KBS 754 Pfullendorf: Aufnahme Güterverkehr, Aufwertung Freizeitzüge (ZM)

Strecken in Baden-Württemberg, die unten nich aufgeführt sind.
Antworten
lepus maritimus
Weichenputzer
Weichenputzer
Beiträge: 129
Registriert: Mi 27. Okt 2010, 18:24

KBS 754 Pfullendorf: Aufnahme Güterverkehr, Aufwertung Freizeitzüge (ZM)

Beitrag von lepus maritimus »

Hallo Forum,

in einem anderen Beitrag hier war es schon mal zu lesen: Auf der Altshausen - Pfullendorfer Bahnstrecke wurde fast 15 Jahre nach der Einstellung des Güterverkehrs nun der Frachtverkehr wieder aufgenommen. Gestern haben die Verantwortlichen dazu eine Pressekonferenz gegeben. Nicht nur im Güterverkehr geht es aufwärts, auch die vom Land bestellten Freizeitzüge werden attraktiver gemacht und die Strecke aufgewertet.

Schwäbische Zeitung vom 22.4.17:
Güterverkehr zwischen Pfullendorf und Altshausen rollt wieder

Pfullendorf / sz Durch die Wiederbelebung des Güterverkehrs, mehr Fahrten des Radexpresses Oberschwaben, eine Aufwertung der Haltestellen und die Reaktivierung der stillgelegten Übergänge soll die Bahnstrecke zwischen Pfullendorf und Altshausen in den kommenden Jahren wieder deutlich attraktiver werden. Bei einem Pressegespräch am Freitag in Pfullendorf stellten die Verantwortlichen ihre Pläne vor, die zum Teil schon zur Radexpress-Saison 2018 umgesetzt werden.

Die Deutsche Bahn hatte den Güterverkehr auf der rund 25 Kilometer langen Strecke vor 15 Jahren eingestellt. Mit der Gründung einer Interessengemeinschaft sorgten die Kommunen Pfullendorf, Ostrach und Altshausen aber dafür, dass die Bahnlinie zumindest rudimentär weiterhin genutzt werden konnte – beispielsweise für den Radexpress Oberschwaben, der seit 2011 immer zwischen Mai und Oktober regelmäßig fährt. Vor zwei Jahren kauften die drei Kommunen schließlich die Bahnstrecke, die sie bis dahin lediglich gepachtet hatten.

Radexpress fährt doppelt so oft

Ab dem kommenden Jahr soll es für Einheimische, Touristen und Tagesgäste spürbare Verbesserungen auf und entlang der Bahnstrecke geben. So wird der Radexpress Oberschwaben zwischen Mai und Oktober dann an jedem Sonntag unterwegs sein – und damit doppelt so häufig wie bisher. „Zudem werden die Züge beispielsweise mit drahtlosem Internetzugang und Niederflur-Einstieg ausgestattet sein“, sagt Eisenbahnbetriebsleiter Frank von Meißner.

Darüber hinaus sind eine Aufwertung der Haltepunkte in Pfullendorf, Ostrach, Burgweiler und Altshausen sowie die eventuelle Einrichtung eines neuen Haltepunkts in Hoßkirch-Königsegg geplant. „Dafür bekommen wir finanzielle Unterstützung vom Land“, sagt Pfullendorfs Bürgermeister Thomas Kugler. (...) „Es soll unter anderem Info-Stelen und bessere Sitzgelegenheiten geben“, sagt Frank von Meißner. Die Fahrgäste würden an den neu gestalteten Haltepunkten über die Bahnstrecke, die angrenzenden Gemeinden und die touristischen Attraktionen in der Region informiert.

Mit der Stilllegung der Strecke waren damals auch die Bahnübergänge außer Betrieb genommen worden. Die Andreaskreuze gibt es zwar immer noch, aber die ohnehin nicht mehr funktionierenden Lichtsignale wurden aus Sicherheitsgründen inzwischen abgedeckt. „In den nächsten drei bis fünf Jahren wollen wir die Bahnübergänge wieder technisch aufrüsten“, sagt Thomas Kugler. (...)

Bezahlt werden die verschiedenen Maßnahmen unter anderem mit den Landeszuschüssen und Beiträgen der Interessengemeinschaft. Hinzu kommen Nutzungsentgelte, die diejenigen bezahlen müssen, die auf der Strecke ihre Züge fahren lassen. Wegen der intensiveren Nutzung der Bahnstrecke in den kommenden Jahren rechnen die Eigentümer gleichzeitig mit steigenden Einnahmen.

