Gutachten zur Donautalbahn wird vorgestellt

Alles zur Donaubahn (Donautalbahn) kann hier rein.
Eine Überschneidung mit der Höllentalbahn ist möglich.
Lueger
Weichenputzer
Weichenputzer
Beiträge: 113
Registriert: Di 15. Mär 2011, 20:22

Re: Gutachten zur Donautalbahn wird vorgestellt

Beitrag von Lueger »

Was passiert beim Entfall des Ringzuges zwischen Tuttlingen und Immendingen mit Blumberg? Eine Umsteigeverbindung?
Vielfahrer
Örtlicher Betriebsleiter
Örtlicher Betriebsleiter
Beiträge: 4786
Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
Wohnort: Tübingen Weststadt

Re: Gutachten zur Donautalbahn wird vorgestellt

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Lueger,

sollte der IRE im Nullknoten Tuttlingen liegen und nach Donaueschingen fahren, so könnte man daran denken, den Ringzug ab Tuttlingen etwa zur Minute 18 verkehren zu lassen und mit ihm an allen Anschlüssen in Immendingen vorbeizufahren, dafür nur Abbringer in Immendingen zu bedienen und dafür die Standzeiten in Immendingen komplett einzusparen. Die sind ja - wie bei jedem integralen System - lästig für denjenigen, der gar keine Anschlüsse benötigt sondern nur z.B. von Gänsäcker nach Aulfingen fahren möchte. Die Standzeit von rund 18 Minuten in Immendingen hat schon zu heftigen Klagen geführt bis hin zum Wunsch, dass man die Strecke nach Blumberg lieber durch Busse bedienen sollte, die in Geisingen an dann stündlich haltenden Ringzüge einen guten Anschluss bieten. Überhaupt, selten hat ein Fahrplanwechsel dermaßen viele negativen Reaktionen von Fahrgästen gebracht wie der aktuelle. Irgendwie haben sich alle an den Ringzug gewöhnt gehabt und die Umstellung in dieser Form nicht erwartet, zumal der eine oder andere Zug unerwartet plötzlich mit halbierter Kapazität unterwegs ist.

Sicher sind auch andere Lösungen denkbar, z.B. einen Pendel mit dem NE 81 zwischen Blumberg und Immendingen, ggf. auch ein Flügelungskonzept Ulm - Immendingen - Donaueschingen/Blumberg usw.

Wie das aber mal wird, das muss jetzt noch nicht entschieden werden. Erst mal muss die Ost-West-Achse als solche fixiert sein.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Benutzeravatar
Villinger
Fahrdiensleiter
Fahrdiensleiter
Beiträge: 3276
Registriert: Sa 18. Okt 2008, 20:25
Wohnort: Villingen im Schwarzwald
Alter: 27

Re: Gutachten zur Donautalbahn wird vorgestellt

Beitrag von Villinger »

Was war denn der eigentliche Grund, dass man im aktuellen Fahrplan den Ringzug ab Immendingen nicht sofort Richtung Aitrachtal fortgeführt hat? Wenn die Abfahrt in Immendingen zur Minute .15 erfolgt, sollte man doch bis zur Minute .21, wo dann bald darauf der Schwarzwaldbahn-RE aus Donaueschingen folgt, am Abzweig Hintschingen sein. Lag es hauptsächlich an der Fahrplanstabilität (Bei Ankunftsverspätung in Immendingen müsste man dann ja dort auch mit dem RE aus Donaueschingen kreuzen)?

Was ist eigentlich aus der Idee geworden, die RE-Linie Ulm-Immendingen/Donaueschingen in Sigmaringen zu brechen (vielleicht als Anschlussverwendung von dort aus weiter nach/von Tübingen?) und ab Sigmaringen stündlich bzw. in der Tagesrandzeit nur alle 120min nach Westen mit einer Regionalbahn bzw. dem Ringzug zu fahren? Dank der guten Beschleunigung eines Regioshuttles und der nur auf ca. 5km verwendbaren Neigetechnik dürfte sich an den Fahrzeiten, sollte man mit einem RE bestehend aus VT 611/612 auch überall halten, kaum etwas ändern. Je nach Fahrlage könnte dann in Tuttlingen ein Vollknoten zur vollen Stunde greifen mit Zugtrennung/-vereinigung des Ringzuges aus/von Rottweil... *ideeweiterspinn* *;-)*
Bild Aus dem Fridinger wurde der Villinger Bild
Lueger
Weichenputzer
Weichenputzer
Beiträge: 113
Registriert: Di 15. Mär 2011, 20:22

