Jeden Tag gibt es neue Überraschungen

Sonstiges, worüber man sich das "Maul" zerreisen kann.
Vielfahrer
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Jeden Tag gibt es neue Überraschungen

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

am Freitag, Montag und heute, Dienstag, bin ich von Tübingen nach Villingen unterwegs gewesen. An keinem Tag konnte die DB die versprochenen Verbindungen herstellen.

Am Freitag war es der 19081, der in Horb zunächst mit 5 Minuten Verspätung meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Irgendwann wurde die Bahnsteiganzeige dann auf 15 Minuten korrigiert, dann auf 25 und gekommen ist der Zug dann mit plus 50 Minuten! Anschluss an die beiden nächsten Züge ab Rottweil waren natürlich weg, so dass ich mit Abfahrt um 5.58 Uhr in Tübingen erst um 9:34 Uhr in Villingen war.

Am Montag wurde dann eine andere Variante geboten. Der Zug ab Tübingen 5:58 nach Horb wurde zu spät bereit gestellt. Statt der genannten 5 Minuten waren es 19 Minuten, die bis Horb natürlich nicht vollständig aufgeholt werden konnten. Ergebnis war, dass der 8-Minuten-Übergang auf den 19081 futsch war, wieder mal in Horb 1 1/2 Stunden warten, erneut erst um 9:34 Uhr in Villingen!

Und heute - welch Wunder - stand der 5:58 Uhr-Zug am Bahnsteig und fuhr pünktlich ab, ebenso der 19081 in Horb. Dann aber blieb der Zug im Sulzer Tunnel liegen. Über das Zugmikrophon teilte der Lokführer mit, dass die Lokomotive ausgefallen sei und er versuchen werde, sie zu reparieren. Rund 20 Minuten hat das dann gedauert, bis eine "Überlast-Sicherung" bei der 111er dann von ihm ausgetauscht war und sich der Zug wieder in Bewegung setzte. Der Anschluss in Rottweil war natürlich wieder im Eimer.

Bei der Rückfahrt dann hatte der IC 182 von Zürich nach Horb in Rottweil 15 Minuten Verspätung. Ich habe schon überlegt, den SBG-Bus nach Balingen zu nehmen und via Zollernbahn zu fahren. Habe mich dann aber entschlossen, den IC doch zu nehmen und in Horb in eine Kneipe zu gehen, da ich noch dringende Arbeiten zu erledigen hatte und bei der Schaukelei im Bus über die Dörfer das nur schlecht geht. Der Schweizer Zugchef war sehr bemüht, die Anschlüsse von allen Reisenden vorzumelden (10 nach Tübingen, 9 nach Pforzheim und ein paar mehr auf den SEV nach Böblingen). Leider erhielt er von der Transportleitung dann die Mitteilung, dass die Anschlüsse in Horb sämtlich nicht erreicht würden. Es wäre auch nicht möglich, den Busfahrer per Funk zu verständigen. Laut Zugchef sollten die Reisenden darauf hoffen, dass der SEV-Fahrer mitdenkt und nicht leer losfährt....

Dann aber meldete der Lokführer des IC 182 bei Einfahrt in den Bahnhof Horb, dass auf dem Gleis 5 wider Erwarten der Tübinger Zug noch stehen würde. Das RIS hat mir angezeigt, dass er schon in Eyach wäre. Also nichts wie raus und durch die Unterführung. Es waren in der Tat 10 Umsteiger, so dass sich das Warten des Tübinger Zugs gelohnt hat. Aber die Zugfahrt ging nur bis Rottenburg. Erneute Durchsage: "Wegen einer technischen Störung an der Strecke bei Kilchberg endet der Zug heute in Rottenburg, bitte alle Fahrgäste aussteigen. Ein Zugverkehr zwischen Rottenburg und Tübingen ist bis auf Weiteres nicht möglich". Ein paar Minuten später dann fuhr der Shuttle mit Ziel Pforzheim von Rottenburg wieder zurück. Mir blieb nichts anderes als auf der Straße die letzten 15 km zu fahren. Dazu muss man vom Bahnhof ca. 1 km zum Busbahnhof in der Innenstadt laufen. Dort fahren die Busse der Firma Gross (Linie 18) in dichtem Verkehr in Richtung Tübingen. Ohne das rote Verkehrsunternehmen hat es letztlich also doch noch geklappt, wenn auch wieder mit viel Verspätung.

