Viele Bahnthemen stehen diese Woche auf der Agenda

[Vielfahrer]

Am heutigen Dienstag tagt der Interessensverband Südbahn im Rathaus in Biberach/Riss und befasst sich mit dem Fortgang der Elektrifizierung bzw. möglichen zukünftigen Bedienungsangeboten ab dem Jahr 2017. Am Donnerstag tagt der Stadtrat von Albstadt und überlegt, ob er den schon vom Zollernalbkreis beschlossenen Kauf der Talgangbahn mit der Folge akzeptiert, dass er die Unterhaltungslasten der Strecke nach Onstmettingen übernehmen müsste. Am Freitag berichtet der Verkehrsverbund TUTicket über das abgelaufene Jahr 2012 und am Freitagnachmittag informiert das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur gemeinsam mit dem Interessenverband Gäubahn die örtlichen Aufgabenträger (Landkeise) über die vorgesehenen Fahrplanstrukturen auf der Gäubahn zwischen Zürich und Stuttgart. Und dann tagt ja noch bis einschließlich morgen der Innovationskongress des Landes für den ÖPNV in Freiburg!

Viele Grüße vom Vielfahrer

[Goldberger]

Interessant wird es insbesondere mit dem Südbahnausbau, dem Projekt mit den m.E: höchsten Realisierungschancen (vor Gäubahn und Hochrheinbahn).
Ein zweigleisiger Ausbau - bereits im "Anti-Stau-Programm" von rot-grün enthalten und wieder zurückgestellt - steht ja wohl aktuell nicht zur Debatte. EIn Detail würde mich noch interessieren, wäre schön wenn man das den Planern entlocken könnte: In den bisher verfügbaren Planungen - google Stichwort "BAST Südbahn" - sind ja auch bei Elektrifizierung des einen Gleises einige Brücken neu zu bauen, da auch mit "Hilfsmitteln" (z.B. Gleisabsenkung) die Abstände für den Fahrdraht nicht eingehalten werden können. Ich hoffe doch,dass diese dann trotzdem bereits für den zweigleisigen Ausbau dimensioniert werden. Wenn ich aber die Oberleitungsmasten im Bereich eines ehemals 2. Streckengleises (Gäubahn, Kraichgaubahn etc.), habe ich da so meine Zweifel :-(

[Vielfahrer]

Hallo Goldberger,

der zweigleisige Ausbau zwischen Friedrichshafen und Lindau-Aeschach war nicht Gegenstand der Beratungen. Ansonsten ist die Südbahn ja durchgängig zweigleisig. Wie bereits in der Presse um den Jahreswechsel herum zu lesen war, gibt es bei der Elektrifizierung der Südbahn Kostensteigerungen und zeitliche Probleme, die nachvollziehbar erklärt wurden, aber nichts desto weniger, die DB-Vertreter können einem schon leid tun, solche Auftritte bestreiten zu müssen. Aber allen Befürchtungen zum Trotz: die Elektrifizierung der Südbahn ist auf dem Weg und das Engagement der Beteiligten ist beachtlich.

Viele Grüße vom Vielfahrer

[Goldberger]

Natürlich hat vielfahrer Recht: Es geht bei der Zweigleisigkeit nur um den Abschnitt Friedrichshafen-Lindau.
Trotzdem schade, dass dieser schonmal weiter geplante Ausbau zurückgezogen wurde. Es gab wohl auch Bedenken von kommnualer (insbesondere bayerischer) Seite, schon weit vor einem Planfeststellungsverfahren.