Züge fahren am Samstag in Richtung Augsburg

15 Jahre nach der Einstellung des Güterregelverkehrs zwischen Altshausen und Pfullendorf rollen auf der Strecke wieder Güterzüge: Am 8. April fuhr ein Zug mit sechs leeren Holzwaggons zum Bahnhof Burgweiler und wurde dort mit zehn Lastwagenladungen Stammholz beladen. Die voll beladenen Waggons verlassen Burgweiler am Samstagnachmittag in Richtung Augsburg. Dann landet das Holz in einem Sägewerk in Radersdorf. Den Transport organisiert die Firma Boxtango aus Ostrach, mit dessen Geschäftsführer Martin Burkhardt die Eigentümer der Bahnstrecke seit zwei Jahren im Gespräch stehen. (...)

Für den Betrieb seines Logistik-Unternehmens plant der Geschäftsmann unter anderem den Bau eines Container-Terminals in Ostrach. Um für sie in Zukunft Güter auf der Schiene zu transportieren, verhandelt Burkhardt zurzeit mit Firmen aus Friedrichshafen und Markdorf, aber auch aus Pfullendorf, Ostrach, Bad Saulgau und Herbertingen. Von Ostrach aus könnten ihre Produkte zum Beispiel in Richtung Hamburger Hafen auf die Reise gehen.

Die Eigentümer der Bahnstrecke zwischen Pfullendorf und Altshausen sind sich jedenfalls sicher, dass der Güterverkehr auf der Schiene eine Zukunft hat. „Die Strecke wird weiter an Bedeutung gewinnen“, sagt Eisenbahnbetriebsleiter Frank von Meißner. „Schon jetzt zeigt sich: Es handelt sich nicht um ein Hirngespinst von Eisenbahnfreunden, sondern der Güterverkehr läuft wieder.“

Kompletter Artikel unter http://www.schwaebische.de/region_artik ... id,67.html



Südkurier vom 22.4.17:
Güterzug fährt auf der Bahnstrecke Pfullendorf nach Altshausen

Nach 15 Jahren rollt am 22. April der erste Güterzug auf der 25 Kilometer langen Bahnstrecke Pfullendorf – Altshausen. Ab 2018 wird der Ausflugszug von Mai bis Oktober jeden Sonntag auf der Strecke fahren.

15 Jahre, nachdem die Deutsche Bahn den planmäßigen Güterverkehr auf der 25 Kilometer langen Strecke Pfullendorf-Altshausen eingestellt hat, rollt am heutigen Samstag wieder der erste Güterzug mit 15 Waggons, auf denen Rundholz zu einem Sägewerk ins 200 Kilometer entfernte Radersdorf nach Bayern transportiert wird. Auf die Schiene gebracht wird die Fracht von der Firma "Box Tango", die in Ostrach bekanntlich schrittweise einen Bahnterminal aufbaut. (...)

Kompletter Artikel unter http://www.suedkurier.de/region/linzgau ... 69,9225109

Auf der Internetseite der Stadt Pfullendorf gibt es detaillierte Informationen zur Strecke, der Betriebsführung und zum technischen Zustand: http://www.pfullendorf.de/stadt/wirtsch ... rastruktur


Viele Grüße
L.M.
Karl Müller
Schaffner
Schaffner
Beiträge: 2096
Registriert: Mo 13. Jun 2011, 12:25

Re: KBS 754 Pfullendorf: Aufnahme Güterverkehr, Aufwertung Freizeitzüge (ZM)

Beitrag von Karl Müller »

Super,Danke für die Infos!
Oli
Vielfahrer
Örtlicher Betriebsleiter
Örtlicher Betriebsleiter
Beiträge: 4786
Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
Wohnort: Tübingen Weststadt

Re: KBS 754 Pfullendorf: Aufnahme Güterverkehr, Aufwertung Freizeitzüge (ZM)

Beitrag von Vielfahrer »

Die Schwäbische Zeitung befasst sich mit der KBS 754 Aulendorf - Altshausen - Ostrach - Pfullendorf:

22.07.2017 Sebastian Korinth

Der Radexpress wird zur „Räuberbahn “

Neues Konzept zur Saison 2018 – Züge fahren häufiger – Haltepunkte werden attraktiver

Der Radexpress wird seine Gäste – im vergangenen Jahr waren es 3000 – ab der Saison 2018 als „Räuberbahn“ mitnehmen.

Seit der Einstellung des regelmäßigen Personen- und Güterverkehrs spielt der Zug in Pfullendorf keine große Rolle mehr. Doch das soll sich wieder ändern: Die Bahnstrecke, die Pfullendorf, Ostrach und Altshausen verbindet, soll ab dem Sommer 2018 deutlich attraktiver werden. Dreh- und Angelpunkt ist der Radexpress Oberschwaben, der dann als „Räuberbahn“ gleichermaßen Touristen und Einheimische mitnehmen soll.

