Kilometrierung/Geschwindigkeitsangaben KBS755

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Villinger
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Kilometrierung/Geschwindigkeitsangaben KBS755

Beitrag von Villinger »

Hallo,
neulich habe ich irgendwo im Netz mal einen kompletten Buchfahrplan für die Donaubahn Ulm-Neustadt gefunden (Also ohne Fahrplanangaben - Nur Kilometerangaben, Bahnhöfe, Blockstellen, Geschwindigkeiten usw.), habe mir das allerdings nicht gespeichert oder die Webseitenadresse vermerkt. Hat die vielleicht jemand zur Hand oder könnte mir bei der Suche helfen? Würde mir gerne mal die Fahrzeiten mit NeiTec auf der Strecke ausrechnen - Irgendwo hatte ich da mal eine Formel für gefunden :verlegen:

Danke! :zwinker:
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Vielfahrer
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Re: Kilometrierung/Geschwindigkeitsangaben KBS755

Beitrag von Vielfahrer »

…und was willst Du damit berechnen?

Klar ist doch, dass der von den Aufgabenträgern und Kommunen sowie Regionalverbänden für am besten geeignete Fahrplanentwurf ohne neue Doppelspurinseln auskommt. Das Gutachten im Zusammenhang mit der Regio-S-Bahn Donau-Iller hatte ja noch massive Ausbauten in zweigleisige Abschnitte erfordert. Beim aktuellen Ausbaukonzept muss lediglich der Kreuzungsbahnhof Zwiefaltendorf wieder eingerichtet werden und es müssen schienenfreie Zugänge in Blaubeuren geschaffen werden. Würde man schneller fahren (mit welchem Fahrzeug auch immer), so würden sich völlig neue Fahrpanstrukturen ergeben, neue Kreuzungsstellen gebaut werden müssen und von den Aufgabenträgern für notwendig erachtete Verkehrsbeziehungen aufgegeben werden (z.B. Eckanschluss Herbertigen). Und um Sigmaringen - Tuttlingen in weniger als 25 Minuten zu fahren, müsste man die Strecke vermutlich auf HG 160 km/h ausbauen und Halte in Beuron und Fridingen aufgeben. Auch würde man dann den Nullknoten des Ringzugs in Tuttlingen aufgeben müssen und wäre viel zu früh in Immendingen für einen schlanken Anschluss an die Schwarzwaldbahn. Aus welchem Grund man also Änderungen an der Konzeption durchführen sollte, erschließt sich daher überhaupt nicht.

Im Übrigen ist die Annahme, dass die Donautalbahn infolge umgeleiteter Verkehre der Relation Ulm - Zürich via Tuttlingen massenhafte Fahrgastzuwächse erreichen würde, längst überholt. Dank der Elektrifizierung der Südbahn könnte man mit Hybrid-Triebwagen weiterhin Ulm - Friedrichshafen - Singen - Schaffhausen - Waldshut - Basel fahren. Man wäre damit deutlich schneller als via Sigmaringen - Tuttlingen. Der Ausbau der Südbahn erfolgt natürlich auch nicht nur zum Spaß. Dort sollen Verkehre gebündelt werden. Die Donautalbahn hat andere Aufgaben, als von anderen Strecken Verkehre abzuziehen. Sie muss in erster Linie für die dort wohnende Bevölkerung interessanter werden. Das macht sie durch einen Stundentakt allemal, dazu durch stimmige Anschlussverbindungen insbesondere in Ulm und unterwegs zu den Buslinien. Anstatt weniger oft zu halten und schneller heiße Luft zu befördern, macht es wirklich mehr Sinn, Gemeinden wie z.B. Ertingen und Mühlheim stündlich zu bedienen. Und ansonsten kann man zusätzlich auch noch dort halten, wo zwischen den Knoten, die man nicht beliebig verschieben kann, ausreichend Zeit vorhanden ist und ggf. Buslinien dadurch ersetzt werden können.

Viele Grüße aus der aktuellen Schokoladenmetropole,

Vielfahrer
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Villinger
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Re: Kilometrierung/Geschwindigkeitsangaben KBS755

Beitrag von Villinger »

Wie hier gleich wieder losgegiftet wird, wenn man mal ein Gegenargument aufstellen will! Ich möchte das mal genau wissen, was da zu tun wäre, sollte ein Ausbau folgen (Realistisch ist das zwar nicht, aber ich interessiere mich dafür).

"Man könnte mit Hybridtriebwagen fahren..." - Da fällt mir nur folgendes ein: Hätte, hätte, Fahrradkette :Frol:
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Vielfahrer
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Re: Kilometrierung/Geschwindigkeitsangaben KBS755

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Fridinger,

es gibt ein Sprichwort, das heißt "getroffene Hunde bellen".

