Suedkurier.de hat geschrieben:
Neue Bahn-Perspektiven Richtung Süden
Die Gäubahn Zürich-Stuttgart soll attraktiver werden: Die Planungen für einen ersten Teil-Ausbau auf zwei Gleise werden jetzt konkret. Und eine direkte Schnellzugverbindung in die Ostschweiz wird nun offiziell geprüft. Allerdings hat die Bahnstrecke derzeit mit schwierigen Problemen zu kämpfen: Auch kommendes Jahr wird es Notfahrpläne geben.
Schwarzwald-Baar – Alles hat ein Ende – aber die Gäubahn hat mindestens drei, je nach Perspektive. Zürich gilt landläufig als das südliche, Stuttgart als das nördliche. Und dann gibt es da über Singen noch die Verbindung bis nach Konstanz. Aber derzeit wachsen die Chancen, dass es künftig über Konstanz hinaus eine direkte Verbindung bis St.Gallen geben könnte, ja vielleicht bis nach Chur. Überdies kämen die Fahrgäste so erstmals wieder ohne Umsteigen vom westlichen Bodensee bis in die Landeshauptstadt.
Jedenfalls war der Interessenverband der Anliegerkommunen der Gäu-Neckar-Bodenseebahn (Gäubahn) gestern bei seiner Sitzung in Tuttlingen durchaus angetan von den Konzepten, die der Konstanzer Bürgermeister Kurt Werner und ein Vertreter des Kantons Graubünden präsentierten. Denn auch die Regionen Rottweil, Tuttlingen sowie Villingen-Schwenningen und Donaueschingen könnten hiervon profitieren. Der Verband will jetzt eine Studie mitfinanzieren, die eine Direktverbindung in die Ostschweiz prüft.
Der Vertreter Graubündens konnte in Tuttlingen schon eine fertige Studie mehrerer Ostschweizer Kantone für die Zugstrecke Chur-Konstanz-Singen präsentieren. Die Ostschweiz denke schon länger über eine Zugverbindung nach Deutschland ohne den umständlichen Umweg über Zürich nach – schließlich sehe man hier einiges an Gäste-Potenzial für die eigene Tourismusbranche.
Der Interessenverband hofft damit wiederum, weitere Argumenten für den angestrebten, abschnittsweisen Ausbau der meist eingleisigen Strecke auf künftig zwei Gleise zu sammeln. Denn nur so können günstigere Fahrpläne und kürzere Reisezeiten künftig garantiert werden.
Für den ersten Abschnitt zwischen Horb und Neckarhausen sieht es dabei gut aus: Fünf Regionalverbände, sieben Große Kreisstädte und weitere Partner entlang der Strecke haben Wort gehalten und sich jetzt vertraglich verpflichtet, bei der Finanzierung der entsprechenden Planungskosten zu helfen, um so das Projekt voranzutreiben. Und in der gemeinsamen Lenkungsgruppe mit der Deutschen Bahn herrscht laut Regionalverbandsdirektor Rainer Kaufmann „eine sehr erfolgsorientierte Atmosphäre“.
Zudem hat der Interessenverband einen Zuschussantrag in Brüssel gestellt (bei allerdings starker Konkurrenz aus ganz Europa), der bei Genehmigung Hoffnung auf bis zu 25 Millionen Euro Fördergelder macht. Die Entscheidung ist laut Verbandsvorsitzendem Guido Wolf inzwischen „überfällig“.
Unabhängig davon wird die Deutsche Bahn AG im Frühjahr 2011 die 15 Kilometer Schiene zwischen Rottweil und Horb umfassend erneuern – und dafür diesen Abschnitt für volle zwei Monate komplett stilllegen. Das wertete der Tuttlinger CDU-Bundestagsabgeordnete Volker Kauder zwar als „sehr positives Signal“, dass die Bahn zur Gäubahn stehe. Doch besteht andererseits die Gefahr, dass noch mehr Fahrgäste vergrault werden. Schließlich müssen diese auch noch in 2010 mit Gäubahn-Notfahrplänen kämpfen, weil die Neigetechnik-Züge weiter Probleme machen.