Re: Gutachten zur Donautalbahn wird vorgestellt

Beitrag von Lueger »

Hätte eine Ringzugabfahrt in Tuttlingen um :18 -wie überhaupt die Einbettung des Donautalzuges (den ich dann sicher nicht mehr IRE nennen würde) in den :00 Knoten -nicht den unangenehmen Nebeneffekt, dass in Tuttlingen die Gleise ausgehen würden? Gleis 1 ist ja nicht mit der Immendinger Aus-/EInfahrt verbunden, der aus Rottweil kommende Ringzug könnte dort also nicht abgewickelt werden. Eine Kreuzung der Gegenverbindung in Tuttlingen wäre auch nicht möglich und könnte in Ermangelung einer Bahnsteigkante nur über eine Brechung in Tuttlingen (2 Züge am gleichen Bahnsteig) auch erst nach einem Umbau der Zufahrt erreicht werden!? Darüber hinaus wären die Schüler wohl bald mit dem Bus unterwegs...,
Zuletzt geändert von Lueger am So 31. Jan 2016, 11:43, insgesamt 1-mal geändert.
Vielfahrer
Örtlicher Betriebsleiter
Örtlicher Betriebsleiter
Beiträge: 4786
Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
Wohnort: Tübingen Weststadt

Re: Gutachten zur Donautalbahn wird vorgestellt

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Lueger,

in der Tat könnten mit der gegenwärtigen Infrastruktur des Bahnhofs Tuttlingen nicht 6 Züge gleichzeitig im Knoten im Sinne von 3 Durchmesserverbindungen durchgebunden sein. Das ist insofern aber theoretischer Natur, weil man sich zwischenzeitlich im Rahmen der Ausschreibung des Netzes 5 grundsätzlich auf ein Angebotssystem gemäß der Variantengruppe I von SMA verständigt hat, also Knoten in Blaubeuren, Riedlingen/Rechtenstein (wenn Humpeltakt beibehalten wird) bzw. Zwiefaltendorf (wenn exakter Stundentakt gefahren wird) - Sigmaringen - Fridingen. Insofern tritt das erkannte Problem gar nicht auf.

Bei der beschriebenen Variante mit RE im Nullknoten Tuttlingen würde dies bedeuten, dass die Gleise 3 und 4 vom Donautal-RE belegt worden wären, die Gleise 2 und 5 von den Interims-IC und der aus Richtung Rottweil kommende Ringzug in Gleis 1 einfahren müsste und von dort auch wieder zurückfahren müsste. Zwischen Tuttlingen und Immendingen würde nur der RE (mit allen erforderlichen Halten) verkehren, der Ringzug also nicht mehr erforderlich sein, Schülerverkehrsfahrlagen ausgenommen. Für einen Fahrgast, der von Ulm nach Freiburg fährt, kann man aber schon unterschiedlicher Auffassung darüber sein, ob es noch zumutbar ist, nach Abfahrt in Tuttlingen noch am Halt in Gänsäcker, zweimal in Möhringen und in Immendingen-Mitte zu halten.

Im Westen gibt es zwei Varianten: Wenn man aus dem Fridinger Nullknoten öfters als nur in Tuttlingen hält, dann schafft man es nicht mehr vor der Schwarzwaldbahn nach Donaueschingen. Es käme dann in Immendingen zu einer 10-Minuten-Wende mit Anschluss an die Schwarzwaldbahn nach Karlsruhe und Konstanz und mit Anschluss von der Schwarzwaldbahn aus Konstanz und Karlsruhe. Möglich wären dann zwischen Fridingen und Immendingen noch weitere Halte (z.B. in Mühlheim, an einem Halt in der Stadtmitte (Sonnenbuckel) oder in Möhringen. Falls man aber vor der Schwarzwaldbahn im Blockabstand noch bis Donaueschingen kommen möchte, sind die Möglichkeiten für zusätzliche Halte erheblich geringer. Die Parallelfahrt zur Schwarzwaldbahn zwischen Immendingen und Donaueschingen kostet dann aber eine Einheit VT 611/VT 612, ohne dann ein wesentlich größerer verkehrlicher Nutzen erzielt wird.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Benutzeravatar
Villinger
Fahrdiensleiter
Fahrdiensleiter
Beiträge: 3276
Registriert: Sa 18. Okt 2008, 20:25
Wohnort: Villingen im Schwarzwald
Alter: 27