Aber falls es Dich interessiert: In der Studie zum Integralen Taktfahrplan aus dem Jahre 1993/94 war für den Zielzustand Ulm - Sigmaringen - Tuttlingen eine sog. Kantenzeit von 90 Minuten errechnet worden. Die Studie, die auch Bildfahrpläne für alle Linien enthielt, wurde seinerzeit breit gestreut. Zugleich wurde beschrieben, welche Ausbaumaßnahmen dazu erforderlich wären. Es gab für jede Linie eine Investitionsliste. Voraussetzung dafür war u.a. der komplette bogenschnelle Ausbau der gesamten Strecke. Wenn man nun die massiven Verlagerungseffekte via Tuttlingen in der Relation Ulm - Zürich von der Südbahn auf die Donautalbahn erreichen wollte (vgl. Bodan-Rail-Studie 2003), so müsste man spätestens zur Minute 55 in Tuttlingen sein, denn zur Minute 0 fahren zukünftig die IC nach Zürich in Tuttlingen stündlich ab. Demzufolge müsste man in Ulm zur Minute 25 abfahren (Ankunft aus München ICE 51, IC 03, Ankunft aus Stuttgart IC 56, ICE 06). Bei den 90 Minuten Kantenzeit müsste man sich von den bestehenden Halten in Schelklingen, Herbertingen, Beuron und Fridingen trennen, geschweige denn die von den Städten und Gemeinden zusätzlich gewünschten Halte wie etwa in Ertingen oder Mühlheim a.d. D. realisieren können. Wo sich dann im Zwei-Stundentakt die Züge begegnen würden(ein Stundentakt war nicht vorgesehen), also Doppelspuren erforderlich würden, kannst Du ja selbst ausrechnen. Dabei darf aber die prinzipielle Durchführbarkeit eines Stundentakts aus Richtung Albstadt über den Abschnitt Inzigkofen - Herbertingen in Richtung Bad Saulgau - Aulendorf nicht vernachlässigt werden, wobei diese Linie in Aulendorf natürlich knotengerecht ankommen sollte.
Bei Fahrplankonzeptionen muss aber inzwischen auch die Regio-S-Bahn Donau-Iller berücksichtigt werden. Diese wird stündlich bis Munderkingen bzw. Riedlingen verkehren und zudem im Nahbereich von Ulm Verdichterleistungen aufweisen. Dass Du das alles unter einen Hut (auf der eingleisigen Strecke) bringst, dürfte aber eher unwahrscheinlich sein.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Kilometrierung/Geschwindigkeitsangaben KBS755

Beitrag von Villinger »

Interessant. Allerdings kann man mittlerweile auch deutlich früher als zur Minute .25 in Ulm losfahren, bspw. zur Minute .16 (IC/EC aus München/Österreich an Minute .02, ICE aus Stuttgart an Minute .08) - Ohne Anschlussverlust. Dann hat man 9 Minuten für zusätzliche Halte, in denen sich schätzungsweise 2-3 realisieren lassen würden (Schelkingen, Herbertingen bspw.). Für mich speziell als Einwohner Fridingens ist es zwar eine super Sache, wenn ich umsteigefrei nach Ulm bzw. mit einem Umstieg nach Dortmund/Berlin usw. komme, aber lokal kann ich die Bahn nicht nutzen sondern muss mit dem langsameren Bus fahren. Da nützt mir ein Direktanschluss nach Ulm (Der natürlich auch Vorteile hat) nichts, wenn ich zu Freunden nach Tuttlingen in die Stadt will - Da ich erst mit dem Bus auf den Zug (Und der hält nichtmal konsequent am Bahnhof!) muss, ~10min warte ich bis der Zug kommt, fahre bis zum Bf Tuttlingen und warte da dann nochmal 10min bis ein Stadtbus in die Stadt fährt (Jetziger Zustand Wendelstein-ZOB mit Bus: 27min, Wendelstein-ZOB mit Bus-Zug-Bus: 42min). Wenn eine RB (kann ja auch ein Ringzug sein) mit optimalen Busanschlüssen aus dem Ort in Fridingen losfährt und in Tuttlingen recht nah am Zentrum hält (Oder optimal im Gewerbegebiet Nord wie beim jetzigen Hp TUT-Nord), verkürzt sich diese Zeit deutlich.
Kurz gesagt: Für überregionale Verbindungen ist der RE-Halt hier in Fridingen genial, für lokale Angelegenheiten (außer in Richtung Sigmaringen, dahin gibt es ja außer dem RE so gut wie keine Verbindungen) eher nicht zu gebrauchen. Und deiner Studie soll der RE ab 2019 ja außer in der HVZ auch von Mühlheim bis TTU durchfahren.
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