HzL als möglicher Betreiber der Strecke nach Weißenhorn?

Strecken außerhalb von Baden-Württemberg
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Re: HzL als möglicher Betreiber der Strecke nach Weißenhorn?

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Goldberger,

diese Planungen sind mir bestens bekannt. Die eingleisige illertalbahn ist praktisch am Ende ihrer Leistungsfähigkeit, wenn der Stundentakt zwischen Weißenhorn und Ulm zusätzlich ohne Infrastrukturanpassung aufgenommen wird. Es wird auch keinen exakten 30-Minuten-Takt geben können zwischen den RB Memmingen und den RB Weißenhorn im Abschnitt Ulm - Senden, sondern einen Humpeltakt. Erst wenn die Illertalbahn zweigleisig bis Senden ausgebaut sein wird, dann dies im 30-Minuten-Takt erledigt werden. Humpeltakte haben natürlich Konsequenzen auf die Busnetze, denen unterschiedlich lange Umlaufzeiten zur Verfügung stehen, sofern auf Anschluss gefahren wird. Statt 1:1 steht das Zeitverhältnis glatt auf 1:2 bei den in Senden abgehenden Anschlussrunden mit den Bussen.
Das Illertal gehört im Übrigen mit zu den erfolgreichsten SPNV-Strecken im Raum Ulm und im Allgäu überhaupt. Hier gibt es Potentiale ohne Ende (ca. 85.000 Arbeitsplätze gibt es zwischen Ulm und Memmingen entlang der Bahn. Bis zur Umstellung im vergangenen Jahr hatte der RB-Fahrplan zuviele Unterwegskreuzungen, so dass man teilweise mit dem Bus schneller unterwegs gewesen war. Nunmehr kommen die RB nahezu glatt durch, allerdings in Ulm zur Minute 02 an auf dem berüchtigten Gleis 5b, das ca. 300 Meter außerhalb des eigentlichen Bahnsteigs liegt. Dadurch werden keine Fernzuganschlüsse in Richtung Stuttgart erreicht. Trotzdem ist die Akzeptanz der RB im Illertal sehr gut, wie ich immer wieder feststellen kann. Aufgrund des kurzen Bahnsteigs 5b lassen sich die Züge leider nicht verstärken (auch ein Argument für einen 5. Bahnsteig in Ulm Hbf).

Ich bin mir daher sicher, dass das Geld der BEG absolut richtig angelegt ist, wenn zwischen der Finninger Straße und Senden die Zweigleisigkeit kommt. Nur leider ist es aktuell so, dass der Bahnübergang an der Reuttier Straße umgebaut wird, leider wird zunächst die Eingleisigkeit unterstellt, so dass man in einigen Jahren diesen BÜ nochmals anpacken muss.

Erwähnen will ich noch, dass die Stadt Weißenhorn dieser Tage den Auftrag an ein Ingenieurbüro, das auch den Reutlinger ZOB geplant hat, ebenso den Laupheimer und auch in Wangen im Allgäu involviert ist, desgleichen in Ravensburg, vergeben hat, bis zur Betriebsaufnahme im Dezember 2013 einen Busbahnhof auf dem Bahnhofsgelände in Weißenhorn zu konzipieren und zu bauen. Es tut sich also etwas in den kommenden Monaten.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: HzL als möglicher Betreiber der Strecke nach Weißenhorn?

Beitrag von Vielfahrer »

Ende Oktober/Anfang November dürfte es soweit sein, dass die Aufgabenträger Freistaat Bayern (BEG) und Baden-Württemberg (NVBW) einen Betreiber für die reaktivierte Strecke nach Weißenhorn (Betriebsaufnahme Dezember 2013) suchen werden. Näheres dazu ist in der Südwestpresse Ulm zu erfahren.

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Re: HzL als möglicher Betreiber der Strecke nach Weißenhorn?

