Etzwilen - Ramsen wird nach Singen (Htw.) verlängert! (ZM)

[lepus maritimus]

Hallo,

eine interessante Zeitungsmeldung aus dem Südkurier: Die Museumsbahn Etzwilen - Ramsen wird nach Singen (Htw.) verlängert! Das war hier im Forum noch nicht Thema, oder habe ich da was überlesen gehabt?

Fragt sich, ob die Schweizer Museumszüge für den Verkehr nach und in D. nicht eine deutsche Zulassung brauchen??

Viele Grüße
L.M.

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Nostalgie-Bahn fährt 2013 bis Singen

Ab dem kommenden Sommer soll Singen um eine Attraktion reicher werden. Dann können Eisenbahnromantiker zwischen Etzwilen und Singen in Nostalgiezügen die schöne Landschaft im Grenzgebiet zwischen Deutschland und der Schweiz genießen. Bisher gibt es an bestimmten Tagen und zu besonderen Anlässen Sonderfahrten der Museumsbahn von Etzwilen bis nach Rielasingen und zurück.

Dank der Initiative der Stiftung Museumsbahn und der Stadt Singen wurde jetzt der Pachtvertrag unterschrieben, damit die Museumsbahnen auch nach Singen fahren können. Auch der Wiedereinbau der Gleise am Obi-Kreisel wurde auf den Weg gebracht. (...)

Nach langen, aber guten Verhandlungen könne nun der Wiedereinbau der Gleisanlagen am Obi-Kreisel planungs- und baurechtlich eingeleitet werden.
(...)

Die Fahrpläne gibt es auf der Hompage unter http://www.etzwilen-singen.ch. Dort und unter 0041/79 405 13 75 gibt es auch weitere Infos, wie zu den Schienenvelos, die jeden Sonntag und Schweizer Feiertag, von 11 bis 16 Uhr, gemietet werden können.
(...)
Mehr unter http://www.suedkurier.de/region/kreis-k ... 58,5659536

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[KBS720]

Hallo,

sehr interessant, das man nun doch wieder durchfährt. Aber wie macht man den Bü am Kreisel? Und Signaltechnisch ist die Strecke auch abgehängt, wie man hier sehen kann. Oder leuchtet das Esig doch? Auf jeden Fall ist das Vorsignal noch Tod.

Grüße Andreas

[Bm 6/6 18514]

Da Rielasingen auch schon in EBA-Deutschland liegt und man dort hin fährt, sehe ich nicht, wo ein Problem bei der Fahrzeugzulassungen geben sollte (so lange man natürlich nur durch den Staatsvertrag gedeckt bis Singen fährt, weiter geht es dann wirklich nicht).

Problematischer ist es dann schon beim Personal, da hatten auch früher die SBB-Leute eine Zusatzausbildung für Singen...

Wie die Einfahrt in Singen geregelt wird, keine Ahnung. Das Vorsignal ist aber das kleinste Problem, das braucht es eh nicht wirklich, so lange man nicht wie früher mit 80 km/h fährt. Da auf dem Rest der Strecke eh heute nur noch maximal 40 km/h gefahren wird, kann erstens das Signal näher am Hauptsignal stehen und zweitens braucht es vermutlich eh kein Vorsignal mehr (in Rielasingen und Ramsen gab es auch bei 80 km/h keine Vorsignale, dort ist aber im Gegensatz zu Singen auch keine Kurve).

Auf dem Rest der Strecke ist die Stellwerkstechnik momentan eh nicht in Gebrauch und teils auch nicht mehr vorhanden (Ramsen) oder teils die Aussenanlagen vandalismusgeschädigt (Rielasingen). Hemishofen ist noch weitgehend vorhanden, in Etzwilen wurde beim Umbau die Strecke wohl eh abgeklemmt (stattdessen ein spezielles Rangiersignal) und bei der jetzigen neuen Ausfahrt gab es eh nie ein Ausfahrsignal.

