150 Jahre Schwarzwaldbahn – Ein Bildbeitrag [m.40.B]

Alles zur Strecke Offenburg - Konstanz kann hier rein.
Siehe auch: www.Schwarzwaldbahn.net
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KBS720
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150 Jahre Schwarzwaldbahn – Ein Bildbeitrag [m.40.B]

Beitrag von KBS720 »

Hallo zusammen,

heute vor 150 Jahre am 10. November 1873 war das Projekt Schwarzwalddurchquerung endgültig geschafft, die Schwarzwaldbahn ging nun auch im Bergabschnitt Hausach – Villingen in Betrieb.

Da das Jubiläum aufgrund diverser Probleme Stichwort Radsatzmisere seitens der Eisenbahn etwas unter den Tisch fiel, möchte ich hier immerhin die Gelegenheit nutzen und dieses Jubiläum mit einem Bildbeitrag etwas würdigen. Neben Klassikern gibt es auch ein paar Motive abseits der bekannten Stellen zu sehen.
Die Geschichte zur Schwarzwaldbahn lässt sich in der einschlägigen Literatur nachlesen, weshalb darauf verzichte diese näher zu erläutern, außer es passt gerade zu den Fotos.
Beginnen möchte ich dabei entsprechend der Kilometrierung von Offenburg aus in Richtung Singen, quasi als kleine Schwarzwaldreise. Dadurch werden die Fotos natürlich nicht chronologisch aufeinander folgen, insgesamt entstanden die Fotos zwischen 2011 und 2023.

