Seit der Wiedereröffnung: Pleiten, Pech + Pannen

Alles zur Strecke Basel - Waldshut - Schaffhausen - Singen kann hier rein.
lepus maritimus
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Seit der Wiedereröffnung: Pleiten, Pech + Pannen

Beitrag von lepus maritimus »

Hallo zusammen,

"Pleiten, Pech + Pannen", so kann man die Betriebssituation auf der Hochrheinstrecke seit der Wiedereröffnung vom 5.10. beschreiben:
  • * Die Signale im Klettgau funktionieren nicht immer (z.B. Vorsignal bleibt auf Halt erwarten),
  • * zwischen dem mechanischen Stellwerk Neunkirch und dem EStw Beringen (Baden) klappt die Kommunikation nicht,
  • * die Zugnummernmeldeanlage ist auch noch nicht installiert, so dass der Bf Schaffhausen im Blindflug arbeiten muss
  • * der Bahnübergang bei Neuhausen muss noch immer mit Posten gesichert werden, da der BÜ nicht ins EStw Thangen eingebunden werden kann
  • * angeblich muss im Charlottenfelstunnel die Oberleitung nochmal angepasst werden, weil sie zu niedrig ist
  • * am BÜ westlich des Bf Erzingen ist eine 30 km/h-La eingerichtet...
Auch die Fahrzeuge schwächeln enorm, vor allem augenscheinlich die VT 611.

So sind fast täglich zahlreiche Züge stark verspätet und bringen den gesamten Fahrplan durcheinander, was dann im Westen auf die RB Waldshut - Basel und im Osten auf den Seehas in Singen ausstrahlt und dort Folgeverspätungen verursacht.

Auch die Medien sind inzwischen auf das Thema angesprungen.

So titel das Schweizer Radio SRF "Pannenserie der Deutschen Bahn im Klettgau reisst nicht ab", im Internet unter http://www.srf.ch/news/regional/zuerich ... t-nicht-ab.

Oder die Schaffhauser Nachrichten schreiben: "Die Klagen der DB-Kunden im Klettgau werden immer schriller. Gleichwohl gibt man sich beim Kanton noch gelassen. Schwierig würde es jedoch, wenn die Dieselzüge weiter auf offener Strecke stehen blieben." unter http://pressespiegel.metacommunication. ... D=27433444.


Da kann man nur hoffen, dass die Verantwortlichen der DB das bald in Griff bekommen; und den Fahrgästen einen langen Atem wünschen.

Gute Fahrt,
L.M.
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Re: Seit der Wiedereröffnung: Pleiten, Pech + Pannen

Beitrag von KBS720 »

Hallo,
lepus maritimus hat geschrieben: Die Signale im Klettgau funktionieren nicht immer (z.B. Vorsignal bleibt auf Halt erwarten)
Besser wie wenn sie nicht mehr in Warnstellung kommen :zwinker:
lepus maritimus hat geschrieben: zwischen dem mechanischen Stellwerk Neunkirch und dem EStw Beringen (Baden) klappt die Kommunikation nicht
Schnittstellen sind immer so ne Sache, das wird wohl ne Kinderkrankheit sein
lepus maritimus hat geschrieben:die Zugnummernmeldeanlage ist auch noch nicht installiert, so dass der Bf Schaffhausen im Blindflug arbeiten muss
Das kann ja fast nicht sein, das wäre ja grob fahrlässig. Wenn müssten da wohl Zugmeldungengemacht werden.
lepus maritimus hat geschrieben: der Bahnübergang bei Neuhausen muss noch immer mit Posten gesichert werden, da der BÜ nicht ins EStw Thangen eingebunden werden kann
Wenn der nicht eingebunden werden kann dauert das sicher noch, der Zugverkehr dürfte trotzdem plan durchführbar sein.

Grüße Andreas
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Re: Seit der Wiedereröffnung: Pleiten, Pech + Pannen

Beitrag von Vielfahrer »

Interessant.
Gelegentlich fuhr im RE 19033 ein netter freundlicher Herr mit, mit dem ich mich hin und wieder unterhalten habe. Er arbeitet bei DB-Netz und ist für die Schulung des Personals an dieser Strecke bzw. für die Einarbeitung in die geänderte Stellwerkstechnik zuständig. Muß ihn da mal glatt danach fragen, wenn ich ihn wieder treffen sollte.

Außerdem kann man auf der Verkehrskonferenz des Kantons Schaffhausen Anfang Dezember (sollte es noch solange mit den Störungen andauern) sicherlich detaillierte Auskünfte erhalten. Alle Verkehrsunternehmen (dazu zähle ich jetzt auch mal die Infrastrukturunternehmen) werden da eingeladen und müssen Rede und Antwort stehen.