Und was erwartet mich morgen auf der gleichen Strecke?

Viele Grüße vom Vielfahrer
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KBS720
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Re: Jeden Tag gibt es neue Überraschungen

Beitrag von KBS720 »

Hallo,

ja was sollen wir da jetzt machen? Was möchtest du uns das jetzt außer RegioBashing mitteilen
Vielfahrer hat geschrieben:Am Freitag war es der 19081, der in Horb zunächst mit 5 Minuten Verspätung meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Irgendwann wurde die Bahnsteiganzeige dann auf 15 Minuten korrigiert, dann auf 25 und gekommen ist der Zug dann mit plus 50 Minuten! Anschluss an die beiden nächsten Züge ab Rottweil waren natürlich weg, so dass ich mit Abfahrt um 5.58 Uhr in Tübingen erst um 9:34 Uhr in Villingen war.
Versetze dich in die Lage des Fdl. Der Tf ruft ihm kurz vor der Abfahrt an und sagt salopp: Du die Kiste läuft net, ich muss schauen ob ich sie zum Laufen kriege. Also fängt man mal mit 5 min an und steigert sich weder der Tf, noch der Fdl noch die FIA Bediener wissen wie lange das geht. Wenn man jetzt einfach gleich +30 rein macht, rennen alle davon und was wenn die Kiste nach 10 min läuft?

Zum Rest sage ich nichts
Vielfahrer hat geschrieben:Und was erwartet mich morgen auf der gleichen Strecke?
Ausdünnung Tübingen - Horb auf Stundentakt, die einzig richtige Lösung bis zur Freigabe der Gäubahn.

Grüße Andreas
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Re: Jeden Tag gibt es neue Überraschungen

Beitrag von Robin »

Hallo zusammen,

vielleicht ist es RegioBashing - oder auch die (teilweise) traurige Wahrheit. Für solche Fälle hat die Schweiz z. B. Ersatzgarnituren, wenn ich mich recht entsinnen kann.
Nicht, dass ich denke, Fahrzeuge sind "unkaputtbar" *inanführungszeichen* - aber man muss sich trotzdem die Frage stellen (siehe RAB), ob die Werkstatt nicht dahintersteckt. Mir wurde auch schon mitgeteilt, dass während der Sperrung die Fahrzeuge bis zu 10 Tage im Umlauf sein können. Ich habe keine Ahnung, ob das mehr ist als sonst - aber mir kommt es viel vor.

Verspätungsangaben zu machen finde ich als Fdl allerdings schwierig - meine völlige Zustimmung. Vielfahrer lässt Durchsagen unerwähnt - vielleicht hätte da der Informationsfluss einfach besser laufen können. Einfach nach und nach erhöhen ohne weitere Infos ist sicherlich nicht ganz optimal, sollte es so gewesen sein.
Aber die Informationspolitik bemängeln ja viele...manchmal ist sie eben besser, manchmal schlechter.

Wobei so manches Bashing auch als Kritik zur Verbesserung beitragen kann...

Jetzt hau ich aber lieber wieder ab. *:-D*

Grüße
Robin
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Dirk B
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Re: Jeden Tag gibt es neue Überraschungen

Beitrag von Dirk B »

KBS720 hat geschrieben:... Was möchtest du uns das jetzt außer RegioBashing mitteilen ...
Tja, Andreas, ich kann mir ja vorstellen, dass es dir als Mitarbeiter der Bahn irgendwie auf den Sack geht, wenn negativ über dein Unternehmen (oder besser, eine Schwestergesellschaft) berichtet wird. Mit Bashing hat das doch wohl aber überhaupt nichts zu tun.
Es wird lediglich berichtet, dass an drei aufeinander folgenden Werktagen die angebotenen Verbindungen nicht funktioniert haben. Was erwartest du da von den Kunden? Hurra-Rufe?