Das erste Foto entstand auf dem eher unspektakulären Abschnitt Offenburg – Hausach, welcher auch von mir im Verhältnis relativ selten aufgesucht wird. Wir befinden uns am Anfang der Strecke, genauer gesagt bei Ortenberg, wo es das gleichnamige Schloss gibt, welches über dem Ort thront. Genau jenes ist auch aus dem Zug zu erkennen und kann auch als Motivhintergrund genutzt werden.
Dies war auch am 11. Juni 2021 der Fall als die damalige Raildox 264 002 mit dem (leider leeren) DGZ 76492 (Hausach - Weinheim) auf Offenburg zu rollte. Selten wird in Hausach Holz ent/verladen, dafür sind Donaueschingen und Immendingen eher die passenden Adressen. [Bild 01]
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Nachdem wir zu meist an der Kinzig entlang von Gengenbach, Biberach, Steinach gefahren sind und Haslach hinter uns gelassen haben, nähert sich ein Motiv, das eigentlich auch bekannt wie ein bunter Hund ist. Der Kanal zwischen Haslach und Hausach, trotz der Lage an der B33 eine nette Stelle, wo man im Sommer sogar die Füße ins Wasser hängen kann. So auch am 02. August 2018 als 101 040 und 182 569 mit dem Mess ST 92036 (Villingen(Schww) - Offenburg) gen Norden rollten [Bild 02]
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In Hausach trennt sich nach Biberach (Harmersbachtalbahn) die nächste Nebenbahn von der Schwarzwaldbahn, genauer gesagt die Kinzigtalbahn in Richtung Freudenstadt. Nicht aus Freudenstadt sondern aus St.Georgen kam am 14. September 2014 dieser Sonderzug, gezogen von 111 001 bzw. geschoben von 218 105, welcher anlässlich der ersten Triberger Bahntage verkehrte. Hausach war Mitte der 90er bis zur Einführung der 101, wichtig für die InterRegios welche hier eine Schublok angesetzt bekamen. Auch heute wird hier Rammelswiesener Ölzug für die Bergfahrt getrennt. [Bild 03]
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Während wir nun den ersten Bauabschnitt der Schwarzwaldbahn verlassen, welcher mit 82 Höhenmetern recht moderat anstieg und auch binnen eines Jahres fertig gestellt war, geht es nun langsam los. Bei Gutach beginnt der anspruchsvolle aber auch zugleich landschaftlich reizvolle Teil.
Während die Fahrt an den Vogtsbauernhöfen und einem Industriegebiet vorbei geht, wird das Tal erst einmal enger. Hier kurz vor dem ehemaligen Bahnhof Gutach muss auch 101 102 mit dem IC 2005 “Schwarzwald“ (Emden Hbf – Konstanz) die Kilometer zeigen was in ihr steckt. 24. August 2019. Rechts vom Zug fließt derweil die namensgebende Gutach.[Bild 04]:
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Hinter dem Bahnhof Gutach und nach der Überquerung der Bundesstraße 33 geht es nun richtig an den Berg, es folgt der steilste Abschnitt der Schwarzwaldbahn mit gut 22 Promille Steigung und zahlreichen engen Bögen bis Hornberg. Hier hat schon manch Güterzug und fußlahmer ICE kapitulieren müssen. Keine Probleme dagegen dürfte das folgende Dreiergespann bestehend aus 521 006; 521 029 und 521 009 gehabt haben, welche hier als 9€ Verstärker SBB 88471 (Offenburg - Konstanz) den Berg bei Gutach am 16. Juli 2022 unter die Räder nahmen[Bild 05]:
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Ein paar Kilometer weiter oberhalb von Gutach, wird eine der bekanntesten Stellen der Schwarzwaldbahn erreicht, welche auch schon das eine oder andere Buchcover geziert hat. Die Rede ist vom “Hof“, der am 05. Juni 2019 von 146 521 mit dem DGS 41684 (Glattbrugg - Mainz Bischofsheim) im Auftrag von WRS passiert wird. Diese Verkehre sind seit Beginn von Corona nach nur kurzer Zeit leider wieder Geschichte gewesen. [Bild 06]:
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Robert Gerwig war stets bemüht, bei seiner Streckenwahl größere Kunstbauten zu vermeiden und möglichst nur auf der Sonnenseite offen zu fahren. So blieb das Reichenbachviadukt in Hornberg das einzige größere Brückenbauwerk der Schwarzwaldbahn. Über selbiges fährt am 15. August 2021 die MRCE 182 518 mit dem DPF 23802 (Gemünden - Konstanz). Es handelte sich um die wenigen Wochen des AlpenSyltExpress bei denen die Schwarzwaldbahn statt der Gäubahn befahren wurde. Leider bewehrte sich diese Verbindung nicht. [Bild 07]:
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Nachdem das größte Klo der Welt passiert ist, geht es weiter den Berg hoch und hier gibt langsam aber sicher auch Winter. So kämpfte sich am 16. Januar 2023 am Ortsende Hornberg, das Villinger Schneepfluggespann mit 218 456 als Sperrf 98208 (Hornberg - Triberg) den Berg hinauf. In Villingen werden bis heute im Winter eine Schneeschleuder, ein Schneepflug und eine 218 vorgehalten. Allerdings mehr für Dreiseenbahn wie für die Schwarzwaldbahn, da die Winter auch immer schneeärmer werden. Außer es gibt einen Winter wie 2021, wer mehr dazu sehen möchte, möge hier klicken. [Bild 08]:
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Hinter Niederwasser dreht sich der Zug das erste Mal auf der Fahrt in Richtung Singen, wir fahren nun gen Norden. Nachdem der kürzester Eisenbahntunnel Deutschlands (3. Glasträgertunnel) durchfahren ist, landen wir an diesem netten Plätzchen. Der nachfolgende Tunnel aus dem My 1142 mit dem DPF 20320 (Lindau Hbf - Rheydt-Odenkirchen) kam nennt sich Tunnel beim 4. Bauer. Die Tunnel der Schwarzwaldbahn tragen fast alle Namen mit regionalem Bezug. Das Bild entstand am 24. Juni 2015 [Bild 09]:
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Wir begeben uns nun eine Etage höher an die Überleitstelle Niederwasser, wo sich vom Berg herab dieser Anblick ergibt. Eine unbekannte Freiburger 146er hat den IRE 5319 (Offenburg - Kreuzlingen) am Haken und hat hier bereits die zweite Schleife durchfahren um wieder gen Süden fahrend weiter Kurs auf Triberg zu nehmen [Bild 10]:
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Triberg oft als Nabel des Schwarzwald gewertet, ging beim nachfolgenden Zug leer aus. Da die Bahnsteighöhen nicht hoch genug waren, fuhr der Zug nur durch. Die Rede ist vom rund dreimonatigen Planeinsatz eines ICE Paares nach Konstanz, welches 2023 seine Premiere feierte. So konnte nach der dritten Schleife hinter Triberg der 411 071 / 555 "Mühlhausen/Thüringen" als ICE 1572 (Konstanz - Hamburg Altona) verewigt werden. Mal sehen ob es zukünftig davon noch eine Fortsetzung gibt, die Auslastungen waren jedoch durchaus gut. [Bild 11]:
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Das Jahr 2022 war von massiven Problemen mit den Doppelstockwagen geprägt, auf welche ich nicht näher eingehen möchte. Diese Probleme führten allerdings zu diesem einmaligen Anlass, dass ein Wochenende lang, die FEX Garnitur des Radexpress Bodensee die Pause in Radolfzell nutze um einmal nach Offenburg und zurück zu pendeln. So konnte ich tief im Seelenwald an einer wenige Tage zuvor erst frisch entdeckte Stelle nach beschwerlichem Weg, die SVG 111 185 mit dem SVG 26453 (Radolfzell - Offenburg) verewigen. Auf Grund der Hangsanierung im Bereich Seelenwald, verkehren die Züge talwärts an dieser Stelle noch bis Sommer 2023 auf dem Gegengleis. [Bild 12]:
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Im Seelenwald befindet sich die nächste Überleitstelle, ebenso wird hier die letzte Schleife durchfahren, so dass sich der bergwärts fahrende Zug wieder gen Süden bewegt. Am 23. März 2023 fuhren die Schwarzwaldbahnen nur im Berggleis, so musste 186 127 mit dem DGS 93363 (Offenburg Gbf - Singen(Htw) unterhalb des bekannten Dreibahnenblick ebenfalls im GWB fahren, um dem talwärts fahrenden RE nicht im Weg herum zu fahren. Dem Fotografen war das natürlich Recht, genauso wie die umfangreichen Rodungsarbeiten der letzten Jahre, welche wieder bessere Blicke auf die Schwarzwaldbahn zulassen. [Bild 13]:
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Ein paar Tunnel weiter landen wir am Hohnen, dort kommt aus dem gleichnamigen Tunnel der stark verspätete EZ 52097 als Gäubahnumleiter, welche an diesem 07. Juli 2023 von 152 147 angeführt wurde. Hier sind wir auch der dritten Schleife am nähsten, welche denselben Berg durchquert, allerdings verläuft diese dort komplett im großen Triberger Tunnel.[Bild 14]:
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Zwischen dem letzten und diesem Foto lag der ehemalige Bahnhof Nußbach, nahe dessen ehemaligen Einfahrsignal, dem heutigen Bksig 62 /162, konnte wieder eine 152 an einem mittlerweile leider eingeschränkten Motivklassiker aufgenommen werden. (Grüße an der Stelle an die ÖzFus). Am Haken hat sie die Villinger Übergabe namentlich auch EZ 52054 (Villingen - Kornwestheim Rbf) genannt, welche dank früher Fahrzeit dort mittlerweile auch gut im Licht läuft. Am 04. Oktober 2023 war mit 152 138 wieder einmal eine Albatross Werbelok auf diesem Zug zu sehen. Rechter Hand ist eine Station des Schwarzwaldbahnerlebnispfad zu sehen, welche aber meistens eher verwaist ist. [Bild 15]:
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Gerade einmal einen Tunnel weiter bzw. auf ihm entstand das nächste Foto, welches ebenfalls die Villinger Übergabe in ihrer typischen Ausdehnung zeigt. An der Spitze laufen die Vöhringer Teleskophaubenwagen, gefolgt von ein paar Schrottwagen (Deißlingen/Klengen), ehe die Schiebewandwagen aus Neustadt und der Kieszug den Abschluss bilden. Gezogen wurde der Zug an diesem Tag von 185 026. Er bildet das Rückgrat des Güterverkehrs im Schwarzwald. Als Bonus gab es dann noch zwei Zecken zum mitnehmen an diesem 27. April 2020. Im Vordergrund befindet sich der Spar Bü welcher einst zu einem Bahnwärterhäuschen auf der linken Seite führte, dieses würde heute das Motiv sicherlich aufwerten. [Bild 16]:
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Bereits im letzten Bild erwähnt wurde der Kieszug, er ist neben der Übergabe auch eine der festen Größen im Güterverkehr auf der Schwarzwaldbahn. Zwei Mal die Woche werden Sand, Kies und Split aus Friesenheim an der Rheintalbahn nach Villingen gefahren und dort für die Fertigung von Betonfertigteilen genutzt. Das geht nun auch seit bereits 50 Jahren (ebenfalls ein Jubiläum) so. Während eigens Wagen der Firma UHL zum Einsatz kamen, sind es seit diesem Jahr angemietete Wagen der Firma GATX. An der Nußbacher Anrufschranke konnte am 18. Juli 2019, noch der klassische Kieszug mit 185 192 als GB 60507 (Friesenheim – Villingen) festgehalten werden, hier kann man auch einen Blick in die Wagen werfen. Die ehemalige Schrankenwärterbude ist mittlerweile leider auch Geschichte. [Bild 17]:
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Nachdem wir schon länger am ehemaligen Bahnhof Nußbach vorbei gefahren sind, bekommen wir nun auch den eigentlichen Ort einmal zu Gesicht. Vom Portal des Schieferhaldetunnels fotografierend sehen wir am 07. Juli 2013 neben Nußbach auch 146 233 "Donaueschingen" mit dem RE 5311 (Karlsruhe Hbf - Kreuzlingen) bergwärts fahren. Daneben schlängelt sich die Bundesstraße 33 ebenfalls den Berg hinauf. [Bild 18]:
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Während wir uns bisher permanent in der Steigung befanden, haben wir es nun endlich geschafft, nachdem 1697m langen Sommerautunnel, haben wir auf 832m den Scheitelpunkt erreicht. 185 215 hat mit dem EZ 52053 (Kornwestheim Rbf - Villingen) ebenfalls die Bergstrecke gemeistert und rollt am Morgen des 19. Juli 2022 mit ihrem gut 90 min Verspätung dem Zielbahnhof entgegen. Hier in Sommerau befand sich einst eine Drehscheibe für Schubloks, sie wurde beim Bau des Unterwerks jedoch entfernt. Sommerau wird per Bahnstromleitung aus Eutingen angebunden und ist neben Offenburg und Singen der dritte Einspeisungspunkt der Schwarzwaldbahn. [Bild 19]:
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Wir bleiben noch etwas auf der Sommerau, bedingt durch die Heimatnähe habe ich hier schon so manch Stunde an der Bahn verbracht, hier begann das Hobby auch seinerzeit.
Am 16. September 2017 war dieses schon etwas weiter vorangeschritten, jedoch bot es sich für 115 293-3 und 101 133-7 (Zugschluss) mit dem LFPT 77730 (Stuttgart Hbf - Basel Bad Bf) gerade zu an hier ein Bild zu machen, da auch das Wetter mehr als labil war. Der Rastatter Tunnel machte es möglich nochmals eine DB Bügelfalte im Schwarzwald zu erlegen und die Sonne hatte auch passend ein Einsehen mit den Fotografen. [Bild 20]:
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Reisesonderzüge durchfahren immer wieder den Schwarzwald, egal ob Schulausflug, VHS Reise oder Pilgerzug, es gibt immer einen Anlass. So auch am 26. August 2019 als sich wieder einmal eine 111 in den Schwarzwald verirrte, bei Sommerau war 111 132-7 mit dem DPE 954 (Karlsruhe Hbf - Donaueschingen) unterwegs. [Bild 21]:
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Der Bergabschnitt der Schwarzwaldbahn dient aufgrund seiner Topographie und dem doch überschaubaren Verkehr, immer wieder als Test- und Schulungsstrecke. So fanden hier unter anderem auch schon ICE 4 Ausbildungsfahrten statt. Die Firma IGT machte zahlreiche Messfahrten mit Traxx 2/3. Damit war es auch am 21. Februar 2021 an der Zeit, dass die damals neue EuroDual ihre Bergfestigkeit unter Beweis stellen musste. Die spätere Hvle 159 001 war zusammen mit Bremslok 193 247 als Mess ST 92082 (Hausach - St.Georgen) an der bekannten St.Georgner Fotokurve unterwegs. Diese Stelle war ein Muss in diesem Beitrag, ist sie schließlich die Haus- und Hof Fotostelle. Nur die Auswahl war nicht ganz so leicht :-D . [Bild 22]
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Diese Fotokurve lässt sich etwas weniger bequem im Hochsommer aus dem Innenbogen fotografieren. Weshalb anlässlich der Rheintalumleiter am 08. August 2021 eine handvoll Fuzzys dort dem mit 182 599 bespannten DPF-K 1879 (Offenburg - Lörrach Gbf) ihre Aufwartung machten. [Bild 23]
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Nach St.Georgen und Peterzell kommen wir in einen der ebenfalls schönsten Abschnitte der Schwarzwaldbahn, der fälschlicherweise immer komplett als Groppertal betitelt wird. Der erste Teil gehört zu nämlich noch zum St.Georgner Stadtteil Stockburg, hinter dem das eigentliche Groppertal erst beginnt. Auf Stockburger Gemarkung entstand dieses Foto des umgeleiteten Maierzuges mit ordentlicher Verspätung. 185 125 und 185 006 waren am KT 50119 (Krefeld Uerdingen - Singen(Htw) für die Traktion am Abend des 31. Juli 2022 zuständig. [Bild 24]:
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Wir bleiben noch einen Moment in Stockburg und können hier an der gleichnamigen Mühle am Ufer der Brigach einen Blick auf einen recht seltenen Gast werfen. Ludmillas kommen selten auf die Schwarzwaldbahn und wenn doch ist das auch mal ein Bildchen wert. So konnte 233 373 mit dem DGV 91840 (Ehrang Nord – Villingen) hier dokumentiert werde. [Bild 25]:
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Die nächste Aufnahme entstand nun aber wirklich im Groppertal, genauer gesagt am 40./41. Tunnel der Schwarzwaldbahn. Jetzt denkt sicher mancher, wo von redet der. Die Schwarzwaldbahn hat doch 39(40) Tunnels. Ja der hier gemeinte Tunnel ist auch nicht für den Zugverkehr sondern für die links unten im Bild fließende Brigach. Um beim Bahnbau einen tragfähigen Boden zu gewährleisten, wurde diese einfach per Tunnel durch den Berg umgeleitet, dieser Tunnel hat allerdings auch keinen Namen. Unbemerkt davon rauscht 151 029 mit dem Kieszug GB 60941 (Friesenheim - Villingen) am Fotografen durch. [Bild 26]:
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Wir nähern uns dem “Mittelpunkt“ und der einzigen Betriebsstelle mit Formsignalen auf der Schwarzwaldbahn. Genauer gesagt dem Bahnhof Villingen, er weißt noch einen teilweise regen Güterverkehr auf und ist auch sonst gerne Ort des Geschehens wenn es um Baulogistik geht. Da in einem Schwarzwaldbahn Beitrag eine V200 fast ein Muss ist, passt dieses Bild ideal. Die damals für die Bocholter Eisenbahn laufende 221 135 rangiert am 27. August 2012 Langschienenwagen von der Höllentalbahnbaustelle. Rechts steht derweil bereits Nachschub für den weiteren Baufortschritt bereit. [Bild 27]:
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Weiter oben hatten wir bereits einen Rastatt Umleiter (115 293) im Beitrag. Da auch die ICEs evakuiert werden mussten, gab es wohl erstmals? 401 Leistungen auf der Schwarzwaldbahn. Dabei gab es verschiedene Laufwege die immer mit einem Dieselvorspann endeten. Entweder ging es ab Villingen über Rottweil und Tübingen nach Stuttgart oder via Donautal gen Ulm. 401 007 hatte als ICE 24611 (Offenburg - Stuttgart Hbf) zwar Ziel Stuttgart, allerdings mit dem Umweg über das Donautal, wobei in Donaueschingen bereits umgespannt wurde. Hier passiert er am 24. August 2017 das Einfahrsignal F des Bahnhof Villingen. [Bild 28]:
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Im Bremswegabstand gen Donaueschingen entstand das nächste Foto. Dieses zeigt die Railadventure 139 558, eine ehemalige Offenburgerin und somit bestens mit dem Schwarzwald vertraut. Sie hat einen Schlafwagen für Aserbaidschan am Haken. Zusammen geht es als DLr 20161 (Karlsruhe Hbf - Konstanz) gen Schweiz. [Bild 29]:
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Ebenfalls ein höchst seltener Gast war im Spätsommer 2023 unterwegs und kommt uns somit entgegen. Es war 140 801 der PRESS, diese beförderte am 27. September 2023 den DGV 26998 (Radolfzell Gbf - Villingen) unweit von Beckhofen zwischen Grüningen und Klengen. Ab Villingen übernahm 218 105 die Wagen und brachte sie zur Gäubahnbaustelle zwischen Neckarhausen und Horb, um dort Altschotter aufzuladen. [Bild 30]:
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Nachdem Herbst folgt bekanntlich der Winter, dieser fällt auch im Schwarzwald mittlerweile oft genug dürftig aus. Am 12. Februar 2021 war dies nicht der Fall als 1440 175 und 1440 177 "Löffingen" als S 9710 (Villingen – Freiburg Hbf) nahe dem weißen Grüningen unterwegs waren. Die Breisgau S-Bahn nutzt die Schwarzwaldbahn seit Dezember 2019 von Villingen bis Donaueschingen mit, ehe sie Richtung Höllental abbiegt. [Bild31]:
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Nachdem die Fahrt seit St.Georgen bis auf die Ausnahme Villingen mit 130 km/h recht flott ging, geht es rund um Aufen auch wieder etwas entspannter zu. Hier kurz vor dem Aufener Bogen welcher nur mit 80 km/h befahrbar ist, zeigt sich eine der zahlreichen Teilreklame Loks auf der Schwarzwaldbahn. 146 239 wirbt für “Richtung Heimat“ genauer gesagt für die Vogtsbauernhöfe. Mit dem nicht ganz artreinen RE 4731 (Karlsruhe Hbf - Konstanz) ist sie hier am 08. Juli 2023 unterwegs. Bild 32]:
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Wir passieren den Bahnhof Donaueschingen und somit auch dem Zusammenfluss von Brigach und Breg bzw. die Trennung von Schwarzwaldbahn und Höllentalbahn/Bregtalbahn. Die Schwarzwaldbahn folgt der Donau weiter in Richtung Immendingen, dabei passieren wir den ehemaligen Bahnhof Neudingen. An diesem Tag dem 17. April 2022 waren wieder einmal Umleiterverkehre unterwegs und so kam die WRS 120 145 mit 185 535 am Zugschluss und dem DGS 69368 (Stuttgart Hbf - Gengenbach) am Haken am Fotografen vorbei gehuscht. Es sollte mein einziges Bild dieser Lok bis heute bleiben. [Bild 33]:
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Wenn wir Neudingen durchquert haben, zeigt sich am anderen Ende des Ortes der Wartenberg. Unter dem wieder aufgrund einer Rheintalsperre ein Umleiter unterwegs war, allerdings nicht wegen Bauarbeiten sondern wegen des tragischen Zugunglücks in Auggen. 186 106 war mit dem DGS 41698 (Olten - Antwerpen D.S. Combinant) am 08. April 2020 hier gen Norden unterwegs. [Bild34]:
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Wie gesagt folgt die Strecke der jungen Donau, dies lässt sich fotografisch auch umsetzen wenn man hinter Gutmadingen Position bezieht. Die SVG 1142 654 ist mit dem DPE 1895 (Stuttgart Hbf - Schaffhausen GB) hier auf dem Weg zur Streetparade nach Zürich und nahm wegen einer Sperrung der Gäubahn, den Weg über den Schwarzwald um auch Singen bedienen zu können (11. August 2018). [Bild 35]:
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Das Gegenstück zum letzten Zug ist dieser Zug. Aufgrund der Großbaustelle im Jahre 2021 zwischen Hornberg und St.Georgen, mussten die Güterzüge nach Villingen, einen Umweg übers Gäu in Kauf nehmen. Es ging über die Gäubahn bis Engen und dann zurück nach Villingen. Vor der Kulisse der Stadt Geisingen und des Steinbruchs des ehemaligen Zementwerks zeigt sich 152 040 mit dem GAG 60507 (Friesenheim – Villingen) am 20.07.2021. Bei 152 040 handelt hier es sich um die Zweibesetzung. Der erste Lokkasten steht heute im Aw Dessau als Deko, nachdem er unfallbedingt nicht weiterbenutzt werden konnte. [Bild 36]:
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Nachdem in Immendingen uns die Züge der Donautalbahn die Schwarzwaldbahn verlassen haben und wir die kleine Steigung in Richtung Hattingen gemeistert haben, fällt die Strecke am Hattinger Buckel Richtung Engen. Auch hier hat schon mancher Güterzug die Grätsche gemacht. Kurz vor Talmühle kommt uns 115 198 mit dem IC 184 (Zürich HB – Stuttgart Hbf) am Berg entgegen, sie wird in Hattingen rechts in Richtung Gäubahn abbiegen. [Bild 37]:
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Hinter Engen wird das Gelände wieder weitläufiger und wir kommen in den Bereich der Hegau Vulkane. Seit Engen verkehren hier neben den Schwarzwaldbahnen und den Zügen der Gäubahn auch die Seehasen Engen – Konstanz. Kein Seehas sondern mittlerweile quasi auch ausgestorben, kommt hier ein Gäubahn RE ums Eck. Gezogen durch die nun wieder Lufthansafarbene 111 049 hilft 111 092 am Zugschluss des RE 19035 (Stuttgart Hbf-Singen(Htw)) mit, als sie durch den Bahnhof Welschingen ihrem Ziel Singen am 22. Oktober 2016 entgegen eilen. [Bild 38]:
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Der Einschub der Rastatter Murgbrücke an Ostern 2011 brachte eine Vollsperrung der Rheintalbahn mit sich. So mussten die Nacht- und Autoreisezüge einen Umweg über Gäu- und Schwarzwaldbahn nehmen. Deshalb konnte am Morgens des 21. April 2011 unweit von Mühlhausen mit Blick auf den Hohenhewen die Hamburger 101 100 mit dem CNL 489 (Mannheim Hbf - Zürich HB) aufgenommen werden. [Bild 39]:
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Wir nehmen unaufhaltsam Kurs auf Singen und wer darf da nicht fehlen, der Hohentwiel. Gibt er auch dem Bahnhof den Namen. Zu Füßen des Halunkenberges (wie ihn manche nennen) beschleunigt am Morgens des 02. Juni 2023 die mittlerweile an TCS verkaufte 101 033 mit dem IC 284 / RE 50284 (Zürich HB / Singen(Htw) - Stuttgart Hbf) in Richtung Gäubahn. Wir erreichen hingegen alsbald den Bahnhof Singen (Htw). [Bild 40]:
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Nach knapp 150 km erreichen wir den Bahnhof Singen, wo es heute noch via Hochrheinbahn nach Konstanz bzw. Basel weiter geht oder im Ausflugsverkehr in Richtung Etzwilen. Der Bahnhof Singen ist heute noch sehr bedeutend als Umsteigebahnhof und hat auch im Güterverkehr einen hohen Stellenwert.