Beitrag von Vielfahrer »

Am Montagabend, 3. Dezember 2012 findet um 19:30 Uhr in der Festhalle in Senden-Ay, Hauptstraße Nr. 125, eine Informationsveranstaltung zur Reaktivierung der Bahnlinie Senden-Weißenhorn statt. Es wird dabei über den vorgesehenen Schienenfahrplan nebst Ertüchtigung der Infrastruktur sowie über das vorgesehene Bedienungskonzept der Buslinien berichtet. Veranstalter ist die Stadt Senden, die dem Projekt zumindest in Teilen skeptisch gegenüber steht, wenn dies aus den diversen Presseberichten zutreffend entnommen werden kann. Einer der Streitpunkte - wie könnte es anders sein - ist das Geld, welches auf Seiten der Kommune als Komplementärfinanzierung (Planungskostenbeteiligung u.a.) für Bahnsteige bzw. auch nach dem EKrG für Bahnübergänge und Brücken usw. aufzubringen ist. Ebenso hatten die Einwohner Sendens, insbesondere Wullenstettens, bislang viele direkte Busverbindungen nach Ulm/Neu-Ulm, die mit dem Bus-Schiene-Konzept zwar viel zahlreicher werden, aber in der Regel einen Umstieg in Senden auf die Schiene erfordern.
Trotzdem: Das ÖPNV-Angebot (Bus und Schiene zusammen) können sich sehen lassen:
Ab Ende 2013 auf der Illertalbahn etwa unveränderter Fahrplan mit stündlichen RE und stündlichen RB sowie HVZ-RB-Verdichtern.
Neu dann ab Ende 2013 zusätzlich ein Stundentakt Ulm - Senden - Weißenhorn, so dass halbstündlich RB-Verkehre zwischen Ulm und Senden sowie weitere HVZ-Verdichter verkehren werden.
Busseitig verkehren ganztägig alle 30 Minuten direkte Busse von Ulm ZOB über Neu-Ulm - Finninger Straße - Gerlenhofen nach Senden, die jedoch etwas mehr als doppelt so lange wie der Zug brauchen, dafür aber eine sehr gute Feinerschließung der Innenstädte, auch diverser Schulzentren, bieten. Die Buslinie wird in der HVZ durch weitere Verdichterbusse verstärkt und es werden zahlreiche schulzeitgerechte direkte Buslinien gefahren. Diese übrigens nicht in Konkurrenz zur Schiene, da die Schulzentren außerhalb der Einzugsbereiche der Haltestellen liegen und die Züge sowieso von Dritten außerordentlich gut angenommen werden und vielfach nur noch Stehplätze aufweisen. Teilweise mussten die Züge inzwischen verstärkt werden, weil die Kapazitäten erschöpft waren.
Mit dem neuen Zug-Bus-Konzept wird das Umland mit mehreren Linien auf den Sendener Bahnhof ausgerichtet, was günstige Anschlüsse nach einer Umsteigezeit von ca. 5 Minuten auf die Züge von und nach Ulm bzw. Memmingen und Weißenhorn ermöglicht. Möglicherweise wird hierdurch der Druck auf die Kapazitäten der Schiene trotz zusätzlichem Stundentakt erheblich zunehmen.
Ebenso möchte die Stadt Vöhringen aus ihren Stadtteilen Illerberg und Thal sowie Illerzell und dem weiteren Stadtgebiet gute Anschlüsse an ihrem Bahnhof anbieten, so dass das abgestimmte Bus/Schiene-Konzept weiter in Richtung Süden wachsen dürfte.

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Re: HzL als möglicher Betreiber der Strecke nach Weißenhorn?

Beitrag von Vielfahrer »

Die Bayrische Eisenbahn Gesellschaft (BEG) hat heute die Leistungen im Schienenpersonennahverkehr zwischen Ulm und Weißenhorn für die Zeit vom 15.12.2013 bis zum 10.12.2016 ausgeschrieben. Das zu erbringende Zugkilometervolumen beträgt ca. 300.000 km/a. Ganz schön viel für einen Pendelzug zwischen Ulm und Weißenhorn im Nahverkehr. Am 20.02.2013 werden die eingegangenen Angebote geöffnet. Wenig danach dürfte das zukünftige Eisenbahnverkehrsunternehmen feststehen, welches für die Dauer der nächsten 3 Jahre den Betrieb auf der Weißenhorner Strecke durchführen darf.