Ich finde es schade, dass hier inzwischen auf fast jede - wohlgemerkt berechtigte - Kritik sofort mit persönlichen Angriffen - und nichts anderes ist der Bashing-Vorwurf - reagiert wird. Dass für einen funktionierenden Bahnverkehr viele Faktoren zuständig sind, wissen wir alle. Und dass jeder dieser Faktoren beim Versagen dafür sorgen kann, dass das System Bahn nicht mehr funktioniert, wissen wir ebenso. Und dass das bei der Vielzahl der Zugverbindungen am Tag einfach passieren kann, wissen wir schließlich auch noch. Aber was zur Zeit an manchen Ecken des Systems Bahn alles schiefläuft, in einer Häufung, die es zu Bundesbahnzeiten ganz sicher nicht gegeben hat, ist einfach zuviel des Guten. Und dann von Bashing zu sprechen, ist einfach unfair.

Bitte, haltet doch alle das Niveau dieses Forums auf einem anständigen Stand.

Dirk
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Re: Jeden Tag gibt es neue Überraschungen

Beitrag von Villinger »

Dirk hat geschrieben:Tja, Andreas, ich kann mir ja vorstellen, dass es dir als Mitarbeiter der Bahn irgendwie auf den Sack geht, wenn negativ über dein Unternehmen (oder besser, eine Schwestergesellschaft) berichtet wird. Mit Bashing hat das doch wohl aber überhaupt nichts zu tun.
Zustimmung! Muss selbst ich als Bahn-Angestellter mit recht vielen Dienstfahrten sagen. Allerdings gehört es dazu zu erwähnen, dass diese unglaubliche Schlechtleistung nicht von ungefähr kommt, sondern wie es hier kein großes Geheimnis sein dürfte systembedingt ist. Wo gespart werden kann, wird gespart.
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Re: Jeden Tag gibt es neue Überraschungen

Beitrag von Robin »

Und diese Sparerei kann man sich sicher nicht schönreden...man spürt es an vielen Ecken und Enden. Ob die Erlebnisse von Vielfahrer der Sparpolitik geschuldet sind? - Manche werden darüber nicht lange herumrätseln müssen.
Dabei erinnere ich mich an eine Überschrift. "Jetzt wird alles gut...bei DB Regio" - bei allem was recht ist, auch wenn Bauarbeiten sind, Erfolg sieht anders aus. Auf gut Deutsch ist man ja nicht einmal mehr fähig, einigermaßen gut zu bauen.

Aber Bashing? - Von Vielfahrer als Nahverkehrsexperte? Nee...eher sachliche Dokumentation und vielleicht auch ein Schrei nach Berlin. Aber, wer wirds ändern? Lutzi vielleicht? - Sicher nicht. Milliarden Euro Umsatz reichen eben nicht...Ein wenig Empathie wäre für die Fahrgäste viel wertvoller und würde das Unternehmen vielleicht zu dem machen, was es war: Verlässlich.
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KBS720
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Re: Jeden Tag gibt es neue Überraschungen

Beitrag von KBS720 »

Hallo,

primär ist mir das doch Wurst was Regio Stuttgart macht, die Probleme sind sicher Hausgemacht. Dazu habe ich meine Meinung und die lautet schlicht und einfach: Wer billig will, bekommt billig. Da schwinge ich sicher keine Lobeshymnen, ebenso wenig wie fürs Netz *:-D*, wobei das Regionalnetz schon flexibel ist, eine Hasenbahn mal schnell als Ersatzrheintal zustellen.