Fridinger c/o Südkurier hat geschrieben:Zudem hat der Interessenverband einen Zuschussantrag in Brüssel gestellt (bei allerdings starker Konkurrenz aus ganz Europa), der bei Genehmigung Hoffnung auf bis zu 25 Millionen Euro Fördergelder macht. Die Entscheidung ist laut Verbandsvorsitzendem Guido Wolf inzwischen „überfällig“.
Für den Gäubahnausbau gibt es wohl nun doch kein EU-Geld. Trotzdem verliert die Schwarzwaldbahn zum Fahrplanwechsel einiges an Güterverkehr zugunsten der Gäubahn (die zu den Bauarbeiten 2011 vorübergehend wieder kommen). Der morgendliche Containerzug kommt durch die vielen Zugkreuzungen etwa eine Stunde später in Singen an. Man fragt sich nach dem Sinn. Bisher konnte man beobachten, dass dieser Zug bei knappen Zugfolgen auch mal vorrangig behandelt wurde.
Bahninterne Kreise überlegen, ob dies nicht politische Gründe hat. In absehbarer Zeit könnten Güterzüge andere Korridore nehmen. Die Gäubahn, die jetzt mit so vielen Zügen klar kommt, hätte dann keine Berechtigung mehr ausgebaut zu werden.
:Kopf_Kratz:
So wird es hoffentlich nicht kommen.
Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
Villingen-Schwenningen (jdr) Bremssignale aus Brüssel für zwei große Bahn-Ausbauprojekte in Baden-Württemberg: Sowohl die Südbahn Ulm-Friedrichshafen wie auch die Gäubahn Singen-Stuttgart gehen bei der Geldverteilung aus dem EU-Förderprogramm für Transeuropäische Netze (TEN) 2010 leer aus. Generell werde die EU offenbar kein einziges der insgesamt drei von Deutschland eingereichten Bahn-Projekte fördern, kritisierte gestern der Villingen-Schwenninger EU-Abgeordnete Andreas Schwab (CDU).
Sollte es bei dieser Entscheidung der EU-Kommission bleiben, entgehen der Südbahn voraussichtlich zwei Millionen Euro für die Planungen zur Elektrifizierung der Strecke. Und für Vorarbeiten zum zweigleisigen Ausbau der Gäubahn zwischen Horb und Neckarhausen werden 520 000 Euro fehlen, sagte der Direktor des Regionalverbands Schwarzwald-Baar-Heuberg, Rainer Kaufmann.
„Wir haben da erst einmal geschluckt“, so Kaufmann. Denn die EU-Kommission habe erstmals externe Gutachter eingesetzt, um die Anträge ohne politische Einflussnahme neutral bewerten zu lassen. Und zumindest vom Gäubahn-Projekt wisse er, dass es positiv eingeschätzt worden sei. Wäre der Antrag akzeptiert worden, hätte die Gäubahn gute Chancen auf weitere Zuschüsse im Volumen von bestenfalls bis zu 35 Millionen Euro gehabt.
Immerhin seien die nächsten Planungsschritte im Falle der Gäubahn bereits durch die Anliegerkommunen vorfinanziert, so Kaufmann. Zu den Auswirkungen für die Südbahn war gestern beim Regionalverband Bodensee-Oberschwaben keine Einschätzung mehr zu erhalten.
Ist dir bekannt welche Güterzüge konkret den Laufweg ändern, also via Gäubahn fahren? Betrifft es neben dem IKL 50509 Rheinhausen - Singen auch die Rückleistung 50510?
Zugnummern habe ich noch keine. Könnte es mir aber gut vorstellen, da es zu dieser Zeit langsam etwas ruhiger wird und mehr Platz vorhanden ist. Auf jeden Fall soll auch der Kesselwagenzug am Abend (nach 21.00), der auch mal mit Überlänge unterwegs ist, den Weg über die Gäubahn nehmen.
Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
Markus_LoC hat geschrieben:Ist dir bekannt welche Güterzüge konkret den Laufweg ändern, also via Gäubahn fahren? Betrifft es neben dem IKL 50509 Rheinhausen - Singen auch die Rückleistung 50510?
Mir ist manchmal ein gemischter Güterzug mit Tankwagen gegen 22:00 Uhr entgegengekommen in Haslach (+/- 10 min.). Aber manchmal auch ein reiner Tankwagenzug.