SEV bis 11.4.19 auf der Allgäubahn ab Aulendorf

Strecken in Baden-Württemberg, die unten nich aufgeführt sind.
Vielfahrer
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SEV bis 11.4.19 auf der Allgäubahn ab Aulendorf

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,
der RAB ZugBus Alb-Bodensee teilt soeben mit:

die DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) überprüft derzeit vorsorglich Fahrzeuge der Baureihe VT 650. Bei einigen Fahrzeugen wurden Unregelmäßigkeiten an Komponenten festgestellt.
Bis die befundeten Fahrzeuge näher überprüft und wieder Instand gesetzt sind, werden diese Fahrzeuge als Vorsichtsmaßnahme nicht weiter eingesetzt.
Aufgrund dieses Kapazitätsengpasses ist das normale Betriebsprogramm leider nur eingeschränkt verfügbar, so dass Verkehre durch Busse ersetzt oder ergänzt werden müssen.

Beigefügt finden Sie die entsprechenden Ersatzfahrpläne, die bereits ab Montag, 25.02.2019 zur Anwendung kommen.
Im Sinne eines möglichst verlässlichen Angebots ist das Ersatzprogramm bis einschließlich 11.04.2019 vorgesehen.
Für den Fall, dass die Fahrzeuge wieder früher eingesetzt werden können, erfolgt eine gesonderte Information bzw. Bekanntgabe

Wesentliche Randbedingungen des Ersatzkonzeptes:

Die Busleistungen Kißlegg – Aulendorf sind auf die Zuganschlüsse in Aulendorf ausgerichtet.
Die Schnellbusse Lindau – Wangen – Leutkirch – Memmingen sind auf die Zuganschlüsse in Memmingen
ausgerichtet.
Die Zwischenortsbedienung im Abschnitt Leutkirch – Memmingen kann leider nur alle zwei Stunden erfolgen.
Diese „langsamen“ Busse sind ebenfalls auf die Zuganschlüsse in Memmingen ausgerichtet.
Es wurde versucht auf die Schülerverkehre Wangen und Leutkirch Rücksicht zu nehmen.

Hinweis: Die von DB Regio Allgäu gefahrenen Züge zwischen Wangen und Hergatz sowie das Zugpaar
Lindau – Memmingen – München verkehren unverändert, da die auf diesen Zügen eingesetzten Fahrzeuge
nicht betroffen sind.

Die beigefügten Ersatzfahrpläne konnte ich leider nicht verlinken.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Karl Müller
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Re: SEV bis 11.4.19 auf der Allgäubahn ab Aulendorf

Beitrag von Karl Müller »

Die Antwort des Ministerium:

Die kurzfristige Einstellung des Bahnbetriebs im württembergischen Allgäu durch DB Regio infolge technischer Probleme an Zügen der Baureihe VT 650 muss aus Sicht des baden-württembergischen Verkehrsministeriums sehr rasch beendet werden. Der Amtschef des Verkehrsministeriums, Prof. Uwe Lahl, sagte am Montag in Stuttgart: „Es ist richtig, dass DB Regio den Hinweisen auf mögliche Schäden am Getriebe der Fahrzeuge sofort nachgeht und diese im Interesse der Sicherheit der Fahrgäste umgehend behebt. Wir erkennen auch an, dass das Bahnunternehmen kurzfristig einen Busersatzverkehr organisiert hat, um die Verbindungen notdürftig sicherzustellen.“ Allerdings sei ein längerer Ausfall des Zugverkehrs im württembergischen Allgäu überhaupt nicht akzeptabel.

„Ein derart lang dauernder Wegfall des Bahnangebots in einer ganzen Region entspricht nicht den vertraglichen Vereinbarungen. Das ist ein neuer Tiefpunkt in der Qualitätsentwicklung des Schienenverkehrs in Südwürttemberg. Der Ersatzverkehr mit Bussen ist für die Fahrgäste mit so vielen Nachteilen und deutlich längeren Fahrzeiten verbunden, dass er nach Ansicht des Verkehrsministeriums auf sehr wenige Tage begrenzt bleiben muss. Solche technischen Fahrzeugprobleme, die eine ganze Flotte betreffen, kann es immer geben, aber es muss nun sehr schnell Abhilfe geschaffen werden“, unterstrich Prof. Lahl.

Das Verkehrsministerium war am Freitagnachmittag von der Nachricht der DB Regio überrascht worden, dass aufgrund technischer Probleme an den Dieseltriebwagen Regioshuttle am Standort Ulm am Montag, 25.2. der Bahnverkehr im württembergischen Allgäu eingestellt wird. Betroffen sind die Strecken Memmingen – Leutkirch - Kißlegg – Wangen – Hergatz – Lindau sowie Aulendorf – Kißlegg – Leutkirch/Wangen.