Die Aussage ging primär dahin, dass wir in diesem Forum null dran ändern können und der Kollege Vielfahrer das lieber dem Hermännle berichten soll. Der feierte ja seine saugünstigen km Preise *applaus* So lang mir kein Zug in der Walcherei verreckt, ist mir das beruflich Wurst. Privat ist es jedoch natürlich kein Zustand. Aber was will man von einem Bereich erwarten wo größere Entzeitstimmung herrscht wie auf der Titanic. Also nehmt das nicht so Todernst

Grüße Andreas
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Re: Jeden Tag gibt es neue Überraschungen

Beitrag von Karl Müller »

Tja, Vielfahrer,

dann wirst du ab/seit Heute für einige Tage dein "waterloo" auf der Neckartalbahn erleben.

Etliche Züge fielen aus, bzw waren stark verspätet.

Vermutlich aufgrund der Güterzug-Umleiter, oder, war`s wirklich eine Bü-Störung?

Seis drum, schön das dem Güterverkehr auch mal Vorrang eingeräumt wird, er wird ohnehin extrem verspätet sein.

Und, bevor sich einer aufregt - die Güterzuglokführer wurden ohnehin immer an die Seite gestellt ( bis auf wenige Ausnahmen)

und mußten warten.

Schade das die wenigen verbliebenen RB nicht auf DT umgestellt wurden....naja, ab 2.9. ist ja die Gäubahn wieder befahrbar...

MFG Oli

http://www.deutschebahn.com/presse/stut ... _bahn.html
wolfgang65
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Re: Jeden Tag gibt es neue Überraschungen

Beitrag von wolfgang65 »

KBS720 hat geschrieben: Aber was will man von einem Bereich erwarten wo größere Entzeitstimmung herrscht wie auf der Titanic.
Na das Thema Endzeitstimmung werden wir in Zukunft sicher noch öfter erleben, wenn in Berlin und Stuttgart nicht endlich Vernunft einkehrt. Der regelmäßige Wechsel von Betreibern - sowie es die neue Philosophie vorsieht - wird bei reinen Privatunternehmen, die evtl. wirtschaftlich noch schlecht da stehen, zu viel größeren Effekten durch die Übergangszeit von 2-3 Jahren führen als jetzt bei der DB. Worst Case wäre sicher die Pleite eines Betreibers - da bin ich mal gespannt wann das das erste Mal passiert...

Von unserem Vielfahrer erwarte ich mir da allerdings keine Hilfe - er ist ja ein Verfechter dieser Strategie ;-)

Man kann nur hoffen, dass man in der Politik auch mal was einsieht und diesen volkswirtschaftlichen Unsinn beendet. Da die deutsche Politik es ja den Engländern nach gemacht hat wie es nicht geht, kann man nur hoffen dass das auch bei der Korrektur der jetzigen Lösung wie in England auch passiert.

Übrigens - in England waren die Subventionen für den Schienenverkehr nie höher wie heute - Trotz besserer Auslastung wie früher....

Grüße

Wolfgang
Vielfahrer
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Re: Jeden Tag gibt es neue Überraschungen

Beitrag von Vielfahrer »

Vielleicht interessiert es den einen oder anderen der Forumsleser, wie es heute abging. Pünktlich ab Tübingen bis Horb. Unterwegs jedoch war schon erkennbar, dass der 19081 (Herrenberg - Horb 6:45 - Singen) heute mit 24 Minuten Verspätung unterwegs war. Da diese Verspätung schon zu einer Zeit angezeigt wurde, wo der Zug noch gar nicht in Herrenberg abgefahren war, habe ich gemutmaßt, dass die Zahl der Umläufe einfach mal um einen Zug verkürzt wurde, also der planmäßig um 6:40 Uhr in Herrenberg eintreffende Zug sofort wendet und dann den 6:20 Uhr abfahrenden Zug ergibt. Eine weitere Beobachtung war, dass die Doppeleinheit VT 611, die wir in Eyach kreuzen, im Gegensatz zu anderen Tagen proppevoll besetzt war. Genau so war es auch, denn anstelle der 111 mit den kaputten Dosto-Wagen kam ein 425er. Klar, dass in Rottweil am vierten Tag hintereinander (!) es nicht geklappt hat, obwohl sich der Lokführer mächtig ins Zeug gelegt hat. Dafür stand dann "mein Zug" abgestellt im Gleis 5 in Rottweil, also ist der Zug vermutlich wegen defektem Material gar nicht von Rottweil nach Herrenberg weggekommen, sprich ausgefallen.

