Freiburg - Ulm in 3 Stunden 10 Minuten ab Dezember

Alles zur Donaubahn (Donautalbahn) kann hier rein.
Eine Überschneidung mit der Höllentalbahn ist möglich.
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Vielfahrer
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Freiburg - Ulm in 3 Stunden 10 Minuten ab Dezember

Beitrag von Vielfahrer »

Im neuen Fahrplan ab Dezember 2013 findet sich wieder eine umsteigefreie Zugverbindung von Freiburg nach Ulm. Die Fahrzeit beträgt nicht 4 Stunden und ein paar Minuten wie heute, sondern "nur" noch 3:10 Minuten. Die Abfahrtszeit in Freiburg Hbf ist um 6:43 Uhr, die Ankunft in Ulm um 9:53 Uhr. Bedient werden 8 Zwischenhalte. Wer allerdings meint, dass dieser Zug durchs Höllental wie die Fernbuslinie Freiburg - München führt, der täuscht sich. Es handelt sich mit IC 2265/64 um eine Remineszenz an den früheren Baden-Kurier Basel - München. Mit 4:32 h ist der IC praktisch genauso schnell wie die alle zwei Stunden verkehrenden Fernbusse zwischen Freiburg und München. Würde dieser IC nicht in Lahr vom ICE überholt (5 Minuten Standzeit), so wäre er im pünktlichen Fall ab Freiburg sogar schneller als die Fernbuslinie. Bedient werden auch Offenburg, Baden-Baden, Karlsruhe, Bruchsal, Stuttgart, Plochingen, Göppingen, Ulm, Augsburg, M-Pasing bzw auch Müllheim(Baden) und Bad Krozingen. Die Rückfahrt in München startet um 16:48 Uhr, Ulm um 18:04 Uhr, Freiburg wird um 21:00 Uhr erreicht und ist damit eine gute Viertelstunde schneller als der Fernbus.

Die weiträumigen Verkehrsbeziehungen werden dadurch schneller via Karlsruhe gefahren (und das noch ohne NBS Stuttgart - Ulm, die ja mittelfristig nochmals ca. 30 Minuten an Fahrzeitverkürzung bringen wird und ohne den weiteren Ausbau im Rheintal). Die These in der Region entlang der Donautalbahn, auf weitere Ausbaumaßnahmen und die Streichung von Halten für Neigetechnikzüge zu verzichten und stattdessen für eine bessere Bedienung von Stationen wie Ertingen (bei Riedlingen) oder Mühlheim (Donau) zu setzen und die Donaubahn gut mit der Schwarzwaldbahn in Immendingen zu verbinden (30er-Knoten), bestätigt sich durch den Baden-Kurier. Der Zug war in früheren Jahren eigentlich immer eine sehr gute Verbindung aus dem Oberrheintal in Richtung Ulm - Augsburg - München und wird es - den Fernbussen zum Trotz - sicherlich auch wieder werden.

Ob sich das mit den Fernbussen längerfristig so halten lassen wird, erscheint mir ohnehin fraglich. Gerade habe ich in einer Zeitungsmeldung gelesen, dass ein Betreiber seine Fernbuslinie Stuttgart - München nunmehr einstellt. Vermutlich kommt er gegen das gute Angebot im Stundentakt, ohne Vorreservierung usw. nicht an. Eigentlich ein gutes Zeichen, das "billig" alleine nicht zieht. Wer nämlich "billig" anbietet, zahlt für die Personale wohl auch kaum einen auskömmlichen Lohn.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Freiburg - Ulm in 3 Stunden 10 Minuten ab Dezember

Beitrag von KBS720 »

Hallo,

ah so heißt er nun also, der Totengräber des IC 360 nach Straßbourg, dieser fällt dann leider weg und somit eine weitere 181er Leistung in Karlsruhe.

Grüße Andreas
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Stinkt und macht en hufe Krach, 218 des isch halt ä Sach
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Re: Freiburg - Ulm in 3 Stunden 10 Minuten ab Dezember

Beitrag von Vielfahrer »

Ob man den Baden-Kurier als Totengräber des EC 360 bezeichnen kann, lass ich mal so dahingestellt. Eher denke ich, dass der TGV München ab 16:12 nach Paris dem EC 360 München ab 16:48 nach Strasbourg die Fahrgäste abgenommen hat. Eigentlich war das eine sehr unglückliche Fahrplangestaltung des Fernverkehrs, was die zeitliche Verteilung von München in Richtung Westen betrifft.

In meinem Bekanntenkreis kenne ich viele Frankreich-Fahrer, die niemals auf die Idee gekommen wären, einen EC nach Paris zu benutzen, aber es völlig chic finden, mit dem TGV nach Paris zu fahren. Der TGV zieht die Fahrgäste nicht nur vom EC, sondern auch von Airfrance und anderen Fliegern ab. Auch Busreisen nach Frankreich sind nach meinen Beobachtungen deutlich rückläufig. Besser und schneller als mit dem TGV bringt es eben kein anderes Verkehrsmittel hin. Der Marktanteil des TGV am Gesamtverkehr nach Paris steigt erfreulicherweise nach wie vor an.

Man muss da eben mit der Zeit gehen und die Innovation des TGV, der so neu ja nun auch nicht mehr ist, akzeptieren. Da fällt mir gerade von der letzten Fahrplankonferenz noch ein, dass auch über den Vorschlag von Herrn Lang gesprochen wurde, der vor Jahresfirst von der SNCF ein Art Kanzleitrost für seinen Vorschlag, auf der Schwarzwaldbahn ein TGV-Paar in der Relation Paris - Konstanz einzusetzen, bekommen hat. Es soll nochmals ein Vorstoß unternommen werden, eventuell für eine Verbindung nur am Wochenende.

Bemühungen um eine Wiederinbetriebnahme der Verbindung Colmar - Breisach (dann nicht Breisach - Villingen sondern Colmar - Villingen - Rottweil im Zuge einer späteren Phase der Breisgau-S-Bahn) gibt es auch wieder. Es werden im Abschnitt Colmar - Breisach bis zu 4.000 Fahrgäste/Tag erwartet. Derzeit nutzen die Straßenbrücke rund 17.000 Kfz. Und Freiburg hat über Mulhouse ja auch seinen TGV nach Paris bekommen. Und über Kehl fahren TGV von Frankfurt nach Marseille. Gerüchteweise hört man auch was von der Wintersdorfer Brücke über den Rhein, dass da zukünftig wieder was fahren könnte.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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