Schon zu den späteren SBB-Zeiten (Rest-Güterverkehr bis Ramsen) waren die Stellwerke nicht mehr in Gebrauch. Schon damals wurde wohl als Rangierfahrt auf der Strecke gefahren (wie heute), ganz am Schluss nach Stillegung und Umwandlung in ein Rangiergleis als normale Rangierfahrt.

Der Kreisverkehr wurde so weit vorbereitet, dass ein Einbau des Gleises in etwas modifizierte Lage möglich ist.

Florian

[Karl Müller]

Vor allem das Rhein-Viadukt ist wunderschön !

Und, ist es nicht die einzige SBB Strecke die ohne Fahrdraht ist ?

Ich freue mich auf die neue Museumsbahn,

Gruß Oli

[lepus maritimus]

Hallo Florian

Da Rielasingen auch schon in EBA-Deutschland liegt und man dort hin fährt, sehe ich nicht, wo ein Problem bei der Fahrzeugzulassungen geben sollte (so lange man natürlich nur durch den Staatsvertrag gedeckt bis Singen fährt, weiter geht es dann wirklich nicht).

Danke für die ergänzenden Infos. Aber zu Deiner Aussage oben:

Es gibt schon einen Unterschied, ob Du nur bis zum Grenzbahnhof fährst, oder "richtig" in's Land rein. Haben die Museumsbahnfahrzeuge eigentlich eine Zugsicherung ähnlich PZB?

Viele Grüße
L.M.

[Bm 6/6 18514]

Danke für die ergänzenden Infos. Aber zu Deiner Aussage oben:

Es gibt schon einen Unterschied, ob Du nur bis zum Grenzbahnhof fährst, oder "richtig" in's Land rein.

Der "Grenzbahnhof" ist aber Singen im Staatsvertrag. Bis dorthin ist jeweils auch die Fahrt einfach möglich, siehe Konstanz oder Waldshut für schweizer Fahrzeuge oder Schaffhausen und Basel für deutsche Fahrzeuge.
Die Strecke ist und war immer eine schweizer Strecke bis Singen und wurde mit schweizer Fahrzeugen bedient.

Haben die Museumsbahnfahrzeuge eigentlich eine Zugsicherung ähnlich PZB?

In Singen gibt es schweizer Zugsicherungsmagnete, die werden auch von den schweizer Zügen aus Schaffhausen benutzt (und als sie noch fuhren auch von den ICE-T).

Die Fahrzeuge haben nur zum Teil Zugsicherung (z.B. die Eb 3/5, die letztes Jahr fuhr), für Fahrten in der Schweiz, wo man seit kurzem auch Zugsicherung braucht, gibt es noch eine Ausnahme für bestimmte Dampfloks, wenn man für die Fahrten jeweils eine extra Gefährdungsuntersuchung macht.

Auf den Zwischenbahnhöfen gab es an den Hauptsignalen nie Zugsicherung, lediglich Etzwilen und Singen waren damit ausgerüstet. Ansonsten gab es eine Bahnübergangsüberwachung damit, weiterhin waren die Merktafeln für fehlende Einfahrvorsignale mit einem dauerscharfen Baustellenmagnten ausgerüstet, inzwischen aber entfernt, da die zugehörigen Einfahrsignale eh nicht mehr benutzt werden.
Da es auf dem momentan befahren Streckenabschnitt keine Zugsicherungsausrüstung (mehr) gibt, braucht es auch keine solche in den Fahrzeugen zwischen Etzwilen und Rielasingen. Das ermöglichte z.B. vor einiger Zeit Fahrten mit einem Schienenbus ohne Vorspann wie auf dem restlichen schweizer Netz.
Nach Singen müsste man sehen, als was die Fahrten abgewickelt werden und was es braucht.