Davon war auch u.a. ein Fahrgast betroffen, der von Rottweil nach New York (11 Uhr ab Frankfurt) wollte und mit zwei Koffern in Horb um 6:45 Uhr gestrandet war. Den SEV (meist überfüllt während der Berufsverkehrszeiten) habe ich ihm dann nicht empfohlen sondern das Nagoldtal um 6:51 Uhr nach Pforzheim und via Karlsruhe müsste er dann um 10:06 Uhr am Flughafen eingetroffen sein. Es irren immer mehr Reisende auf den Bahnsteigen herum, die mit den Fahrplänen nicht mehr klar kommen, wobei insbesondere ausländische Mitbürger durchaus nachvollziehbar die größten Probleme mit Unregelmäßigkeiten haben.

Da ich absolut keine Lust mehr auf weitere Pannen verspürt habe, bin ich auf der Rückfahrt via B 27 von Villingen bis Hechingen mit einem VSB-Verkehrsunternehmen im PKW mitgefahren. Und was habe ich im RIS in Hechingen beim Warten auf die Zollernbahn gesehen? Alle Züge zwischen Horb und Tübingen waren stark verspätet oder sind ausgefallen. Wiederum war die Strecke zwischen Tübingen und Horb aus technischen Gründen nicht befahrbar. Welch Glück, dass ich das schon geahnt habe.

Später dann wurde ein anderer Text angezeigt: Wegen Sperrung im Rheintal entfallen Personenzüge zwischen Horb und Tübingen, um den Güterzugverkehr aufrecht zu erhalten. Soweit so gut - oder schlecht. Immerhin kostet meine Fahrkarte schlappe 7.100.- € pro Jahr und ich erlebe eine Panne nach der nächsten. Für die Notlage wegen Rastatt habe ich durchaus Verständnis, nicht aber dafür, dass man nur noch mit kaputtem Material herumfährt und außer Achselzucken nichts zustande bringt. Das einzige, was ich bei nächster Gelegenheit den Bestellern vom Nahverkehr im Ländle mit auf den Weg geben werde, ist, dass sie die Pönale drastisch erhöhen sollen. Eine angebotene Leistung einfach nicht zu erbringen, aber das Geld zu kassieren, das muss finanziell richtig weh tun. Als Kunde habe ich davon vielleicht dann etwas, wenn das Land mit diesem Geld (es müssen zig Millionen pro Jahr sein) die Verbesserung der Infrastruktur, zu der auf die Kundeninformation gehört oder Zugbegleiter finanziert, die den noch verbliebenen Kunden als Ansprechpartner dienen. Aber auf eine Eisenbahn, die sich so gibt, wie sich die DB zur Zeit präsentiert (dabei schließe ich DB-Netz mit seinen ständigen Streckensperrungen teils über Monate mit ein), kann man getrost verzichten.

Und noch was zu den Durchsagen der Fahrdienstleiter (falls das überhaupt noch welche sind): Wenn es klappt, dann wird, fast möchte ich sagen, überflüssigerweise, informiert. Wenn aber die Anschlüsse verpasst werden, ist Schweigen im Walde. Niemand ist zu sehen, keine Ansage. Das ist die Dienstleistung an den Bahnkunden.

Falls sich der eine oder andere dabei auf den Schlips getreten fühlt, so will ich noch anmerken, dass meine entsprechenden Beobachtungen sich in den letzten Wochen leider stark vermehrt haben, dennoch nicht generell zutreffend sind. Beispielsweise kann ich über Villingen kein schlechtes Wort verlieren. Dort verhält sich es so, wie man es als Kunde erwartet.

Wie es dann morgen und am Freitag weiter geht, das werden wir sehen.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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