Damit endet unsere fotografische Reise auf der Schwarzwaldbahn, die RE verkehren auf der Hochrheinbahn noch weiter bis Konstanz. Wir bleiben aber hier.
Wer nun noch mehr zur Schwarzwaldbahn wissen möchte, dem sei die Internetseite schwarzwaldbahn.net ans Herz gelegt, hier gibt es auch noch einige durch aus interessante Aufnahmen und Infos zur Strecke.

In diesem Sinne bedanke ich mich für die Aufmerksamkeit.
Wer möchte, kann ja gerne auch noch eins zum Besten geben.

Viele Grüße
Andreas
*schaffner* Das Bahnkutscher Wiki last update Juni 2014
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Stinkt und macht en hufe Krach, 218 des isch halt ä Sach
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Rangierer
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Re: 150 Jahre Schwarzwaldbahn – Ein Bildbeitrag [m.40.B]

Beitrag von Rangierer »

Hallo Andreas,

vielen Dank für den tollen Bildbericht! *daumenhoch*

Schön, dass wenigstens so an das Jubiläum erinnert wird, wenn schon auf der Schiene nix war.

Grüße

Tobias
"Man muss die Bahn zu den Menschen bringen und nicht die Menschen zur Bahn!"
Dr.-Ing. E.h. Dieter Ludwig


HIER gibts eine stets aktuell gehaltene Übersicht zu den Fahrzeugen im bwegt Landesdesign
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Dirk B
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Re: 150 Jahre Schwarzwaldbahn – Ein Bildbeitrag [m.40.B]

Beitrag von Dirk B »

Ein toller Beitrag! Vielen Dank *:-)*

LG Dirk
NACHDENKEN, liebe Leute, nicht NACHPLAPPERN!
Karl Müller
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Re: 150 Jahre Schwarzwaldbahn – Ein Bildbeitrag [m.40.B]

Beitrag von Karl Müller »

Danke, sehr informativ - auch was die Fotostellen an der jungen Donau angeht. Umfangreich ist sie schon, die Schwarzwaldbahn, und, wenn jemand dort wohnt kann er es auch gut dokumentieren, was in deinem Fall gut gelungen ist.
Und, ich bin gespannt wie lange es noch die Formsignale im Bf Villingen gibt!
Was die Zecken angeht - ich habe so an die 5 - 10 Zecken pro Jahr nach meinen Fototouren....immer rechtzeitig entdeckt und entfernt.
Gruß Oli
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Villinger
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Re: 150 Jahre Schwarzwaldbahn – Ein Bildbeitrag [m.40.B]

Beitrag von Villinger »

Vielen Dank für den Abriss über die letzten Jahre - die wie immer top gelungenen Bilder - und das zumindest digitale Feiern des Jubiläums *;-)*

Regio hat anscheinend am Donnerstag in einigen Zügen Muffings verteilt und das ganze etwas über die sozialen Medien zelebriert, aber für 150 Jahre hätte man durchaus auch etwas angemessen größeres machen können. Mir zumindest scheint, als ob dem zuständigen Management rund um Dirk Andres mittlerweile auch langsam die Lust ausgeht, wenn man sich den Zustand der Fahrzeuge inklusive Personalmangel in Werkstatt und überhaupt überall reinzieht. Mit der verschobenen Ausschreibung werden die Dostos wohl deutlich über 20 Jahre in Betrieb sein und da könnte man durchaus mal grundsätzlich ein bisschen Redesignen bzw. Aufhübschen. Durch so manche Scheibe sieht man vor lauter eingebranntem Sonnenschein fast gar nichts mehr hindurch.
Bild Aus dem Fridinger wurde der Villinger Bild
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