Re: Gutachten zur Donautalbahn wird vorgestellt

Beitrag von Villinger »

In Tuttlingen gibt es sowieso oft Probleme mit den Gleisen, da zwar alle 5 Gleise Fahrstraßen nach Rottweil oder in die Gegenrichtung nach Singen erlauben, jedoch nur die Gleise 3-5 nach Immendingen - und in Richtung Fridingen geht es nur aus Gleis 1-4. Somit können Züge aus dem Donautal weiter nach Immendingen nur Gleis 3 oder 4 benutzen, was erst gestern um 14 Uhr wieder bemerkbar wurde. RE nach Ulm (Tuttlingen ab 13:46) war in Donaueschingen so spät abgefahren, dass von Immendingen der Ringzug nach Rottweil vor dem RE eingereiht wurde. Da in Tuttlingen dann Gleis 2 und 5 mit dem IC, Gleis 3 und 4 mit dem Ringzug belegt war, musste der RE nach Ulm eine halbe Ewigkeit vor dem Einfahrsignal warten, bis IC nach Stuttgart und anschließend Ringzug nach Rottweil abgefahren waren, um gegen 14:10 Uhr endlich mit +24 nach Ulm loszufahren (der Gegenzug wurde übrigens in Fridingen festgehalten, obwohl der nahezu pünktlich in Tuttlingen hätte kreuzen können). Eine Infrastrukturanpassung am Bahnhof Tuttlingen, gerade dass die Gleise 1 und 2 aus Immendingen anfahrbar würden, wäre ein großer Fortschritt.
Bild Aus dem Fridinger wurde der Villinger Bild
Lueger
Weichenputzer
Weichenputzer
Beiträge: 113
Registriert: Di 15. Mär 2011, 20:22

Re: Gutachten zur Donautalbahn wird vorgestellt

Beitrag von Lueger »

Hallo Vielfahrer,
bei aller Begeisterung für(und mittlerweile auch Gewöhnung an) ein gut ausgebautes und vertaktetes Netz, so wären 3 Durchmesserlinien doch wirklich als sehr komfortabel zu bezeichnen, der Bedarf aber vermutlich nicht ausreichend vorhanden. Zugleich aber scheint das doch recht eindeutig auf einen Verzicht auf den Blumberger Ast hinauszulaufen - oder soll der Ulmer RE selbst nach Blumberg durchgebunden werden? Den könnte man dann an sehr ausgewählten Tagen, an denen Regenwürmern die Kreuzung der Gleise ausnahmsweise untersagt wird, gar selbst bis Waldshut durchbinden, um das dortige Fahrzeug einzusparen... So oder so schliesse ich mich Fridingers Meinung an, der Tuttlinger Bahnhof ist nicht optimal eingerichtet, trotz langer Bahnsteige und seiner Lifte. So weit ich mich erinnern kann, gab es aber früher durchaus Überlegungen, auch das heutige Gleis 1 loszuwerden...

viele Grüsse aus der Schweiz
Lueger
Vielfahrer
Örtlicher Betriebsleiter
Örtlicher Betriebsleiter
Beiträge: 4786
Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
Wohnort: Tübingen Weststadt