Florian

[ripley]

In Singen ist das Einfahrsignal samt Vorsignal der Etzwiler Strecke immer noch in Betrieb. Wie andernorts im Netz mal zu erfahren war, läßt man bei ungenutzten oder sogar abgebauten Nebengleisen die Signaltechnik gerne bestehen oder zumindest elektrisch ans Stellwerk angeschlossen, weil ein Umbau mit aufwendigem Genehmigungs- und Abnahmeverfahren verbunden wäre.

Vor einigen Wochen habe ich das Museumsbähnle besucht und habe mich etwas über die Betriebsführung gewundert. Dem Dampfzug ist auf Sicht ein kleiner Schienentraktor hinterhergefahren, und von Etzwilen nach Stein a.Rh. wurde gar geschoben gefahren. Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, daß das weiter praktiziert wird, wenn DB Netz und EBA beteiligt sind.

[Bm 6/6 18514]

In Singen ist das Einfahrsignal samt Vorsignal der Etzwiler Strecke immer noch in Betrieb. Wie andernorts im Netz mal zu erfahren war, läßt man bei ungenutzten oder sogar abgebauten Nebengleisen die Signaltechnik gerne bestehen oder zumindest elektrisch ans Stellwerk angeschlossen, weil ein Umbau mit aufwendigem Genehmigungs- und Abnahmeverfahren verbunden wäre.

Das Vorsignal leuchtet schon lange nicht mehr (oder neuerdings wieder?), das Einfahrsignal hingegen schon.

Vor einigen Wochen habe ich das Museumsbähnle besucht und habe mich etwas über die Betriebsführung gewundert. Dem Dampfzug ist auf Sicht ein kleiner Schienentraktor hinterhergefahren, und von Etzwilen nach Stein a.Rh. wurde gar geschoben gefahren. Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, daß das weiter praktiziert wird, wenn DB Netz und EBA beteiligt sind.

Der Traktor ist der Feuerlöschzug, der kurze Zeit hinterher fährt. Was jetzt an geschobenen Zügen so ungewöhnlich sein soll, verstehe ich aber nicht. Dank Steuerwagen/Triebwagen trifft man das heute natürlich nur noch selten an, war aber früher zumindest in der Schweiz nicht so unüblich. Gab es das bei der DB nicht? Zumindest bis Konstanz von der Schweiz her gab es das früher auch planmässig, auch nach Waldshut ist man erst vor kurzem so mit einem Dampfzug gefahren. In einer Streckentabelle Kreuzlingen-Konstanz von 2000, die ich habe, findet sich jedenfalls noch ein Eintrag "geschobene Züge 25 km/h", zumindest damals war es also wohl noch erlaubt, wenn auch normalerweise nicht mehr benutzt.

Nach Singen wird man aber wohl kaum geschoben fahren, da man dort ja einfach umfahren kann. Nach Stein am Rhein gibt es mit den jetzigen "guten" Fahrplan hingegen kein Umfahrungsmöglichkeit, das ginge nur mit sehr verspätungsanfälligem Fahrplan bzw. sehr viel längeren Fahrzeiten.

Florian

[Hannes]

In einer Streckentabelle Kreuzlingen-Konstanz von 2000, die ich habe, findet sich jedenfalls noch ein Eintrag "geschobene Züge 25 km/h", zumindest damals war es also wohl noch erlaubt, wenn auch normalerweise nicht mehr benutzt.

Geschoben ist auch immer noch möglich, aber wie du schon geschrieben hast, selten. Genaueres siehe hier, 408.445 (1) b) oder c) wäre das passendste. Würde diese Strecke ja aber eh nicht betreffen, wenn SBB-Regelwerk bis Singen gilt. Wenn Singen zudem als Grenzbahnhof gilt, müsste auch das Umfahren dort möglich sein ohne die Fahrzeuge mit deutscher Zugsicherungstechnik ausrüsten zu müssen, sonst bringt mir ein Grenzbahnhof ja auch nix. Nach Bad Schandau fahren ja bspw. auch noch tschechische Tfz, die sonst keine Deutschlandzulassung und damit auch keine deutsche Zugsicherung haben.

Grüße, Hannes