Viele Grüße vom Vielfahrer
lepus maritimus
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Re: Seit der Wiedereröffnung: Pleiten, Pech + Pannen

Beitrag von lepus maritimus »

Hallo Forum,

anbei ein interessantes Interview aus den Schaffhauser Nachrichten mit Jürgen Lange. Er ist Beauftragter der Konzernleitung für die deutschen Eisenbahnstrecken auf Schweizer Gebiet.

Viele Grüße
L.M.
"Die Betriebseinführung hat alle erschreckt"

Die Deutsche Bahn kann ihren Pannenzug nach Basel kurzfristig nicht ersetzen. DB-Vertreter Jürgen Lange geht dennoch davon aus, dass sich der Fahrplan im Klettgau stabilisieren lässt.

Verspätungen, Zugausfälle,
unzufriedene Kunden - Fachleute
glauben nicht mehr, dass die Deutsche
Bahn die Probleme im Klettgau bis
zum Start der Schaffhauser S-Bahn im
Dezember in den Griff bekommt.

Jürgen Lange: Wenn Sie von Fachleuten
sprechen, sind Sie sicher nicht an
die Eisenbahner gelangt, die das Vorhaben
betreuen und die Schwierigkeiten
dabei bewerkstelligen. Wir sind
fest überzeugt, dass der S-Bahn-Betrieb
funktioniert. Und im Moment setzen
wir alles daran, um die Möglichkeit
zu bieten, dass der Fahrplan so wie er
ab Dezember vorgesehen ist, auch gefahren
werden kann.


Die Befürchtung lautet: Noch mehr
Zügeführen zu noch mehr Chaos auf
der Strecke.

Lange: Wenn dichter gefahren wird, ist
zwar das Risiko grösser, dass bei einer
Verspätung einzelne Züge im Fahrplan
behindert werden und sich das verschleppt.
Aber hierzu werden Instrumente
gesucht, die das dann auch wieder
heilen können.


Der Kanton will die Deutsche Bahn
mit dem Viertelstundentakt im Berufsverkehr
zur Pünktlichkeit erziehen:
Notfalls müssten sich Ihre Schnellzüge
nach Basel oder Ulm halt hinten
einreihen. Was sagen Sie dazu?

Lange: Ich verstehe das Anliegen des
Kantons, er ist der Besteller der Züge
im Nahverkehr. Und jeder Besteller
hat ein Anrecht darauf, dass seine
Leistung mit entsprechender Qualität
auch erfüllt wird. Wir haben auf dieser
Strecke aber mehrere Besteller mit
unterschiedlichen Anforderungen.
Hier muss abgewogen werden, welcher
Zug sich gegebenenfalls hinten
anzustellen hat.


Sorgen bereitet im Klettgau vor allem
der Interregio-Express nach Basel.
Dieser dieselbetriebene Neigezug bleibt
öfter mal stehen. Lässt er sich wirklich
nicht ersetzen?

Lange: Der Ersatz eines Schienenfahrzeugs
ist eine langwierige Angelegenheit
und in diesem Fall Sache der Deutschen
Bahn. Kurzfristig ist so etwas
nicht möglich.


Als Riesenladen verfügt die DB doch gewiss
über einen gewaltigen Fuhrpark.

Lange: Da stehen aber keine Fahrzeuge
auf Vorrat bereit. Die einzelnen
Fahrzeuge sind genau für ihren Einsatz
bestellt und werden zum Teil über
die Leistungsvergabe mitfinanziert. Im
Moment hat DB Regio in Süddeutschland
keine weiteren Züge. Ich weiss
aber, dass die Kollegen darüber nachdenken,
ob es da Möglichkeiten gibt.


Liegen die Probleme im Klettgau
nicht genau in der Grösse Ihres
Unternehmens begründet?

Lange: Nein, für uns ist die Region
Schaffhausen ganz wichtig. Sie wird
auch auf Konzemebene sehr ernst genommen.


Was tun Sie, damit der Start der
Schaffhauser S-Bahn nicht zum Fiasko
wird?

Lange: Die Betriebseinführung vor
zwei Wochen hat natürlich alle bei der
Deutschen Bahn erschreckt. Es kam zu
Ausfällen, die unterschiedlichster Natur
waren. Die Betriebslage wird jetzt
täglich begutachtet, es wird nach Sofortmassnahmen
gesucht, und es sind
auch schon einige Punkte bewerkstelligt
worden, die das ganze System stabilisieren.
Dass es aber schon morgen
oder übermorgen wieder einen Ausreisser
geben kann, das habe ich nicht
in der Hand.