Re: Gutachten zur Donautalbahn wird vorgestellt

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Lueger,

an eine Aufgabe der Strecke nach Blumberg-Zollhaus denkt niemand. Die Strecke wurde ja erst 2004 grundlegend modernisiert (mithilfe des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes). Würde man sie jetzt oder in naher Zukunft aufgeben, so müssten die Zuschüsse anteilig zurückbezahlt werden. Das würde wenig Sinn machen. Weil die Fahrlagen der IC in Tuttlingen seit Fahrplanwechsel 2015/16 völlig andere als bisher sind, ab Dezember 2017 noch in stärkerem Maße, nämlich stündlich Minute 0 in Tuttlingen, reicht es nicht, den Anschluss aus Stuttgart und Zürich aufzunehmen, bis Leipferdingen zu fahren, dort zu wenden und mit dem Gegenkurs wieder die Anschlüsse an die IC nach Nürnberg/Zürich herzustellen. Man hätte da nur bis Aulfingen fahren können. Aus diesem Grund wurde das Verkehrsangebot auf einen 2-h-Takt ausgedünnt, dafür bis/ab Blumberg-Zollhaus gefahren.
Die 10.000-Einwohner-Stadt Blumberg hat damit so gute Bahnverbindungen wie schon lange nicht mehr aufzuweisen. Verbindungen nach Stuttgart, Zürich, Konstanz, Ulm, Karlsruhe. Man muss abwarten, wie sie angenommen werden.

Die Hauptnachfrage auf der Wutachtalbahn liegt naturgemäß im Schülerverkehr (Schulen in Hausen, Geisingen, Immendingen, Tuttlingen und Wurmlingen sowie der eine oder andere Verkehr nach Blumberg (überwiegend mit Bus ab Leipferdingen) und übers Eck nach Donaueschingen - Villingen. Die Nachfrage ist nicht berauschend, aber 500 Fahrgäste sind es schon. Es gibt am Mittag zwei sehr gut besetzte Züge (88075 und 88103). Die Nachfrage ist so groß, dass beim 88075 in Hausen der Abbringerbus nach Geisingen/Gutmadingen inzwischen zweimal fahren muss. Beim 88103 ist es so, dass man in Tuttlingen kaum in den Zug hineinkommt und erst ab Hausen jeder einen Sitzplatz finden dürfte. Also Nachfrage ist genügend da. Etwas störend für den Binnenverkehr sind die langen Standzeiten in Immendingen. Sie haben für den Regionalverkehr aber den Vorteil, dass sie beste Anschlüsse nach Blumberg schaffen. Man muss da die weitere Entwicklung der Fahrpläne einfach abwarten und schauen, wo sich noch was verbessern lässt.

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2015 wurden die Geisinger Schüler, die mit zwei Bussen zum Bahnhof Hausen gebracht wurden, ebenso wie auch die Gutmadinger Fahrgäste, ab Geisingen Bahnhof auf den neuen "Lückenschluss-Ringzug" verwiesen. Dadurch dürfte die Nachfrage auf der Wutachtalbahn signifikant zurückgehen, geschätzt um eine dreistellige Anzahl. Es wird aber darauf gesetzt, dass ab Blumberg infolge verbesserter Anbindung die Nachfrage von Dritten sich noch erhöhen lässt, so dass insgesamt die Strecke stabil ausgelastet sein dürfte.

Mit der Fertigstellung der Breisgau-S-Bahn zwischen Breisach, Freiburg, Neustadt, Hüfingen, Donaueschingen und Villingen soll auch das komplette Busnetz in der Südbaar überarbeitet (vertatet) werden. Vielleicht gibt es auch einmal einen "Stadtverkehr" Blumberg, welcher das Erreichen des doch peripher gelegenen Bahnhofs in Zollhaus-Blumberg erleichtern könnte.

Sollten die IRE aus Ulm weiterhin nur alle 2 Stunden kommen, so stünden sie bei der Nullkreuzung in Fridingen in Immendingen ca. 1 Stunde 10 Minuten arbeitslos herum oder könnten der Schwarzwaldbahn (relativ sinnlos) nach Donaueschingen folgen. In der Tat würde es passen, stattdessen mit den VT 611 bis Blumberg-Zollhaus zu fahren und dafür den Ringzug dort einzusparen. Diesen könnte man dann zwischen Sigmaringen und Donaueschingen in der anderen Stunde pendeln lassen, in Tuttlingen im Nullknoten und damit vor der Schwarzwaldbahn über Geisingen nach Donaueschingen bringen. Aber auch da muss man sehen, was die Zeit bringt. In diesem Falle gäbe es, wie von User Fridinger schon mal angemerkt, gute Querverbindungen aus dem Allgäu über Aulendorf - Sigmaringen - Tuttlingen - Donaueschingen in den Schwarzwald.

Viele Grüße vom Vielfacher
Antworten