressesprecher der Deutschen Bahn in Stuttgart, fest.
Die Schnellzüge zwischen Basel und Ulm verkehrten im Übrigen auch nach dem 15. Dezember auf absehbare Zeit hin mit Diesel, da die Strecke ab Erzingen ja noch nicht elektrifiziert sei. Hier liege der entsprechende parlamentarische Vorstoß ja derzeit beim Ständerat. Am 25. September werde über das Postulat entschieden. Somit bleibe die Klettgaubahn weiterhin die letzte Bahnstrecke der Schweiz, auf der fahrplanmäßig mit Diesel gefahren werde.

Kanton:“ Alles läuft nach Plan“
„Die Hauptbauarbeiten werden bis zum Fest vom 5. Oktober sicher fertig sein“, betont auch Patrick Altenburger, „bis dann liegt das zweite Gleis definitiv“. Gewisse kleinere Arbeiten müssten allerdings noch nachher abgeschlossen werden – die Abschlussarbeiten und das optische „Sahnehäubchen“ mit der Bepflanzung. Bis jetzt laufe alles nach Plan, und man sei im Endspurt. Am 6. Oktober werde der fahrplanmäßige Betrieb wie vor dem März wieder aufgenommen, wobei die Haltestelle Beringerfeld erst mit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember bedient werde. Bis dann seien auch an der neuen Haltestelle noch Abschlussarbeiten, Testfahrten und Abnahmen nötig. Mit dem Fahrplanwechsel werde auch das neue Buskonzept eingeführt.
Mit dem Verlauf der Bauarbeiten ist Altenburger insgesamt zufrieden. „Es gab keine Unfälle von größerem Ausmass“, freut er sich. Die Sicherheit habe bei der Ausführung des Projekts aber auch immer oberste Priorität genossen. „Es geht hier um ein Generationenwerk“ bilanziert Altenburger, „das auch rechtzeitig zum 150-Jahr-Jubiläum fertig wird“. Endlich bekomme die Klettgaubahn das Kleid, das sie brauche, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Auch im Hinblick auf die Reisezeiten bringe das neue Konzept klare Vorteile. Von Wilchingen – wo die Gemeinde sogar neue Park-and-ride-Parkplätze erstellt habe – spare man eine gute Viertelstunde pro Weg gegenüber dem Bus nach Schaffhausen. Die totale Fahrzeit von Erzingen nach Schaffhausen werde übrigens 21 Minuten betragen. Und nicht zuletzt werde auch die Straße entlastet. Die einzigen Gemeinden, für die sich im Vergleich zum Status quo nichts ändere, seien diejenigen im Oberen Klettgau.

Tiefbauamt:“Zwei Systeme“
„Die Bauarbeiten konnten im vorgesehenen Zeitrahmen abgeschlossen werden“ betront auch Francesco Cargnelutti, zuständiger Gesamtprojektleiter beim Tiefbauamt des Kantons Schaffhausen, das vor allem für die Realisierung der Projekte zur Aufhebung der Bahnübergänge in Neunkirch und Wilchingen verantwortlich gezeichnet hat. „In Neunkirch wurden zwei Bahnübergänge aufgehoben, in Wilchingen deren drei“. Aktuell sei man noch mit kleineren Abschlussarbeiten in Neunkirch beschäftigt.
Die Planung und der Bau der einzelnen Bauwerke sei auch technisch eine große Herausforderung gewesen, da man immer wieder mit zwei verschiedenen Normensystemen – dem schweizerischen und dem deutschen – konfrontiert gewesen sei.

Es werden dann in dem Bericht noch Stellungnahmen der Gemeinden Beringen („wir werden attraktiver“), Neunkirch („Umsteigen auf die Bahn“), Hallau („Klarer Fortschritt“) und Wilchingen („Attraktivierung“) angeschlossen.

Ein herzlicher Glückwunsch an unsere südlichen Nachbarn,
von Vielfahrer
Diesellok-Tf
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Re: Glückwunsch ins Klettgau

Beitrag von Diesellok-Tf »

Der Dampfzug an diesem Tag besteht aus der 52 7596 und dem EFZ-Zug.
Die Fahrten sind für die Fahrgäste kostenlos und müssten auch schon irgendwo im Netz veröffentlicht sein.
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Gilles LENHARD
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Re: Glückwunsch ins Klettgau

Beitrag von Gilles LENHARD »

Hallo,

Weiss vielleicht jemanden welche Lokomotive in Lauchingen, Radolfzell; bzw Schaffhausen ausgestellt werden ?

http://www.3-loewen-takt.de/fileadmin/D ... pt2013.pdf

Danke...
Vielfahrer
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Re: Glückwunsch ins Klettgau

Beitrag von Vielfahrer »

Diesellok-Tf hat geschrieben:Der Dampfzug an diesem Tag besteht aus der 52 7596 und dem EFZ-Zug.
Die Fahrten sind für die Fahrgäste kostenlos und müssten auch schon irgendwo im Netz veröffentlicht sein.
Stimmt, habe sie auch schon gesehen, weiß aber gerade nicht mehr wo das war. Die Züge fahren aber alle 30 Minuten in beiden Richtungen, so dass man eigentlich keinen Fahrplan braucht - und dies am ganzen Samstag ab ca. 9 Uhr morgens, wenn ich mich recht entsinne bis in die Abendstunden.

Anbei ein Link vom Bahnfäscht

Viele Grüße vom Vielfahrer
lepus maritimus
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Flyer mit Sonderfahrplan - Klettgau-Fest 5.10.

Beitrag von lepus maritimus »

Hallo,

den aktuellen Fahrplan für das Klettgau-Fest am Sa., 5.10., gibt es als PDF unter http://www.sbb-deutschland.de.
In Neunkirch gibt es eine kleine Fahrzeug-Ausstellung u.a. mit einer SBB Cargo-Diesellok Am 843 und einer NeSA-V 100. Um 11.30 wird in Neunkirch dann ein GTW feierlich auf Neunkirch getauft.

Mitfahrt ist kostenlos!

Viel Spaß
L.M.
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Tf Reinhard
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Re: Glückwunsch ins Klettgau

Beitrag von Tf Reinhard »

Schade, ich werde wahrscheinlich nicht dabei sein können.

Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
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