Interessanter Vortrag von Christian Brinkmann zur WTB

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Vielfahrer
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Interessanter Vortrag von Christian Brinkmann zur WTB

Beitrag von Vielfahrer »

Auf den Horber Schienetagen hat heute abend Christian Brinkmann einen interessanten Vortrag zur Zukunft des Sauschwänzles gehalten. Zukünftig wird angestrebt, die Zahl der Fahrtage um etwa 25 im Jahr zu erhöhen und zugleich die Zahl der jährlichen Zugfahrten um etwa 1/3 anzuheben. Grund ist, dass der Bahnbetrieb überwiegend von Fixkosten geprägt ist, dass also mehr fahren nicht proportional mehr kostet. Um zugleich die möglichen Potentiale besser ausschöpfen zu können, wird das Marketing erheblich verstärkt. Wichtigste Zielgruppe sind weiterhin die Reisebusunternehmen, die ca. 50% der Kunden ausmachen. Damit diese nicht nur einmal, sondern immer wieder kommen, sollen die Zugfahrten mit Event-Erlebnissen bereichert werden, z.B. wäre denkbar, dass in Wild-West-Manier ein Zug überfallen wird usw. Es soll auch das Merchandising verstärkt werden. Angedacht sind für Kleingruppen auch Dieseltriebwagen-Fahrten, eventuell soll die gesamte Strecke auch für Transitgüterverkehre vermarktet werden oder für Loküberführungen usw. Für erstrebenswert werden auch Nikolausfahrten erachtet, die andernorts ständig ausgebucht sind. Dafür müssen aber zunächst die Tunnel saniert werden, denn im Winter hängen dicke Eiszapfen in den Tunnels, die man nicht erst abschlagen kann.
Herr Brinkmann prästentierte einen ganzen Strauß von Ideen, wie man - gemeinsam mit der Stadt Blumberg - die Bahn stärker auslasten könnte. Wer noch Ideen hat, soll sie gerne bringen.

Im Vortrag danach wurde über die HSB (Harzquerbahn) referiert. Deren Schmalspurstreckennetz umfasst inzwischen 140 km und viele betriebsfährigen Dampfloks sowie Triebwagen. Die HSB beschäftigt 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und steht für 8% der touristischen Wertschöpfung des Harzes gerade.

Viele Grüße vom Vielfahrer
wolfgang65
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Re: Interessanter Vortrag von Christian Brinkmann zur WTB

Beitrag von wolfgang65 »

Vielfahrer hat geschrieben:.... Dafür müssen aber zunächst die Tunnel saniert werden, denn im Winter hängen dicke Eiszapfen in den Tunnels, die man nicht erst abschlagen kann.
Herr Brinkmann prästentierte einen ganzen Strauß von Ideen, wie man - gemeinsam mit der Stadt Blumberg - die Bahn stärker auslasten könnte. Wer noch Ideen hat, soll sie gerne bringen....
Grundsätzlich klingt das ja nach der typischen Hochglanzpräsentation - leider zerplatzen die auch oft mit großem Getöse.

Was ich als Aussenstehender allerdings für problematisch empfinde, ist ja derzeit eine sich in nicht optimalen Zustand befindliche Strecke, die jetzt zwei Jahre hintereinander zu Fahrzeug- bzw. Zugausfällen geführt hat. Die öffentlichen Aussagen des Vereinsvorstandes spiegeln das Problem ja auch nicht gerade in einem guten Licht.

Ist sich Herr Brinkmann dessen bewusst, dass vor der Ausweitung der Verkehre zuerst mal vor der eigenen Haustüre gekehrt werden sollte? Ich hoffe es für die Wutachtalbahn ...

Mit nachdenklichen Grüßen

Wolfgang
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Re: Interessanter Vortrag von Christian Brinkmann zur WTB

Beitrag von Tf Reinhard »

Vielfahrer hat geschrieben: Für erstrebenswert werden auch Nikolausfahrten erachtet, die andernorts ständig ausgebucht sind.
Das habe ich schon vor vielen, vielen Jahren mal angesprochen. Da gibt es zum einen das Tunnelproblem und als zweites die Kälte in den Wagen. Ich meine, die hätten (zumindest teilweise) die Dampfheizungen aus den Wagen ausgebaut. Wenn ich heute aus dem Fenster schaue, kommt es mir gar nicht so vor, als stände Nikolaus vor der Tür. Gibt es denn anfang Dezember schon solche Probleme mit Eiszapfen? Eine Möglichkeit wären auch Osterhasenfahrten (wenn der Winter nicht gar so lange dauert) Ich kenne das von den Schienenbusfreunden aus Giessen. Da wurden dann an der Lahn in Bahnhofsnähe Ostereier gesucht.

Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
Diesellok-Tf
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Re: Interessanter Vortrag von Christian Brinkmann zur WTB

Beitrag von Diesellok-Tf »

Tf Reinhard hat geschrieben:Da gibt es zum einen das Tunnelproblem und als zweites die Kälte in den Wagen. Ich meine, die hätten (zumindest teilweise) die Dampfheizungen aus den Wagen ausgebaut.
Nicht nur an den Wagen, sondern auch an den Dampfloks sind keine Heizhähne mit Pintsch mehr vorhanden.
Die schweizer Wagen hatten noch nie Dampfheizung.

Wir wollten an den Rottweiler Dampftagen eine der Loks als Heizlok nehmen, was aber an obigem Problem mit den fehlenden Hähnen gescheitert ist.

Gruß Diesellok-Tf
Vielfahrer
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Re: Interessanter Vortrag von Christian Brinkmann zur WTB

Beitrag von Vielfahrer »

Mir schien die Analyse von Herrn Brinkmann zutreffend, zumindest was mich betrifft. Ich bin nämlich schon ab und an mit der Sauschwänzlebahn mitgefahren, frage mich aber doch, warum ich das immer wieder tun sollte. Die Idee, irgend einen Event zu veranstalten und diesen dann mit einer Fahrt mit der Museumsbahn zu verknüpfen, ist meines Erachtens eine durchaus mögliche Maßnahme, um das Fahrgeschäft anzukurbeln.

Mitnichten wird dies die einzige Maßnahme sein. Wie Herr Brinkmann schilderte, sollen Buchungen über elektronische Medien vorangetrieben werden, weil dann, wenn z.B. die Kinder zu Bett gebracht sind, sich der eine oder andere an den Computer begibt und im Netz surft. Und wenn man da auf die Museumsbahn stößt, so soll man die Möglichkeit haben, sofort zu buchen. Der personenbediente Verkauf kann natürlich zu dieser Tageszeit nicht mehr angeboten werden. Personenbedienter Verkauf ist insbesondere auch für die vielen Busunternehmen notwendig, die ja ganze Fahrgastgruppen bringen. Um dieses Marktsegment noch besser auszuschöpfen, wird die Museumsbahn die Reisebörsen des Verbands der Busunternehmer besuchen und dort gemeinsam mit den Busunternehmern Möglichkeiten im gemeinsamen Interesse suchen, wie mehr Kunden für eine Tour ins Wutachtal gewonnen werden können. Immerhin wurde diese Bahn vom SWR als Europas Nr. 2 der interessantesten Bahnlinien (nach dem Glacier-Express) ausgewählt.

Also gleich, wie man zur Museumsbahn steht, da müsste mehr gehen. Und dass man da neue Wege beschreitet und den Eigentümer der Strecke, die Stadt Blumberg, da miteinbindet, halte ich für einen richtigen Weg. Immerhin müssen in den kommenden Jahren rund 10 Mio. Euro an Investitionen getätigt werden, die zum großen Teil vom Land kommen (Denkmalschutz) sowie vom Schwarzwald-Baar-Kreis.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Karl Müller
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Re: Interessanter Vortrag von Christian Brinkmann zur WTB

Beitrag von Karl Müller »

Wie wäre es mit "Ehrenlokführerschein" und so ?

Das wird ebenso bei vielen Bahnen entsprechend vermarktet und gut genutzt.

Kann man den "STO" mit irgendwas ins Boot holen......? :Frol:

MFG Oli
Bahner

Re: Interessanter Vortrag von Christian Brinkmann zur WTB

Beitrag von Bahner »

Vielfahrer hat geschrieben: Im Vortrag danach wurde über die HSB (Harzquerbahn) referiert. Deren Schmalspurstreckennetz umfasst inzwischen 140 km und viele betriebsfährigen Dampfloks sowie Triebwagen. Die HSB beschäftigt 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und steht für 8% der touristischen Wertschöpfung des Harzes gerade.