Die DB verärgert ihre Kunden heute
auch damit, dass sie bei Pannen keine
oder nur ungenügende Informationen
abgibt. Das liesse sich doch einfach
ändern, oder?

Lange: Da gebe ich Ihnen Recht, das
muss man unbedingt ändern. Wir haben
auch schon einiges unternommen, dass
künftig rechtzeitig informiert wird.


Ein über 150 Jahre alter Staatsvertrag
will es, dass auch die DB ab Dezember
stündlich einen Schaffhauser S-Bahn-
Zug betreibt. Zumindest dafür ist eine elektrische
Komposition vorgesehen. Wird die vorher
noch getestet?

Lange: Die elektrische Komposition der DB ist
bereits getestet. Sie fährt
schon seit längerer Zeit
auf der Gäubahn im
Raum Stuttgart. Der
Zug, den die SBB GmbH
einsetzen wird, ein Zug
der Thurbo, ist auch schon seit Jahren
unterwegs. Mit Sicherheit nochmals getestet
werden die Signaltechnik und die
Stromabnahme an den Fahrzeugen,
nicht aber die Fahrzeuge selbst.


Die SBB als Mitbewerber, der Kanton
Schaffhausen als Besteller, die
Deutsche Bahn als Netzbetreiberin: Ist
Streit da nicht vorprogrammiert?

Lange: Nein, da ist kein Streit vorprogrammiert.
In Deutschland üben wir
den Wettbewerb schon länger. Wir haben
sehr viele Wettbewerber auf den
Schienen. Und dafür gibt es Spielregeln.
An die müssen sich dann natürlich
alle Beteiligten halten. Das ist im
grenzüberschreitenden Verkehr nicht
ganz einfach. Aber in Konstanz und in
Basel hat es schon geklappt. Und das
schaffen wir ganz sicher auch in Schaffhausen.
-
Gleisexperte
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Re: Seit der Wiedereröffnung: Pleiten, Pech + Pannen

Beitrag von Gleisexperte »

... da hatte ich vergangene Woche wohl richtig Glück bei der Fahrt nach Basel. 5 Minuten Verspätung u. die S 6 wartete. Die Verspätung resultierte aus einer Wartezeit in Erzingen, obwohl kein Gegenzug die Strecke blockiert hat. Die 30 km/h auf der Neubaustrecke im klettgau wunderten mich, es keine Bauarbeiten gab. Fazit: Bis auf die lauten 611er lief mal alles nach Plan. Da habe ich auf der Gäubahn im Oktober richtige Abenteuer erlebt. Es grüßt der Gleisexperte
lepus maritimus
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PM: DB entschuldigt sich fuer Pannen

Beitrag von lepus maritimus »

Hallo,

Eckart Fricke, örtlicher Repräsentant der DB für Baden-Württemberg, hat sich heute in Schaffhausen für die vielen Pannen auf der ausgebauten Bahnstrecke durchs schweizerische Klettgau entschuldigt. Naja, besonders qualifiziert kommt er im Interview nicht rüber, wenn er z.B. aussagt, die Strecke sei auf dem neuesten Stand der Technik (mit mechanischen Stellwerken Bauart Bruchsal?), oder wenn er den Streckenausbau mit einem Hausbau vergleicht, wo es ja dann auch Restarbeiten gäbe. Kein Bauherr würde in ein Haus einziehen, wo die Heizung nicht geht und das Dach zur Hälfte fehlt.

Hier die Meldung und auch das Radiointerview zum Mithören und -staunen:

http://www.srf.ch/news/regional/zuerich ... m-klettgau
Die Deutsche Bahn entschuldigt sich für die Probleme im Klettgau

DB-Konzernleitungsmitglied Eckart Fricke hat sich am Mittwoch an einer Medienkonferenz in Schaffhausen entschuldigt. Es gebe verschiedene Gründe für den unbefriedigenden Betrieb auf der Klettgauer Strecke während der letzten Wochen. Vor allem aber sei wohl schlecht informiert worden, dass diese Linie nach ihrem Doppelspurausbau und der Elektrifizierung im Prinzip immer noch im «Vorlaufbetrieb» sei. Es sei wie bei einem Hausbau. «Da gibt es nach dem Richtfest auch noch Restarbeiten, die ausgeführt werden müssen», sagt Fricke im Interview mit dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» von Radio SRF.

