Mobilitätsprojekt an HFU wurde abgeschlossen

Sonstiges, worüber man sich das "Maul" zerreisen kann.
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Vielfahrer
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Mobilitätsprojekt an HFU wurde abgeschlossen

Beitrag von Vielfahrer »

An der Hochschule Furtwangen, einer Hochschule im ländlichen Raum, wurde heute der Abschlußbericht eines über dreijährigen Mobilitätsprojekts vorgestellt. Die HFU hat aktuell rund 6.200 Studenten, davon ca. 3.500 in Furtwangen, 2.000 in Schwenningen und 700 in Tuttlingen. Sie kooperierte bei diesem Projekt außerdem mit der Dualen Hochschule in Schwenningen und der Hochschule für Musik in Trossingen.

Das Projekt befasste sich mit dem ÖPNV, Mitfahrgemeinschaften, Carsharing, elektromobilem Dienstverkehr zwischen den Hochschulstandorten sowie Elektrofahrrädern. Da rund 700 Studenten in Furtwangen aus dem Raum Freiburg kommen, spielte die Busverbindung von Waldkirch nach Furtwangen eine wesentliche Rolle. Hier wurde beim Projekt festgestellt, dass diese Linie zu langsam ist (sie macht u.a. Stichfahrten und hält an jedem Misthaufen) und sie passt auch nicht auf die wesentlichen Vorlesungs- und Praktikazeiten. Aus diesem Grund wurde im vergangenen Sommersemester ein Shuttlebus eingerichtet, der zwischen Waldkirch und Furtwangen bis auf einen Halt in Bleibach im Prinzip im Nonstop-Verkehr 5 mal zwischen Waldkirch und Furtwangen zu relevanten Zeiten verkehrte. Außerdem wurde die Tarifgrenze zwischen der Regio Freiburg und dem VSB, die zwei Zeitkarten erfordern würde, dadurch egalisiert, dass die Nutzung des Shuttlebus grundsätzlich kostenlos war.

Bei einer Befragung von 217 Studenten gaben 80 % an, dass sie solch einen zeitlich passenden und kostenlosen Shuttlebus nutzen würden, 20% erklärten, dass ihnen so ein Angebot nichts bringen würde. Nach Ablauf des Tests im Sommersemester 2018 wurde ermittelt, dass die Zahl der ÖV-Nutzer um 37% gesteigert werden konnte. Der Marktanteil der Studenten, die den ÖV nutzten, stieg auf der Relation Waldkirch - Bleibach - Furtwangen auf 40% an, während er auf anderen Relation nur ca. 8% beträgt.
Nach der Testphase konnte ferner festgestellt werden, dass viele Studenten nicht auf ein Auto umgestiegen sind sondern jetzt die regulären Linienbusse, die allerdings länger unterwegs sind und nicht immer passend auf die HFU-Zeiten verkehren, nutzen, dass also ein nachhaltiger Effekt eingetreten ist.
Deutlich besser als früher wurde von studentischer Seite auch die Verbindung zwischen Furtwangen und Villingen bewertet, lediglich die Rufbusse am Abend kam schlechter weg, weil sich die Voranmeldezeiten von 60 Minuten als unattraktiv herausstellen würden.

Im Rahmen des Mobilitätsprojekts wurden viele Fragen diskutiert und Entwicklungen überlegt und damit auch ÖV-Wissen erhöht. Ein Ziel ist es auch, dass die ausgebildeten Studenten ihr Wissen im späteren Berufsleben einsetzen. Festgestellt wurde von Seiten der Professoren, dass bei vielen Studenten das eigene Auto inzwischen gar kein Ziel darstellt. Es hat sich hier ein Wandel ergeben. Wichtig ist die Mobilität weiter, aber die Bereitschaft, mit Bus und Bahn oder Fahrgemeinschaften oder Elektrofahrzeugen oder auch mit dem Fahrrad zu fahren bzw. zu Fuß zu gehen, ist stark gestiegen.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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