Starke Nachfrage bei den Gäubahn-IC

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Starke Nachfrage bei den Gäubahn-IC

Beitrag von Vielfahrer »

War heute unterwegs im IC 189 (Stuttgart 14:29 Richtung Zürich). Der 6-Wagen-IC war dank des Weihnachtsmarkts in Stuttgart mit über 450 Fahrgästen sehr gut ausgelastet. Rund 60% der Fahrgäste waren grenzüberschreitend unterwegs. Wegen des Bayern-Spiels beim VfB war es gestern teilweise sogar noch voller gewesen, berichtete mir der Zugführer, der an stehende Fahrgäste in der 1. Klasse Getränkegutscheine ausgegeben hat. Der Verkehr lief im Übrigen recht pünktlich. Gewundert hat mich, dass die Regelkreuzung mit dem "langsamen" IC in Oberndorf so ablief, dass IC 189 über das Gleis 1 gefahren wurde.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Robin
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Re: Starke Nachfrage bei den Gäubahn-IC

Beitrag von Robin »

Oh je, noch vor nicht allzu langer Zeit habe ich noch die 1. Klasse gewählt, um einen sicheren Sitzplatz zu haben. Heute, egal ob Fußballspiel, Weihnachtsmarkt oder nichts - oft ist selbst die 1.Klasse voll besetzt. Dann war der Aufschlag umsonst...da wähle ich lieber die Talent-Züge. Die dürften, wie die zuvorigen 425er, nicht so stark besetzt sein...weiß dazu jemand mehr oder mache ich mir unnötige Hoffnungen? *:-D*

Grüße
Robin
Vielfahrer
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Re: Starke Nachfrage bei den Gäubahn-IC

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Robin,

ich denke, dass ohne den Weihnachtsmarkt das sich dann einspielen wird und wieder genug Platz vorhanden ist. Bei den Talent musst Du aber viel Zeit mitbringen, denn die haben kaum einen Anschluss in Rottweil. Nach meinen Beobachtungen gibt es südlich von Horb keine Kapazitätsprobleme.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Robin
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Re: Starke Nachfrage bei den Gäubahn-IC

Beitrag von Robin »

Hallo Vielfahrer,

das macht nichts. Bisher bin ich immer nach Neufra mit dem Ringzug, habe dort auf den Gegenzug nach Rottweil gewartet und konnte dann relativ praktikabel auf den 425er, den ich auf der Gäubahn grundsätzlich, wegen des Platzangebotes, bevorzugt habe. Wie du es schreibst, müsste das mit den 442er genauso sein.
Neulich berichtete mir aber ein Tf, dass die Fahrzeuge gar nicht so toll sind. Sitze für den Tf unbequem, Frontscheibenheizung beheizt die Seitenfenster des Führerstands, die Seitenfenster klemmen - am nächsten Tag waren sie mit einem Müllsack zugeklebt - kaum Tische und teils auch keine Mülleimer im Fahrgastraum...und wie sagte er so schön, genauso, wie viele andere auch: "Hauptsache Steckdosen und Internet..." Einziger Pluspunkt laut Tf: Das neue FIS mit den Anschlüssen...
Rosig klingt das ganze nicht...in Rottweil soll auch schon wieder ein defekter IC2 herumstehen. Es sei denn, er ist mittlerweile repariert. Aber, die Talent-Züge gehören ja dem Land. Die Bahn muss jetzt das warten und reparieren, was das Land für teures Geld gekauft hat. Immerhin: Die IC2 gehören noch dem Fernverkehr.

Grüße
Robin
Saugkreisdrossel
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Re: Starke Nachfrage bei den Gäubahn-IC

Beitrag von Saugkreisdrossel »

Robin hat geschrieben: ...
Neulich berichtete mir aber ein Tf, dass die Fahrzeuge gar nicht so toll sind. Sitze für den Tf unbequem, Frontscheibenheizung beheizt die Seitenfenster des Führerstands,
...
Das Beheizen der Seitenscheiben mit Warmluft aus den Düsen der Frontscheibenheizung ist laut einer Fahrzeugbeschreibung des Herstellers durchaus beabsichtigt *:-D*
Ausserdem gibt es ja noch die elektrische Frontscheibenheizung. Einen Führersitz der für alle Tf bequem ist gibt es nach meiner Erfahrung auch nicht, da jeder so seine eigenen, speziellen Vorstellungen hat ...
Klar ist, dass sich das Personal erst mal an die neuen Fahrzeuge gewöhnen muss und umgekehrt. Die eine oder andere Kinderkrankheit wird es sicher noch abzustellen geben, aber auch das ist völlig normal. Klemmende Seitenfenster gab es vor Jahren zeitweise auch bei den 423-426, mit dem richtigen Schmiermittel konnte dieses Problem aber auch gelöst werden.
Vielfahrer
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Re: Starke Nachfrage bei den Gäubahn-IC

Beitrag von Vielfahrer »

Robin hat geschrieben: Aber, die Talent-Züge gehören ja dem Land. Die Bahn muss jetzt das warten und reparieren, was das Land für teures Geld gekauft hat.
Bei der Ausschreibung konnte jedes Verkehrsunternehmen mit den Zugmaterial anbieten, welches ihm geeignet erschien und welches die Bedingungen der Ausschreibung erfüllt hat. Das Land hat über seine Fahrzeugbeschaffungsgesellschaft angeboten, die Fahrzeuge zu beschaffen und dann dem jeweiligen Bieter zur Verfügung zu stellen. Das hat im Wesentlichen zwei Gründe: Wenn ein Unternehmen (wie z.B. die DB) sich Fahrzeuge beschafft, so muss sie ein enormes Eigenkapital einsetzen, welches sich verzinsen muss. Das Steuergeld des Landes muss sich aber nicht verzinsen, d.h. wenn die Fahrzeuge durch das Land beschafft werden, dann können aus den Kosten die Zinskosten für das Eigenkapital eliminiert werden. Der zweite Grund ist, dass die neuen Fahrzeuge ca. 30 Jahre eingesetzt werden sollen. Schienenfahrzeuge sind ja viel langlebiger als etwa Busse. Da aber die Vertragsdauer nur ca. 15 Jahre beträgt, hätten die Fahrzeuge in der Hälfte der Zeit abgeschrieben werden müssen, was ebenfalls die jährlichen Kosten stark erhöht hätte. Die Fahrzeugbeschaffung über das Land war also für alle Beteiligten die günstigste Möglichkeit. Dem Vernehmen nach waren die Bieter in der Lage, dank diesen Konditionen die Fahrzeuge pro Kilometer um ca. 4 bis 5 Euro günstiger anzubieten als bislang. Infolge dessen kann erheblich mehr Leistung angeboten werden (siehe z.B. Strecke Rottweil - Villingen mit einem Verkehrsangebot von 5 Uhr morgens bis nach Mitternacht).

Bei der Beschaffung der Fahrzeuge hat das Land u.a. auch den Fahrgastbeirat konsultiert, um Wünsche der Fahrgäste nicht zu übergehen. Da dürften die Steckdosen sicherlich hoch im Kurs gestanden sein, ebenso die Bedingungen für die Fahrradmitnahme usw. Ob alles geglückt ist, das wird sich zeigen.

Wenn dann in den nächsten Jahren die Ersatzbeschaffung für die Ringzüge anzugehen ist, dann denke ich, dass auch hier das Finanzierungsmodell über die Fahrzeugbeschaffungsgesellschaft des Landes greifen wird.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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