Hinzu kämen eine aussergewöhnliche Häufung von Fahrzeugpannen und viele Störungen und Unfälle, die durch Dritte verursacht wurden. «Von diesem Ausmass wurden auch wir überrascht», so Fricke weiter. Er bat um Verständnis, dass das DB-Personal teilweise selbst überfordert war und dabei nicht immer den richtigen Ton gegenüber den verärgerten Bahnkunden fand. (...)
Viele Grüße
L.M.
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Re: Seit der Wiedereröffnung: Pleiten, Pech + Pannen

Beitrag von KBS720 »

Hallo,


ja und solche Leute hocken in der Chefetage :Ohje ...:

Grüße Andreas
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Re: Seit der Wiedereröffnung: Pleiten, Pech + Pannen

Beitrag von Villinger »

So ziemlich keiner, der in der DB Chefetage sitzt, ist dafür eigentlich wirklich qualifiziert - Das sind alles Manager, die eine möglichst hohe schwarze Zahl am Ende im Jahresbericht stehen haben wollen.

Sieht man doch schon an Investitionen in Stuttgart (S21 - Großteils total Bahnfremd, wo es doch mehrheitlich ein Städtebauprojekt ist), oder vor 5-10 Jahren in Berlin, wo Mehdorn unbedingt das Pilzkonzept durchdrücken wollte, es so beschleunigt hat, dass es bis 2006 fertig ist und demnächst die Stadtstrecke wegen Baumängeln mehrere Monate komplett dichtgemacht werden muss.
Das nächste Beispiel ist die Personalpolitik. Schön auf Kante genäht, wie das Beispiel Mainz und Bebra gezeigt hat (In Mainz sind Halte am Hbf ausgefallen, in Bebra [Knotenpunkt in Hessen, dort begegnen sich ohne Halt die ICE-Linien Hamburg-Frankfurt und Dresden-Frankfurt] wären Züge ausgefallen).
Bild Aus dem Fridinger wurde der Villinger Bild
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Re: Seit der Wiedereröffnung: Pleiten, Pech + Pannen

Beitrag von Kinzigtalbahner »

Fridinger hat geschrieben:So ziemlich keiner, der in der DB Chefetage sitzt, ist dafür eigentlich wirklich qualifiziert
Das finde ich ja schon eine ziemlich anmaßende Aussage... :ahnung:

Und auch wenn es in diesem Thread nicht um das Berliner Pilzkonzept geht, aber kann man Baumängel denn wirklich dem DB-Vorstand zurechnen? Ich würde das eher dem ausführenden Unternehmen oder alternativ den Ingenieuren zuschreiben, die das geplant hatten.
Auf jeden Fall verfügt Berlin heute bekanntlich als eine der wenigen Großstädte/Hauptstädte über einen zentralen Bahnhof, von dem aus in alle Richtungen abgefahren und bequem umgestiegen werden kann. Dass man das bis zu einer Fussball-WM fertigstellen möchte und die Gäste aus anderen Ländern nicht auf einer Großbaustelle mit SEV begrüßen möchte, leuchtet mir ein.
[hr][/hr]
Zurück zum Thema - was ich noch immer nicht verstehe, ist der Grund für die Ausrüstung mit neu angefertigten mechanischen Stellwerken. Bei den umfangreichen Erneuerungen der Gleisanlagen und der gesamten Strecke war die Aufstellung doch schon so quasi ein Neubau - eine bessere Gelegenheit für das Füllen dieser ESTW-Lücke kann es doch gar nicht geben? Da ich nicht davon ausgehe, dass man diese Entscheidung grundlos getroffen hat, könnte es eventuell an der längeren Entwicklungszeit eines ESTW liegen? Auch die Kosten dürften ja deutlich für ein ESTW sprechen (Personaleinsatz, (keine/weniger) Sonderanfertigungen von mechanischen Teilen, Wartungskosten, Zuverlässigkeit).

Viele Grüße,
Moritz
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Re: Seit der Wiedereröffnung: Pleiten, Pech + Pannen

Beitrag von Kinzigtalbahner »

Die DB hat passend dazu eine Pressemeldung mit den Maßnahmen zur Verbesserung der Pünktlichkeit veröffentlicht:
DB hat geschrieben:Bahn-Betrieb am Hochrhein und im Klettgau

Betriebsqualität für DB und Bahnkunden unbefriedigend

(Stuttgart, 20. November 2013) Die Betriebsqualität auf der Hochrheinstrecke zwischen Basel und Singen war nach der Wiedereröffnung der Strecke am 5. Oktober 2013 unbefriedigend sowohl für die Deutsche Bahn AG als auch für die Fahrgäste.