Viele Grüße vom Vielfahrer

Das zu Vergleichen oder als Zielsetzung auszugeben ist aber natürlich völliger Quatsch.

Die HSB hat den Riesen Vorteil, dass man mit den Fahrten auf den Brocken gelangt.
Der Brocken ist unabhängig von der HSB ein Riesen Ausflugsziel gerade in Richtung Norddeutschland auch weit über Niedersachsen hinaus. Kein Wunder, schließlich will da oben jeder mal so etwas wie einen Richtigen Berg sehen + ersteigen und bei der Gelegenheit natürlich praktisch hoch und runter fahren.
Daher denke ich, ist die HSB so erfolgreich, nicht weil sie die HSB ist, sondern weil die Leute auf den Brocken wollen.
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Re: Interessanter Vortrag von Christian Brinkmann zur WTB

Beitrag von Tf Reinhard »

Vor ein paar Jahren wollte ich mir (und der Familie) eine Fahrkarte nur bis Fützen kaufen um dem Eisenbahnlehrpfad nach Blumberg zurück zu wandern. Das war vielleicht ein hin und her am Schalter, weil die es nicht vorgesehen hatten, dass mal einer nur den halben Weg fährt. Den ganzen Weg zu wandern ist etwas zu viel für mein angeschlagenes Bein.

Reinhard
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Re: Interessanter Vortrag von Christian Brinkmann zur WTB

Beitrag von KBS720 »

Hallo,

interessant mal schauen was davon umgesetzt wird. Aber ich finde es nicht sehr weitsichtig einfach die Dampfheizung auszubauen, klar kostet die auch Geld, aber auch an den ersten/letzten Fahrtagen kanns ja auch schon recht frisch sein.

Nikolausfahrten oder auch Osternfahrten würden sicherlich Anklang finden. Mit Fotozügen haben sie sich ja auch versucht, aber die Veranstaltung erlitt ja einen Regenschaden. Was aber vielleicht auch besser war, den so wie gefahren wurde, wäre er ziemlich bescheiden im Licht gefahren und das sollte bei einem Fotozug schon passen. Das Wetter hingegen ist natürlich unberechenbar. Der Spaß hat dann glaub auch 35€ für den halben Tag gekostet, für das selbe Geld konnte ich mal an einer Ne 81 Sonderfahrt teilnehmen, die wesentlich länger ging und sehr durchdacht war (ich sag nur 148 Bilder :Frol: ). Aber so ein kleiner Fotogüterzug mit der 50er als Vorprogramm an einem Samstagmorgen im Hochsommer bevor man die normalen Fahrten startet würde bestimmt auch mal angenommen werden oder eben wie schon geschrieben Eventfahrten.

Grüße Andreas
*schaffner* Das Bahnkutscher Wiki last update Juni 2014
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Stinkt und macht en hufe Krach, 218 des isch halt ä Sach
Benutzer 14 gelöscht

Re: Interessanter Vortrag von Christian Brinkmann zur WTB

Beitrag von Benutzer 14 gelöscht »

Hallo,

eine Onlinebuchung ist sicher eine gute Idee. Wenn man mit dem Ringzug anreist, ist die Übergangszeit in Blumberg immer sehr knapp und man ist derzeit gezwungen, die Fahrkarten im (Museums-)Zug beim Schnaffner zu lösen.
Alternativ könnte man auch einen Fahrkartenverkäufer in den Ringzug ab Immendingen schicken.

Aus EIU-Sicht wäre es doch auch eine Option, den Naturparkexpress zumindest bis Epfenhofen oder Fützen zu verlängern. Es gibt sicher Radfahrer, die dann auf der anderen Seite Richtung Rhein das Tal runterfahren wollen. Der Abschnitt über den "Pass" von Blumberg bis Epfenhofen ist allerdings für Radfahrer nicht wirklich empfehlenswert.
Würde der NPE das denn schaffen oder hat der einen so engen Umlauf, dass das nicht mehr hin haut?

Gruß
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