Das Verkehrsministerium hat DB Regio am Wochenende aufgefordert, bis Dienstagnachmittag eine Lösung vorzulegen, wie der Schienenverkehr mit Ersatzfahrzeugen aus dem DB-Konzern oder von anderen Verkehrsunternehmen kurzfristig wieder aufgenommen werden kann.


Original:

https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/min ... n-allgaeu/
Tannenrainer
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Re: SEV bis 11.4.19 auf der Allgäubahn ab Aulendorf

Beitrag von Tannenrainer »

Nabend,

ganz egal, was die Gründe dieser Maßnahme auch sein mögen, es ist schlicht und einfach armselig und zeigt wieder einmal überdeutlich den beängstigenden Zustand der Eisenbahn in Deutschland!

Keinerlei Reserven mehr vorhanden, kein Ausfallmanagement, nichts...über kurz oder lang werden solche Zustände vermutlich an der Tagesordnung sein...

Frage mich bloß immer wieder, wo eigentlich so plötzlich immer die benötigten Omnibusse samt Personal herkommen?

Kann mich noch gut daran erinnern, als Ende der 90er kurz nach Auslieferung der 611er die komplette Baureihe von einem Tag auf den andern aus dem Verkehr gezogen werden musste wegen eines Defekts an einem Triebwagen... zumindest hier um Tübingen rum kam es so gut wie zu keinen Ausfällen, stattdessen wurde für die Zugleistungen alles herangezogen, was Räder hatte, von lokbespannt über 627 bis zum Schienenbus war da alles dabei... und der Betrieb lief!
Heute unvorstellbar...

Nachdenkliche Grüße
Tannenrainer
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Tf Reinhard
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Re: SEV bis 11.4.19 auf der Allgäubahn ab Aulendorf

Beitrag von Tf Reinhard »

Mich würde nur mal interessieren, was das genau los ist. Ist es eine übertriebene Vorsichtsmaßnahme der RAB? Mangelnde Wartung, oder ein Problem, welches bei allen 650ern auftreten könnte? Aber dann wären ja auch andere EVU betroffen. Z.B. Ringzug.

Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
Lucian Berndt
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Re: SEV bis 11.4.19 auf der Allgäubahn ab Aulendorf

Beitrag von Lucian Berndt »

Getreu unseres Leitbilds „Sicherheit vor Pünktlichkeit vor Wirtschaftlichkeit“ sind aktuell elf Fahrzeuge abgestellt (Stand 22.02.2019). Das Flottenmanagement rechnet derzeit mit ca. 20 VT 650, die aufgrund von Untersuchungen der dauerhaften Stabilität der Getriebeaufhängung außer Betrieb genommen werden müssen. Daher wird es zu Einschränkungen im Betrieb kommen. Ein Notfallkonzept wird voraussichtlich ab Montag, 25.02.2019, greifen.

Quelle: Tfix, DB Regio Baden-Württemberg | Produktion, 22.02.19


Lg Lucian
Karl Müller
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Re: SEV bis 11.4.19 auf der Allgäubahn ab Aulendorf

Beitrag von Karl Müller »

Ja, aktzeptiert.

Aber - ich würde sagen - kaputt gespart. Nein, ein Schaden kann und wird immer auftreten. Nur, keine Ersatzfahrzeuge bzw Personal? Traurig, aber, der RAB hat immer noch was auf Lager um die Kundschaft vollends zu vergraulen.

Die Eisenbahn schafft sich selber ab! - Was sämtliche Bundesbahndirektoren/Ministerien nicht hinbekommen haben - die württembergische Allgäubahn stillzulegen......

Oli
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Re: SEV bis 11.4.19 auf der Allgäubahn ab Aulendorf

Beitrag von Vielfahrer »

Die kommenden Tage ist ja schulfrei. Da müssten doch ausreichend Fahrzeuge verfügbar sein, um den Schienenverkehr im Allgäu nicht durch Busse ersetzen zu müssen. Etwa im Ammertal fahren am Morgen an Schultagen zwei vierteilige Shuttle, während der Ferien genügt ein Zweiteiler. Ich würde mich wundern, wenn es nicht möglich sein sollte, da Spitzenbedarfs-Fahrzeuge zu eliminieren. Das könnte sogar der Ringzug (20 vorhanden, 18 regulär an Schultagen eingesetzt, an Ferientagen mehrere Fahrzeuge abgestellt). Aber es ist wohl einfacher, Busleistungen zu bestellen. Möglicherweise hat der RAB sogar zuviele Busse (verlorene Ausschreibungen), die er hier einsetzen kann.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: SEV bis 11.4.19 auf der Allgäubahn ab Aulendorf

Beitrag von Vielfahrer »

Auch auf der Donautalbahn klemmt es mit den Dieseltriebwagen. Dazu berichtet die Südwest-Presse:

DONAUTALBAHN ULM–SIGMARINGEN
Triebwagen fehlen, die Züge sind voll

Alb-Donau-Kreis / Thomas Steibadler 28.02.2019
Der Deutschen Bahn gehen die Diesel-Triebwagen aus. Wie der Konzern kürzlich mitgeteilt hat, stehen der Tochtergesellschaft Zug-Bus Regionalverkehr Alb-Bodensee (RAB) kurzfristig 20 Triebwagen der Baureihe VT 650 nicht zur Verfügung. Die Fahrzeuge müssen auf mögliche Getriebeschäden überprüft werden. Dadurch fehlt der RAB ein Viertel der Triebwagen dieser Baureihe. Die Bahn hat deshalb auf den Strecken Memmingen–Kißlegg–Lindau und Kißlegg–Aulendorf den Zugverkehr eingestellt. Dort fahren bis auf weiteres Busse. Zwischen Biberach und Schemmerberg fahren so genannte Verstärkerbusse, um ausfallende Züge zu ersetzen (wir berichteten in der Südwestumschau).

Der Mangel an funktionierenden Triebwagen wirkt sich auch auf anderen Strecken aus. Wie ein Bahn-Sprecher auf Nachfrage bestätigt, ist auch die Donautalbahn Ulm–Sigmaringen betroffen. Bei überlasteten Verbindungen zu den Hauptverkehrszeiten könnten deshalb keine Verstärkerzüge eingesetzt werden. Zudem seien in jüngster Vergangenheit einige Triebwagen der Baureihe 612 ausgefallen. Darunter hätten vor allem die Fahrgäste in den Morgenstunden zu leiden gehabt: Statt zwei Fahrzeugen stand nur eines zur Verfügung.

Ein Pendler aus Rottenacker berichtet von untragbaren Zuständen. Die Regionalbahnen zwischen Ulm und Munderkingen seien „gnadenlos überfüllt“, vor allem die Züge, die um 15.36 und um 16.34 Uhr in Ulm abfahren. Fahrgäste, die aussteigen wollen, hätten Schwierigkeiten, den Zug zu verlassen. An die Mitnahme von Kinderwagen oder Fahrrädern sei nicht zu denken.

Probleme schon im Herbst
Bereits im vergangenen Herbst hatte sich der Berufspendler, wie andere Kunden auch, bei der Bahn über verspätete und ausfallende Züge beschwert. Unter anderen berichtet er von einem Vorfall am 18. Oktober: Der Zug nach Hause habe über eine Stunde in Herrlingen warten müssen, weil der Gegenzug wegen einer defekten Tür die Strecke blockierte. Zunächst habe es geheißen, sein Zug müsse zurück nach Ulm, dann habe das defekte Fahrzeug doch die Strecke freigemacht.

Es werde wohl drei Wochen dauern, bis die Triebwagen der Reihe VT 650 alle überprüft sind, teilt die Bahn mit. Die Arbeiten werden in den Reparaturwerken in Ulm und in Tübingen ausgeführt. In Ulm werden auch drei kaputte VT-612-Wagen repariert. Sie sollen schnellstmöglich wieder einsatzfähig sein.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Tannenrainer
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Re: SEV bis 11.4.19 auf der Allgäubahn ab Aulendorf

Beitrag von Tannenrainer »

Nabend,

die erste Woche ist nahezu rum, und nachdem ich für Ammertal- und Ermstalbahn das Schlimmste, nämlich durchweg 650-Solo-Züge, befürchtet hatte, muß ich mich doch sehr wundern...

Eine ganze Woche, in der sämtliche Züge, mit denen ich unterwegs war oder gekreuzt hatte, in voller Länge am Start waren!

Wie war das denn möglich?

Was unter normalen Umständen schon einem Wunder gleichen würde, ausgerechnet jetzt ist das schon fast sensationell...

Frag mich nur, ob das am Bodensee oder im Nagoldtal auch so schmerzfrei verlief diese Woche...

Gruß
Tannenrainer
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Villinger
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Re: SEV bis 11.4.19 auf der Allgäubahn ab Aulendorf

Beitrag von Villinger »

Im Donautal bin ich mal noch gespannt, wie sich die sowieso dünne Fahrzeuglage auf die zusätzlichen Züge auswirkt, die ab Dezember anstatt Ulm-Sigmaringen nach Donaueschingen weiterfahren - ein Mehrbedarf muss vorhanden sein, da die bisherige knapp 60min-Wende in Sigmaringen nichtmehr funktionieren wird.
Mal ganz davon abgesehen, ob durch ganze 4 Zugpaare zusätzlich schon spürbar mehr Fahrgäste in die Züge einsteigen - habe heute im RE mal wieder eine Fahrgastzählerin gesehen.

Könnte mir vorstellen, dass bei der Bauart die momentan aus dem Verkehr gezogen ist, oftmals in Doppeltraktion ein jetzt noch verkehrendes Shuttle mitgefahren ist - und wenn man den Verkehr auf bestimmten Strecken komplett einstellt, kann man die anderen Fahrzeuge besser zusammenziehen. Die RB Friedrichshafen-Radolfzell habe ich heute auch nur mit Doppeltraktion fahren gesehen.
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