5. Juli 2009 - Sonderfahrten 111 Jahre Trossinger Eisenbahn

Die Trossinger - Eisenbahn. Aus der KBS 742 heraus genommen.
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sBähnle
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5. Juli 2009 - Sonderfahrten 111 Jahre Trossinger Eisenbahn

Beitrag von sBähnle »

Hallo zusammen,

jetzt bin ich etwas unsicher, ob die Sonderfahrten am Sonntag, 5. Juli an dieser Stelle oder besser unter "Sonderfahrten" genannt werden sollen ... :amehoch:

Also, nur noch mal an alle zur Erinnerung:

111 Jahre Trossinger Eisenbahn: Historische Zuggarnitur von 1898 im Einsatz!

Zum Jubiläum „111 Jahre Trossinger Eisenbahn“ finden am Sonntag, 5. Juli 2009 Sonderfahrten mit den historischen Elektrofahrzeugen statt. Eingesetzt wird der Triebwagen T1 "Zeug Christe" von 1898, sein gleichaltriger Personenwagen B3 "Lias" sowie die E-Lok "Lina" von 1902.

Der Fahrplan für den ältesten betriebsbereiten Elektrozug der Welt ist spektakulär, werden doch einige planmäßige Ringzüge durch die Fahrten der historischen Trossinger Eisenbahn ersetzt. Das bedeutet, dass ein uraltes Elektrofahrzeug von 1898 im Fahrplan eines modernen Dieselfahrzeuges fährt. Das dürfte weltweit einmalig sein! Jeweils um 10:48, 12:48, 14:48 und 16:48 Uhr fährt der Sonderzug von Trossingen Stadt an den Trossinger Staatsbahnhof. Mit seinen Holzsitzbänken, den offenen Plattformen und vielen weiteren original erhaltenen Ausstattungsdetails vermittelt der Zug einen Eindruck, wie das Bahnfahren zu Urgroßvaters Zeiten einmal war. Die Rückfahrt vom Staatsbahnhof beginnt jeweils um 11:21, 13:21, 15:21 und 17:21 Uhr. In Trossingen Stadt ist das Eisenbahnmuseum geöffnet, eine Fahrzeugschau zeigt alle noch im Originalzustand (!) erhaltenen Fahrzeuge der Trossinger Eisenbahn von 1898 bis 1968. Musikalisch begleitet werden wir vom großen Blasorchester der Stuttgarter Strassenbahn.

Wir sehen uns hoffentlich in Trossingen!

Viele Grüße

Stefan

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wolfgang65
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Re: 5. Juli 2009 - Sonderfahrten 111 Jahre Trossinger Eisenbahn

Beitrag von wolfgang65 »

Hallo Stefan,

kann es sein, dass "Lina" ein Flachstelle hat? Da war doch ein deutlich schlagendes Geräusch am Sonntag (3. Fahrt) vernehmbar - Hat die Lok überhaupt Klotzbremsen? Habe ich auf meinen Bildern nicht wirklich erkennen können... (Bilder folgen noch)

Grüße Wolfgang
sBähnle
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Re: 5. Juli 2009 - Sonderfahrten 111 Jahre Trossinger Eisenbahn

Beitrag von sBähnle »

Hallo Wolfgang,

zunächst vielen Dank für Deinen Besuch in Trossingen. Ich hoffe Du bist auch in der Wagenhalle vorbei gegangen und hast Dich von unseren vier netten Damen bewirten lassen. Zur Info an alle: Wie es sich für eine richtige Geburtstagsparty gehört, gab es Essen und Trinken (einschließlich Bier vom Fass) kostenlos für jeden Besucher :daumen hoch: An dieser Stelle einen herzlichen Dank an unseren Sponsor!

Zum "Bremsplatten" an der Lina:
In der Tat, Lina hat seit langer Zeit schon einen Bremsplatten, dementsprechend scheppert es auf und um die Lok. Bei der zweiten Fahrt am Sonntag ist ein SWR-Fernsehteam bei mir mitgefahren, der Tontechnikerin ist nach dem Einschalten des Mikrofons beinahe der Kopfhörer von den Ohren gesprungen. Ich bin mal gespannt, ob von dem Interview überhaupt etwas zu hören ist.

Den Bremsplatten muss sich Lina offensichtlich schon 1990 bei der EBA-Abnahmefahrt nach ihrer Restaurierung eingefangen haben. Bei der Abnahmefahrt hat der EBA-Beamte vom damaligen Werkstattmeister eine Vollbremsung aus Höchstgeschwindigkeit verlangt. Der TE-Meister hat dies zunächst mit dem Hinweis verweigert, dass die Bremse so kräftig sei, dass bei einer Vollbremsung die Räder blockieren und die Lok über die Schienen gleitet, also höchste Gefahr für Flachstellen besteht.

Der EBA-Beamte bestand jedoch auf seine Vollbremsung und es kam wie es kommen musste. Die Spindelbremse wurde kräftig zugedreht und mit blockierenden Achsen schlitterte Lina über die Schienen. Ergebnis: Abnahmefahrt bestanden, Zulassung erteilt - dafür einen fürchterlichen Bremsplatten an einer Achse. Das Werkstattpersonal (damals waren es noch zwei Personen) haben anschließend mit viel Geduld und Schmirgelpapier versucht, die Räder wieder einigermaßen rund zu schleifen ...

Zur Bremse:
Jawohl, Lina hat Klotzbremsen! Diese wirken aber auf je eine Bremsscheibe pro Achse (ähnlich wie beim ICE). Die Bremsscheiben sind zwischen Rad und Motor im Inneren der Lok auf der Achse montiert, deshalb kann man sie von außen kaum erkennen. Die Lauffläche der Bremsscheibe ist aber nicht glatt (wie die Lauffäche der Räder), sondern weist Längsrillen auf. Die passenden Längsrillen befinden sich auch auf der Reibfläche der Bremssohlen. Damit wird eine größere Oberfläche erreicht => größere Reibfläche.

Hier ein Bild, damit Du in etwa eine Vorstellung bekommst:
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Hoffe ich konnte Deine Frage beantworten.

Viele Grüße - und bis spätestens 6. September. Da feiern wir "70 Jahre Sonntagswagen"

Stefan
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