Heute informierten in Schaffhausen Eckart Fricke, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für das Land Baden-Württemberg, Jürgen Lange, Beauftragter der Deutschen Bahn AG für die deutschen Eisenbahnstrecken auf Schweizer Gebiet, Frank Buermeyer, Sprecher und kaufmännischer Leiter DB Regio Südbaden, und Udo Becker, Leiter Produktionsdurchführung Freiburg DB Netz AG, über die Ursachen von Verspätungen und Zugausfällen sowie über bereits durchgeführte und noch geplante Maßnahmen, um die Qualität des Zugbetriebs in der Hochrhein-Region zu verbessern und zu stabilisieren.

Verantwortlich für die Verspätungen nach der Inbetriebnahme des neuen Doppelspurabschnitts zwischen Schaffhausen und Erzingen ab 6. Oktober war eine Vielzahl unterschiedlicher Störungen. In der Folge sank die Haltepünktlichkeit im Kanton Schaffhausen (Abschnitt Erzingen–Schaffhausen) im Oktober 2013 auf durchschnittlich 88 Prozent (gegenüber 96,5 Prozent im Vorjahresmonat):

Infrastruktur

Notwendige Restarbeiten nach dem Doppelspurausbau beispielsweise in Erzingen (Bahnübergang), Wilchingen-Hallau (schlechte Signalsicht) oder Neunkirch (fehlende Leitplanke an parallel zum Gleis verlaufender Straße sowie die Schließzeiten des Reisendenüberganges) führten zu Geschwindigkeits-beschränkungen an mehreren Stellen mit Verspätungen von fünf und mehr Minuten je Zug.

Bereits im Oktober wurde ein Teil der Restarbeiten im Bereich Infrastruktur erledigt, so die Leitplanke bei Neunkirch oder die Verkehrssituation am Bahnübergang in Erzingen. Noch im November wird durch einen höheren Signalmast die Signalsicht in Wilchingen-Hallau korrigiert und Anfang Dezember die Schließzeiten des Reisendenüberganges in Neunkirch angepasst.

Fahrzeuge

Fahrzeugstörungen und -ausfälle bei Fahrzeugen der Baureihen VT 611, VT 628 und VT 641 hatten Mitte/Ende Oktober teilweise gravierende Auswirkung auf Pünktlichkeit und Betriebsqualität.

Fahrzeuge, bei denen Störungen auftraten, wurden umgehend in die Werkstatt gebracht, die Fehler behoben. Zusätzlich wurde die gesamte am Hochrhein eingesetzte Fahrzeugflotte einer gesonderten Inspektion im Hinblick auf die aufgetretenen Fehler unterzogen.

Nach dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember ersetzen Elektrotriebzüge der Baureihe ET 426 die bislang zwischen Erzingen und Schaffhausen verkehrenden VT 628- und VT 641-Einheiten.

Externe Einflüsse

Darüber hinaus wirkten eine Vielzahl externer Ereignisse negativ auf die Pünktlichkeit. Dazu zählten unter anderem Notarzteinsätze im Zug, Feuerwehreinsätze, behördlich angeordnete Streckensperrungen wegen Personen im Gleis sowie durch Dritte verursachte Störungen und Unfälle.

Diese Ereignisse konnte und kann die Bahn nicht beeinflussen. In der Häufung waren sie außergewöhnlich.

Durch die bislang eingeleiteten Maßnahmen konnte die Pünktlichkeit sukzessive wieder verbessert werden: Lag die Haltepünktlichkeit im Kanton Schaffhausen nach dem 6. Oktober noch bei 59 Prozent, erreichte sie bis Mitte Oktober 88 Prozent und bis Ende Oktober einen Wert von 96 Prozent.

Beeinträchtigungen in der ersten Novemberhälfte resultierten neben technischen Störungen zum Beispiel in Beringen auch aus einer größeren Zahl externer Einflüsse, so waren allein drei Unfälle mit Wild zu verzeichnen. Dennoch zeichnet sich für diesen Monat eine Stabilisierung der Pünktlichkeit auf dem Niveau von Ende Oktober ab.

Eckart Fricke: „Wir setzen alles daran, die von uns beeinflussbaren Störungen schnellstmöglich zu beseitigen, um einen zuverlässigen Bahnbetrieb am Hochrhein und im Klettgau zu erreichen. Zum Wohle unserer Fahrgäste und zur Zufriedenheit unserer Auftraggeber.“
Quelle: http://www.deutschebahn.com/de/presse/p ... 1120a.html

Viele Grüße,
Moritz
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