[Vielfahrer]

Hallo,

es gibt eine Erfolgsmeldung: Der Stadtrat von Albstadt-Ebingen hat mit knapper, aber doch mit einer Mehrheit beschlossen, die Unterhaltungslasten für die Talgangbahn, die vom Zollernalbkreis gekauft wurde, zu übernehmen. Wäre dieser Beschluss nicht gefasst worden, so hätte der Zollernalbkreis den Erwerb der Talgangbahn wieder rückgängig machen müssen. Damit geht die Strecke definitiv in das Eigentum des Zollernalbkreises über und wird von diesem im Hinblick auf die RegionalStadtBahn NeckarAlb weiter beplant. Sollte sich - entgegen den Vorhersagen der Gutachter - das Projekt bei näherem Hinsehen doch nicht rechnen, dann hat sich die Stadt Albstadt verpflichtet, die Strecke dem Zollernalbkreis abzukaufen und dann im Prinzip alleine zu beplanen oder zu verwerten.
Positiv betrachtet heißt dies, dass eine engagierte Stadtverwaltung die Mehrheit des Gemeinderats hinter sich bringen konnte, dass man eine mitten durch die Stadt laufende Bahntrasse nicht aufgibt, sondern die Planungen zu deren Reaktivierung weiter betreiben kann. Ein erfolgreicher Abend für den Talgang!

Viele Grüße vom Vielfahrer

[Vielfahrer]

Der Schwarzwälder Bote aus Albstadt berichtet umgehend über die heutige Sitzung des Albstädter Gemeinderats. Intessant war, dass die Zustimmung und Ablehnung quer durch die Fraktionen ging. Wenn es ein Kriterium gab, dann hätte ich das so eingeschätzt, dass jüngere Stadträte für die Talgangbahn eintraten, ältere hingegen darin wenig Sinn erkennen wollten. Aber die Generation, die "nur" mit dem PKW als Wohlstandssymbol aufgewachsen ist, stribt möglicherweise langsam aus.

Viele Grüße vom Vielfahrer

[Vielfahrer]

Heute früh war in Tuttlingen die Präsentation der Ergebnisse des TUTicket-Verbunds auf der Tagesordnung gewesen. Im vergangenen Jahr konnte der Verbund seine Fahrgastzahlen nochmals leicht steigern. 2012 wurden mit 8.680.897 Fahrgästen 0,8% mehr Kunden befördert als im Jahr 2011. Besonders erfreulich war, dass sich die zahlenden Dritten, die vorwiegend mit Zeitkarten (Monatskarten und Jahresabos) unterwegs sind, um 5,4% erhöht haben, während bei den Schülern ein leichtes Minus von einem knappen Prozent hingenommen werden musste.
56 % der Fahrgäste von TUTicket sind Schüler, für einen ländlichen Raum eine vergleichsweise niedrige Zahl. Die Jahresabokunden machen 27% der Kunden aus. Mit Wochen- und Monatskarten sind 6% unterwegs. Einzelfahrscheine bzw. Tageskarten werden von 9 % der Kunden gelöst. 2% sind mit sonstigen Fahrausweisen in Bussen und Ringzügen sowie den DB-Zügen gefahren.
Eine Untersuchung von TUTicket hat ergeben, dass bei den Schnupperabos 63% dabei bleiben, also Dauerkunden geworden sind.

Viele Grüße vom Vielfahrer

[Vielfahrer]

Der eine oder andere wartet bestimmt auf News zur Gäubahn. Diese hat es bei einer Information des Landes für die örtlichen Aufgabenträger auch gegeben, allerdings mit dem Zusatz, dass die Informationen noch nicht verbindlich sind und nach wie vor an bestimmten Themen gearbeitet werden muss. Aus diesem Grund kann zum jetzigen Zeitpunkt auch zu den Details der geplanten Veränderungen nichts konkretes gesagt werden. Der Teufel steckt eben bei Fahrplanstrukturen oft im Detail. Aus diesem Grund wird das Land nach der heutigen generellen Information im Laufe des Frühjahrs mit einer abgestimmten Angebotsstruktur von DB-Fernverkehr und Regionalverkehr auf die örtlichen Aufgabenträger zukommen und jeweils in kleinerem Rahmen die Sachstände erörtern.
Klar, dass es neben viel Licht auch Bereiche gibt, wo es mehr Schatten als heute geben wird. Unter dem Strich jedoch erscheinen die vorgesehenen Ansätze realistisch, auch wenn das vielen vielleicht nicht weit genug gehen wird.

Viele Grüße vom Vielfahrer