In der Sitzung des Pfullendorfer Gemeinderats am Donnerstag stellte Wirtschaftsförderer Bernd Mathieu die Pläne für die Zukunft vor. Demnach soll der Radexpress auf den Gleisen zwischen Aulendorf und Pfullendorf bereits im kommenden Jahr doppelt so oft unterwegs sein wie bisher.

Doppelt so viele Verkehrstage
Zurzeit fährt der Zug überwiegend zwischen Mai und Oktober, meistens an jedem zweiten Sonntag. Hinzu kommen Fahrten zu speziellen Anlässen, sodass sich für die laufende Saison 16 Verkehrstage ergeben. „Mit etwa 35 Betriebstagen sind für die kommende Saison rund doppelt so viele geplant“, sagte Bernd Mathieu.

Der Wirtschaftsförderer erklärte auch, warum die Wahl auf den Markennamen „Räuberbahn“ fiel. „Der Name eignet sich für die gesamte Region“, sagte Bernd Mathieu im Gemeinderat. So ist in Ostrach vor allem der „Schwarze Vere“ bekannt, der eigentlich Xaver Hohenleiter hieß und als berühmt-berüchtigter Räuber im Dreiländereck Baden, Württemberg und Hohenzollern-Sigmaringen sein Unwesen trieb. Seine Räuberbande ließ sich bei Ostrach nieder. 1819 starb der Schwarze Vere in Gefangenschaft durch einen Blitzeinschlag in den Biberacher Siechenturm.

In Pfullendorf wurde mit dem Ganoven Grandscharle inzwischen ebenfalls ein bekanntes Räuber-Gesicht etabliert. Auf Initiative der Ferienregion Nördlicher Bodensee gibt es seit drei Jahren Räuberführungen mit Grandscharle durch die Pfullendorfer Altstadt. Der Bad Saulgauer Michael Skuppin, der den Ganoven verkörpert, nimmt die Teilnehmer mit ins Jahr 1820, bringt ihnen die Räubersprache „Rotwelsch“ bei, vermittelt Wissenswertes des Gaunerlebens und erläutert die damit verbundenen Schwierigkeiten im Alltag. Einige der Führungen enden mit einem speziellen „Räuberschmaus“ im Restaurant Felsenkeller.

„Die Bürgermeister der anliegenden Kommunen unterstützen den Namen“, sagte Bernd Mathieu. Die Marke könne mit verschiedenen Veranstaltungen kombiniert werden. Die Internet-Adressen www.räuberbahn.de und www.raeuberbahn.de seien bereits reserviert und sollten pünktlich zum Saisonstart 2018 mit Inhalten gefüllt werden.

Unterstände aus alten Schienen
Darüber hinaus sollen zur neuen Saison auch die Bahnhaltepunkte auf Vordermann gebracht werden. Sie bekommen zum Beispiel Unterstände, die aus alten Schienen angefertigt und mit neuen Sitzgelegenheiten kombiniert werden. Hinzu kommen eine neue Beleuchtung, Vitrinen beziehungsweise Informationstafeln und Wegweiser.

Am Haltepunkt in Ostrach ist eine Sanierung der Bahnsteigkante geplant. Das Gleiche gilt für den Haltepunkt in Altshausen, der zudem versetzt werden soll. In Burgweiler führt der Zugang zum Zug bislang über Rasen, der zum Beispiel bei Regen rutschig wird und damit Gefahren birgt. Deshalb soll der Weg mit Kies oder Teer befestigt werden. Gespräche über einen komplett neuen Haltepunkt in Hoßkirch/Königseggwald laufen, sind bislang aber noch nicht abgeschlossen.

Laut Wirtschaftsförderer sollen die Maßnahmen für 60 000 Euro, die nahezu komplett das Land bezahlt, bereits im Herbst umgesetzt werden. Ab April wollen die Verantwortlichen die „Räuberbahn“ dann verstärkt vermarkten. Im vergangenen Jahr hatte der Radexpress Oberschwaben rund 3000 Fahrgäste und 700 Räder transportiert.

Viele Grüße vom Vielfahrer
bahnhofsturm
Weichenputzer
Weichenputzer
Beiträge: 38
Registriert: Di 23. Apr 2013, 14:48

Re: KBS 754 Pfullendorf: Aufnahme Güterverkehr, Aufwertung Freizeitzüge (ZM)

Beitrag von bahnhofsturm »

Natürlich freue ich mich auch, dass die Strecke wieder mehr Verkehr bekommt.
Aber in Pfullendorf wurden die Gleise bis auf das eine Gleis abgebrochen, keine Umfahrungsmöglichkeit mehr. Schade...
Und was ist mit dem Containerbahnhof? Verwaist....

Viele Grüße
bahnhofsturm
Antworten