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Re: HzL als möglicher Betreiber der Strecke nach Weißenhorn?

Beitrag von Vielfahrer »

Einem Pressebericht der Südwest-Presse zufolge gibt es für die Strecke Ulm - Senden - Weißenhorn zwei Bewerber. Neben der RABZugBus GmbH möchte die Regentalbahn in der Region Donau-Iller aktiv werden. Dabei handelt es sich um eine Tochter der in München angesiedelten Länderbahn. Diese sieht sich als führendes Eisenbahnverkehrsunternehmen im Personenverkehr. Ihre Züge tragen Namen wie Alex, Oberpfalzbahn, Trilex, Vogtlandbahn, Waldbahn. Das Unternehmen wiederum gehört zur Netinera Deutschland GmbH, das sich zweitgrößtes privates Verkehrsunternehmen in Deutschland nennt. Netinera ist Teil eines Konsortiums, das von der italienischen Staatseisenbahn Ferrovie dello Stato geführt wird. Spekulationen, dass sich die HzL für den SPNV um Ulm herum interessiern könnte, scheinen damit gegenstandslos zu sein.

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Re: HzL als möglicher Betreiber der Strecke nach Weißenhorn?

Beitrag von Villinger »

...und gehörte bis vor wenigen Jahren der Arriva (Damals noch selbstständig, gehört jetzt ja zur DB) :pfeifen:
Bild Aus dem Fridinger wurde der Villinger Bild
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Re: HzL als möglicher Betreiber der Strecke nach Weißenhorn?

Beitrag von Vielfahrer »

Am Dienstag, den 15.01.2013 beschäftigt sich der Stadtrat von Senden mit dem öffentlichen Nahverkehr ab Dezember 2013. Wie in der Presse zu lesen war, werden mehrere Hunderttausend Euro bereitgestellt, um Bushaltestellen auf Vordermann zu bringen. Die Reaktivierung der Schienenstrecke nach Weißenhorn führt auch im Illertal zu einer Überplanung der Buslinien. Noch nicht eingetütet ist der Bau eines schienenfreien Zugangs im Bahnhof Senden, da offenbar noch nicht klar ist, ob dies als Unterführung oder Überführung erfolgen soll. Pro Stunde werden mindestens 4 RB und 2 RE durch Senden fahren. Auf der eingleisigen Illertalbahn, die noch beschrankte Bahnübergänge aufweist, ist dann ab Dezember 2013 echt viel los. Die Buslinien wurden so gelegt, dass sie die Illertalbahn auf Brücken nördlich und südlich Sendens queren, denn der beschrankte Bahnübergang beim Bahnhof Senden dürfte hohe Schließungsquoten haben, zumal in Senden viele Zugkreuzungen stattfinden. Im Rahmen der Regio-S-Bahn Donau-Iller soll das Verkehrsangebot weiter ausgebaut werden. Angedacht ist ein 30-Minuten-Takt nach Weißenhorn zur HVZ. Dazu soll dann aber der eingleisige Abschnitt von der Finninger Straße in Neu-Ulm bis nach Senden zweigleisig gebaut werden. Gleichzeitig soll der (Kreuzungs) Bahnhof Gerlenhofen aufgelassen werden und etwa 500 m weiter südlich durch einen siedlungsgünstiger gelegenen Haltepunkt Gerlenhofen ersetzt werden. Ebenso ist eine Haltestelle im Sendener Industriegebiet angedacht. Wegen der dort sitzenden Einkaufszentren bricht am Wochenende häufig der Verkehr auf der Straße zusammen.

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